Elternschaft mit ADHS
Shownotes
ADHS und Elternsein – das kann sich anfühlen, als würde das Leben permanent zu laut, zu chaotisch, zu viel und gleichzeitig zu langweilig sein. Zwischen Reizüberflutung, Chaos im Kopf und dem Wunsch, alles auf die Reihe zu bekommen und normal zu funktionieren, geraten viele Eltern an ihre Grenzen. In dieser Folge sprechen wir ehrlich darüber, wie sich Überforderung des Elternseins bei ADHS anfühlt – und warum sie nichts mit Schwäche zu tun hat. Wir sprechen ehrlich darüber, wie es sich anfühlt, wenn das Nervensystem dauerhaft überfordert ist – und was wirklich hilft, um da wieder herauszukommen.
Eine Folge für alle Eltern, die das Gefühl kennen, dass ihnen alles zu viel wird.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge, Mutti ist die Beste.
00:00:03: Hallo.
00:00:04: Wir begrüßen euch.
00:00:06: Ich fühle mich nicht so richtig wach, obwohl ich wach bin.
00:00:09: Aber ich fühle mich so ... Ich fühle mich nicht so ...
00:00:14: Du warst ja auch lange wach die Nacht, hast du gesagt?
00:00:16: Ja, ich war lange wach, weil ich übelst das Gedankenkarussell habe seit dem Book-Release und dem ganzen Stress.
00:00:23: Weil ich sehr starke ADHS-Symptome zurzeit habe.
00:00:26: Das ist auch unser Thema für heute.
00:00:28: Ja.
00:00:29: Dann würde ich sagen, jetzt kommt das Intro und dann starten wir gleich ins Thema.
00:00:48: Wie Malis gerade schon gesagt hat, soll es heute um ein Thema gehen, wo ich gemerkt habe, dass es da viel Bedarf gibt und dass da viele Nachfragen sind von Menschen, vor allem die ADHS haben, jetzt speziell.
00:01:02: Ja oder noch nicht diagnostiziert, wahrscheinlich auch viele, ne?
00:01:05: Ja also Malis und ich haben beide diagnostiziert ADHS.
00:01:11: Und haben deshalb auch so ein paar Erfahrungen mit, ah, die heißt in der Elternschaft gesammelt?
00:01:17: Ich find's halt immer lustig, weil ich hab zu Martin gesagt, als er meinte, das Thema, das wollen irgendwie viele, und das finden viele interessant, meinte ich so, ja, aber wie sollen wir das dann erzählen, wenn wir gar nicht so richtig den Vergleich haben, wie es halt mit einer neurotypischen Familie so ist?
00:01:30: Und manchmal hab ich auch das Gefühl, dass es neurotypische Menschen gar nicht gibt.
00:01:34: Also irgendwie ... Ich weiß nicht, irgendwie kommt mir das so ... Ja.
00:01:39: Ja, doch wahrscheinlich schon in unserer Nachbarschaft und bla, bla, bla.
00:01:41: Aber trotzdem kommst du mir mal einfach so vor.
00:01:44: Weil es ist ja für uns so komplett normal, wie wir halt sind.
00:01:47: Alles.
00:01:48: Ja, voll.
00:01:49: Es ist halt auch so, dass ADHS definiert nach drei Kernsymptomen und ... Das weiß ich jetzt nicht mehr so genau, aber in der Diagnostik muss halt von so und so viele Untersymptome, der drei Kernsymptome, müssen erfüllt sein, dann ist es offiziell
00:02:03: ADHS.
00:02:03: Jetzt könnt ihr an den alten Folgen nachhören, die wir schon dazu machen.
00:02:05: Genau, also wir haben schon ein paar Folgen zur ADHS gemacht, könnt ihr einfach mit diese beste ADHS eingeben.
00:02:12: Echt, dafür haben wir schon drei oder vier Folgen.
00:02:14: Vier
00:02:14: Folgen schon.
00:02:15: Ja, genau, also zu unterschiedlichsten Aspekten.
00:02:19: Die jüngste Folge war vor allem zum Thema Medikation.
00:02:22: Medikation.
00:02:23: Genau.
00:02:24: Und es ist aber trotzdem immer so, dass ja auch andere Menschen, die nicht ADHS haben, unter Umständen sich auch identifizieren können mit einigen Symptomen.
00:02:36: Also das können ja auch Leute, die nicht ADHS haben, zum Beispiel Prokrastin.
00:02:41: Ich weiß nicht, ob das ... Ja,
00:02:43: impulsiv ist ja nur so, das stimmt.
00:02:44: Es
00:02:44: kann
00:02:44: halt immer so, es kommt drauf an, ob die Summe halt, aber wie gesagt, das ist ja, dann hört euch die alten Folgen
00:02:50: an.
00:02:50: Und deshalb würde ich auch sagen so, diese ganzen Tipps, die wir jetzt in der Folge geben werden, die sind natürlich...
00:02:55: Die wir sprechen darüber, wie wir leiden.
00:02:58: Die
00:02:58: wir sprechen darüber, wie wir leiden, aber es wird auch einige Tipps geben.
00:03:03: Also ich geb Tipps, du sprichst darüber, wie du leidest.
00:03:06: Okay, gut.
00:03:07: Diese ganzen Tipps, die wir geben, die helfen... Die sind natürlich total wichtig für Leute mit ADHS und so wichtiger, aber auch Leute, die keinen ADHS haben, profitieren davon, weil das sind einfach so Dinge, die grundsätzlich einfach gut sind.
00:03:22: Was würdest du sagen, ist das Symptom, unter dem du am meisten leidest?
00:03:27: Man will es erst mal über Leiden sprechen.
00:03:29: Als Papa, aber
00:03:30: ... Ja, als Papa.
00:03:31: Also, ich muss ganz klar sagen, so belastetes Nervensystem oder Überreizung.
00:03:39: Weil ich meine, ich hab ja schon mein ganzes Leben ADHS.
00:03:41: Ich wurde zwar erst als Vater dann diagnostiziert, nachdem ich gemerkt habe, dass ich Schwierigkeiten habe.
00:03:49: Aber früher als Kind war das halt so Unkonzentriertheit und so, also so Standardkram oder ...
00:03:54: Ja, so nicht ganz ... Verträumtheit,
00:03:56: ne?
00:03:56: Verträumtheit, auch so ein bisschen hyperaktivität.
00:03:58: Also, mein Herz schon als Kind merken können, aber so, ich wurde halt dann ... Ich hab halt dann als Vater ... Spätestens mit dem zweiten Kind dann so richtig Probleme bekommen, dass ich so richtig krass drüber war.
00:04:11: Also so richtig krass überreizt.
00:04:15: In so einem dauerhaft angespannten Zustand, in dem ich einfach die ganze Zeit komplett geladen bin.
00:04:25: Die ganze Zeit auch dadurch irgendwie schlecht drauf war.
00:04:28: Und es war so jede Kleinigkeit.
00:04:31: ... die jetzt potenziell stressig ist, hatte das Potenzial, mich richtig rauszukägern.
00:04:36: Also es war wirklich kein Witz.
00:04:38: Ich hab so am Rad gedreht zwischendurch.
00:04:41: Ja.
00:04:41: Mir ging es richtig schlecht.
00:04:42: Und manchmal, wenn es mir heute noch so richtig, richtig schlecht geht, so maximal schlecht, ... ... dann komme ich in den Zustand und erinnere mich daran.
00:04:50: Genau in diesem Zustand war ich so ein Jahr lang.
00:04:53: Ich find's krass, weil das passiert dir eigentlich, also ich glaub, das passiert dir gar nicht mehr so heftig.
00:04:57: Das
00:04:57: ist wirklich die krassen, die krassen Peaks.
00:05:00: Nee, das
00:05:01: hab ich jetzt eigentlich gar nicht mehr erlebt seit Jahrhundert
00:05:03: mehr.
00:05:03: Nee, ist schon weiter nicht passiert.
00:05:05: Nee, also bei mir, keine Ahnung, ist auf jeden Fall schon Monate her.
00:05:09: Aber wenn's mir so, also das ist wirklich so diese, diese krasse Überlastung des Nervensystems, würd ich sagen, also so dieses ... Das Nervensystem ist irgendwann in einem krassen Ausnahmestresszustand.
00:05:25: Und kommt auch nicht mehr so einfach raus.
00:05:27: Und das war wirklich das, was am allerschlimmsten war.
00:05:31: Und was ich so nicht kannte.
00:05:35: Und wo ich mich dann wirklich gewundert hab, was mit mir los ist, ich wusste das einfach nicht, dass das mir so gehen kann.
00:05:41: Und ich wusste einfach nicht, dass ich da Schwierigkeiten habe.
00:05:44: Ich find's so lustig, war übrigens während der Schulzeit schon die ganze Zeit und auch während.
00:05:49: Ja.
00:05:49: Aber du bist halt auch eher der stumpfe ADHS-Typ.
00:05:54: Ich hab
00:05:55: da gar keine Awareness für gelernt als Kind.
00:05:57: Nein, das mein ich gar nicht so, sondern du bist eher Sensory-Seeking total und auch eher so ... Es gibt ja, ich glaube, das haben wir auch schon in der Folge gesprochen, dass es mit dem Saliensnetzwerk auch zusammenhängt, dass das Saliensnetzwerk bei ADHS Betroffenen entweder zu viele Informationen vorfiltert, also man kriegt zu wenig mit oder zu wenig.
00:06:19: Und ich glaube, du tendierst dazu, dass zu viele Informationen gefiltert wird.
00:06:23: Also du bist halt eher so der Träumatyp, weißt das ich meine?
00:06:26: Und dadurch kommst du, glaub ich, auch nicht so schnell in eine Überreizung wie andere, die halt eher, also so wie ich jetzt, ich bin halt total dieser ... Alles kommt, geht durch Typ wahrscheinlich auch, weil ich zusätzlich noch Autismus habe.
00:06:37: Übrigens auch diagnostiziert, aber haben wir jetzt auch schon ein paar Mal, also für alle, die jetzt neu einschalten so.
00:06:42: Das sind jetzt keine Selbstdiagnosen oder so.
00:06:45: Aber wie gesagt, da könnt ihr auch die älteren Folgen einfach anhören.
00:06:48: Das beobachte ich auch bei einem unserer Kinder, das kommt da sehr nach dir, ist auch eher so dieser Träumatyp, geht mit einem Schuh aus dem Haus und so, kriegt das nicht mal mit.
00:06:58: Bei dir ist ja auch so, dass man fünfmal deinen Namen sagen kann und du sitzt direkt neben ein und du kriegst das nicht mit und solche Sachen.
00:07:04: Obwohl du gerade nichts machst.
00:07:05: Also halt.
00:07:07: Ja, ja.
00:07:10: Genau.
00:07:11: Und das, was du beschreibst, das hatte ich halt schon als Kind ständig.
00:07:13: Und ich frage mich auch ... immer noch.
00:07:15: Aber das ist auch nicht das Thema von heute.
00:07:17: Wie das passieren konnte, dass man das als Kind nicht diagnostiziert hat bei mir.
00:07:21: Aber ich glaube, wenn ich ein Junge gewesen wäre, hätte man es ein oder Prozent.
00:07:24: Andererseits, mein bester Freund aus der Grundschule, der hat auch ADHS zu hundert Prozent bei dem, wo es auch nicht diagnostiziert.
00:07:29: Also irgendwie, weiß ich auch nicht.
00:07:31: Keine Ahnung.
00:07:32: Also ich kann auch einige bei denen Zeit als Erwachsener jetzt diagnostiziert wird.
00:07:37: Weil jetzt auch einfach mehr Awareness für das Thema da ist, würde ich mal behaupten.
00:07:42: Ich glaube, wo ... Wenn man mal zusammenfasst, wo die meisten Eltern, die ADHS haben, vor allem Schwierigkeiten haben, leben als Eltern im Alltag, ... ... glaube ich, dass so Emotionsregulation und Impulskontrolle ... ... und so dieses Thema Nervensystem eigentlich so ... ein großer Komplex sind.
00:08:04: Also, ich hätte halt tatsächlich, also das, was du beschreibst, ist ja so ein Meltdown quasi.
00:08:07: Und ich hätte das tatsächlich gar nicht so als Struggle im Alltag bezeichnet, sondern so als Resultat aus den Strugglen.
00:08:13: Also, hättest du mich jetzt gefragt, was ist das so ein Turm, unter dem ich am meisten leide, hätte ich gesagt, bei mir ist es die fehlende Motivation.
00:08:21: Also, dass ich quasi auch wieder, wenn ich halt, also das ist halt so ein ... Also, viel in der Motivation, es klingt irgendwie so ... Ja, es klingt
00:08:28: so faul, aber ... Ja.
00:08:30: Aber es ist halt so, dass halt wirklich alles extrem anstrengend ist.
00:08:34: Also, jede einzelne Tätigkeit, dass man über alles nachdenken muss, dass alles irgendwie so mega viel Energie zieht, dass sich alles einfach so erdrückend anfühlt.
00:08:42: Also, ich komm dann halt immer wieder in so ein ... wie so ein depressives Tief sozusagen, wenn ich halt keine ADHS-Medikamente nehme.
00:08:50: Und bei mir halt auch die Impulsivität.
00:08:52: Also, dass ich dann eben ... Zusätzlich, wenn ich eh schon in so einem Zustand bin, wo ich keinen Dopamin habe, offenbar, und alles schwerfällt, das ist dann meistens nach so stressigen Phasen, dass ich dann zusätzlich halt auch keine Impulskontrolle mehr habe.
00:09:07: Und das war auch als Kind mein größter Struggle.
00:09:10: Und das beobachte ich bei einem von unseren Kindern auch so.
00:09:13: Mach ich euch das Gefühl, ich sehe mich selber, wie ich halt mit ... Also, in dem Alter war und dann so ... Also, es tut dann echt auch so ein bisschen weh, weil ich weiß, okay, bei unserem Kind ... können wir halt jetzt einfach in die Diagnostik gehen.
00:09:26: Wir können da Therapien machen und helfen und verständnisvoll sein.
00:09:30: Und ja, keine Ahnung.
00:09:33: Ja, ist auf jeden Fall, wenn man das weiß, bei den Kindern ist es auch... Also, was ich als Kind gebraucht hätte, wär jetzt weniger konzentrier dich, konzentrier dich, konzentrier dich.
00:09:42: Mach's
00:09:42: aber bei unserem Kind auch ganz viel.
00:09:44: Ja, aber man, also mehr so Strategien als Mensch Martin, da hast du wieder nicht, oder?
00:09:52: Die
00:09:53: Folge tut uns jetzt auch ganz gut, um noch mal zu reflektieren, was für Eltern wir gerade waren.
00:09:59: Aber ich hab jetzt gerade tatsächlich auch so'n Tief nach meinem Book Release und diesen ganzen Shitstorms und so.
00:10:06: Ging's mir echt richtig schlecht mit der Schwangerschaft, die mir auch keine Medikamente mehr.
00:10:10: Und ich hab jetzt heute in meinem Psychiater geschrieben, dass ich ... tatsächlich darüber nachdenke, wieder Medikamente zu nehmen, weil's mir nicht gut geht, wirklich nicht gut niedrig dosiert.
00:10:19: Ich werd euch da aufm Laufenden halten, wie es ausgeht.
00:10:22: Ich weiß, dass eine Freundin von mir, die nimmt auch ADHS-Medikamente während der Schwangerschaft, also das geht.
00:10:29: Und es gibt auch mittlerweile Studien, auf Empire Talks könnt ihr euch das auch noch mal durchlesen.
00:10:34: Aber ich bin gespannt, was der Psychiater dazu sagt.
00:10:37: Aber also ... Ja.
00:10:41: Weil ich einfach ... So, mein Kopf wird halt nicht mehr, hört nicht mehr auf, sich zu drehen.
00:10:47: Und dann, das ist halt so, das ist so, wie wenn ihr, stellt euch vor, ihr würdet, wenn ihr jetzt kein ADHS habt, ihr würdet irgendwie den Fernseher laufen haben und gleichzeitig aber so fünf, sechs, sieben, acht oder zehn verschiedene Sendungen, ihr kriegt einfach nicht mehr mit, was wo läuft.
00:11:02: Weil alles gleichzeitig passiert so.
00:11:04: Und so, deshalb funktioniert das dann auch mit der Motivation.
00:11:06: Ich weiß so, ja, was muss ich jetzt machen?
00:11:08: Ja, was zuerst.
00:11:09: Und bei mir ist dann auch so, dass ich dann so ... negative Strategien entwickelt habe.
00:11:13: In meinem Laufe meines Lebens habe ich ganz viel Essen, um Dopaminkicks zu bekommen.
00:11:18: Und von Zucker, also gerade wenn ich dann Zucker esse, dann bekomme ich halt so, dann geht es mir richtig, richtig schlecht, also dann wird halt so dieser Brainfog noch mal schlimmer.
00:11:26: Und ich werde total müde.
00:11:28: Das
00:11:28: hat wie so ein Gefühl, wie so Watte im Kopf hat
00:11:31: und
00:11:31: so gar nicht so richtig anwesend fühlen.
00:11:33: Genau.
00:11:34: Also Ernährung ist halt, würde ich schon mal sagen, die erste Stellschraube, so als Mutter mit ADHS, die mir halt krass ... wichtig ist und hilft.
00:11:42: Naja, auf jeden Fall.
00:11:45: Und dass ich dann ganz viel Serien gucke.
00:11:46: Und das aber sonst auch nicht.
00:11:47: Martin, gestern, das hast du die ganzen letzten Wochen nicht gesehen.
00:11:50: Martin war gestern so, hey, warum läufst du denn mit Dr.
00:11:53: House auf dem Handy die Treppe runter?
00:11:55: Weil ich sonst die Treppe nicht runterkomme.
00:11:58: Ich schaffe das sonst nicht, aufzustehen und mich zu motivieren.
00:12:02: irgendwas zu machen, meine Zähne zu putzen oder sonst irgendwas, wenn ich nicht.
00:12:05: Und das tut halt meinem Nervensystem überhaupt.
00:12:07: Das ist deshalb negative Strategie, weil das bringt mich halt immer weiter in die Überreizung und zieht immer mehr Dopamin und ich müsste halt einfach mal so ... Ich brauche halt wieder so ein Reset, einfach.
00:12:17: Und jetzt gerade, wenn ich auch noch erkelte, das heißt, ich kann keinen Sport machen.
00:12:20: Also, es ist gerade ...
00:12:21: Ja, genau.
00:12:21: Also, das ist, ich glaube, was du im Prinzip auch beschreibst, ich glaube, auch gerade so dieses ... dass alles so viel Energie zieht, dass es super schwer ist, sich zu motivieren, dass auch alles so im Kopf sich dreht.
00:12:35: Ich glaube, das ist auch noch ein Zeideffekt von diesem Nervensystem-Thema.
00:12:41: Das Nervensystem ist halt durch, ist halt in einem sehr angespannten Stresszustand.
00:12:47: Und zum Beispiel hab ich auch bei mir herausgefunden, dass ich so ... wenn ich wieder ein bisschen mehr Schwierigkeiten hab, dann werd ich ... Sobald ich die Kinder aus der Kita abhole, sehr müde.
00:12:57: Und dann fühl ich mich super schöpft.
00:12:59: Ich bin die ganze
00:13:01: Zeit müde.
00:13:01: Ich kann nicht mehr.
00:13:03: Sobald die Kinder schlafen ...
00:13:05: Dann ist
00:13:06: die Energie wieder da.
00:13:07: Das ist keine reale Müdigkeit.
00:13:10: Es ist keine normale Müdigkeit, dass dein Körper schlaf braucht.
00:13:13: Das ist einfach das Nervensystem, will sich runterfahren.
00:13:17: Weil das Nervensystem überlastet ist.
00:13:19: Das führt dann zu dieser Müdigkeit.
00:13:21: Das führt auch schnell dazu, dass man ... dann, wie du beschreibst, dann kaum noch was macht, außer man hat dann quasi eine Dopaminquelle.
00:13:28: Und ich glaub, das ist ja so ... Also, was ja bei einem ADHS-Gehirn der Fall ist, ist, dass ja so ein Dopaminmangel herrscht und daher ja auch viele Symptome kommen.
00:13:38: Und dann versucht man sich das irgendwie zu holen durch Koffein, durch Serie, durch irgendwelche Dopaminkicks.
00:13:49: Ja, viele machen ja wirklich Selbstmedikation, viele rauchen, viele trinken viel Kaffee,
00:13:53: trinken viel Alkohol,
00:13:54: nehmen zwischen
00:13:56: adhs und Drogenmissbrauch zum Beispiel.
00:13:58: Also adhs sind anfälliger für Drogenmissbrauch und so.
00:14:01: Weil das ja wie so eine Art Selbstmedikation ist, plus der Unterschied ist halt so diese Dopamin-Peaks, die man sich dann selber ... ... holt durch solche, sagen wir mal, negativen Interventionen, fühlen ja im Endeffekt dazu, das noch mehr reinzukommen, dass das Nervensystem noch mehr drüber ist, dass man noch mehr Dopaminmangel hat.
00:14:21: Ja.
00:14:22: Und dass es dann am Ende noch schlechter geht.
00:14:24: Weil auch jetzt gerade so diese Amphetamine, die man halt jetzt so illegal quasi nehmen kann, ohne dass es eine Medikation ist, das sind ja auch andere Wirkstoffe.
00:14:32: Und die ziehen halt tatsächlich auch das körpereigene ... Dopamin, anstatt dass sie quasi, ich glaub, was die Medikamente machen, ist eher, dass sie die Rezeptoren ... Ja, also, der Unterschied
00:14:44: ist, dass ja zwischen den Nerven sind Speicherversikel und da sind so diese ganzen Botenstoffe drin, die dann von Nerven, also von Neuron zum anderen gelangen.
00:14:53: Ja.
00:14:54: So, und diese Speicherversikel, da wird halt auf eine, also beim gesunden Menschen, wird halt eine gewisse Menge Dopaminsmischee freigesetzt.
00:15:02: Und der Unterschied zwischen jetzt ... Also, weil man sagt ja so der Wirkstoff von ADHS-Medikamenten im Prinzip sind das auch Stimulanzien, also ist auch so wie am Fetamin, bloß der Unterschied ist, dass die ADHS-Medikamente so gestaltet sind, dass moderate Mengen aus diesen Speicherversikern freigesetzt werden.
00:15:20: Und wenn ich jetzt Speed konsumiere oder, was ist das ich, hat irgendwelche illegalen Substanzen, die sind nicht so angelegt, dass eine moderate Ausschüttung gibt, sondern eine richtig starke Ausschüttung.
00:15:31: und so starke Ausschüttungen.
00:15:33: Gerade zum Beispiel, wenn man immer mehr konsumiert, um mehr Wirkung zu bekommen, schädigen dann auch die Rezeptoren.
00:15:40: Also man kann damit wirklich seinen Nervensystem damit kaputt machen, weil die Rezeptoren die Etibotenstoffe aufnehmen.
00:15:47: geschädigt werden.
00:15:48: Ja.
00:15:49: Ihr könnt da noch mal die Folge zu den ADHS-Medikamenten generell noch mal nachhören.
00:15:53: Da reden wir noch Details darüber.
00:15:56: Und was ich dazu noch sagen wollte, ist halt auch, dass ihr dann danach natürlich halt dann auch nach so einem illegalen Substanzmissbrauch halt so Dopaminkarte habt, was man jetzt bei verschiedenen ADHS-Medikamenten nicht zwangsvoll hat.
00:16:06: Also gibt es bei?
00:16:07: Es gibt auch Rebound-Effekte.
00:16:09: Also ich glaube bei ...
00:16:13: Das ist Dex am Phytamin.
00:16:15: Da glaube ich nicht.
00:16:16: Erwanse zum Beispiel.
00:16:17: Genau.
00:16:19: Es ist zumindest weniger.
00:16:20: Also ich würde jetzt nicht sagen, dass es dir nicht gibt.
00:16:22: Aber meine Erfahrung ist halt eher, ich habe Medikinät und Erwanse genommen.
00:16:26: Und Erwanse ist sanfter und ich habe auch das Gefühl, ich habe da weniger Rebound Effekt wie jetzt bei Medikinät.
00:16:33: Aber das ist auch komplett individuell von Person zu Person.
00:16:37: Genau, da muss man sich bei Psychiatern beraten
00:16:40: lassen.
00:16:40: Das ist, glaub ich, auch das Erste, was ich machen würde an eurer Stelle, wenn ihr merkt, dass ihr wirklich in einem Loch seid, ihr kommt in euer Familienleben nicht mehr weiter.
00:16:48: Es geht euch nicht gut, ihr habt jetzt die ADHS-Diagnose oder wenn ihr sie noch nicht habt, macht unbedingt Diagnostik, weil sobald ihr die Diagnose habt, habt ihr auch Zugang zu Medikamenten.
00:16:56: Und es ist halt echt keine Schande, Medikamente zu nehmen, v.a.
00:16:59: nicht übergangsweise.
00:17:01: Weil sehr wahrscheinlich werden ja auch, ihr habt ja bis, also die meisten jetzt als Eltern quasi diagnostiziert werden so.
00:17:08: Die haben ja bis dahin ihr Leben so zumindest, vielleicht nicht immer schön, aber so durchgewurscht und zwar okay.
00:17:14: Und wenn ihr bis an den Punkt gekommen seid.
00:17:16: Und jetzt ist es halt schlimm, dann könnt ihr halt auch euch so sagen, also wenn ihr jetzt irgendwie schechtes Gewissen habt oder sonst irgendwas, hey, in zehn, zwanzig Jahren braucht es wahrscheinlich auch einfach nicht mehr, weil ich da mein Leben wieder halt so gestalten kann.
00:17:25: Und das Problem, was wir ja haben in unserer Welt, ist jetzt gerade, dass sie halt nicht nur durch die Kinderreize überfluten, dass ich glaube, wenn wir nur Kinder hätten und alles drumherum wäre nicht so.
00:17:35: Also keine großen Städte, keine Autos, keine ... Ähm, Vierundzwanzig Sieben Input durch Smartphones, durch alles Mögliche auch allein schon.
00:17:44: dass wir so viele Sachen in unseren Räumen haben.
00:17:46: Das ist ja einfach alles schon so reizüberfluten fürs Nervensystem, wenn wir ganz anders leben, wenn wir in einem Wald leben würden oder in einer Hütte.
00:17:51: Minimalistisch mit unseren Kindern, es wäre kein Lärm.
00:17:54: So wahrscheinlich würde da niemand von uns ADHS-Medikamente brauchen.
00:17:58: Aber das ist halt einfach nicht der Fall, sondern wir leben halt in einer anderen Welt und das ist auch einfach keine Schande.
00:18:03: Und das haben wir auch in der Medikationsfolge noch mal beschrieben.
00:18:06: Es ist so ein bisschen wie würdest du jemanden, der eine Brille braucht, sagen, ja, nee, kriegst du nicht.
00:18:11: Also ich seh das so, wenn ich an einem Punkt bin, wo mein Nervensystem wieder superbereitzt bin, dann merk ich das daran, dass mich jedes kleine in meinen Augen in der Situation Fehlverhalten von den Kindern schon richtig aufregt.
00:18:25: Und dann mecker ich, dann werde ich super schnell wütend, dann bin ich superimposiv und dann bin ich einfach auch kein guter Vater.
00:18:33: Also ich bin dann einfach nicht nett, ich mecker dann die ganze Zeit.
00:18:35: ... bin wütend.
00:18:38: Und das ist so der Punkt, wo ich sage, ... ... okay, ... ... jetzt ist es an der Zeit, ... ... dass ich Verantwortung übernehme.
00:18:44: So kann ich nicht weitermachen, ... ... ich muss etwas tun.
00:18:47: Und ... ... da ich Zugang zu Medikamenten ... ... habe, ... ... ist dann der Punkt, also ich bin ... ... zu neunzig Prozent der Zeit ... ... medikamentfrei nochmal so.
00:18:56: Also ... ... das ist noch eine wichtige Info, ... ... ich nehme eigentlich keine Medikamente.
00:18:59: Aber ... ... ab und zu ... ... merke ich, dass sich dann quasi ... ... die Alltagsbelastung und die Reize ... wieso aufstauen, die summieren sich auf und irgendwann bin ich an diesem Punkt.
00:19:10: Und dann weiß ich, okay, ich muss jetzt Verantwortung übernehmen, ich muss jetzt dafür sorgen, dass ich mich bessere.
00:19:16: Und da an dem Punkt sind Medikamente super sinnvoll.
00:19:19: Ich sage nicht, dass man da Medikamente nehmen muss.
00:19:22: Aber um daraus zu kommen, ist das sehr hilfreich und die Alternative ist zum Beispiel, um das Nervensystem wieder richtig zu beruhigen, wäre es, glaube ich, nötig, auch reizug.
00:19:34: komplett runter zu fahren, quasi eine komplett gesunde Lebensweise zu führen.
00:19:37: Und ich glaube, das ist für viele einfach nicht unbedingt möglich.
00:19:41: Ich glaube, das ist
00:19:42: auf unserer Lebensrealität nicht möglich.
00:19:44: Ja,
00:19:44: einerseits gehen Leute zur Arbeit, müssen da viel machen, haben da Reize, müssen viel den Alltag strukturieren.
00:19:51: Wenn du Verantwortung für Kinder hast, vielleicht noch mehrere Kinder, bist du viel unterwegs, musst du da viel für die machen.
00:19:56: So, da ist es natürlich schwer, sich zu regenerieren, wenn ein Haushalt und so, wenn das alles anfällt.
00:20:01: So, dann ist das schwer.
00:20:02: Und außerdem... weiß ich genau, dass es gerade Leute mit ADHS super, super, super schwer fällt, dann auf diese Dopaminquellen zu verzichten.
00:20:14: Es kann sein, dass jemand mit ADHS erst mal in diesem Nervensystem Zustand, z.B.
00:20:18: Meditation würde helfen.
00:20:20: Es kann aber gut sein, dass ihr einfach nicht meditieren könnt, dass euch das komplett fertig macht.
00:20:25: Es kann sein, dass das einzige, was ihr tun könnt ... vielleicht Serie gucken ist.
00:20:31: Es ist nicht gut, aber was passiert, wenn ihr nicht Serie guckt?
00:20:35: Ist das für euch möglich?
00:20:37: Also sicherlich ist das möglich, aber es wird vielen, glaube ich, super, super schwer fallen.
00:20:41: Ich glaube, die Alternative ist wirklich so richtig radikalen Cut machen und zu sagen, kein Smartphone, also zumindest so, also Minimum Smartphone, keine Musik, keine Bildschirmedien.
00:20:55: alles runterfahren, machen was, also so richtig Self-Care, machen was, was mir gut tut.
00:20:59: Zum Beispiel Sport ist meiner Meinung nach eine Intervention,
00:21:02: die hilft.
00:21:02: Ja, aber da muss halt auch die Motivation wieder da sein.
00:21:04: Da muss die Motivation da sein.
00:21:05: Also ich schilder jetzt kurz aus meinem Erleben, weil ich glaube so extrem wie ich, hast du das normalerweise auch nicht oder mit diesem krassen
00:21:12: Daumen.
00:21:12: Du hast ja, du hast ja so richtig Shutdown-Symptome.
00:21:15: Ja,
00:21:15: genau.
00:21:16: Also die habe ich ja zum Teil auch, wenn ich dann nachmittags... ...müde bin, aber das ist ja was ganz anderes, weil du bist ja ...
00:21:21: ... wenn
00:21:21: dir das ja zum Teil dauerhaft so ... ... und an mir ist ja wirklich so dieses ... ... dieses Nervensystem ist drüber und ich bin ... ... super gestresst und werde total ... ... schnell wütend und
00:21:30: ... Und ich finde aber halt dann so ... ... ein paar Stunden kann man halt dann tatsächlich ... ... überbrücken mit, sage ich.
00:21:34: Guck jetzt, keine Serie, ich mach mein Smartphone weg und so.
00:21:37: Aber bei mir ist es halt wirklich dann so über Wochen.
00:21:39: Und ich hab halt dann morgens jetzt Sport gemacht.
00:21:42: Und es hat mir auf jeden Fall schon gut getan, aber es hat halt dann so bis ... Also ich hab halt immer so zwölf Uhr, dachte immer so, jetzt könnte ich noch mal Sport machen.
00:21:48: Aber kann ich halt körperlich dann einfach irgendwie nicht.
00:21:51: Ich bin keine Leistungssportler und hab ja noch andere Sachen zu tun.
00:21:54: Und ... was halt bei mir auch ... Also, genau, ich hab halt dann wirklich wieder angefangen, das zu kompensieren mit Serien und dann irgendwie auch mit den Kindern gemeinsam gekocht und nebenbei ein Hörbuch gehört und so, also so komplett.
00:22:09: Und was du gesagt hast mit Meditation, das hab ich tatsächlich, also ich hab tatsächlich dann irgendwie, also ich hab die ganze Zeit abends noch meditiert, weil mir das auch wichtig ist und weil mir das gut tut und weil mir das halt auch hilft, mein Nervensystem runterzubringen.
00:22:21: Aber irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr.
00:22:22: Ich hab einfach damit aufgehört, es ging einfach nicht
00:22:24: mehr.
00:22:24: Das ist so wie, wie so, das geht mir auch oft so, das ist so wie ... In dem Moment, wo du die Wahl hast, meditiere ich jetzt, oder mache ich was anderes, denkst du dir so, ich will jetzt aber Fernsehen, ich will nicht meditieren.
00:22:36: Ich will jetzt lieber was anderes machen.
00:22:38: Ja, aber so ist es bei mir halt nicht, sondern einfach auch, aber dass ich auch einfach das nicht hinkriege, also dass ich das einfach überhaupt nicht.
00:22:44: Und dann bin ich halt so verzweifelt, dass ich halt so krass, also dann krieg ich so einen richtigen, wie so ein Selbsttass und so, also so, dass ich einmal das Gefühl habe, zu nichts zu taugen quasi und dann
00:22:54: ... Nicht mal auf den Atem konzentrieren kann ich nicht
00:22:56: mehr.
00:22:56: Genau, und das ist halt wirklich dann so voll ...
00:22:58: Ja, dann hilft's nicht.
00:22:59: Nee,
00:22:59: und jetzt hab ich auch, also ihr merkt es dann, also ich jetzt gerade so in dem Zustand, dem ich bin.
00:23:04: ist halt auch so, dass ich halt so Projekte habe, für die ich mich echt richtig begeistert.
00:23:08: Also, die ich wirklich richtig häufe.
00:23:10: Und für die ich das nicht schaffe, genug Energie aufzubringen, das zu machen.
00:23:13: Und das ist halt auch so ein Zeichen für mich, sodass einfach jetzt gerade wieder ... dass es überhaupt nicht gut ist und dass ich einfach ... Genau, ich müsste jetzt eigentlich ... Also, das Problem ist halt, dass die Umgebung allein schon ... Eigentlich müsste ich jetzt einmal alles komplett perfekt aufräumen.
00:23:26: Und da müsste das so bleiben, also es muss halt eine komplett ruhige Umgebung auch sein.
00:23:30: Und dann würde ich halt runterkommen, aber dadurch, dass ich halt dann zu Hause bin, weil ich kann ja nicht rausgehen, weil draußen ist es halt scheißlaut so, dann ... ... bin ich zu Hause?
00:23:39: Okay, dann ist halt die Umgebung mega unruhig, weil es ist unordentlich, ... ... weil ich ja nichts auf die Reihe kriege gerade, ... ... dann kann ich mich auch nicht entspannen, ... ... sondern dann baut sich in mir immer mehr Stress auf so.
00:23:48: Ja, ja.
00:23:50: Genau, auch dieses ... ... quasi ... ... sich selbst kritisch beäugen, dieses ... ... Mann, ich krieg das gerade nicht hin, ... ... und das kann auch wahnsinnig Stress aufbauen, ... ... da ist es ja auch super hilfreich, dann zu sagen so, ... ... hey, es ist jetzt wieder so weit, ... ... das ist einfach so, dass es okay ... Ja.
00:24:07: Das wird schon wieder, also das hilft auch.
00:24:09: Ich würde auch gerne so ein paar Tipps sammeln, die jetzt helfen.
00:24:13: Zum Beispiel habe ich, und das ist noch gar nicht so lange her, vor ein paar Wochen, war ich auch wieder in so einem Zustand oder ich habe so ein bisschen so, kam schon wieder an den, so an so eine Überreizung ran, dass ich wieder anfing, so drüber zu sein.
00:24:26: Da habe ich mich auch gefragt, was jetzt wieder los?
00:24:28: Und da habe ich verstanden, dass für mich, dass ich am meisten ... eigentlich auf ein Nervensystem achten muss.
00:24:36: Und quasi alle anderen Sachen hängen sehr stark von dem Zustand meines Nervensystems ab.
00:24:41: Also diese ganze Impulskontrolle, Emotionsregulation, wie ich mich den Kindern überverhalte, wie gut ich meinen Alltag bewältigen kann, hängt sehr stark damit zusammen, wie es meinem Nervensystem gerade geht.
00:24:55: Und dann hatte ich so die Idee, das auch zu betrachten, als wäre mein Nervensystem eine Ressource, auf die ich achten muss.
00:25:04: Genau.
00:25:04: Und Medienkonsum zum Beispiel, irgendwelche Reize, das sind Dinge, die mein Nervensystem verbrauchen als Ressource.
00:25:14: Zum Beispiel, wenn ich merke, ich hab wieder Bock auf Musik machen und hör dann den ganzen Tag Musik, weil ich es irgendwie cool finde, das ist fein.
00:25:22: Aber das kann ich mal einen Tag machen.
00:25:24: Und nach zwei, drei Tagen ist mein Nervensystem schon sehr stark verbraucht dadurch.
00:25:30: Also, dass ich das quasi ... ... als Ressource sehe und dann überlege, ... ... okay, was verbraucht man auf dem System?
00:25:36: Und was lädt die Ressource auf?
00:25:39: Was die Ressource zum Beispiel auflädt, ... ... dass wenn so die Tipps, ... ... die ich jetzt mitgeben würde, ... ... die machen kann, ... ... ist bei mir auf jeden Fall Sport machen.
00:25:47: Deswegen mache ich auch so viel Sport, ... ... weil ich brauche das, um ... ... also ich brauche das wirklich, um ... ... so in so einem gelassenen Zustand zu bleiben.
00:25:53: Ja.
00:25:55: Dann kalt duschen ... ... oder ich gehe jetzt sogar kalt baden.
00:26:00: Kaltduschen ist echt gut.
00:26:01: Exzt, das ist wirklich ein sehr guter Dopamin-Kick.
00:26:04: Und ich muss sagen, seit ich jetzt kalt bade morgens, also wir haben ja so eine Badestelle, da gehe ich ins Wasser.
00:26:10: Ähm, ich bin, das ist wie, also das ist wirklich ähnlich wie Elvanse, der Zustand, bloß ohne Nebenwirkungen.
00:26:15: Also das hält für mich jetzt den Tag
00:26:17: an.
00:26:17: Ich habe gar keine Nebenwirkungen bei Elvanse, ich würde voll die Glückliche.
00:26:20: Ja, aber also Kaltduschen finde ich auch richtig.
00:26:23: Also das habe ich mir, das habe ich mir
00:26:25: nicht überwunden.
00:26:27: Aber das hast du mir ja immer wieder ans Herz gelegt und dachte ich, das ist glaube ich nicht wegen Dopamin-Kicks, sondern weil du halt komplett im Moment bist, ist halt richtig Achtsamkeitstraining.
00:26:35: Ja,
00:26:36: genau auch so Körperwahrnehmung.
00:26:39: Also tatsächlich aktiviert das auch das parasympathische Nervensystem, wenn man Kaltduscht oder Kalt badet und gibt tatsächlich auch Dopamin.
00:26:47: Aber also ... Diese ganze Körperempfindung hilft auch wahnsinnig, deshalb eigentlich auch so was wie... saunieren oder
00:26:54: joggen gehen, ihr müsst wirklich also eigentlich so das erste was ich euch raten würde es auch das erste was mein psychater gesagt hat so joggen gehen geht einfach laufen.
00:27:02: und wenn ihr das nicht also zieht euch eure sport sachen an und geht morgens einfach direkt nach dem aufstehen wirklich vom kaffee.
00:27:07: eigentlich sollte die auch kein kaffee trinken weil kaffee zieht euch eigentlich dieses dopamites wieder wie so eine negative definitiv aber geht raus.
00:27:16: zieht euch sport schuhe an zieht euch jogging sagt ihr müsst gar nicht los joggen sondern läuft erst, also geht erst mal, wenn ihr es wirklich, wenn ihr gar keinen Bock auf Sport habt.
00:27:23: Und dann rennt einfach nur immer wieder kurz, wenn ihr so merkt, jetzt hätt ich grad Bock, dann rennt ihr einfach kurz los und dann hört ihr wieder auf, wenn ihr keinen Bock habt.
00:27:30: Sobald.
00:27:30: das geht ja gar nicht darum, irgendeine sportliche Leistung zu erbringen, sondern wirklich einfach nur halt den Körper zu bewegen.
00:27:35: Und das hilft so, so krass wirklich, einfach diese Bewegung direkt am Morgen an der frischen Luft.
00:27:40: Ja.
00:27:41: Ja, wenn ihr Kinder habt und alle eine Seite ist halt scheiße, ist ein blöder
00:27:45: Tipp.
00:27:45: Ja, es ist kein blöder Tipp.
00:27:46: Weil ich glaube viele denken auch, ich darf jetzt keinen Sport machen, ich muss jetzt die Zeit irgendwie für Kinder aufwenden und für Haushalt.
00:27:53: Und das ist aber genau das falsche so.
00:27:54: Ihr müsst vielleicht einfach eine halbe Stunde investieren in irgendwas, was euch ... quasi über Wasser hält.
00:28:01: Und dann
00:28:01: profitiert euer gesamter Alltag davon.
00:28:04: Wenn ihr Kinder habt, dann lasst die mit dem Fahrrad in die Kita fahren und joggen nebenher oder so.
00:28:08: Also wirklich ist ... Das ist das Beste, was ihr tun könnt, ist einfach Ausdauersport.
00:28:13: Also wirklich.
00:28:14: Ich kann die Zeit leider nicht mehr wegen
00:28:16: ... Ich muss aber sagen, für mich funktioniert Kraftsport auch erstaunlich
00:28:19: gut.
00:28:19: Ja, ich glaub, die Kombi ist halt gut.
00:28:21: Eigentlich, finde ich, ist der Crossfit voll der ADHS-Sport.
00:28:24: Also für alle, die jetzt irgendwie ... Mega in einem Tief sind.
00:28:28: Aus meinem ersten ADHS-Tief hat mich auf jeden Fall CrossFit rausgeholt.
00:28:33: Weil es gibt halt wirklich viel Endorphine und Dopamin.
00:28:35: Ihr habt Muskelaufbau und gleichzeitig Ausdauer.
00:28:39: Und außerdem halt zusätzlich eine Community, die immer wieder vorhersehbar gleich ist und meistens auch eher neurodivergent.
00:28:45: Weil es halt so ein Freak-Sport ist, einfach.
00:28:47: Ja, ist halt so.
00:28:48: Ja, das muss man schon wollen.
00:28:51: Genau, und ... Ansonsten fällt mir noch ein Militation, so dass es oder generell einfach Sachen, die einem gut tun.
00:28:58: Also für mich kann auch sein, dass ich dann, obwohl mein Nervensystem ein bisschen auf Anschlag ist, dass ich dann zum Beispiel amts unterwegs bin.
00:29:06: auf einer Party oder so und da richtig aufladen kann und merke so, boah, ich hatte Spaß gehabt, das hab ich so gebraucht.
00:29:12: Dann geht's mir nächsten Tag auf einmal richtig gut.
00:29:14: Also irgendwas, was einem gut tut, was einem mal so ein bisschen abschalten lässt, braucht man ja eh.
00:29:18: Also das, man kann nicht immer nur funktionieren und einfach immer nur hassen, sag ich mal.
00:29:25: Voll.
00:29:26: Und das sind einfach Dinge, die funktionieren und gleichzeitig, wie gesagt, so diese, alles was dann Nervensystem als Ressource verbraucht, zurückschrauben.
00:29:36: so wie man es kann.
00:29:38: Man kann ja daraus ein Selbstexperiment machen.
00:29:40: Einfach sagen, ich mach jetzt voll den Cut.
00:29:43: Kein Fernsehen, kein Smartphone jetzt.
00:29:46: Aber das Problem daran ist halt, also und das kann ich jetzt wieder nur aus Erfahrung sagen, dass es ja auch wieder was mit Motivation zu tun hat.
00:29:52: Und wenn du halt in so einem Zustand bist, in dem du grad für nichts motiviert bist, dann kannst du das halt auch nicht machen.
00:29:59: Also es geht einfach da nicht.
00:30:01: Ja.
00:30:02: Also, ich glaube, da müsste das jemand wahrscheinlich wegnehmen.
00:30:05: Oder ich weiß nicht.
00:30:07: Ja, ich kann es halt voll verstehen, wenn man sagt, es geht einmal nicht.
00:30:11: Wie gesagt, es
00:30:12: ist einfach
00:30:12: auch wichtig, dass ihr ... dass ihr mit einem Psychiater Kontakt aufnehmt, dass ihr da in Behandlung geht, dass ihr Zugangs zu Medikamenten habt und dass ihr euch vielleicht einen Ergotherapeutin, Ergotherapeutin sucht, da noch mal ADHS spezifisch therapieren lässt und Verhaltenstherapie.
00:30:27: Also, falls ihr das alles noch nicht gemacht habt, das sind auf jeden Fall super wichtige Punkte.
00:30:32: Und da seid ihr auch, also das könnt ihr euch als Elternteil quasi auch, das steht euch zu und das heißt jetzt nicht, dass ihr irgendwie den Kindern jetzt die Zeit und euch raubt oder sonst irgendwas, sondern es ist
00:30:42: wahnsinnig wichtig.
00:30:43: Verantwortung einfach.
00:30:44: Das ist das, was ihr tun müsst als Eltern Verantwortung übernehmen.
00:30:47: Und trotzdem sind jetzt halt da schon wieder Alleinerziehende nicht mitgedacht, ne?
00:30:50: Das ist halt so, ich finde das so, weil das alles so mit Privilegien schon wieder verbunden ist.
00:30:55: Alles, aber das sind einfach auch, das sind auch einfach die Lösungen, da muss man...
00:30:59: Ja,
00:30:59: aber da kann, guck
00:31:00: mal, wenn du jetzt alleinerziehend bist, dann kannst du halt nicht einfach sagen, ich gehe jetzt in Therapie, weil du musst ja während der Arbeit, also während der Kita-Zeit arbeiten und dann, was machst du dann nachmittags, kannst ja nichts machen.
00:31:09: Ja, da muss man halt... Also das Einzige, was man machen kann, ist dann quasi das, was man wirklich realistisch tun kann, eben tun.
00:31:18: Kleinen Anfang mit Sport machen.
00:31:19: Keine Ahnung, einfach mal zwischendurch, dreißig Burpees kostet euch, je nachdem, was der Training stand, aber kostet euch dann.
00:31:25: fünf Minuten zwischen Tür und Angese.
00:31:27: Ich hab auch ein Zeitartikel gelesen, da ging's eigentlich darum, wie man generell im Alltag auftankt.
00:31:32: Da fand ich auch so ein paar Tipps voll hilfreich, nämlich, dass man sich schon zum Vorhinein hinsetzt und sich überlegt, welche Dinge tun wir eigentlich immer gut und die sich so aufschreiben, dann die auch aktiv plant.
00:31:42: Also zum Beispiel, wenn jetzt in der Mittagspause wisst, ja, mir tut es eigentlich überhaupt nicht gut, mit meinem Chef zusammen Mittag zu essen, weil dann reden wir nur wieder über die Arbeit so.
00:31:51: Es gibt ja manche Unternehmen, wo man sich dann so zusammensetzt und dann wird weiter über die Arbeit geredet.
00:31:55: Da macht es einfach nicht.
00:31:57: Dann geht einfach in der Zeit.
00:31:58: ... um.
00:31:59: ein Blog sagt irgendwie nee, ich muss irgendwie eine Erledigung machen oder so, setz euch in Park, frühstück, Esther, alleine so.
00:32:05: Solche Sachen, also dass ihr euch schon mal selber überlegt, okay was sind so Stellschrauben im Alltag, die mich eigentlich stressen, die ich aber vermeiden könnte.
00:32:11: Ja.
00:32:11: Und was ich da auch voll, voll, also jetzt gerade auch so als Tipp für ... ... Alleinerziehende Mütter oder Mütter, die quasi alleinerziehen sind, weil der Vater halt komplett ... ... erwerbstätig ist zum Beispiel, es gibt ja auch viel, das ist nicht mal als Vorwurf gemeint, sondern das ist ja finanziell aber auch notwendig.
00:32:23: Oder auch andersrum,
00:32:23: auch wenn es unwahrscheinlicher ist.
00:32:25: Genau.
00:32:27: nonverbale Kommunikation, also, dass ihr einfach wirklich mit euren Kindern, dass ihr einübt, mit euren Kindern nicht immer so viel zu reden, weil erstens werdet ihr dadurch ruhiger, euer Nervensystem wird ruhiger und ihr müsst also reden, kostet einfach viel Energie und die Kinder werden auch ruhiger, weil die halt, das war nicht auch, wir hatten jetzt Schulanmeldungen und ... Unser Sohn war halt mit dabei und das war aber voll langweilig für ihn.
00:32:51: Also irgendwie sollten wir die Kinder halt mitnehmen.
00:32:55: und dann... hat er sich an den fremden Schreibtisch gesetzt, der lehrscht und dachte, das ist kein Problem, kann sich deinen Stuhl setzen.
00:33:04: Dann hat er angefangen, eine Akte anzufassen.
00:33:07: Ich war nur so angeguckt, hab seinen Namen gesagt und hab den Kopf geschüttelt und er hat sofort gelassen.
00:33:13: Dafür ist es so gut, dass wir diese nonverbale Kommunikation zu Hause immer wieder quasi üben, dass solche Situationen dann auch im Alltag in so ... Angespanteren hier, Schulanmeldungen, alles neu, man muss sich konzentrieren, dann ist das Kind noch mit dabei.
00:33:28: Dass man da halt dann auch drauf zurückgreifen kann, und es dann halt einfach auch reibungsloser funktioniert sozusagen.
00:33:32: Ja,
00:33:33: ich würde behaupten, dass ... sprechen mit den Kindern oder so, die ganze Zeit Anweisungen geben, nicht jetzt zum Plaudern, sondern halt Anweisungen geben, die ganze Zeit.
00:33:42: Zielsentschlafanzug an, Zielsentschlafanzug an, Zielsentschlafanzug an, zum Beispiel.
00:33:46: Dass das für Eltern ... der Punkt ist, der am meisten Ressourcen zieht.
00:33:51: Ich glaube also, wenn ... Ich merke den Unterschied krass von, ich rede mit dem Mund fuzzlig, da bin ich auch in einem guten Zustand.
00:33:58: nach einer Stunde, bin ich dann auch fertig mit den Nerven so.
00:34:04: Wenn ich das halt nicht mache, sondern ein bisschen ruhiger bin, ein bisschen weniger spreche, dann spart das.
00:34:09: Wahnsinnig viele Ressourcen.
00:34:10: Ja,
00:34:11: ihr könnt zum Beispiel jetzt gerade kleinere Kinder nehmt ihr einfach an die Hand, bringt sie ins Kinderzimmer, läuft zum Schrank, zieht die Sachen aus, zieht die Sachen an.
00:34:18: Ihr müsst dazu gar nichts sagen.
00:34:20: Ihr könnt auch dann, was haben wir auch in der morgens fertig machen, sage Folge, so gesagt so, die Kinder quasi so aktivieren.
00:34:26: Das mache ich ganz gern, dass ich denen einfach so dann den Schlafanzug ausziehe und dann irgendwie den Pullover über den Kopf stülpe und dann ziehen die den Rest halt schon alleine an, und dass ich was sage.
00:34:33: Und sobald ihr aber halt anfängt mit macht das jetzt oder du musst das jetzt machen, ist es halt schwierig.
00:34:39: weil die Kinder dann auch Nein sagen können im Endeffekt.
00:34:42: Und wenn das einfach nonverbal quasi mit denen kommuniziert, indem ihr sie halt an die Hand nehmt, anleitet und so weiter, dann ist es halt auch wie so was, was man gemeinsam beschließt sozusagen.
00:34:52: Ja.
00:34:53: Das ist halt auch viel kooperativer, als jetzt die ganze Zeit Anweisungen zu geben, genau.
00:34:58: Und nur, also, falls es noch nicht so ganz raus, ich möchte nur kurz nochmal auf Medikation eingehen.
00:35:05: weil ich nicht weiß, ob das jetzt so herausgekommen ist.
00:35:10: Also es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ihr jetzt keine Zeit für Ergotherapie habt oder so.
00:35:15: Und es sich erst mal als erste Maßnahme zum Psychiater zu gehen oder zur Psychiaterin.
00:35:20: Und da über Medikationen nachzudenken, weil was das nämlich macht, ist, wenn die Ressource nervensystem verbraucht ist, dass es relativ schnell wieder aufleht.
00:35:33: Ja.
00:35:34: Innerhalb von paar Tagen, Wochen und damit kommt man relativ gut da wieder raus.
00:35:40: Man muss auch aware sein, also was man zum Beispiel nicht machen darf.
00:35:44: Also
00:35:44: ich finde, da könnt ihr jetzt einfach die Folge zu den Medikamenten nochmal anhören, weil da gehen wir wirklich sehr detailiert drauf ein.
00:35:48: Stimmt, da gehen wir noch sehr detailiert drauf ein.
00:35:49: Wie
00:35:50: man das aufbauen kann und wie man das auch dann... nutzen kann, um quasi dann Strategien aufzubauen.
00:35:55: Weil das ist ja genau das, was ich meinte vorher.
00:35:57: Voll oft fehlt einem ja sogar dafür, die Motivation dann Strategien aufzubauen, sodass man es halt gar nicht hinbekommt.
00:36:02: Und da kann halt Medikation eben diesen Puffer bieten.
00:36:05: Aber wie gesagt, da könnt ihr euch einfach die Folge anhören.
00:36:07: Weil das ist ja auch so, dass eigentlich ist ja dieses Thema ein Nervensystem.
00:36:13: Also es ist ja nicht nur eine Schwierigkeit, die Menschen mit ADHS haben, weil dann gibt es noch diesen ganzen Komplex.
00:36:20: Strukturiertheit, Organisation, Dinge hinbekommen, Zeitmanagement und so.
00:36:25: Alles, was so darunter fällt.
00:36:26: Das
00:36:27: könnt ihr in der Ergotherapie lernen, theoretisch.
00:36:28: Aber
00:36:29: ich glaube, dass so wirklich dieser Punkt Nervensystem, der allerzentralst ist, weil wenn man keine Ressourcen hat, schafft man es auch einfach, sich Systeme aufzubauen.
00:36:40: Also ich glaube, dass das Nervensystem relativ erholt ist und das es einem an sich... gut geht, ist schon die Voraussetzung, dass man überhaupt schafft, Dinge anzugehen, nicht zu prokrastinieren, Systeme zu entwickeln, Gewohnheiten zu etablieren.
00:36:57: Das ist nämlich das, was dann Menschen mit ADHS vor allem brauchen, um ihren Alltag richtig zu organisieren, sind halt Routinen, Gewohnheiten und irgendwelche Systeme.
00:37:09: Ja, und ich würde zusätzlich noch sagen, dass wirklich eine wichtige Stellschraube auch Ernährung ist, also, dass ihr versucht auf Zucker zu verzichten.
00:37:15: Natürlich nicht, wenn es euch jetzt mega stresst, aber versucht ihr auch mal wirklich in euren Körper reinzuhören, weil eben das auch Dopamin, also schüttet schnell viel Dopamin aus und dann habt ihr aber halt wieder dieses Defizit am Ende.
00:37:27: Und das ist halt für euren Körper langfristig einfach nicht gut.
00:37:30: Ist auch was, was die Ressource eigentlich verbraucht, wenn
00:37:33: man so will.
00:37:33: Genau.
00:37:33: Und sogar noch, ich finde sogar noch mehr, als ihr zum Beispiel Serie gucken oder so, zumindest bei mir.
00:37:38: Ich
00:37:38: reagier da sehr sensibel drauf.
00:37:40: Vor allem weil der Darm ja auch einfach ein Nervensystem ist.
00:37:43: Also euer Darm besteht ja auch aus super vielen Nerven und ich merk das auch immer, wenn ich dann so drüber bin.
00:37:49: Also ich hatte auch so viele Unverträglichkeiten, warum ich heute Nacht so lange wach war, weil ich halt Durchfall hatte.
00:37:55: Weil ich einfach nachts bin, ich einfach aufgewacht und mein Magen war so, nee, das kommt jetzt alles oder mein Darm war so, tschau, alles raus, was da drin ist und so.
00:38:03: Also das ist halt gerade wirklich ... Diese reizamen Symptome kommen auch viel von genereller Überreizung und Neurodivergenzen und so weiter.
00:38:12: Deshalb gibt's auch so viele Korrelationen mit Nahrungsmittel und Verträglichkeiten und Neurodivergenzen.
00:38:21: Das wird alles besser, wenn euer Nervensystem reguliert ist.
00:38:23: Ich weiß gar nicht, worauf ich hinaus wollte.
00:38:26: Da hängt natürlich auch die Ernährung mit dran.
00:38:28: Wenn ihr irgendwelche Sachen esst, die euren Damen nicht gut tun, die eurem Körper nicht gut tun, dann kann es halt auch ... insgesamt einfach euch nicht gut und seelisch sozusagen.
00:38:37: Auch wenn's erst mal so den Anschein hat.
00:38:39: Auf jeden Fall.
00:38:41: Nicht total mitgehen.
00:38:43: Und da gibt's auch Möglichkeiten quasi schnell frisch zu essen, ohne dass man jetzt irgendwie dann wieder, also weil ich verstehe halt auch, dass man jetzt nicht immer die Kapazitäten hat, frisch zu kochen und so weiter, aber da gibt's ja wirklich viele Möglichkeiten, wie man dann einfach dann
00:38:58: ... Ja, hatte ich auch, also ich glaube ... Wenn man jetzt nicht gleich Zugang zu Medikamenten, aber auch wenn man das hat, so wie gesagt, man muss ja trotzdem das System entwickeln.
00:39:09: Ich glaube, was sich lohnt, gerade wenn man sehr eingespannt ist oder wenn man, zum Beispiel, alleinerziehend ist, dass man sich dann wirklich überlegt, was kann ich möglichst realistisch machen?
00:39:19: Was braucht mir wenig Zeit?
00:39:22: Wie kann ich irgendwelche Sachen umsetzen, die jetzt möglichst niedrigschwellig sind?
00:39:27: Und dann kann man auch überlegen bei ... Bei Ernährung, wie kriege ich das hin, dass das möglichst wenig Zeit kostet?
00:39:32: Und das
00:39:33: reicht schon, wenn ihr irgendwie sagt, okay, ich mache mir jetzt eine Scheibe Brot und anstatt Salami lege ich halt Kochschinken drauf, weil der hat ein bisschen mehr Protein und dann lege ich dann noch drei Scheiben Gurke drauf und eine Salatblatt und dann ist es ja, also das ist ja schon weit aus besser als einfach zu sagen, ich esse jetzt ein Salamibrot im Gen.
00:39:48: Da kannst du dir besser einfach dann noch ein bisschen Gemüse mit drauf und das hilft ja schon.
00:39:53: Aber man kann ja auch eben um Gewohnheiten zu etablieren.
00:39:56: macht es ja auch Sinn, erstmal super niedrigschwellig anzufangen.
00:39:58: So die Gurke schneiden, könnte auch schon der erste kleine Schritt hin zu kochen sein.
00:40:04: Ja.
00:40:04: Beispielsweise.
00:40:06: Aber es hat auch okay, wenn ihr nicht kocht.
00:40:07: Also das wollte ich einfach nur sagen.
00:40:09: Es heißt jetzt ja, gesunde Ernährung heißt ja nicht zwangsweise gekocht.
00:40:12: Oder irgendwie als zum Beispiel, was ich auch richtig gerne snacke, sind so Karotten mit Hummus.
00:40:15: Da gibt es halt auch so fertigen Hummus ja schon.
00:40:18: Das ist auch mega lecker, normalerweise irgendwie mit Tomate oder so.
00:40:21: Weiß ich nicht.
00:40:23: gibt's ja auch so Varianten.
00:40:24: Oder was ihr auch machen könnt, ist jetzt halt nicht veganen Tipps.
00:40:27: Aber okay, veganer Tipp.
00:40:29: Kauft euch Räuchertofu, den könnt ihr dippen in Senf.
00:40:32: Ist auch geil.
00:40:33: Protein mit Senf.
00:40:34: Senf ist immer gut schmecken, bisschen wie würdet, als wenn ihr in Wiener essen würdet.
00:40:38: Oder für Menschen, die nicht vegan leben, kocht euch eine Packung Eier vor.
00:40:43: Dann, wenn ihr Hunger habt und merkt, ich hab mega Hunger und ich hab jetzt keine Kapazität, irgendwas zu machen, nehmt euch ein Ei, könnt ihr snacken, viel Protein.
00:40:50: Also ihr müsst generell darauf achten, dass ihr viel Protein ... Und bei mir ist auch so eine Stellschraube.
00:40:55: Morgens weiß ich einfach, wenn ich Brotfrühstücke bin, ich raus.
00:41:00: Wenn ich gut in den Tag starten möchte, muss ich mir als allererstes ein Protein-Shake machen.
00:41:04: Ich mache da auch die doppelte Dosis Protein rein, also nicht die empfohlenen Einmesslöffel, sondern ich mache zwei Messlöffel Proteinpulver, dann eine Banane und gefrorene Himbeeren und shake.
00:41:13: das und das ist mein Frühstück.
00:41:15: Und das ist für mich halt so voll der gute Stadt in den Tag, weil ich kann mich konzentrieren.
00:41:19: Ich bin lange satt.
00:41:20: Und einfach achtet darauf, dass ihr genug Proteinen zu euch nimmt.
00:41:22: Auch wenn ihr keinen Sport macht, das ist wirklich super wichtig.
00:41:25: Also, es ist wirklich so.
00:41:26: Das hab ich auch heute tatsächlich noch mal nachgelesen, wie wichtig proteinreiche Ernährung bei ADHS ist, weil das einfach die Dopamin-Ausschüttung, also, das ist halt dann nicht so schwank, es schwankt dann nicht so sehr.
00:41:38: Ja, da kann man auf jeden Fall sich auch überlegen, also, wann brauche ich Essen?
00:41:45: Wie schaffe ich's mir?
00:41:47: Oder was sind jetzt meine Essgewohnheiten?
00:41:49: Wie kann ich die möglichst niederschwellig positiv beeinflussen?
00:41:54: Und ich glaube, ich glaube, dass so ein richtiger Wandel hin zum Positiven ... Man kann natürlich sagen so, ey, ich reiß jetzt alles ab.
00:42:03: Also, ich wär wahrscheinlich jemand ... Ich könnte das noch eher, aber kommt doch drauf an.
00:42:06: Nicht in dem Zustand, wenn man Nervensystem ... Da muss ich einen guten Zustand haben.
00:42:11: Und ich glaube, ansonsten ... sind es eben die kleinen Schritte, die wirklich kleinen Gewohnheiten, die einen dann dahin bringen können.
00:42:19: Da gibt es auch dieses ganz populäre Buch.
00:42:21: Ein Prozentmethode.
00:42:23: Ja.
00:42:24: Das klingt erst mal am Anfang, wenn man so liest oder hört, so ein bisschen nach Selbstoptimierung, finde ich, geht aber.
00:42:30: Also geht da schon so ein bisschen in die Richtung.
00:42:33: Aber da geht es darum, wie man Gewohnheiten möglichst klein schrittig etabliert.
00:42:37: Und da geht es auch darum, wenn man.
00:42:41: möglichst viele ein Prozent, also Mini Veränderungen macht hin zum Guten, dass sich das dann kommuniert.
00:42:48: Und was ich auch noch an der Stelle wichtig finde, es muss nicht dogmatisch sein.
00:42:52: Ja, es ist optimaler, wenn ihr viel Protein ist und kein Zucker, aber wenn ihr Zucker ist, oh mein Gott.
00:42:58: Aber wenn das ist nämlich das Ding, wenn das nämlich dann so dogmatisch ist, ich darf jetzt nicht serig gucken, ich darf jetzt nicht
00:43:03: ... Nee, dann bringt das
00:43:03: nichts.
00:43:04: Dann schlägt das auch, dann kann das auch wieder Umschlagen halt, wenn das dann wirklich so Richtung ... muss jetzt voll optimal sein geht, dann ist es wieder kontraproduktiv.
00:43:14: Also macht das auch nicht so als Ding von, ich muss jetzt so was, ich tue grad was für mich.
00:43:18: Und ihr tut nichts für euch, wenn ihr so sehr auf eure Ernährung z.B.
00:43:22: behaart, dass ihr nicht mehr am Kindergeburtstag ein Stück Kuchen essen könnt, obwohl ihr Lust drauf habt.
00:43:27: Ich persönlich muss sagen, dadurch, dass ich unter Zucker so heftig leide, fällt mir das überhaupt nicht schwer, in solchen Events zu sagen, sorry, will ich grade nicht.
00:43:35: Aber das kommt ja auch komplett drauf an, wie stark man darauf ... reagiert.
00:43:41: Und deshalb sind Gewohnheiten so gut, weil wenn ihr Gewohnheiten habt, also wenn es eine Gewohnheit geworden ist, wie jetzt auch zum Beispiel im Sport, dann hat das nichts mehr mit Schweinehund zu tun, wenn ihr mal keine Lust habt, sondern dann sagt euer Körper euch einfach, hey, du hast jetzt dreimal die Woche Sport gemacht, ist es okay, wir sind gerade ein bisschen da und da, müssen wir was reparieren und deshalb gerade hast du gerade einfach keine Lust und ich signalisiere das als keine Lust, aber dadurch, dass ihr halt diese Routine habt und dass ihr es regelmäßig macht, ist es halt ... Nicht schlimm, es hat nichts mit Schweinehund zu tun, sondern einfach damit, dass euer Körper auch mal Pausen braucht und dass ihr auch mal Ausnahmen von der Regel braucht.
00:44:13: Und wenn es eine Gewohnheit ist, dann gewöhnt ihr die euch auch nicht so schnell wieder ab, sondern dann ... Also, bei mir ist halt so, wenn ich dann so ausreißer Tage habe, wo ich dann irgendwie Zucker esse, dann hab ich das mal zwei, drei Tage und dann bin ich so, jetzt hab ich keinen Bock mehr.
00:44:24: Und dann lass ich's halt einfach wieder, und dann komm ich halt wieder zurück in meine Gewohnheit sozusagen.
00:44:29: Bei mir ist das so, z.B.
00:44:30: mit Sport oder auch jetzt mit dem Kalt baden morgens, so ich ... Das ist sowieso ... ... Hinschlaf wandeln, ... ... so dass
00:44:37: das passiert
00:44:38: automatisch, ... ... weil es so eine Gewohnheit ist.
00:44:41: Ja.
00:44:41: Und ... ... aber wenn irgendwas dagegen spricht, ... ... dann merke ich das halt auch.
00:44:45: Genau.
00:44:45: Also wenn ich mir, okay, ... ... ich bin jetzt gerade ... ... wirklich ziemlich erschöpft, ... ... ich glaube Sport tut mir jetzt nichts gut, ... ... dann kann ich intervenieren.
00:44:52: Bei mir ist jetzt zum Beispiel auch so, ... ... dass ich jetzt halt ... ... dadurch, dass ich erkältet bin.
00:44:55: seit Donnerstag, ... ... ich habe Donnerstag jetzt zum Beispiel Sport gemacht ... ... und ... ... war dann nachmittags halt so ein bisschen erkältet ... ... und seitdem habe ich keinen Sport mehr gemacht ... ... und ich merke jetzt einfach nur ... Ich hatte jetzt die ganze Zeit keine Lust, aber jetzt hab ich langsam wieder Lust.
00:45:07: Ich werd langsam wieder fitter.
00:45:08: Ich glaub, in ein paar Tagen bin ich wieder gesund, dann kann ich wieder trainieren.
00:45:12: Nur, weil ich eine Woche Pause gemacht hab, ist jetzt nichts Schlimmes passiert.
00:45:16: Das ist wichtig, dass man sich das so vergegenwärtigt.
00:45:18: Es geht ums gesamte Leben und um die gesamte Lebenszeit und nicht um einzelne Tage, an denen ihr vielleicht mal was anderes macht.
00:45:25: Ja.
00:45:26: Hey, wir haben auch ... Ich hatte so ein Q&A auf Instagram gemacht, wo dann dieses Thema aufkam.
00:45:32: Und wir haben so viele ... Leute geschrieben, boah, ich hab ADHS und ich bin einfach so lost.
00:45:38: Ich weiß einfach gar nicht, was abgeht.
00:45:40: Ich bin einfach so durch.
00:45:41: Warum muss ich so fertig sein?
00:45:45: Und ... man schafft es daraus so.
00:45:49: Also, ihr könnt es daraus schaffen.
00:45:51: Man muss halt bloß wissen, was man tun kann.
00:45:54: Und kleine Schritte vor allem.
00:45:55: Ja, und ich möchte jetzt einen, die sich denken so, ich bin vollkommen überfordert mit meinem Leben.
00:46:00: Ich komm grade gar nicht klar, mir geht's immer nur Scheiße.
00:46:04: einfach Mut machen.
00:46:06: Das schafft man.
00:46:07: Ich war an dem Punkt, wir waren beide an diesem Punkt.
00:46:11: Und auch mit Hilfe von Medikamenten.
00:46:15: Also eine Mischung aus Medikation und Gewohnheiten und beobachten, was tut mir jetzt gut, was tut mir nicht gut.
00:46:22: Es ist wirklich viel passiert.
00:46:24: Aber wir haben es daraus geschafft.
00:46:26: Jeder kann es daraus schaffen.
00:46:27: Und was ihr auch so viel wie möglich machen könnt, ist einfach an der frischen Luft.
00:46:32: Also wenn ihr auch merkt, ich kann mich grad nicht konzentrieren, dann, wenn ihr die Möglichkeit habt jetzt beim Arbeitgeber oder so, dann geht kurz einfach kurz raus vor die Tür für fünf Minuten, einfach nur frische Luft schnappen, tief durchatmen, einmal sich kurz bewegen, vielleicht ein paar Hampelmänner machen oder so.
00:46:46: Aber halt frische Luft ist so so so wichtig und so essentiell.
00:46:50: Ja.
00:46:51: Auch dieses natürliche Licht, quasi natürliches Tageslicht, das merke ich auch immer wieder.
00:46:55: Ich bin heute Morgen nämlich extra direkt nach dem Aufstehen erst mal mit dem Hund rausgegangen, weil ich wusste, mir geht's grad richtig beschissen und ich krieg heute gar nichts hin, wenn ich jetzt nicht erst mal mich draußen einfach kurz zehn Minuten bewege.
00:47:06: Ja.
00:47:07: Ja.
00:47:08: Okay.
00:47:09: Ich hab noch eine Hörer-Infrage mitgebracht, die grad gar nichts mit dem Thema zu tun.
00:47:14: Ja, das ist doch gut.
00:47:17: Und zwar ... Liebe Malis, lieber Martin, vielleicht habt ihr Tipps für mich uns.
00:47:23: Unser Sohn, zwei Komma fünf Jahre alt, ist derzeit wirklich super anstrengend.
00:47:27: Nicht nur, dass er gerade nur auf Papa fixiert ist, er will andauend bei Papa auf den Arm.
00:47:31: Am liebsten den ganzen Tag.
00:47:32: Er hat bei uns auch extrem Stimmungsschwankungen.
00:47:35: Er ist eigentlich von morgens an nur am Jammern, beispielsweise will nicht Porridge vollstücken.
00:47:39: Dann will er doch wieder, dann macht er sich... Das.
00:47:41: und dann sagt er, er möchte nicht, dann flippt er wieder aus.
00:47:44: Das ist mit zig anderen Situationen so.
00:47:46: Er wollte die Mandarine nicht essen, Papa sollte die essen.
00:47:48: Dann hat Papa auch noch mal gefragt, möchtest du die essen, dann ist Papa die.
00:47:51: Dann hat Papa sie gegessen und Sekunden später wollte er die Mandarine dann doch wieder essen und die war jetzt aber nicht mehr da.
00:47:56: Dann war das Geweine und Geschrei wieder groß.
00:47:58: Liebe Grüße.
00:48:00: Dazu kann ich einfach nur sagen, das haben wir jetzt mit beiden Kindern, mit einem Kind haben wir das gehabt.
00:48:05: Mit dem anderen Kind wäre jetzt quasi drin.
00:48:08: Das ist einfach ne Phase.
00:48:10: Also ... Also erst mal, das erst mal dazu sagen kann, das ist halt einfach für so Phasenweise und das geht vorbei.
00:48:18: Ja, aber das ist so voll die unbefriedigende Antwort, die ich auch voll nicht geben würde, weil ich sehe, für mich hat das so richtig viele Red Flags in der ... Also erstens hat mich das mega
00:48:27: an
00:48:29: eine Stelle aus dem Buch mit Herz und Klarheit von Herbert Renz-Polster.
00:48:33: quasi erinnert, wo er so beschreibt, wie Eltern so versuchen, ihren Kindern alles recht zu machen und die Entscheidungen überlassen, die einfach diese Kinder komplett überfordern.
00:48:41: Also zum Beispiel, ja, wie viel möchtest du essen?
00:48:44: Ja, hier Nudeln, ich möchte mehr Nudeln.
00:48:45: Das verbraucht auch wahnsinnig
00:48:47: Ressource-Nervensystem für
00:48:48: die Kinder.
00:48:49: Eigentlich brauchst du ja nicht so viel essen, ja, jetzt wirst du wütend, ja, okay, dann kriegst du jetzt eben doch mehr.
00:48:56: und dann ist das das Kind halt nicht auf.
00:48:57: Und dann sagt halt Herbert Renz-Polzer da ganz klar.
00:49:00: Das ist halt überfordernd.
00:49:01: Ihr trefft die Entscheidung.
00:49:03: Ihr wisst, wie viel euer Kind ist.
00:49:04: Ihr sagt, du isst das jetzt.
00:49:07: So.
00:49:08: Und mehr gibt's nicht.
00:49:09: Wenn das Kind weint und schreit, ist das eine Frustration, die das Kind aushalten kann.
00:49:11: Danach wird die Portion gegessen.
00:49:13: Wenn's Hunger hat, kriegt's noch mehr.
00:49:15: Das ist genau das.
00:49:16: Er will nur bei Papa auf den Arm.
00:49:18: Aber wenn Papa grad nicht will, dann ist es halt so.
00:49:20: Dann ist jetzt Mama einfach da.
00:49:24: Das sind Entscheidungen, die ihr eurem Kind nicht überlastet.
00:49:27: Und wenn das dann schreit, dann schreit es.
00:49:28: Das sagst du grad, ist eine Phase bei uns auch.
00:49:32: Ich glaub, das ist wahrscheinlich bei einer Phase.
00:49:33: Trotzdem
00:49:34: ist es jetzt einfach so, heute Morgen hat unser ... Also unser kleineres Kind ist gerade in der Phase.
00:49:43: Sein Brot ist komplett zerfleddert.
00:49:46: Vor Wut quasi zerquetscht und so auseinandergerissen.
00:49:49: Wie
00:49:50: Knete.
00:49:51: Das waren halt nur kleine Brotkrümelchen.
00:49:54: Dann haben wir halt einfach die Wut ausgehalten und waren dann aber trotzdem so ... Ich schmeiß das nicht weg, du musst das trotzdem essen.
00:50:01: Auch wenn das so aussieht.
00:50:03: Dann hab ich Salami genommen und das Brot da drin eingerollt.
00:50:08: Man findet dann auch Lösungen, aber ich finde, dass man eigene Werte nicht über Bord werfen sollte, weil das Kind grad irgendeine Laune hat.
00:50:15: Man hält das mit dem Kind aus, bleibt dabei liebevoll.
00:50:19: War ich übrigens heute Morgen nicht.
00:50:21: Ich bin ja scheiße grade, aber egal.
00:50:24: Im Idealfall bleibt man liebevoll und ist so, ja.
00:50:27: Ist jetzt so, wie es ist.
00:50:28: Räumt die Sachen, damit das Kind nicht mehr Sachen kaputt macht oder gegen den Schmeiß, lässt den die Wut aushalten.
00:50:33: Und dann, wenn das Kind sich beruhigt hatte, hab ich dann gesagt, komm auf meinen Schoß.
00:50:38: Weil ich wollte dann auch, da ich das scheiße war und nicht so viel Nähe zugelassen habe in dem Moment, weil ich grade scheiße bin.
00:50:48: Es ist wirklich so, ich hab gar keine Geduld.
00:50:51: Ich mach das schon sauer, wenn unser Kind irgendwie, unser großes Kind hat grad so eine Phase, dass so Sachen hin- und hergeschoben werden.
00:50:56: Da lag so ein Mandarinen, nicht Mandarinen.
00:50:59: Buttermesser.
00:51:00: Nein, margarine Deckel.
00:51:02: Und es hat unser Kind so hin- und hergeschoben, es hat mich so wütend gemacht.
00:51:06: Weil ich einfach so, ich bin grad wirklich ganz ätzend.
00:51:08: Also mit mir wollte ich grad nicht zusammenleben.
00:51:10: Auf jeden Fall.
00:51:11: So schlimm ist es gar nicht.
00:51:12: Ich hab das Kind auf den Schoß genommen und meinte, komm, dann kannst du bei mir diese Krümelchen essen.
00:51:18: Und dann war's richtig traurig.
00:51:19: So komm, wir finden schon eine Lösung.
00:51:21: Ich hab eben die Salami so eingerollt.
00:51:23: Dann war's auch okay.
00:51:24: Aber das war trotzdem die Entscheidung zu treffen.
00:51:26: Na ja, das wird jetzt schon gegessen, auch wenn du das zerfleddert hast.
00:51:31: Exakt.
00:51:31: Also, meine Antwort, das ist eine Phase.
00:51:33: Ich hab gehofft, dass du dann übernimmst.
00:51:37: Weil es ist eine Phase.
00:51:38: Aber man muss ...
00:51:39: Genau, also ... kennen wahrscheinlich alle, dass die Kinder sich mal so verhalten.
00:51:44: Aber es ist natürlich wichtig, wie verhalte ich mich in der Phase?
00:51:47: Und dann ist es eben nicht dieses, oh Gott, oh Gott, oh Gott, oh Gott.
00:51:52: Mein Kind weint jetzt, ich muss jetzt irgendwas tun, sondern ist jetzt dieses, okay, mein Kind ist frustriert.
00:51:57: Ich war jetzt gelassen, ich guck mal, wie ich das Manager.
00:52:00: Und das ist auch nicht dieses, jetzt muss auf Teufel kommen raus, mein Kind muss jetzt immer alles aufessen, weil das so sein muss.
00:52:07: Nein, das auch nicht.
00:52:08: Genau, sondern man entscheidet einfach.
00:52:10: Situativ.
00:52:10: Man muss als Eltern einfach Entscheidungen treffen.
00:52:13: Man muss diese Entscheidungen dann auch klar kommunizieren.
00:52:16: Man muss das zum Teil auch irgendwie dann auch drauf behanen, vielleicht.
00:52:21: Aber nicht so aus Prinzip, sondern hey, das ist jetzt das Beste für uns.
00:52:24: Hatten
00:52:25: wir jetzt mit Brot durchschneiden, Brot durchschneiden, Nutella-Brot irgendwie durchschneiden, ganz klein schneiden.
00:52:30: Und ich hab das einmal gemacht und dann festgestellt, das ist eine Riesensauerei und das mach ich nicht noch mal.
00:52:35: Und das Kind meckelt dann daran rum, dass es nicht gerade genug geschnitten ist oder nicht klein genug oder so.
00:52:41: Nee,
00:52:41: also genau.
00:52:42: Und das halt so ganz klein wollte, dass das Kind.
00:52:44: Und dann hab ich halt so am nächsten Tag, hab ich so gesagt, nee, ich mach dir das nicht noch.
00:52:47: Also ich kann dir das vierteln, aber kleiner mach ich es nicht.
00:52:49: Und da war halt auch dann ... wieder riesiges Drama wirklich.
00:52:52: Also, das ist halt wirklich so eine Phase.
00:52:55: Das sind einfach so ... Und dann bin ich aber halt auch, ich hab diese Entscheidung jetzt getroffen, dass ich das nicht mache, weil es eine riesige Sauerei gibt und alles verschmiert ist, sowohl das Kind als auch der Tisch, als auch, weil es einfach nicht funktioniert so.
00:53:07: Und hab dann gesagt, so ne, mach ich nicht.
00:53:08: Und ... Dann aber auch nicht zurückrühren und sagen, oh Gott, jetzt weint das Kind.
00:53:13: Das bedeutet, da steckt ein Bedürfnis.
00:53:15: Nein, das ist einfach nur Frustration.
00:53:17: Frustration darf sein.
00:53:18: Ihr müsst nicht zurückrühren.
00:53:19: Ihr habt die Entscheidung getroffen, weil ihr die Eltern seid, weil ihr Weitsichtig seid, weil ihr wisst, wie es gestern gelaufen ist, weil ihr wisst, dass man das Brot auch in dem Alter, der Kind jetzt gerade ist, größer essen kann, sodass das alles gar kein Problem.
00:53:30: Und das muss man im Normalfall ein... maximal zwei mal so exakt diese Situation aushalten.
00:53:37: Wir hatten exakt diese Situation exakt einmal.
00:53:40: Und das nächste mal war es gar kein Problem.
00:53:41: Es ist ja auch genauso, wie jetzt in der Frage beschrieben wurde.
00:53:46: Das werden dann alle in dieser Phase feststellen.
00:53:49: Wenn man versucht, den Kind das recht zu machen, man kann's nämlich recht machen.
00:53:52: Eben, es wird dann immer schlimmer.
00:53:53: Dann ist es doch falsch.
00:53:55: Also man kommt um dieses Drama nicht drumherum.
00:53:57: So, das existiert einfach.
00:53:59: Und man kann einfach schauen, okay, ich weiß, wenn ich das jetzt durchschneide, mache ich es dir auch nicht recht.
00:54:04: So, ich schneide es jetzt nicht durch.
00:54:06: Fertig so.
00:54:07: Das ist jetzt meine Entscheidung.
00:54:08: Ich weiß, dass es anders auch nichts bringt.
00:54:11: Und jetzt, genau, und ich treffe jetzt Entscheidungen und dieses Drama passiert.
00:54:15: Wir müssen halt herausfinden, wie können wir damit umgehen?
00:54:18: Ihr müsst eure Kinder nicht sagen, das ist kein Grund zu weinen, aber ihr dürft euch das schon denken.
00:54:22: Ihr dürft euch schon in Situationen abwägen, überlegen, ich hab jetzt gerade das Brot für meinen Kind bestrichen mit Butter und da ist jetzt eine Ecke ohne Butter.
00:54:30: Ist es gerade wirklich ein Grund zu weinen?
00:54:32: Nein, ist das rational gesehen nicht, müsst ihr eurem Kind so nicht sagen, aber dann könnt ihr auch die Entscheidung treffen, dass es jetzt eine Frustration mit der du umgehen kannst.
00:54:39: Ja, genau, das sollte schon ... Natürlich, ey, kann sein, dass für ein Kind in dem Moment so anfühlt, dass wir die Welt unternehmen,
00:54:47: weil die
00:54:48: Socke jetzt irgendwie nicht richtig sitzt.
00:54:50: Es kann sein, aber trotzdem, da muss man halt durch ... Also, es nützt ja nichts.
00:54:56: Durch solche Emotionen muss man halt einfach durch als Kind so unterhalten.
00:54:59: Ja,
00:54:59: und das muss man nicht.
00:55:01: Also muss man jetzt vielleicht nicht, muss man klingt irgendwie so.
00:55:03: Nee, aber solche Frisurationen gibt's
00:55:05: halt.
00:55:06: Und da könnt ihr dann als Eltern einfach dann auch entscheiden, dass es jetzt okay ist und dass es jetzt eigentlich kein Grund ist, um zu weinen, auch wenn ihr das jetzt nicht offen so kommuniziert und auch nicht eurem Kind gegenüber so spiegelt, sondern einfach nur für euch.
00:55:19: Ach was, das ist eigentlich gar kein Grund zu weinen.
00:55:22: Es ist also alles okay.
00:55:23: Ich tue meinem Kind jetzt gerade nichts Schlimmes an.
00:55:26: Sondern wenn ich meinem Kind jetzt nicht beibringe, dass das kein ... dass das jetzt eine Situation ist, die es aushalten kann.
00:55:32: Dann führt es ja nur dazu, dass es halt weniger Frust lernt, auszuhalten und dann halt ... Also generell immer wachsen halt das Schwierigkeiten hat oder ... Also, wenn man das jetzt konsequent so durchziehen würde, einfach Schwierigkeiten damit hat, Frustrationen auszuhalten.
00:55:46: Und das will ja auch niemand.
00:55:48: Ja.
00:55:48: Ja.
00:55:49: Genau.
00:55:51: Cool.
00:55:52: Okay.
00:55:53: Dann will ich sagen, das war's heute mit der Folge.
00:55:55: Wer die Folge gefallen hat, dann teilt gerne.
00:55:58: Wertet unseren Podcast mit fünf Sternen, folgt unseren Podcast, folgt uns auf Instagram bei ...
00:56:04: Mutti ist die Beste vom Podcast.
00:56:06: Teilt die Folge und kommentiert.
00:56:09: Ja.
00:56:10: Gut.
00:56:10: Dann bis zum nächsten Mal.
00:56:12: Tschüssi.
00:56:13: Tschüss.
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