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Wie gelingt ein stressfreier Morgen mit Kindern?

Shownotes

Morgende mit kleinen Kindern sind für viele Familien ein täglicher Ausnahmezustand: Die Uhr tickt, alle müssen los – doch das Kind will noch spielen, zieht sich nicht an oder bricht beim Zähneputzen in Tränen aus. Der Stress ist vorprogrammiert.

In dieser Folge zeigen wir, wie Eltern aus dem ewigen Hinterherrennen aussteigen können – und stattdessen einfach das tun, was getan werden muss. Die Kinder? Die machen mit.

So gelingt der Morgen – mit Spiel, Spaß und Klarheit statt mit Stress, Wut und Verzweiflung. Der Morgen muss kein täglicher Kampf sein, denn es gibt konkrete Strategien, mit denen selbst eingefahrene Konfliktpunkte gelöst werden können.

Wir geben praktische, sofort umsetzbare Tipps, die Eltern den Rücken stärken – damit der Start in den Tag endlich wieder entspannt gelingt. Ein stressfreier Morgen ist möglich – und wir zeigen, wie.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo Martin. - Hi Marlies.

00:00:02: Hallo ihr Lieben. - Hallo ihr.

00:00:04: Gibt es eine Bezeichnung für unsere Community?

00:00:07: Die Muttis?

00:00:09: Hm.

00:00:11: Könnt ihr mal Kommentare schreiben. - Oder die Besties.

00:00:15: Was eine gute... Die Muttis, die Besties?

00:00:17: Nein, das ist zu lang.

00:00:19: Vielleicht fährt euch was ein, schreibt es in die Kommentare.

00:00:22: Ist das überhaupt wichtig? - So damit begrüßen.

00:00:25: Nein, es ist nicht wichtig, wir sind bisher auch fast zwei Jahre ohne ausgekommen.

00:00:29: Aber vielleicht fährt es ihr was ein.

00:00:31: Ich finde, das ist irgendwie eine sweete Sache, die man so haben kann.

00:00:35: So eine Community-Bezeichnung.

00:00:37: Auf jeden Fall gab es auf die letzten Folgen so viel Feedback

00:00:41: und so viel positives Feedback und so viele Nachrichten kam rein,

00:00:46: wie gut das geholfen hat, die Tipps aus den letzten Folgen.

00:00:50: Und deshalb, danke, das ist richtig cool.

00:00:53: Es ist einfach richtig schön, das zu lesen und zu merken,

00:00:57: dass es irgendwie einen Impact hat und euch hilft.

00:01:00: Das ist einfach das Allerbeste daran, finde ich.

00:01:02: Und deshalb richtig cool, danke.

00:01:05: Wir freuen uns extrem, dass ihr was aus den Podcastfolgen mitnehmen könnt.

00:01:09: Wir haben so viele Nachrichten bekommen,

00:01:11: dass wir uns nicht richtig...

00:01:13: Ich kann nicht jedes Feedback vorlesen, weil es viel war.

00:01:16: Ich habe Martin auch immer, wenn ihr nur mir schreibt,

00:01:19: habe ich immer Martin Screenshots davon geschickt.

00:01:21: Und die Motiv ist die beste.

00:01:23: Das war auch das erste Mal, dass wir viele Nachrichten anfragen hatten,

00:01:26: dass ich fast nicht mehr gefühlt hinterhergekommen bin.

00:01:29: Ich freu es uns auf jeden Fall sehr.

00:01:31: Ich habe jetzt auch noch mal zwei Feedbacks mitgenommen,

00:01:34: die ich jetzt mal vorlesen wollen würde.

00:01:36: Hallo ihr beiden, eure letzten Folgen sind toll.

00:01:38: Seitdem ich das versuche, umzusetzen, bin ich viel weniger gestresst.

00:01:42: Bio hat sich nie richtig für mich angefühlt,

00:01:44: aber war immer noch besser als die sonstigen Erziehungsmethoden.

00:01:48: Ich habe mich immer noch auf die Kiste begonnen,

00:01:51: um zu schreiben und auszudenken.

00:01:53: Ich lese meinen beiden Jungs fast sechs und vier Jahre die Geschichten abends vor.

00:01:57: Und im Alltag baue ich die Hasen dann auch ein und frage,

00:01:59: was Paul und Noah wohl gemacht hätten.

00:02:01: Das klappt super.

00:02:03: Und seit ungefähr einer Woche versuche ich,

00:02:05: mehr Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein einzubauen.

00:02:08: Und es klappt einfach mega gut.

00:02:10: Beim kleinen besser als beim großen.

00:02:12: Aber der kleine war auch schon immer selbstständiger.

00:02:14: Danke für euren tollen Podcast.

00:02:16: Das empfinden wir auch.

00:02:18: Aber je länger du mit Bedürfnisorientierung ...

00:02:21: Ich meine, theoretisch ist es ja nicht bedürfnisorientiert per se.

00:02:25: Was schlecht ist, wenn man das so umsetzt, wie wir es auch umgesetzt haben.

00:02:28: Wie es aber 90% der Leute auch umsetzen.

00:02:30: Wenn man eben permissiv erzieht.

00:02:32: Ich glaube, je länger man permissiv erzieht,

00:02:35: desto länger braucht es dann auch so diese Selbstständigkeit.

00:02:39: Man muss ja noch mal von vorne anfangen.

00:02:43: Obwohl das Kind schon mal falsch gelernt hat,

00:02:45: das muss ja quasi ...

00:02:47: Also wenn jetzt auf der Bergwanderung quasi die Dinge ...

00:02:50: Es müsste ja einfach schon wieder runtergehen

00:02:52: an Anfang des Berges, obwohl es eigentlich schon in der Mitte war.

00:02:55: Und das ist halt dann auch frustrierend.

00:02:57: Ja, also oft ist halt umlernen ein bisschen mühseliger als neu lernen.

00:03:01: Neu richtig lernen.

00:03:03: Und ich glaube, gerade wenn man so lange permissiv erzogen hat,

00:03:06: dann dauert es gerade bei den älteren Kindern noch mal länger,

00:03:09: dass sie sich umgewöhnen und dass es dann anders läuft.

00:03:12: Das war bei uns genau so.

00:03:14: Bei uns war es so, dass das größere Kind länger gebraucht hat,

00:03:17: um mit der Umstellung quasi zurechtzukommen.

00:03:20: Und gleichzeitig habe ich aber das Gefühl,

00:03:22: dass es jetzt so vom Entwicklungsstand her ...

00:03:25: Also man merkt quasi, es hat zwar länger gebraucht, um sich umzustellen,

00:03:28: aber es hat dann auch sehr schnell aufgeholt quasi.

00:03:30: Also ich meine, das kommt natürlich auch immer so ein bisschen aufs Kind an.

00:03:33: Aber eben, also bei uns kam es jetzt vor allem mit der Umstellung.

00:03:38: Und voll viele sagen auch, ja, das liegt an dem Alter der Kinder,

00:03:41: aber wir hatten ja das eine Kind, das kleine Kind ist ja noch so alt wie vor der Umstellung beim großen Kind,

00:03:47: sozusagen und da merken wir halt auch deutliche Unterschiede einfach eben auch mit der Umstellung.

00:03:51: Es hat sich halt komplett gleich entwickelt vor der Umstellung, wie es andere Kind,

00:03:54: aber jetzt mit der Umstellung kam halt dann wirklich schnell so die Schritte hinterher, würde ich sagen.

00:03:58: Ja, und gleichzeitig hat sich auch wirklich in wenigen Wochen ...

00:04:02: Bei dem Kind finde ich in wenigen Tagen, bei dem kleinen Kind sogar.

00:04:05: Ja, aber wo wir das dann so richtig raus hatten und richtig wussten,

00:04:10: okay, so überziehen wir jetzt, da hat es wirklich wenige Wochen gedauert, bis sich das geändert hat.

00:04:14: Und das ist ja innerhalb weniger Wochen, ist ja jetzt nicht so ein krasser Entwicklungsschritt unbedingt,

00:04:20: dass es jetzt am Alter liegen müsste.

00:04:22: War jetzt beim großen Kind, ne?

00:04:24: Ja, ja, genau, ein paar Wochen, aber nicht mal, ich glaube, halt so drei Wochen maximal, ne?

00:04:28: Also es war halt schon, da könnt ihr schon auch mitrechnen, dass da eine Zeit kommt,

00:04:32: in der das Kind vielleicht auch mal eine Zeit lang ein bisschen frustrierter ist als sonst,

00:04:35: aber dadurch, dass er ja aktiv Strategien beibringt, damit die Frustration eben weg ist

00:04:39: oder nicht weg ist, sondern damit es mit der Frustration klar kommt, ist es halt auch viel effektiver so.

00:04:45: Okay, ich habe noch ein Feedback. Hallo ihr beiden, danke für eure großartige Arbeit.

00:04:49: Die letzten beiden Folgen haben mich so inspiriert, begeistert und ich habe auch mich auch in meinen Gefühlen

00:04:53: zur Beoerziehung endlich verstanden gefühlt.

00:04:55: Fand ich auch ein sehr schönes Feedback, weil es auch so kurz war.

00:04:59: Warte mal, ich hatte noch mal eins.

00:05:00: Und zwar ...

00:05:02: Das habe ich auch in der Story geteilt, war ich das wirklich schön fand.

00:05:06: Hallo, ich folge dir schon länger und habe es jetzt endlich geschafft euren Podcast.

00:05:09: Mutti ist die Beste zu hören.

00:05:10: Ich bin alleine erzielt, mein Sohn ist 2,5 und in letzter Zeit fehlt mir gerade abends viel,

00:05:14: die Energie mit meinem Sohn in Verbindung zu gehen.

00:05:16: Der Input in eurem Podcast war so viel wert und hilft mir so.

00:05:19: Ich fühle mich irgendwie total durch euch gesehen in eurer Erklärung und Sicht auf das Kind,

00:05:23: helfen mir wieder mehr bei mir und damit auch bei meinem Sohn zu sein.

00:05:26: Danke, ich bin schon sehr gespannt auf dein Buch und kann es kaum abweiten.

00:05:29: Liebe Grüße.

00:05:30: Hat mich auch sehr gefreut.

00:05:31: Okay, da würde ich sagen, Intro los.

00:05:35: Mutti ist die Beste, Mutti ist die Beste.

00:05:38: Mutti ist die Beste, Mutti ist die Beste.

00:05:41: Mutti ist die Beste, Mutti ist die Beste.

00:05:44: Mutti ist die Beste, Mutti ist die Beste.

00:05:48: Also eine der meisten Fragen, die auch immer wieder mein Post verstanden,

00:05:52: und da fängt ich davon, ob jetzt deutet den Podcast hören oder nicht,

00:05:55: ist eigentlich so, hey, wie schaffen wir das eigentlich morgens stressfrei loszukommen?

00:06:00: Wieso ist eigentlich immer, wie macht ihr das mit dem Zähneputzen?

00:06:03: Wie macht ihr das mit dem Anziehen?

00:06:05: Mein Kind will sich nicht wickeln, das mein Kind will nicht mitmachen.

00:06:07: Willkommen morgens immer zu spät, es artet immer in Stress raus,

00:06:09: artet immer in Schimpfen aus, und wir schaffen das nicht,

00:06:11: seine andere Lösung zu finden.

00:06:13: Und ich glaube, das ist schon so ein Thema, was halt viele sehr beschäftigt,

00:06:15: was uns auch sehr lange beschäftigt hat, oder?

00:06:17: Ich glaube, einfach der Morgen ist so mit, im Alltag mit Kindern,

00:06:21: für die meisten einfach die kritischste Phase,

00:06:24: weil man muss irgendwie zu einer bestimmten Uhrzeit in der Kita sein,

00:06:27: man muss zu einer bestimmten Uhrzeit auf Arbeit sein, die anderm meisten.

00:06:31: Und dann muss einfach alles funktionieren.

00:06:33: Und dann, ich glaube, voll viele gehen dann schon so in Gedanken rein,

00:06:36: oh, hoffentlich klappt der Morgen, hoffentlich passt alles.

00:06:39: Und bei uns ist es auch regelmäßig der Morgen schief gelaufen, würde ich sagen.

00:06:44: Ja, wo hast du vergab 'ne Phase?

00:06:46: Da haben doch die Kinder jeden Morgen einfach schreiend das Haus verlassen,

00:06:50: also mit Wut anfällen und keine Ahnung, was so, ich glaube,

00:06:52: über ein Jahr lang war das jeden Morgen so, oder?

00:06:54: Ja, es war immer super brenzlig, super anstrengend, super stressig.

00:06:58: Und ich würde sagen, dann haben wir jetzt zufolge über Routinen gesprochen

00:07:02: und das so strikte Routine auch schnell in Stressroutinen ausarten können,

00:07:07: wenn mich bestimmte Teile der Routine einfach mit Stress assoziiert werden,

00:07:11: sowohl von Eltern als auch von Kindern.

00:07:13: Und wir hatten garantiert einige Stressroutinen morgens.

00:07:16: Also ich würde sagen, auf jeden Fall das Haus verlassen,

00:07:19: aber auch Stressroutine war, glaube ich, auch umziehen zum Beispiel.

00:07:23: Ja, also ich glaube, also ein, also wir haben halt,

00:07:25: ich glaube, wir haben halt gleich mehrere Fehler gemacht.

00:07:27: Also ein Fehler, den wir gemacht haben, war halt,

00:07:29: dass wir erstens immer den Kindern hinterher gerannt sind,

00:07:31: wenn die sich zum Beispiel umziehen wollten,

00:07:33: aber was immer, ja komm jetzt zieh dich jetzt um, bitte jetzt, bitte jetzt, bitte jetzt, bitte jetzt.

00:07:36: So in so 'ne Bittstellung sind wir irgendwie immer gekommen.

00:07:39: Und dass wir halt irgendwie auch dann, wenn wir halt quasi,

00:07:43: also wenn wir halt quasi das verändern wollten und irgendwie so waren,

00:07:46: ja, wir müssen jetzt irgendwie halt 'n Weg finden,

00:07:48: das anders zu machen, dass wir dann auch so ganz strikt an irgendwelchen Routinen festgehalten haben.

00:07:51: So nein, wir müssen jetzt uns anziehen und dann gibt's erst Frühstück

00:07:53: und dann wird's hier 'ne Geputze und wehen.

00:07:55: Du kannst nicht mit dem Schlafanzug am Tisch sein und so.

00:07:57: Weil wir halt so dachten, das kann doch nicht wahr sein,

00:07:59: dass wir halt jeden Morgen diesen Stress haben und dass das Kind sich nicht anziehen will,

00:08:01: dann muss das ja irgendwie damit zusammenhängen, dass wir keine Routine haben,

00:08:03: aber dann brauchen wir mehr Routine.

00:08:05: Und dann auf der anderen Seite heißt dann wieder "Choose your battles"

00:08:07: in der Bedürfnisorientierten Erziehung.

00:08:09: Also so von wegen, ja, du musst dir aussuchen, welche Kämpfe.

00:08:11: Und dann auch die eine Seite sagt, ja, ihr braucht unbedingt Routine.

00:08:13: Die andere Seite sagt, ja, choose your battles.

00:08:15: Und das passt schon alles.

00:08:17: Das passt aber nicht zusammen, ja.

00:08:19: Das war einfach immer stressig, würde ich sagen.

00:08:21: Es muss unbedingt Routine her und gleich zu sich choose your battles

00:08:23: ist dann ja wirklich so ein Konzept von gar nichts.

00:08:27: Passt zusammen irgendwie.

00:08:29: Ja, das Problem hatte ich voll oft.

00:08:31: Also weil ich fand, in voll vielen Radgebern war es halt einfach

00:08:33: übelst widersprüchlich irgendwie.

00:08:35: Also auch innerhalb eines einzigen Buches, weiß das ich meine.

00:08:39: Ja, voll, voll.

00:08:41: Und mein Problem war auch sehr oft, dass ich einfach gestresst war,

00:08:45: weil ich dachte so, hey, wir müssen jetzt pünktlich da sein.

00:08:48: Das muss jetzt klappen, das ist jetzt ganz schlimm, wenn wir zu spät kommen.

00:08:51: Ist es zum Teil auch?

00:08:53: Also wenn man pünktlich auf Arbeit sein muss und ein Meeting hat,

00:08:55: dann ist es stressig.

00:08:57: Aber ich hatte immer schon, ich glaube, ich bin da halt von den Gedanken rangegangen,

00:09:02: so, fuck, ich hoffe es klappt.

00:09:04: Und nichts kommt dazwischen.

00:09:06: Ich habe das schon so ein bisschen herbeigedacht,

00:09:08: die Konflikte, die wir dann hatten.

00:09:10: Voll, also eigentlich hast du ja nicht mit dir,

00:09:12: bisher nicht mit dir Gedanken, ich hoffe es klappt,

00:09:14: sondern eher so, es wird eh nicht klappen.

00:09:16: Und dann ist es dann direkt so...

00:09:18: Schon so gleich so gestresst und dann jetzt wieder umziehen.

00:09:20: Es gibt doch jetzt wieder Stress.

00:09:22: Was ja eigentlich so die Essenz einer Stressroutine ist, ist euch hier Gedanken.

00:09:25: Ja, und das ist ja, da sprechen wir auch unserer Folge von Kooperation drüber.

00:09:29: Das ist ja genau diese indirekte Kooperation, von der auch Jesper Jules spricht.

00:09:32: Unsere Kinder nehmen halt, also unsere Kinder müssen ja erst lernen,

00:09:35: Situationen mit Emotionen zu bewerten.

00:09:37: Und wenn sie halt immer wieder sehen, Mama und Papa sind beim Anziehen gestresst,

00:09:40: dann reagieren sie selber auch mit Stress,

00:09:42: weil sie denken, das ist die angemessene Emotion auf diese Situation.

00:09:46: Und das ist halt so voll problematisch,

00:09:48: weil man weiß, dass dann immer mehr verfestigt.

00:09:50: Ja, und weil sie ja auch im ersten Moment mit dem Stress kooperieren.

00:09:53: So, sie werden halt durch uns einfach erst mal gestresst.

00:09:56: Genau.

00:09:57: Und dann lernen die das mit Stress zu verbinden.

00:09:59: Und wenn wir dann halt auch gleichzeitig so die Erwartung haben,

00:10:01: es klappt eh nicht, dann kooperieren sie ja auch mit dieser Erwartung.

00:10:04: Und was, also was so der erste Tipp an dieser Stelle ist,

00:10:07: einfach, dass ihr euch, wie letzte Folge auch,

00:10:10: ihr euch abends ins Bett legt und euch vorstellt,

00:10:13: wie am nächsten Morgen einfach alles klappt.

00:10:15: Nur damit ihr einfach schon mal so diese Erwartung,

00:10:17: dass ihr einfach schon mal so, dass einmal so durchgespielt seid,

00:10:19: wie sich das anfühlt, wenn alles klappt.

00:10:21: Und dann versucht quasi, mit dieser Emotion in den nächsten Tag zu starten.

00:10:25: Super, das ist fast genau wie der Tipp, den ich auch geben wollte.

00:10:28: Also solche Tipps, die entwickeln, Marlis und ich,

00:10:31: zum Teil einfach unabhängig voneinander.

00:10:33: Ja.

00:10:34: Und ich hab jetzt zum Beispiel, wenn es einen ganz klaren Punkt gibt,

00:10:38: am Morgen, der halt schlecht läuft, wie zum Beispiel dann tatsächlich

00:10:41: das Haus verlassen oder umziehen oder so.

00:10:44: Dann halte ich es für total hilfreich, sich hinzusetzen

00:10:47: und die Situation zu visualisieren.

00:10:49: Also das funktioniert so, man setzt sich hin,

00:10:52: vielleicht achte man erstmal in eine Minute auf den Atem

00:10:54: und so ein bisschen runterzukommen.

00:10:56: Und dann stellt man sich vor, man ist in dieser Situation

00:10:58: und man stellt sich die Situation vor, wie man sie perfekt löst

00:11:02: und wie sie reibungsfrei funktioniert.

00:11:04: So im Optimalfall macht man sich vor, natürlich Gedanken darüber,

00:11:07: wie man die Situation besser lösen kann.

00:11:09: Und dann stellt man sich vor, wie man die Situation richtig gut, perfekt löst

00:11:14: und einen reibungslosen Ablauf hat.

00:11:17: Und dadurch kann man das halt üben, weil das Gehirn kann

00:11:21: nicht wirklich unterscheiden zwischen sich was vorstellen

00:11:24: und zwischen das passiert gerade real.

00:11:26: Und wenn ihr diesen reibungslosen Ablauf euch vorstellt,

00:11:29: dann übt ihr diesen reibungslosen Ablauf.

00:11:31: Und zusammen mit Marlis vorschlagt, dass ihr euch vorstellt,

00:11:34: dass ihr total entspannt und gut gelaunt aufwacht.

00:11:36: Das hilft ja auch schon sehr, wenn man gut den Tag startet.

00:11:39: Also ich meine jetzt auch eher, dass man sich gar nicht vorstellt,

00:11:42: wie man im Konflikt löst oder so, sondern eher,

00:11:44: dass man sich vorstellt, wie das einfach reibungslos alles funktioniert,

00:11:48: weil man dann mit einer anderen Erwartungshaltung reingeht.

00:11:50: Je öfter man sich das vorstellt, weil man quasi die Situation

00:11:53: mit einer neuen Emotion belegt.

00:11:55: Aber wenn es auch nur in affektiven Vorstellungen ist.

00:11:58: Genau, das ist so der erste Schritt.

00:12:00: Und dann halt, was uns auch mega geholfen hat,

00:12:03: ist, wir haben einfach unsere eigene Morgenroutine mit Aufstehen,

00:12:07: anziehen, Frühstücktisch decken, Frühstückstisch aufräumen,

00:12:11: Zähne putzen, losgehen.

00:12:13: Und das ist halt so unsere Routine,

00:12:16: die ist bei Martin und mir halt eigentlich komplett gleich.

00:12:18: Und die Kinder, die können halt einfach bei der Routine mitmachen.

00:12:21: Oder halt nicht.

00:12:23: Aber wenn halt der Punkt vorbei ist, an dem der Tisch gedeckt ist

00:12:26: und es kein Essen mehr da ist, sondern der Tisch ist jetzt aber geräumt,

00:12:29: dann gibt es auch nichts mehr zu essen.

00:12:31: Also, wenn die dann, wenn es geht, so, wenn die sagen,

00:12:35: ich habe jetzt noch Hunger, dann kann man schon irgendwie noch

00:12:38: schnell ein Brot machen und auf den Weg mitgeben, wenn es möglich ist.

00:12:41: Ja, aber das würde ich halt zum Beispiel nicht als Regel machen,

00:12:44: weil das ja total dumm ist.

00:12:46: Weil das ja schon wieder, es geht ja genau darum,

00:12:48: dass man halt den Tagesablauf halt so strukturiert,

00:12:51: wie es für die Familie am besten ist, nämlich wie man gut loskommt.

00:12:54: Wenn man dann immer sagt so, ach, du hast jetzt nicht Glück gegessen

00:12:56: beim Frühstück, ja nicht so schlimm, ich mach dir jetzt hier noch mal

00:12:58: ein Brot und keine Ahnung, was ich mein.

00:13:00: Das ist schon irgendwie blöd dann, wenn ein Kind so ohne Frühstück,

00:13:03: das, so das Einzige, was ich das höchste aller Gefühle,

00:13:05: was ich da machen würde, ist, halt sagen, hier ne Banane mit oder 2.

00:13:08: Ja, genau.

00:13:09: Ich würde jetzt halt nicht irgendwie noch mal ein komplettes Frühstück

00:13:11: dann herrichten.

00:13:12: Nee, das nicht.

00:13:13: Weil das ja genau das ist, so dieses, ja, es ist halt jetzt der Zeitpunkt

00:13:16: und wenn du dich dagegen entscheidest, dann ist halt die Konsequenz

00:13:19: davon, dass du dich dagegen entschieden hast.

00:13:21: Ja.

00:13:22: Und ich mein, das sind ja auch dann Kinder in einem älteren Alter,

00:13:25: die sich dann dagegen entscheiden.

00:13:27: Ja, aber genau, dann Banane in die Hand drücken, ist ja voll fein.

00:13:30: Und wenn das Kind dann, wenn das funktioniert und das Kind dann denkt,

00:13:33: ja, ne Banane auf die Hand drücken reicht mir, dann ist es halt so,

00:13:36: dann kriegt es halt morgens ne Banane in die Hand gedrückt und es ist halt,

00:13:39: es gibt halt das Frühstück, wenn das Kind das lieber mag,

00:13:42: ist ja auch in Ordnung so.

00:13:44: Also, was wir dann halt machen, ist halt mittlerweile,

00:13:46: dass wir einfach eben uns selbst fertig machen und die Kinder,

00:13:49: die stehen dann meistens schon auf und ziehen sich mittlerweile auch

00:13:52: selbstständig an, zumindest das große Kind.

00:13:54: Also, auch wenn wir uns, wenn wir duschen, das steht eigentlich

00:13:57: sofort auf und zieht sich auch sofort an.

00:13:59: Das kleine Kind meistens noch nicht, also das ist jetzt 3 Jahre alt.

00:14:03: Da muss man schon noch so ein bisschen anleiten und das ist da meistens so,

00:14:06: dass wenn Martin und ich dann fertig sind mit Duschen selber angezogen sind,

00:14:09: dann gehen wir halt zum kleinen Kind, legen die Klamotten raus und machen halt

00:14:12: ein Tony an und dann gibt es erstmal die Anzieh-Party, das heißt,

00:14:15: wir versuchen, oder sie versucht sich so schnell anzuziehen,

00:14:18: bevor das Lied vorbei ist quasi.

00:14:20: Ja.

00:14:21: Und das klappt aber auch nicht immer.

00:14:23: Also, voll oft muss man sie dann noch so ein bisschen so animieren,

00:14:26: also zum Beispiel schon mal helfen beim Ausziehen oder so.

00:14:28: Und dann halt so, weil ich finde es schon wichtig, die Kinder auch darin zu fördern,

00:14:31: sich so selber anzuziehen und das nicht immer abzunehmen.

00:14:33: Das fand ich, ja, an der Stelle, das war der mega gute Tipp von dir,

00:14:36: weil bei unserer Kleine ist es dann tatsächlich so,

00:14:39: beim Umziehen, dass sie dann oft möchte, dass man,

00:14:42: dass man das, ah, ziehst du mich bitte um.

00:14:44: Obwohl sie es halt schon kann, seitdem sie eins ist.

00:14:46: Ja, aber es ist, und ich dachte auch so, nee, jetzt darf, also,

00:14:48: jetzt zieh ich sie nicht um, weil sie kann das selber so.

00:14:50: Und ich möchte auch, dass sie das macht.

00:14:52: Und Manis hat einfach vor den, vor den kinderischen Mittellweg,

00:14:54: Manis meinte zu mir, hey, du musst sie aktivieren.

00:14:57: Und seitdem fragt sie, kannst du mich umziehen?

00:15:00: Und dann nehme ich einfach ein T-Shirt, stimm sie über den Kopf

00:15:03: und dann habe ich sie aktiviert, dann macht sie den Rest alleine.

00:15:05: Ja, genau.

00:15:06: Also sie braucht einfach nur so initial mal eine Socke anziehen

00:15:08: und dann macht sie den Rest alleine.

00:15:10: Also, und das ist halt total interessant, das ist nicht so,

00:15:13: das ist halt gar nicht so binär, also nicht entweder komplett das Kind

00:15:17: umziehen oder es zieht sich komplett um, sondern da kann man halt

00:15:21: tatsächlich dazwischen noch was machen so.

00:15:23: Ja.

00:15:24: Und das ist ja jetzt nicht so groß helfen,

00:15:26: dann T-Shirt einfach immer im Kopf zu ziehen.

00:15:28: Nee, finde ich, hat auch voll angemessen bei einem dreijährigen Kind.

00:15:30: Ja, am Fall, ich halt einfach spannend so, als Initialzündung

00:15:33: funktioniert das richtig gut und dann macht sie den Rest halt alleine.

00:15:36: Ja.

00:15:37: Und ja, beim Umziehen, da denke ich auch, haben wir eigentlich auch

00:15:40: ein paar coole Sachen entwickelt, so vielleicht können wir ja

00:15:43: an der Stelle mal ein paar Tipps mitgeben, was wir für Ideen hatten.

00:15:46: Also, wir haben halt einmal ein Tony, wo Musik kommt und dann haben wir gesagt

00:15:49: Anziparty und wenn das sieht vorbei, es müssen sich die Kinder umgezogen haben.

00:15:53: Also, natürlich müssen sie es nicht, aber es ist halt so die Challenge hinterher.

00:15:55: Also, das ist die Challenge, genau.

00:15:57: Dann habe ich noch, ich habe noch manchmal ein Teil mal gestellt

00:16:00: und dann so, hey, wie schnell kann es sich umziehen und so,

00:16:02: wow, jetzt ein Mute vorbei und neue Rekord und so, irgendwie so,

00:16:05: halt so Challengen und auch nicht Wettkampf gegeneinander.

00:16:09: Nee, das ist ganz schlecht immer, egal was, macht die Kinder, macht niemals

00:16:13: ein Wett, also, oh, das sagt sich jetzt so absolut, aber ich würde es

00:16:17: wirklich nicht empfehlen, wenn ihr Wettkämpfe macht, dann macht die Kinder

00:16:21: gegen die Erwachsenen, aber nicht die Kinder gegeneinander.

00:16:23: Ich würde es wirklich nicht einmal das Konkurrenz denken,

00:16:25: unter den Kindern dann einfach nur verstärken, das ist auch immer Unfass.

00:16:28: Es hat sich nicht bewährt.

00:16:29: Also, es hat sich wirklich gar nicht bewährt, weil ich habe es, ich habe es auch,

00:16:31: also mir war das schon klar, dass ich es nicht machen möchte,

00:16:33: dann habe ich es doch gemacht.

00:16:35: Und dann hat es erst mal funktioniert, aber hat dann gar keine, also hatte da

00:16:40: nicht so coole Effekte einfach.

00:16:41: Nee, das hat dann so Effekte wie, ja, meinst, es ist besser als das von meinem

00:16:44: Geschwisterkind und ha, ich kann das besser als du.

00:16:46: Und dann haben die sich halt so gegenseitig und es ist halt so irgendwie

00:16:49: voll das Gegenteil von dem, was wir von Geschwistern halt wollen, nämlich,

00:16:52: dass sie sich gegenseitig unterstützen und auch so, dass es egal ist quasi,

00:16:55: welche Leistung es eine Kind bringt und welche Leistung es andere.

00:16:58: Ja, es hat auch dieses Vergleichen einfach sehr stark, hat das befreut, ja, genau.

00:17:02: Also, das ist nicht unbedingt empfehlenswert, aber so was und was hatten wir noch irgendwie

00:17:07: so lustige Geschichten ausdenken und ha, das Schlafanzugmonster und so.

00:17:11: Ach so, ja, genau, ja, von wegen hier, also wenn zum Beispiel ein Kind gar

00:17:15: keine Lust hat sich anzuziehen, da bin ich so, dann nehme ich zum Beispiel die Hose

00:17:18: und mach so, mach die so auf den Kopf und bin so, die gehört da hin, oder?

00:17:22: Und dann fangen die Kinder halt immer voll an zu lachen, sind so, nein, da hin.

00:17:25: Und dann bin ich so, hey, da hin und mach die irgendwie an den Arm und dann so,

00:17:28: nein, da hin und dann nehmen sie es irgendwann so halb genervt quasi aus meiner

00:17:31: Hand und ziehen es dann an und sind so, da gehört es hin, so, mir ist ich.

00:17:34: Das funktioniert auch gut. Aber was ich halt noch ganz wichtig finde als Tipp so,

00:17:38: für alle, die jetzt dieses Problem haben mit dem Kindern hinterherrennen,

00:17:41: dass die quasi sagen, ja, ich zieh dich jetzt an und das Kind sagt dann so,

00:17:44: nö, und dann rennen die quasi den ganzen Morgen den Kindern hinterher und sagen,

00:17:47: jetzt, aber jetzt bitte anzen, jetzt bitte, also ihr habt einen Zahlslot, ne,

00:17:51: ihr habt einen Zahlslot, in dem ihr die Kinder anzieht.

00:17:54: Und das müsst ihr den Kindern auch ganz klar so sagen, und das ist einfach morgens

00:17:56: vom Frühstück, da ist dann wieder, also muss bei euch nicht sein, oder halt nach

00:17:59: dem Frühstück, also bei uns ist das halt, wenn wir uns angezogen haben, dann ist

00:18:02: der Zeitstort, an dem wir die Kindern helfen, falls sie sich noch nicht selbst

00:18:05: angezogen haben. Also wenn wir quasi jetzt bei der Kleinen, normalerweise,

00:18:08: wenn ich ohne dich aufstehe, dann lege ich der Kleinen schon die Sachen raus und

00:18:11: gehe dann erst selber duschen, oder halt dann eben danach, weil also normalerweise

00:18:15: holt sie sie nicht noch nicht selber raus, sondern sie möchte, dass wir sie so rauslegen.

00:18:18: Das ist ein guter Tipp, sollte ich vielleicht auch machen.

00:18:20: Ja, ich leg sie immer so raus auf den Boden, leg die dann auch so hin, als ob da so

00:18:23: ein kleiner Mensch liegt quasi, und das mag sie eigentlich auch voll gerne.

00:18:26: Das habe ich irgendwann mal angefangen, da muss mir die Credits geben, das ist

00:18:30: voll süß, ihr könnt aus Kleidung einfach so, die so hinlegen, jetzt wäre sie

00:18:33: angezogen. Ja genau. Das ist irgendwie wie so ein kleines Mädchen dann.

00:18:36: Und das mag sie auch voll gerne und sie möchte das auch, dass es so ist, also sie,

00:18:40: ich finde das auch blöd, wenn es nicht so liegt. Kann ich auch verstehen, sieht ja auch cool aus.

00:18:44: Und genau, dann ist aber der Zeitslot eben da, so jetzt kann ich dir helfen,

00:18:49: aber halt später nicht mehr, und das ist halt dann auch so ganz klar, hier wir ziehen,

00:18:53: also wenn die quasi sich nicht selber anziehen, dann ist so ja okay, dann aktiviere ich

00:18:56: dich jetzt quasi, und wenn das Kind dann aber in dem Moment nicht mitmacht, dann warte

00:19:00: ich halt nicht, sondern ich gehe dann einfach, ich sage da auch nichts zu, sondern ich gehe

00:19:03: einfach und mache was anderes. Und wenn mein Kind dann wieder zu mir kommt und sagt,

00:19:07: hey Mama, anziehen, dann ziehe ich es auch wieder an, aber es ist jetzt nicht so, dass ich

00:19:11: jetzt irgendwie quasi den ganzen Morgen dann hinterherhin so, ich stell mich so einmal,

00:19:14: greife ich die Initiative und bin so, jetzt kann ich dich anziehen, und wenn das Kind in

00:19:18: dem Moment nicht mitmacht, dann ist so, meine Initiative ist dann vorbei.

00:19:21: Und das bedeutet dem Umkehrschluss aber auch, dass es sein kann, dass das Kind dann kurz

00:19:25: bevor man rausgeht, halt noch nicht angezogen ist, und dann vielleicht aber auch im Schlafanzug

00:19:29: in die Kita muss es bei den Kindern bei uns nur einmal passiert, ne?

00:19:32: Ja, aber die sind dann auch nicht so in die Kita, sondern da, aber da hab ich dich auch

00:19:36: mit Auto gefahren, da war man dann mit dem Auto vor der Kita, dann meinte ich so, Kinder,

00:19:40: das ist mir unendlich peinlich, wenn ich euch jetzt in den Schlafanzug da reinbringe,

00:19:45: ich ziehe euch jetzt um, und dann war das aber auch gar kein Thema mehr so.

00:19:48: Ja. Und das ist einmal passiert und seitdem nicht mehr.

00:19:50: Und seitdem funktioniert das halt auch wirklich gut mit dem Anziehen, ne?

00:19:54: Ja, aber ich glaube, ich glaube, soweit hätte es auch nicht kommen müssen.

00:19:57: Ich glaube, dass das so passiert ist, war auch so ein bisschen Ausdruck unserer, ja,

00:20:04: nicht ganz so gelingenden Morgenroutine und Stressroutine und so.

00:20:08: Also da waren wir noch nicht so drin, da hat es einmal noch nicht so gut funktioniert.

00:20:12: Also wir haben den Kindern auch immer gesagt, ja, wenn ihr mit Schlafanzug in die Kita geht,

00:20:18: das ist irgendwie peinlich, weil niemand hat einen Schlafanzug.

00:20:20: Also wir haben ja schon gesagt, hey, das geht, aber es ist einfach unangenehm,

00:20:25: es ist peinlich, es ist mir persönlich auch peinlich.

00:20:28: Ja. Und ich glaube, das ist schon auch wichtig, den klar zu machen,

00:20:32: warum wir nicht wollen, dass die mit dem Schlafanzug in die Kita gehen.

00:20:36: Ja, voll.

00:20:37: Also das war jetzt, also dass unsere Kinder sich dann immer doch noch schnell umgezogen haben,

00:20:43: bevor sie mit dem Schlafanzug in die Kita gehen,

00:20:45: kam jetzt glaube ich auch daher, dass wir denen gesagt haben, hey, das ist nicht so cool,

00:20:49: wenn ihr mit Schlafanzug in die Kita geht.

00:20:51: Und dass sie es dadurch dann auch nicht wollten.

00:20:53: Aber nicht als Drohung, sondern einfach nur so als Information.

00:20:55: Es kann sein, dass halt die anderen Kinder das komisch finden,

00:20:57: wenn ihr im Schlafanzug da seid oder dass es halt nicht so normal ist.

00:21:01: Und dass dann auch wieder die Frage, da kommen jetzt wahrscheinlich einige Eltern,

00:21:03: ja, das ist voll schlimm, wenn sich Kinder wegen so was schämen, bla, bla, bla.

00:21:06: Ja, das ist halt Individualismus, was ihr dann wollt.

00:21:08: Also ihr wollt quasi, dass man sich für nichts verschämt,

00:21:10: aber so funktionieren halt Gesellschaften eigentlich nicht.

00:21:12: Und es ist ja schon auch gesellschaftlicher Konsens.

00:21:14: Wir gehen nicht im Schlafanzug überall hin.

00:21:16: Wenn ihr wollt, dass eure Kinder im Schlafanzug überall hingehen.

00:21:18: Und wenn ihr auch selber im Schlafanzug überall hingeht,

00:21:20: dann könnt ihr das jetzt auch einfach ignorieren, was wir gesagt haben.

00:21:22: Und wenn ihr euch dafür nicht schämt,

00:21:24: aber Scham ist halt einfach ein ganz normaler sozialer Mechanismus von Menschen,

00:21:28: der halt dazu führt, dass man halt sich an bestimmte Regeln hält,

00:21:32: die halt irgendwie zum gesellschaftlichen guten Ton gehören,

00:21:36: die halt so soziale Regeln sind.

00:21:38: Genau, also wenn man die Regeln demnach findet,

00:21:41: kann man sie ja auch bewusst übergehen.

00:21:43: Aber ich schäm mich, wenn mein Kind mit einem Schlafanzug in die Kita geht.

00:21:47: Aber gleichzeitig weiß ich auch, es ist gesellschaftliche Konvention,

00:21:50: dass Kleider weiblichen Menschen vorbehalten sind.

00:21:54: Aber ich schäme mich nicht, wenn mein Sohn mit einem Kleid in die Kita geht,

00:21:58: weil ich diese Konvention einfach demnach finde.

00:22:00: Und mich dann halt dagegen positioniere.

00:22:03: Ja.

00:22:04: Und da war es eben halt auch das Problem,

00:22:06: dass wir halt wirklich auch immer noch so ein bisschen zu sehr darauf beharrt haben,

00:22:09: dass sie sich umziehen.

00:22:10: Also wenn ich jetzt wirklich so einmal, hey, hier dich noch umziehen

00:22:14: und dann ist es mir halt auch so ein bisschen egal.

00:22:16: Ja.

00:22:17: Hey, du hast ja immer noch deinen Schlafanzug an,

00:22:19: aber eher so belustig.

00:22:20: Und ich glaube, früher war es dann schon eher so,

00:22:22: ja jetzt musst du dich aber langsam umziehen,

00:22:23: jetzt wird es aber langsam mal spät.

00:22:24: Genau, und das ist halt jetzt eben, also wenn Malis jetzt die ganze Zeit gesagt hat,

00:22:28: dann zieh ich sie um.

00:22:30: Also du ziehst sie ja nicht wirklich um,

00:22:32: sondern das ist halt meistens so dieses gemeinsam machen,

00:22:34: aktivieren mal irgendwie ein Shirt anziehen

00:22:36: oder mal die Socken anziehen

00:22:37: und den Rest macht sie eigentlich selbstständig.

00:22:38: Also ist nach wie vor so, dass die Kinder möglichst viel selbstständig machen sollen.

00:22:42: Aber manchmal hilft es einfach sehr, einfach kurz dabei zu sein

00:22:45: und das mit denen zusammen zu machen.

00:22:47: Ja.

00:22:48: Und generell ist auch so Druck erzeugt gegen Druck

00:22:52: und Stress erzeugt bei den Kindern Stress.

00:22:54: Und das ist immer, wenn man das dann mit Druckversuch durchzusetzen,

00:22:57: dann funktioniert es eigentlich überhaupt nicht.

00:23:00: Weil dann wollen sie es dann gar nicht,

00:23:01: dann wären sie sich dagegen,

00:23:03: weil Kinder möchten ja kooperieren, aber nicht gehorchen so.

00:23:06: Und die möchten auch nicht, also wenn Druck ausgeübt wird,

00:23:10: möchten Kinder auch nicht diesen Druck standgeben.

00:23:13: Ja.

00:23:14: Dann kooperieren sie mit dem Druck und erzeugen halt auch Druck.

00:23:16: Also das ist glaube ich halt einfach das.

00:23:18: Das ist ja wie so ein Konflikt,

00:23:19: in dem die Kinder dann ihr Gesicht warnen wollen

00:23:21: und nicht so quasi unter den Druck einknicken wollen.

00:23:24: Dann wird sie halt auch zu einem Kampf dadurch,

00:23:26: dass sie das wirklich vermeiden.

00:23:27: Ja, ich glaube, dass das gar nicht so tiefgründig ist.

00:23:29: Ich glaube, sie spiegeln einfach wirklich komplett die Emotionen

00:23:31: und wenn man halt mit so Dominanz reagiert,

00:23:34: dann reagieren sie auch mit Dominanz,

00:23:35: weil sie halt die Emotionen komplett spiegeln.

00:23:37: Also ich glaube, mehr machen die gar nicht.

00:23:39: Ich glaube, das hat nicht immer irgendein Tiefgründig.

00:23:41: Ich glaube, dass generell den menschlichen Verhalten

00:23:43: nicht nur bei Kindern viel zu oft irgendwie

00:23:45: so ein rationalisierter, tiefgründiger Grund irgendwie zugeschrieben wird,

00:23:49: der eigentlich gar nicht da ist.

00:23:50: Naja, aber wenn jemand Druck auf mich ausübt,

00:23:54: so was zu machen, dann denk ich mir dann,

00:23:57: also ich persönlich eher so, okay, dann nicht,

00:23:59: weil ich möchte halt nicht gezogen werden.

00:24:02: Ja, aber ist das, denkst du dir dann wirklich okay, dann nicht,

00:24:05: weil ich möchte nicht gezogen werden,

00:24:06: oder denkst du dir dann nur so, nö, dann nicht?

00:24:08: Ja, genau, und das ist ja aber einfach auch nur Dominanz.

00:24:11: Ist ja im Prinzip nichts anderes.

00:24:13: Deshalb meine ich, es ist halt so,

00:24:14: das was uns gesagt wird, ja, du möchtest dein Gesicht waren

00:24:16: und das ist bestimmt auch irgendwie so,

00:24:17: aber gleichzeitig ist es ja auch nicht sonderlich peinlich,

00:24:19: wenn man sich jetzt, wenn man sich jetzt anzieht,

00:24:21: weiß das ich meine?

00:24:22: Also es ist ja schon, also weiß ich nicht.

00:24:24: Naja, auf jeden Fall, wenn man, wenn man mit den Kindern

00:24:26: dann in so ein Kampf gerät, dann hat man halt ein Kampf

00:24:28: und das funktioniert gar nicht.

00:24:29: Also was wir dann aufgehört haben, zu machen ist zu sagen,

00:24:32: ja, zieh dich jetzt an, wir sagen auch noch,

00:24:35: hey, du musst ihn auch anziehen, so, das ist nicht,

00:24:37: aber wenn es dann nicht funktioniert,

00:24:39: dann reagieren wir halt mit irgendeinem Spieler drauf

00:24:41: oder mit irgendeinem Challenge

00:24:43: oder mit irgendeiner Geschichte

00:24:45: oder denken uns irgendwas Lustiges aus oder so.

00:24:47: Und das ist cool, und wenn man, wenn man da,

00:24:50: ich habe da manchmal nicht die Kapazität zu,

00:24:52: dann lass ich es einfach so, dann mache ich halt das nächste,

00:24:55: dann bereite ich das Frühstück vor

00:24:57: und dann gibt es Frühstück.

00:24:58: Und dann sitzen die halt mit dem Schlafanzug

00:25:00: am Frühstückstisch, ist egal.

00:25:01: So, dann müssen die sich halt danach umziehen.

00:25:03: Und dann kommt der nächste Schritt, nämlich Zähne putzen

00:25:06: und wenn dann die Jacken und so angezogen werden müssen,

00:25:08: dann kam es jetzt auch schon mal ein paar Mal vor,

00:25:10: dass dann halt ein Kind nochmal ganz schnell

00:25:11: ins Zimmer gehuscht ist und sich halt umgezogen hat.

00:25:13: Aber dann eben auch komplett alleine, muss man auch dazu sagen, ne?

00:25:16: Ja.

00:25:17: Und das funktioniert eigentlich auch gut.

00:25:18: Ja.

00:25:19: Aber passiert eigentlich fast nicht,

00:25:20: weil es war so eine Übergangsphase,

00:25:22: in denen halt also quasi von diesem,

00:25:24: wir sind den Kindern ständig hinterher gerannt

00:25:26: und haben halt irgendwie die Verantwortung komplett für sie übernommen.

00:25:29: Und dann war halt diese Übergangsphase,

00:25:31: wo es halt dann irgendwie so, wie so eine Verwirrung gab,

00:25:33: so, hey, du rennst mir jetzt gar nicht hinterher

00:25:34: und ich habe jetzt meinen Schlafanzug noch an.

00:25:36: Und dann, nachdem das halt durch war und irgendwie klar war,

00:25:39: na ja, jetzt ist das Zeitfenster, entweder ich nehme es wahr oder nicht.

00:25:42: Ja, ich glaube, mein Problem war voll,

00:25:46: dass ich glaube, das kann auch vielen passieren,

00:25:49: dass ich dann vonein ich renne den Kind die ganze Zeit hinterher

00:25:53: in ein anderes Extrem verfallen bin.

00:25:55: Und zwar, die Kinder müssen jetzt alle selbstständig machen.

00:25:58: Und wenn ich jetzt sage, ihr müsst euch jetzt anziehen,

00:26:01: dann muss das Schnipp, müssen die angezogen sein.

00:26:03: Und dann habe ich das so von denen erwartet.

00:26:05: Und dann habe ich zwar auch in meiner Routine weitergegangen,

00:26:07: aber habe irgendwie zu verbissen gewollt,

00:26:11: dass die jetzt als selbstständig machen.

00:26:13: Und dann ist es halt total wichtig, dass man das einfach irgendwie,

00:26:16: dann doch noch mit denen zusammen macht,

00:26:17: dass man den nicht hinterher rennt,

00:26:19: aber dass man trotzdem sagt so, hey,

00:26:21: sich dann irgendein Spiel ausdenkt oder einfach sagt so, hey, komm,

00:26:24: wir machen jetzt jetzt zusammen das anziehen

00:26:26: oder im Zweifel, hey, bevor es total stressig wird,

00:26:28: natürlich ist es super, wenn die Kinder möglichst selbstständig

00:26:31: Dinge tun.

00:26:33: Und wenn sie Verantwortung haben,

00:26:35: aber bevor jetzt der ganze Morgen kippt,

00:26:37: dann würde ich immer noch mein Kind dann anziehen.

00:26:39: Ja, aber darum geht es ja gar nicht.

00:26:41: Das ist ja genau das.

00:26:42: Es geht ja darum, dass die Kinder sich ja schon überhaupt erst

00:26:45: verweigern, sich umzuziehen.

00:26:47: Und da würde ich halt dann einfach auch weitergehen

00:26:50: und das einfach akzeptieren und dann halt den nächsten Schritt

00:26:52: vom Tagesablauf machen.

00:26:54: Und halt, wie du schon sagst, so mit Spiel und so,

00:26:57: das kann man aber vor allem dann auch einfach abends einführen,

00:26:59: dass man halt abends diese Spiele halt so macht,

00:27:01: um halt anziehen oder umziehen erstmal mit was Positiven zu besetzen

00:27:04: wieder, mit was Spaßigen.

00:27:06: Und dann kommt der Rest halt auch von alleine, glaube ich.

00:27:08: Und ich glaube halt, was du sagst mit dem Ausprinzip und so,

00:27:11: das ist auf jeden Fall ein Problem,

00:27:13: was glaube ich auch viele haben.

00:27:15: Also quasi, dass sie denken, ja, das und das,

00:27:17: das habe ich jetzt falsch und muss sich ausprinzip, was anders machen.

00:27:19: Genau, jetzt habe ich in Mutti das die beste Podcast gehört,

00:27:21: Kinderbraunverantwortung und die sollen möglichst viel selbst machen

00:27:24: und dann sollen sie jetzt komplett machen.

00:27:26: Ausprinzip, ja, aber das ist ja komplett sinnlos.

00:27:28: Also, so was für mich viel wichtiger ist,

00:27:31: als ob sie sich selbst anziehen oder nicht,

00:27:33: ist, dass sie in dem Moment mitmachen, wo jetzt gerade mein

00:27:35: Zeitslot dafür ist.

00:27:37: Und dass ich jetzt nicht irgendwie den ganzen Morgen quasi

00:27:39: Ihnen hinterherrenne und dadurch halt alles in Verzug kommt,

00:27:42: weil das ist ja das Problem, was sie dann haben,

00:27:44: dass alles in Verzug kommt und nicht,

00:27:46: dass ob sich das Kind jetzt selbstständig anzieht oder nicht.

00:27:48: Also das ist mir egal.

00:27:50: Da mache ich das halt eigentlich auch so,

00:27:52: dass ich nur so aktiviere, weil ich halt denke,

00:27:54: dass sie das einfach lernen, das selbst zu machen.

00:27:56: Weil ich, also, ich lese und höre immer wieder von irgendwelchen

00:27:59: Erst- oder Zweitglästern, die sich halt nicht alleine

00:28:01: anziehen können.

00:28:03: Und das finde ich halt problematisch.

00:28:05: Weil das ist ja so, ja, ich meine, unsere Tochter hat sich

00:28:07: damals ja schon mit einem Jahr selbstständig angezogen

00:28:09: und wollte das auch und ich glaube, viele Eltern übergehen.

00:28:12: Also viele Eltern haben, glaube ich, mittlerweile schon

00:28:14: vergessen, was Kinder so können.

00:28:16: Also ich zum Beispiel auch voll viele sagen, ja,

00:28:18: mein Kind ist jetzt sieben Jahre alt und das wollte

00:28:20: noch nie die Windel von alleine abgeben.

00:28:22: Also ich mir denke, wollte das wirklich noch nie die Windel

00:28:24: von alleine abgeben oder hatte es mit acht Monaten

00:28:26: vielleicht so eine Phase, wo es keine Windel tragen wollte.

00:28:28: Aber wir denken alle, na ja, mit acht Monaten

00:28:30: muss ein Baby eine Windel tragen und lassen es da nicht zu.

00:28:32: Aber das hat mir auch einen geschrieben.

00:28:34: Ja, mein Baby hat jetzt irgendwie, weiß nicht,

00:28:36: eben mit neun Monaten beschlossen.

00:28:38: Das findet die Windel blöd und ich dachte mir so, na ja,

00:28:40: ganz ehrlich, probieren wir mal aus.

00:28:42: Und tatsächlich geht es jetzt aufs Töpfchen seitdem es ein Jahr alt ist.

00:28:44: Wo ich mir auch so denke, ja, weil manche Kinder sind

00:28:46: vielleicht auch viel früher dran, als wir denken.

00:28:48: Und wir denken, es kann sie mit sieben immer noch nicht komisch.

00:28:50: Das ist ein Punkt, aber auch verpasst.

00:28:52: Ja voll.

00:28:54: Aus meiner Erfahrung war es ganz oft so,

00:28:56: dass ich immer so routinemäßig als gemacht habe,

00:28:58: routinemäßig Windel angezogen,

00:29:00: routinemäßig das Kind angezogen,

00:29:02: dass ich mir überhaupt keine Gedanken drüber gemacht habe,

00:29:04: ob das Kind das jetzt selbst macht oder nicht.

00:29:06: Also bei mir war es ganz oft so,

00:29:08: dass ich einfach in so ein Trott gekommen bin

00:29:10: und das einfach gemacht habe, ohne drüber nachzudenken.

00:29:12: Ohne drüber nachzudenken,

00:29:14: ob das Kind das jetzt auch vielleicht alleine machen kann

00:29:16: oder vielleicht sogar alleine machen,

00:29:18: wenn es das alleine machen wollte,

00:29:20: habe ich in meichten Situationen dann sogar gesagt,

00:29:22: so, nee, ich mache das jetzt,

00:29:24: weil es in dem Moment halt schneller geht,

00:29:26: weil ich dann halt ungeduldig bin.

00:29:28: Und ja,

00:29:30: dann kam immer mal der Punkt,

00:29:32: wo ich mich dann gefragt habe, hey,

00:29:34: muss ich das? Kann das das Kind nicht alleine machen?

00:29:36: Und dann habe ich einfach mal das Kind machen lassen

00:29:38: und dann hat es funktioniert.

00:29:40: Also ich kann mir schon vorstellen,

00:29:42: dass manche Eltern dann einfach so im Trott drin sind

00:29:44: in diesem Tun, in dieser Routine,

00:29:46: dass sie dann gar nicht mehr

00:29:48: damit aufhören.

00:29:50: So, und dann quasi die Gelegenheiten

00:29:52: verpassen, einfach mal zu schauen,

00:29:54: ob das Kind das schon selber macht.

00:29:56: Aber dabei gibt es, glaube ich, mehr als genug Gelegenheiten.

00:29:58: Ich glaube, die resultieren eben genau aus diesen Kämpfen.

00:30:00: Also ich glaube, genau diese Kämpfe,

00:30:02: die dann eben geführt werden mit diesem "Ich will mich jetzt aber nicht" anziehen,

00:30:04: das sind genau diese Freiheitskämpfe,

00:30:06: die die Kinder dann kämpfen,

00:30:08: die halt eigentlich gar nicht entstehen würden,

00:30:10: würde man nicht mit der Erwartungshaltung reingehen.

00:30:12: Du kannst das noch nicht, sondern mit der Erwartungshaltung,

00:30:14: die ich vom Gegenteil überzeugt.

00:30:16: Ja, und ich glaube, oft wollen die Kinder,

00:30:18: und das ist ja auch so quasi diese

00:30:20: diese Autonomie, die sie ja haben möchten

00:30:22: und diese Selbstbestimmtheit.

00:30:24: Und wenn sie das gerade in dem Moment nicht möchten,

00:30:26: heißt das nicht, dass sie sich nicht umziehen möchten,

00:30:28: sondern das heißt einfach nur,

00:30:30: dass sie gerade selbst bestimmen möchten,

00:30:32: wie und wann, so dass es denen wichtig ist.

00:30:34: Und ich finde das auch voll legitim, das Kinder.

00:30:36: Ich finde, Kinder dürfen einfordern,

00:30:38: wie und wann was passiert,

00:30:40: um einfach so ihre eigene Autonomie auszuspielen.

00:30:42: Ja, und gleichzeitig dürfen sie halt

00:30:44: natürlich auch einfordern, dass wir ihnen helfen,

00:30:46: aber wir können dann selber entscheiden,

00:30:48: wann wir ihnen helfen.

00:30:50: Das finde ich halt auch irgendwie nochmal,

00:30:52: weil das ist dann ja wieder so was,

00:30:54: was halt so oft Kooperation basiert.

00:30:56: Und wenn halt quasi das Kind entscheidet,

00:30:58: ja, ich will mich jetzt aber nicht anziehen,

00:31:00: und du bist aber, ja, ich habe jetzt aber nur diesen Zeitpunkt,

00:31:02: so dann ist es halt auch was, was ein Kind halt dann irgendwie lernen muss.

00:31:04: Das ist halt quasi nicht, nur weil es jetzt sagt so,

00:31:06: ja, ich will es gerade aber nicht,

00:31:08: dass sich dann auch die ganze Welt irgendwie weiter um die Wünsche

00:31:10: und so einen Tagesablauf gibt, der eingehalten werden muss.

00:31:12: Also das ist so was, was jetzt anziehen ist,

00:31:14: ist ja schon ein sehr großes Thema, würde ich sagen.

00:31:16: Das sind so die Tipps, die wir halt quasi sagen müssen,

00:31:20: so gestaltet euren Tagesablauf so, wie ihr den braucht.

00:31:22: Also so, dass ihr es getaktet habt.

00:31:24: Und dann geht ihr halt von Punkt zu Punkt.

00:31:26: Und jetzt beim Zähneputzen so,

00:31:28: Zähneputzen ist glaube ich so ein Thema.

00:31:30: Da sind alle Eltern, also Frühstück,

00:31:32: weiß ich nicht, da stellen wir einfach,

00:31:34: da decken wir gemeinsam eine Tisch.

00:31:36: Und das ist auch irgendwie klar, wir decken den gemeinsam.

00:31:38: Aber auch klar, wenn die Kinder aufstehen,

00:31:40: bringen die ihre Teller selbst in die Spülmaschine.

00:31:42: Und wenn nicht, dann bleiben die stehen.

00:31:44: Haben wir auch in der Verantwortungsfolge drüber gesprochen.

00:31:46: Und auch generell finde ich das immer richtig schön,

00:31:48: wenn wir auch gemeinsam ein Tisch abräumen.

00:31:50: Aber da reicht die Zeit auch manchmal nicht.

00:31:52: Also manchmal ist es auch so, dass Martin dann mit den Kindern

00:31:54: die Zähneputzen und ich dann die Küche aufräumen

00:31:56: oder andersrum.

00:31:58: Und ich glaube, Zähneputzen ist halt auch noch so ein Thema,

00:32:00: was sehr viele Eltern sehr stark beschäftigt.

00:32:02: Ja, glaube ich auch.

00:32:04: Auch unabhängig von morgen eigentlich,

00:32:06: bei uns ja auch, bei uns bei Zähneputzen

00:32:08: ist es auch sehr, sehr lange schwierig,

00:32:10: weil immer gesagt wurde, aua, aua, aua,

00:32:12: das tut weh. Und so, obwohl es ziemlich offensichtlich war,

00:32:14: dass es nicht wehtut, also den Kind.

00:32:16: Das ist eine Kind.

00:32:18: Ich frage mich halt auch, woher das kann,

00:32:20: da habe ich mir gesagt, oh, tut das weh?

00:32:22: Oder oh, guck mal, das ist nicht wehtut.

00:32:24: Das kann gut sein, dass ich das war.

00:32:26: Wahrscheinlich.

00:32:28: Und dann da so, aua, aua.

00:32:30: Ja, das war dann auch so voll das gute Mittel vom Kind,

00:32:32: weil natürlich will niemand dem Kind wehtun.

00:32:34: Und ich wusste dann, es hat mich auch voll verunsichert

00:32:36: eine Zeit lang.

00:32:38: Ja, aber ich wusste, dass es das nicht wehtut.

00:32:40: Ja, ich glaube bei Zähneputzen ist einmal das Problem,

00:32:42: dass es irgendwie gemacht werden muss.

00:32:44: Und das ist aber gleichzeitig nicht unbedingt

00:32:46: einfach so ablaufen kann,

00:32:48: wie die Kinder sich das wünschen.

00:32:50: Weil man sagt ja,

00:32:52: man muss bei den Kindern nochmal drüber putzen.

00:32:54: So bis zu einem gewissen Alter.

00:32:56: Ich würde,

00:32:58: ich weiß nicht bis zu welchem Alter.

00:33:00: Das ist so 10 Jahre, sagt man.

00:33:02: Das war aber auch bei beiden Kindern schwierig.

00:33:04: Also einerseits hatten wir immer dieses

00:33:06: hinterhergerenne,

00:33:08: jetzt Zähneputzen, jetzt Zähneputzen.

00:33:10: Also beim großen Kind

00:33:12: ging das relativ easy damit.

00:33:14: YouTube-Videos, einmal mit so Zahnputz-Liedern,

00:33:16: Huckibucky, da ging das dann voll.

00:33:18: Da war es dann auf einmal gar kein Problem.

00:33:20: Bei einem kleinen Kind hat das überhaupt nicht geholfen.

00:33:22: Ja doch, es hat schon geholfen.

00:33:24: Zwischendurch habe ich auch immer Videos mit Liedern angemacht.

00:33:26: Was vielleicht auch nicht optimal ist,

00:33:28: immer irgendwie ein YouTube-Video

00:33:30: zum Zähneputzen anzumachen.

00:33:32: Aber es ist natürlich immer noch besser,

00:33:34: wenn es super Stress gibt bei den Zähneputzen

00:33:36: oder als es gar nicht funktioniert.

00:33:38: So, und dann hatten wir auch irgendwann,

00:33:40: also irgendwann gab es so auch Probleme.

00:33:42: Dann wollte das Kind das auch nicht mit Videos machen.

00:33:44: Dann zwischendurch,

00:33:46: oder dann später habe ich die Videos weggelassen.

00:33:48: Dann gab es Protests,

00:33:50: wo ich mir unbedingt ein Video gucke,

00:33:52: meinem Zähneputzen.

00:33:54: Das war im großen Kind auch gar nicht so,

00:33:56: das kleine Kind war schon sehr kompliziert, was es angeht.

00:33:58: Es gab auch schon viele Schwierigkeiten.

00:34:00: Also wir haben einmal irgendwie den Kindern klargemacht,

00:34:02: wie schädlich es ist,

00:34:04: nicht Zähne zu putzen und was dann passiert.

00:34:06: Ein Tipp, den ich euch geben kann,

00:34:08: der ultra gut funktioniert hat, ohne dass ich es wusste.

00:34:10: Dem Kind sagt, ich habe eine ganz besondere Zahnpasta für dich gekauft,

00:34:13: nur für dich, für deine Zähne perfekt.

00:34:15: Und das habe ich halt wirklich gemacht,

00:34:17: weil unser Kind halt so Zahnstein,

00:34:19: und ich habe so eine Zahnpasta gekauft,

00:34:21: mit so Enzym drin, die halt den Zahnstein so ein bisschen auflöst.

00:34:23: Und es war auch das Kind, was nicht gerne Zähne putzt.

00:34:25: Und das hat einfach diese Zahnpasta bekommen.

00:34:27: Es hat sich irgendwie übertrieben darüber gefreut,

00:34:30: ist auf und abgesprungen.

00:34:32: Ja, meine Zahnpasta!

00:34:34: Und dann erstmal mussten wir das erstmal davon abhalten,

00:34:37: nicht so schon die komplette Tube leer zu putzen.

00:34:39: Und so darf ich jetzt Zähne putzen.

00:34:41: Die ganze Tag Zähne putzen, stimmt.

00:34:44: Ja, ich musste die irgendwann auch rein.

00:34:46: Ich bin dann auch auf einmal im Padezimmer und habe Zähne geputzt.

00:34:48: So, ja, die putzt ja Zähne.

00:34:50: Ja, meine Zahnpasta!

00:34:52: Also das könntet ihr mal ausprobieren.

00:34:54: Also wirklich bei uns, ich würde sagen,

00:34:56: das hat konstant gut funktioniert mit dem Zähne putzen.

00:34:59: Ich würde schon sagen, es gab schon eine Phase,

00:35:01: wo ich bei dem einen Kind gar nicht gegägt war.

00:35:03: Ja, wo es wirklich war.

00:35:05: Also da gab es auch wirklich, wo ich einfach mal einen Tag nicht geputzt habe

00:35:07: und weil es einfach nicht ging.

00:35:09: Und das ist auch etwas, was ich mitgeben will, ne?

00:35:11: Kari ist hin und her, das kommt alles.

00:35:13: Aber also wenn ihr mal einen Tag wirklich gar nicht putzt,

00:35:15: weil ihr merkt, sonst geht es hier wirklich Land unter.

00:35:17: Ihr wollt ja auch nicht.

00:35:19: Also wir wollen ja, dass Zähne putzen,

00:35:21: bei den Kindern positiv belegt wird, mit positiven Emotionen,

00:35:23: mit einer Spannung, mit Freude,

00:35:25: mit Spaß.

00:35:27: Das heißt, ihr denkt euch Zahnsputzspiele aus,

00:35:29: ihr zeigt den lustigen YouTube-Videos, meinetwegen.

00:35:31: Ihr macht daraus halt irgendein Spiel,

00:35:33: zum Beispiel mit unserem großen Sohn,

00:35:35: habe ich so ein Spiel,

00:35:37: dass abends, wenn die Bett fertig machen,

00:35:39: dann kommt halt das Abendmonster.

00:35:41: Und das finde ich schon richtig lustig,

00:35:43: wenn jemand einen Schlafanzug anhat,

00:35:45: dann muss das schon mega lachen.

00:35:47: Aber wenn jemand Zähne putzt, dann muss dieses Monster so sehr lachen,

00:35:49: dass es irgendwann platzt.

00:35:51: Und deshalb putzt er jetzt total gerne Zähne,

00:35:53: damit das Monster platzt.

00:35:55: Und dann stellen wir uns immer,

00:35:57: dann soll ich halt immer so tun,

00:35:59: dass ich das Monster will, was lacht.

00:36:01: Und dann putzt er die Zähne und ich mach so,

00:36:03: die ganze Zeit.

00:36:05: Man versucht, das mit Spaß zu belegen.

00:36:07: Voll. Und da ...

00:36:08: Ich würd sagen, so trotzdem.

00:36:10: Dann hat das Kind vielleicht mal einen Tag nicht Zähne geputzt.

00:36:14: Aber wir haben es, obwohl es schwierig war,

00:36:16: konstant geschafft, diese Zähne zu putzen.

00:36:19: Und das Lack hat vor allem daran,

00:36:21: dass wir immer alles Mögliche versucht haben.

00:36:23: Geschichten erzählen.

00:36:25: Dann haben wir uns jegliche Spiele ausgedacht.

00:36:28: Das klingt jetzt voll anstrengend.

00:36:30: Aber mit so bisschen Kreativität ist das Beste, was man machen kann.

00:36:34: Mein Vater hat angefangen zu Reun-Spiele mit den Huckibuckys.

00:36:38: Also mit den Karies und Bakters oder was auch immer.

00:36:42: Mit den Bakterien, die da weggeputzt werden müssen zu spielen.

00:36:46: Dann hat er gesagt, nein, du kriegst mich nicht.

00:36:48: Irgendwie so was gespielt.

00:36:50: Ich hab gespielt, dass die Zahnbürste spricht.

00:36:53: Und dann was sagt.

00:36:54: Oder was bei uns auch immer richtig gut funktioniert.

00:36:57: Zahnputzen ist verboten.

00:36:59: Der große Bruder darf auf keinen Fall der kleinen Schwester

00:37:02: verboten und dann rennen die Beine los.

00:37:04: Dann hab ich so weh, trickst mich aus,

00:37:06: dann rennen die Beine los und putzen in ihre Zehen.

00:37:09: Das hat auch super ... Das funktioniert für alles gut.

00:37:12: Die Kinder checken, man muss halt auch sagen,

00:37:16: Kinder checken, wenn es ein Spiel ist.

00:37:18: Das ist schon offensichtlich, wenn es ein Spiel ist.

00:37:21: Man muss es auch so rüberbringen, aber die Kinder checken.

00:37:24: Das wird nicht dazu, dass sie jede Grenze übergehen.

00:37:27: Aber manchmal sind sie so, wie praktisch,

00:37:30: "Zähne putze ist verboten." "Ja, mach ich nicht."

00:37:32: Verdammt. - Ja, genau.

00:37:34: Das kann man auch nicht.

00:37:36: Und das, was wirklich bei uns geholfen hat,

00:37:38: war laufend eigentlich die Strategie wechseln

00:37:41: und laufend was anderes ausdenken

00:37:43: und laufend ein neues Spiel, das Interessant bleibt.

00:37:46: Das klingt zwar wahnsinnig anstrengend,

00:37:48: aber das hat einfach funktioniert.

00:37:50: Da muss ich sagen, bei mir hat funktioniert,

00:37:52: du hast hier dieses Zeitfenster, in dem putze ich dir die Zähne,

00:37:56: und wenn du jetzt mitmachst, dann geh ich.

00:37:59: Ich hab hier mal die Zähne geputzt, also heute Morgen.

00:38:02: Ich muss sagen, das war auch so,

00:38:03: dass ein paar Mal nur einmal am Tag geputzt wurde,

00:38:06: weil halt diese eine Gelegenheit dann quasi verstrichen ist.

00:38:09: Aber da, wo ich mir auch so denke,

00:38:11: na ja, einmal am Tag putzen, find ich ...

00:38:13: Ich find das nicht so schlimm, gerade ums Zähne putzen,

00:38:16: wird irgendwie so, das wird so getan,

00:38:18: das darf das niemals auslassen, und dann fallen sofort die Zähne aus.

00:38:22: Das Problem ist ja, dass dieser Stress, der durch den steht,

00:38:25: ja, Zähne putzen ist wichtig,

00:38:27: dass man sich jetzt mal einen Stress ausartet.

00:38:29: Es ist immer noch langfristig die bessere Variante,

00:38:32: dann einmal nicht zu putzen und dafür die ganzen nächsten Tage

00:38:36: nicht diesen Stress zu haben, dass das funktioniert.

00:38:39: Und auch nicht in so eine Abwärtsspirale des Stresses

00:38:41: für das Kind, wenn das Kind das dann mit Stress in Verbindung bringt

00:38:45: und Zähne putzen schrecklich findet, ist es langfristig ganz schlimm.

00:38:49: Die Kinder haben noch Milchzähne.

00:38:50: Also, ich glaub, wenn Milchzähne Karriers haben,

00:38:53: dann ist die Wahrscheinlichkeit größer,

00:38:55: dass sie Karriers bekommen, nicht cool,

00:38:57: aber trotzdem haben die Kinder noch Milchzähne.

00:39:00: Aber ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist größer,

00:39:03: weil das meistens damit zusammenhängt,

00:39:05: dass die Kinder keine gute Zahnputz-Routine haben und so weiter.

00:39:08: Weiß nicht, ich kenne mich ... - Sie sind so da, Getränke.

00:39:12: Ich kenne mich nicht so gut im Haus, aber ...

00:39:14: Das ist bei Studien normalerweise ...

00:39:16: Ich kenne mich mittlerweile sehr gut mit Studien aus,

00:39:19: da werden solche Faktoren immer nicht mit berücksichtigt,

00:39:22: so in der Regel.

00:39:23: Wenn alles mit rausrechnen ist, ist es meistens so,

00:39:26: ist es gar nicht so signifikant.

00:39:28: Also, grade so ...

00:39:29: Ja, aber ...

00:39:30: Was ich find, ist, es geht ja darum,

00:39:32: dass ihr morgens stressfrei loskommt,

00:39:35: da ist der Zeitslot zum Zähne putzen.

00:39:37: Wenn ihr das Gefühl habt, scheiße, mein Kind putzt zu selten Zähne,

00:39:40: dann erzählt ihr ganz viele Geschichten darüber,

00:39:43: wie schlimm es ist, wenn man nicht zähne putzt.

00:39:45: Da könnt ihr den Kindern ruhig Angst machen,

00:39:48: weil es nicht cool ist.

00:39:49: Ich mein, es hat den Kindern Panik, nicht die Zähne zu putzen.

00:39:52: Und ich sage, wenn du deine Zähne nicht putzt,

00:39:55: vergammeln die und dann fallen die aus.

00:39:57: Das ist gruselig, aber trotzdem auch Fakt.

00:39:59: Aber ... - Ja, voll, das ist Fakt.

00:40:01: Ich liebe auch die Geschichte, die du irgendwann erzählt hast.

00:40:04: Ich hab immer die Geschichte erzählt,

00:40:06: dass ...

00:40:08: Sophie ihre Zähne oder Lisa Sophie oder so ihre Zähne nie geputzt hat.

00:40:12: Deshalb sind ihr alle ausgefallen.

00:40:14: Und jetzt kann sie nur noch püriertig Paprika essen.

00:40:17: Auf jeden Fall, ja.

00:40:18: Und die Geschichte hat sich so entwickelt,

00:40:21: dass seit die Geschichte von dem Kind gab,

00:40:23: dass nur noch Paprika ist, weil sie nicht Zähne geputzt hat.

00:40:27: Ja. - Und das ist einfach richtig lustig.

00:40:29: Das hat nicht dazu gefühlt, dass unser Kind Paprika hasst.

00:40:32: Unser Kind ist trotzdem noch Paprika.

00:40:34: Aber es möchte nicht nur noch Paprika essen.

00:40:37: Und deswegen putzt es dann doch lieber Zähne.

00:40:39: Ja, aber ich muss sagen, das sind ja einfach nur so ...

00:40:42: Ich glaube, was am Ende geholfen hat, war auch dieses "Willst du jetzt putzen?"

00:40:46: Also, ich kann die jetzt putzen, ich bin verfügbar,

00:40:49: ich bin nicht. - Mhm.

00:40:50: Kind macht nicht mit, ich stehe einfach auf, mach was anderes,

00:40:53: zieh meine Schuhe an oder was weiß ich.

00:40:55: Dann kommt das Kind an das "Ja, aber jetzt putzen".

00:40:58: Dann putze ich auch noch mal drüber.

00:41:00: Aber dieses klare Signalisieren von, das ist jetzt der Zeitslot,

00:41:03: und wenn du dich jetzt dagegen entscheidest,

00:41:05: dann hast du dich auch wirklich dagegen entschieden.

00:41:08: Das ist ja dann auch schon diese komplette Autonomie,

00:41:11: ich hab wirklich Handlungsmacht über die Situation.

00:41:13: Was unser großes Kind auch manchmal macht, ist abends zu bemerken,

00:41:17: und jetzt die sagt, nee, das darfst du auf gar keinen Fall.

00:41:20: Also, wenn irgendwie ... - Jetzt hat auch nicht jeden Tag vorkommen.

00:41:23: Nee, wenn das einfach mal so einmal alle zwei Wochen

00:41:26: das Kind sagt, ich bin heute wirklich so müde,

00:41:28: dann denk ich mir auch so, okay, mein Gott, dann ist es halt einfach so.

00:41:32: Ja, voll.

00:41:33: Ich glaube generell, es ist total wichtig,

00:41:35: gerade morgens, dass wir so richtig klar sind,

00:41:39: in dem, was wir tun,

00:41:41: dass wir nicht in so Unsicherheit und Stress verfallen,

00:41:44: sondern dass wir auch wirklich sagen,

00:41:46: okay, das sind jetzt so unsere Zeitslots.

00:41:49: Ich hab die Kontrolle über die Situation.

00:41:51: Ich bin jetzt hier der Bergführer, ich sag, wie das ablaufen muss.

00:41:55: Damit alles funktioniert.

00:41:56: Und ich mach das jetzt so.

00:41:58: Und ich zweifel auch nicht daran, dass die Kinder mitmachen.

00:42:01: Ich glaub, ein großer Fehler ist auch einfach,

00:42:04: sich von vorn hineinzudenken,

00:42:06: oh, die Kinder werden jetzt bestimmt schon wieder nicht mitmachen.

00:42:09: Oder das wird jetzt nicht funktionieren.

00:42:11: Und auch zu denken so ... - Ihr müsst euch gleich denken so,

00:42:15: ich weiß, dass funktioniert.

00:42:16: Ich strahle jetzt einfach so diese Klarheit aus,

00:42:19: und die Kinder, die werden mitmachen,

00:42:21: weil sie einfach das merken, dass ich souverän und klar bin.

00:42:24: Und dann kooperieren, dann machen die mit.

00:42:26: Ja, was ich auch ganz wichtig finde,

00:42:28: ist in allen Bereichen auch nonverbale Kommunikation.

00:42:31: Zum Beispiel beim Anziehen, was sie auch machen können,

00:42:34: ist gar nicht zu sagen, wir ziehen dich jetzt an,

00:42:36: sondern das Kind an die Hand nehmen, mitnehmen,

00:42:38: Hinstellen sagen so jetzt, ohne was zu sagen,

00:42:40: einfach hier zu animieren, das Oberteil über den Kopf ziehen.

00:42:44: Da ist ja eine Schleche da. - Ja, das funktioniert sehr gut.

00:42:47: Und beim Zähneputzen genauso,

00:42:48: anstatt wenn das Kind sagt, ich will nichts Zähneputzen,

00:42:51: da macht ihr eure eigene Zahnmüsse fertig und putzt eure eigene Zähne,

00:42:55: legt die fertige Zahnmüsse hin.

00:42:57: Das funktioniert auch total auf, dass das Kind die Zahnmüsse

00:43:00: die Hand nimmt und auch Zähneputzt,

00:43:01: weil es diese Spielinnerhöhung und so weiter,

00:43:04: das direkt aktiviert, wenn das sieht, dass jemand anders macht.

00:43:07: Der letzte wichtige Punkt ist noch, loskommen, nämlich dann rauskommen.

00:43:11: Und das war nämlich auch super lange ein superheftigem Streitpunkt bei uns.

00:43:15: Ja, voll, weil das auch immer so diese ...

00:43:17: Also es gab dann Stress, das war dann das spätestens der Punkt,

00:43:21: wo dann mindestens ein Kind gesagt hat,

00:43:23: "Nö, ich bleib jetzt hier oder so, keine Ahnung."

00:43:26: "Und ich will mich jetzt nicht anziehen."

00:43:28: "Und wo es dann so ein bisschen ausgeartet ist."

00:43:31: Und genau da war dieses wirklich Klarheit und Anführen,

00:43:37: so und das so richtig anleiten, eigentlich das Beste so.

00:43:41: Ja. - Weil das war dann der Punkt,

00:43:43: wo ich dann auch meine Unterstützung angeboten hab,

00:43:47: wenn das das Kind braucht.

00:43:49: Was ich noch mal sagen wollte, das ist halt so zwischen diesen,

00:43:52: "Ich renne mein Kind hinterher."

00:43:54: Und mein Kind muss jetzt alles selbstständig machen,

00:43:57: gibt's noch viel dazwischen so, ne?

00:43:59: Also wenn man den Kind hilft, ist es was anderes als hinterherrennen.

00:44:03: Ja, genau. - Das ist klar, oder?

00:44:05: Genau. Also, dass ich halt aufgehört hab, den Kind hinterherzurennen,

00:44:09: dass ich das aber unterstützt hab so.

00:44:12: Ich geb den schon mal die Sachen,

00:44:13: ich hab die Sachen so wie so Männchen hingelegt.

00:44:16: Ich hab auch vielleicht dann beim Anziehen geholfen,

00:44:19: und es war klar so, jetzt der Side-Slot.

00:44:21: Und wenn der Side-Slot durch ist, dann zieh ich mich selbst an

00:44:25: und dann gehe ich. - Ja.

00:44:27: Und dann warte ich draußen. - Ja.

00:44:29: Das finde ich noch mal wichtig zu sagen,

00:44:31: nachdem wir hier wohnten, wenn ihr die Kinder mit dem Auto

00:44:34: in die Kita bringt und ihr in einem Haus wohnt

00:44:36: und das Auto zum Beispiel auf dem Hof parkt oder so,

00:44:39: und ihr mit dem Auto auf das Kind warten oder auf die Kinder warten.

00:44:43: Oder wenn ihr in der Wohnung wohnt,

00:44:45: könnt ihr zumindest im Treppenhaus schon mal runterlaufen

00:44:48: und so einfach ganz klar signalisieren, wie ihr geht.

00:44:51: Und halt dann einfach darauf warten, dass das Kind auch mitkommt.

00:44:54: Und gerade wenn das Kind sich jetzt wirklich Patu nicht anziehen möchte,

00:44:58: dann einfach die Sachen einpacken und dann dem Kind die Möglichkeit geben.

00:45:02: Also das ist halt auch so ein Ding, das muss ich ja nicht anziehen,

00:45:05: sondern es kann ja auch ohne Jacke rausgehen,

00:45:08: weil ich das nicht anziehe. - Ja.

00:45:10: Das mache ich auch manchmal, dass ich mir die Jacke so mitnehme

00:45:13: und dann draußen erst anziehe oder so.

00:45:15: Das ist ja auch kein Problem. - Genau.

00:45:17: Oder gerade, es ist ja auch manchmal so, dass man so eine Hitze hat

00:45:21: und dann einfach drin die Jacke noch nicht anziehen will.

00:45:23: Und bei den Schuhen halt genauso,

00:45:25: natürlich ist es blöd, wenn das Kind jetzt ohne Schuhe rausgeht,

00:45:28: aber wir haben uns einfach angewöhnt, okay, jetzt ist der Zeitstort,

00:45:32: wir gehen jetzt, möchtest du die Schuhe anziehen oder nicht?

00:45:35: Nein, okay, dann nehm ich sie jetzt in die Hand

00:45:37: und dann ist es einfach eine Situation,

00:45:39: in der das Kind einfach selbst bestimmen möchte, wann und wie.

00:45:42: Und dann kann das einfach helfen, zu sagen, hey, cool,

00:45:45: ich nehm jetzt, du nimmst jetzt die Schuhe in die Hand

00:45:47: und dann ziehst du die im Treppenhaus an

00:45:49: oder ziehst die quasi ... - Im Auto an oder ...

00:45:52: Im Auto an oder vor der Haustür.

00:45:54: Das Kind wird die auf jeden Fall anziehen,

00:45:56: weil es ist einfach blöd, ohne Schuhe draußen rumzulaufen im Winter.

00:45:59: Ja. - Das wird es auf jeden Fall machen.

00:46:01: Und im Sommer kannst du auch ein paar Fuß laufen, mein Gott.

00:46:04: Wie lange man läuft und wie weit und so, aber ...

00:46:07: Das ist ja auch so ein ...

00:46:08: Das ist ja auch so ein Erfahrungsding, was nicht voll okay ist.

00:46:11: Dass man einfach so ein bisschen offener ist,

00:46:14: wenn man merkt, ey, das gibt jetzt hier Druck oder das Kind,

00:46:17: das will jetzt gerade einfach selbst bestimmen,

00:46:19: dass man dem einfach einen gewissen Rahmen

00:46:21: auch zur Verfügung stellt, der möglich ist.

00:46:24: Also nicht, dass Kind im Winter barfuß zur Kita laufen lassen,

00:46:27: aber dass man sagt, hey, dann ziehst du die vor der Haustür an.

00:46:30: Aber auch da würde ich halt gar nicht so einen Stress,

00:46:32: ich würde mir bei allem gar nicht so sehr einen Stress machen,

00:46:34: na ja, wenn das Kind jetzt irgendwie barfuß rausgeht,

00:46:36: das klingt jetzt so, als ob unsere Kinder immer nackt rausgehen

00:46:39: ohne geputzte Zehen usw.

00:46:41: Nein, genau nicht. - Das passiert dann ein oder zweimal.

00:46:44: Und die Kinder merken dann, meine Eltern vertrauen mir ja wirklich.

00:46:47: Die vertrauen ja wirklich darauf, dass ich nicht blöd bin.

00:46:50: Es ist wieder Bergführer, wir sagen, okay, du willst grad die Führung übernehmen.

00:46:53: Dann lauf. Dann lauf, wir sind direkt hinter dir.

00:46:56: Und wenn du uns wieder brauchst, dann sind wir da eben auch.

00:46:59: Dann lauf jetzt und wir laufen mit

00:47:01: und dann fangen wir dich wieder auf, reichen wir wieder die Hand,

00:47:04: dann fangen wir raus. Genau, das ist so die Haltung dahinter.

00:47:06: Und ich glaube halt, dass halt viele irgendwie direkt so denken,

00:47:10: wenn ich das jetzt einmal nicht klappe, dann wird es für immer nicht klappen.

00:47:13: Aber genau das Gegenteil ist der Fall, weil diese ganzen Routinen,

00:47:16: dieses ganze draußen Jacke anziehen, Schuhe anziehen,

00:47:19: die Zähne zu putzen, was zu frühstücken, sich morgens anzuziehen.

00:47:22: Und das hat ja alles seinen Sinn und Zweck,

00:47:24: das machen ja alle Menschen genau aus dem Grund, dass es sinnvoll ist.

00:47:27: Und nur weil man den Kindern jetzt einmal zugesteht, das auszuprobieren,

00:47:31: wie viele von euch haben, als sie ausgezogen sind, als Studierende,

00:47:34: von einem Wäscheständer gelebt.

00:47:36: Ich glaube, die meisten machen diese Phase durch.

00:47:38: Und ich denke mir halt so, das sind ja alles so Sachen,

00:47:41: wo man so ausreden und irgendwann wird,

00:47:43: wenn man in Einführungszeichen erwachsen ist,

00:47:46: ja, eigentlich ist es schöner, wenn die Sachen gefaltet sind,

00:47:48: dann hat man mehr Platz in der Wohnung und irgendwie ist es auch,

00:47:51: den Sachen gegenüber würdevoller, manche kommen nicht an diese Phase,

00:47:54: aber ihr wisst, was ich meine, oder wir alle haben so bestimmte Phase,

00:47:58: oder wer von euch ist als Teenager nicht mit einer viel zu leichten Jacke

00:48:02: und dann erst das zugestanden wird.

00:48:04: Aber es kann man ja den Kindern auch schon viel früher zugestehen

00:48:07: und dann machen sie sich auch, wenn sie älter sind,

00:48:09: nicht so sehr zum Affen, das ist jetzt blöd gesagt,

00:48:11: aber ist ja schon ein bisschen auch so.

00:48:13: Wir haben echt die Erfahrung gemacht, dass das einmal so richtig zugestehen,

00:48:17: dass es halt so läuft, wie die Kinder sich das dann vorstellen,

00:48:20: nachdem sie sich versperrt haben.

00:48:22: Das heißt dann, im Auto vor der Kita umziehen, das einmal passiert.

00:48:25: Ja.

00:48:26: So was passiert, haben wir die Erfahrung gemacht, einmal,

00:48:29: vielleicht zweimal.

00:48:31: Aber wenn die dann merken, hey, okay,

00:48:33: ich bekomme diese Selbstwirksamkeit,

00:48:35: ich bekomme diese Autonomie zugestanden,

00:48:37: dann ist es auf einmal kein Problem mehr.

00:48:39: Und auch dieser Zeitslot, der ist von meinen Eltern vorgegeben,

00:48:43: aber ich bin nicht gezwungen, den einzuhalten.

00:48:45: Ich kann ihn anhalten als Angebot, aber er ist halt ein Angebot

00:48:48: und muss nicht wahrgenommen werden. - Genau.

00:48:50: Und wir haben die Aufgabe als Eltern dafür zu sorgen,

00:48:53: dass es unseren Kindern gut geht so.

00:48:55: Natürlich, dass sie nicht eine halbe Stunde Fahrradweg,

00:48:59: die sie hinten auf dem Fahrrad sitzt, mit dem T-Shirt sitzen,

00:49:02: weil wir jetzt der Autonomie zugestehen wollen.

00:49:04: Vor allem wieder noch aus Prinzip sagen,

00:49:06: jetzt hast du das davon, dass du jetzt keine Jacke wolltest.

00:49:09: Genau, wir sind so in so einem Moment, okay,

00:49:12: dann gehen wir schon mal vor die Haustür,

00:49:14: dann stellen wir uns vom Fahrrad sitzt,

00:49:16: aber jetzt ziehst du Jacke an.

00:49:18: Das wird dann in den meisten Fällen einfach funktionieren.

00:49:21: Also, dass man diesen Rahmen einfach so locker lässt

00:49:24: und denen einfach so viel zugesteht, wie es möglich ist

00:49:27: und wie sie sich dann auch nicht schaden damit.

00:49:30: Ja, voll.

00:49:31: Und generell natürlich, also, am besten geht ihr früher los,

00:49:35: als ihr müsst, aber es ist natürlich nicht immer möglich.

00:49:38: Aber halt so zehn Minuten Puffer einzuplanen,

00:49:41: ist eigentlich auch immer gar nicht so dumm.

00:49:43: Und wenn ihr es gewohnt seid, dass eure Kinder quasi,

00:49:46: also, dass ihr quasi eureen Kindern immer hinterherrennt,

00:49:49: also, dass ihr eben nicht diese Zeitslots habt,

00:49:51: in denen ihr bestimmte Sachen anbietet,

00:49:53: sondern dass sie es gewohnt sind, dass ihr quasi alles für sie macht

00:49:56: und ihr immer wieder hinterherrennt, was ich auch ganz ...

00:49:59: Also, dieses Erinnern immer, das müsst ihr lassen.

00:50:02: Hört auf eure Kinder, ständig zu erinnern.

00:50:04: Das funktioniert auch nicht. - Weil dann hören die auch auf,

00:50:07: selbst nachzudenken. - Also, ich muss sagen,

00:50:10: da kann ich wirklich aus Überzeugung sagen,

00:50:12: ich war ein Kind, was immer erinnert wurde,

00:50:14: und das führt dann dazu, dass Kinder dann,

00:50:16: wenn Leute was sagen, eine Erinnerung erwarten.

00:50:19: Also, wenn dann einmal was gesagt wird,

00:50:21: dann hat das einfach keinen Wert, dann bleibt es aber nicht hängen im Kopf.

00:50:25: Und wenn das mir oft passiert, dass Leute dann zu mir kommen und sagen,

00:50:28: "Hey, habt ihr das doch gesagt?" - Ja.

00:50:30: Und ich war so ... "Ja, hast du, ich wurde aber nicht erinnert."

00:50:34: Also, keine Ahnung. - Ja.

00:50:35: Das ist halt voll Scheiße.

00:50:37: Man merkt es bei unserem großen Kind,

00:50:39: dass er halt einfach seitdem wir nicht mehr erinnern,

00:50:41: sich an viel mehr Sachen erinnert, auch wirklich.

00:50:44: Weil die Sachen dann im Gehirn erst mal als relevant eingestuft werden

00:50:47: und hängen bleiben. - Ja.

00:50:49: Ja, hier, du bist dafür verantwortlich,

00:50:51: wir haben so ein Gemeinschafts-Sandkasten mit unseren Nachbarn.

00:50:54: Da hat er gesagt, das Sandkastenspielzeug muss wieder aufgeräumt werden.

00:50:58: Wenn ihr das nicht macht, dann bleibt es da liegen,

00:51:01: dann nehmen es alle Kinder, kann es sein, was verloren geht.

00:51:04: Hab das aber nur einmal gesagt.

00:51:06: Und dann irgendwie wurde es halt einmal von ihm vergessen.

00:51:09: Und dann lag das halt nach Tagen immer noch da.

00:51:11: Das liegt ja noch, du hast es vergessen.

00:51:13: Und das war das einzige Mal, und seitdem jedes Mal ohne Aufforderung,

00:51:17: ohne Gans, ist ganz selbstverständlich,

00:51:19: wird eingesammelt und hochgebracht.

00:51:21: Und der Kita ist das genauso, in der Kita.

00:51:24: Du kannst dran erinnern, oder keine Ahnung,

00:51:26: nicht auf schwarze Brett guckst.

00:51:28: Unser Kind sagt uns, das und das brauche ich in der Kita.

00:51:31: Wir können uns komplett darauf verlassen.

00:51:33: Wir nachfragen müssen, was brauchen wir als Kind?

00:51:36: Unser Kind kommt nach Hause und sagt, wir haben Sportmitwuchs,

00:51:39: das brauche ich mit Sportschuhe.

00:51:41: Und dann sagt es uns auch noch, jetzt müssen wir Sportschuhe kaufen gehen.

00:51:45: Das ist total beeindruckend, weil ich finde,

00:51:47: dass Kinder von einem fünfjährigen Kind, das man nicht denkt,

00:51:51: das kann das schon.

00:51:53: Das heißt jetzt nicht, dass das Kind überfordert ist,

00:51:55: sondern einfach, dass es Verantwortung für sich selbst gibt.

00:51:58: Das gibt total viel Selbstwirksamkeit.

00:52:00: Da muss ich auch richtig Credits geben an den Kampfsportlehrer

00:52:04: von unserem Großen, weil der hat das den richtig eingebläut.

00:52:08: Der hat gesagt so, Kinder, wenn ihr Sachen nicht dabei habt,

00:52:11: wer ist verantwortlich, nicht mal ein Papa, ihr seid verantwortlich.

00:52:14: Ihr müsst zu denen hingehen.

00:52:16: Und seitdem funktioniert das auch richtig gut.

00:52:18: Da hatte ich auch so eine Situation,

00:52:21: wo ich das unser Großer mal wissen wollte,

00:52:23: wann er zum Training geht.

00:52:25: Und dann hab ich es dann morgens ...

00:52:27: haben wir es ihm zu Hause gesagt, dann nicht noch meine Kita.

00:52:30: Das hat mich nicht dran erinnert.

00:52:32: Dann hab ich gesagt, es reicht, wenn wir es einmal sagen.

00:52:35: In der im Leben sagen Leute es einmal.

00:52:37: Wenn es dann nicht reicht, hast du Pech gehabt.

00:52:40: Ja. - Dann ist funktioniert.

00:52:42: Und dann ist es auch einfach so,

00:52:44: dass es wieder eine Übergangszeit geben wird,

00:52:47: wenn eure Kinder das gewohnt sind,

00:52:49: dass es dann vielleicht mal ein paar Tage mehr zu Wut anfängt,

00:52:52: zu mehr Frust kommt, weil die Kinder nicht gelernt haben,

00:52:55: in diesen Situationen Frust auszuhalten.

00:52:57: Aber es ändert sich dann sehr schnell.

00:52:59: Es lohnt sich dann auch in dieser Zeit durchzuhalten.

00:53:02: Oder dass es auch so ein bisschen zu akzeptieren,

00:53:04: dass die Kinder jetzt mehr frustriert sind.

00:53:07: Gleichzeitig aber zu wissen, okay, diesen Frust,

00:53:09: den können wir zutrauen, das können die schaffen,

00:53:11: den auszuhalten, weil wir haben ihnen genug mitgegeben,

00:53:14: um diesen Frust auszuhalten.

00:53:16: Das ist ja nicht so, nur weil ihr quasi ...

00:53:18: Das wird ja ganz oft gleichgesetzt, dass gesagt wird,

00:53:21: mein Kind ist frustriert, deshalb muss ich was tun,

00:53:24: damit es nicht mehr frustriert ist.

00:53:26: Aber nur weil Kind frustriert, ist es nicht,

00:53:28: dass das was ihr macht falsch, ist es wichtig,

00:53:30: dass eure Haltung dahinter ist.

00:53:32: Ich trau dir das zu, nicht, das geschieht dir recht.

00:53:35: Ich trau dir das zu, ich vertraue darauf,

00:53:37: dass das so funktioniert, wie wir es machen.

00:53:39: Und das ist der beste Weg für uns als Familie,

00:53:41: weil wir wollen gemeinsam loskommen.

00:53:43: Und was ich noch wichtig finde zu sagen,

00:53:45: dass das Heilungslosung gut laufen soll,

00:53:47: müsst ihr vorangehen.

00:53:49: Ihr müsst Plan haben, was ihr macht.

00:53:51: Ich brauche dafür eine Morgenroutine,

00:53:55: damit ich meinen Morgen glatt gesteite.

00:53:58: Und zum Beispiel war es voll der Fehler,

00:54:00: sich erst in eine Jogginghose anzuziehen und dann zu sagen,

00:54:03: da hab ich gesagt, hey, wir müssen jetzt los.

00:54:05: Wir sind dann selbst runtergegangen, war weg,

00:54:07: und hab mich noch mal umgezogen und kam wieder so.

00:54:09: Das funktioniert nicht so.

00:54:11: Wenn ihr eure Kinder animiert, wenn ihr sagt,

00:54:14: wir müssen jetzt los, dann müsst ihr fertig sein.

00:54:16: Auch losgehen.

00:54:18: Dann müsst ihr schon dastehen und alles bereit haben.

00:54:20: Dann muss das bereit sein, was bereit ist.

00:54:22: Ihr könnt das ja auch machen,

00:54:24: während die Kinder sich umziehen.

00:54:26: Aber dann zum Beispiel zu drängen zu sein, wir müssen jetzt aber los.

00:54:29: Und selber noch die Schuhe an haben, selber eine Amtzehne.

00:54:32: Und selbst, also diese Message zu geben,

00:54:34: hey, wir sind jetzt später dran bei Alt euch,

00:54:36: und selbst aber noch nicht fertig sein,

00:54:38: das funktioniert nicht, das checken die Kinder auch.

00:54:40: Ja, voll. Okay.

00:54:42: Ich glaub, wir haben echt viele Tipps gegeben jetzt im Morgen.

00:54:45: Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere Tipp irgendwie hilft.

00:54:48: Also, wirklich, das Wichtigste ist,

00:54:51: einfach so möglichst entspannt zu bleiben, möglichst ruhig,

00:54:53: möglichst klar, möglichst selbst zu wissen, was jetzt abläuft.

00:54:57: Und wenn irgendwas nicht klappt, dann zu sagen,

00:55:00: so, hey, kein Ding, dann machen wir es jetzt anders.

00:55:03: Wirklich so diese souveräne Ausstrahlung zu haben,

00:55:06: ist einfach das Allerbeste am Morgen.

00:55:08: Für dich und für mich ist das Allerbeste,

00:55:10: diesen Morgen durchzugehen und halt einfach diese Klarheit zu haben,

00:55:13: diese Time-Slots quasi, und halt nicht irgendwie ...

00:55:16: Also, für mich persönlich war echt das Wichtigste so,

00:55:19: das ist meine Routine, du kannst daran teilhaben,

00:55:21: das machen wir morgens, und dann verlassen wir das Haus,

00:55:23: und auch diese Klarheit zu haben, dieses Vertrauen darauf,

00:55:25: dass die Kinder eben damit das Haus verlassen.

00:55:27: Ich hab auch schon ganz oft gehört, ja, wenn ich gehe,

00:55:30: dann komm ein Kind nicht mit, das versteh ich ehrlich gesagt nicht,

00:55:33: weil das entspricht einfach, das entspricht überhaupt nicht

00:55:35: dem biologischen Programm von einem Kind,

00:55:37: kein Kind würde zurückkommen.

00:55:40: Wenn ein Kind dann einfach zurückbleibt, was 2,5 Jahre alt ist,

00:55:43: das würde ja einfach sterben.

00:55:45: Und ich glaube, dass dahinter halt die eigene Unsicherheit steckt,

00:55:48: dass ich glaube, man geht da nicht mit so einer Klarheit,

00:55:50: von wegen du kommst mit, sondern man geht mit so einem Gefühl von,

00:55:53: du bleibst eh da. Und das ist ja dann auch nicht so weiter als Kooperation.

00:55:56: Man sagt, ich gehe jetzt, aber das Kind merkt sofort so,

00:55:59: da fehlt die Klarheit so.

00:56:01: Das Kind merkt dann sofort, na ja, irgendwie wirkt Mama, Papa jetzt unsicher

00:56:05: und wird eh zurückkommen.

00:56:07: Also, ich würde jetzt auch nicht damit drohen, aber...

00:56:10: Ich würde auch ganz sagen, ich gehe jetzt, sondern ich würde sagen,

00:56:13: wir gehen jetzt. - Genau, ich sag auch, wir gehen jetzt.

00:56:16: Und dann gehe ich aber ganz klar schon mal vor die Haustür.

00:56:20: Und dann wartet da.

00:56:22: Und dann funktioniert das, also das ist wirklich so dieser Knackpunkt,

00:56:25: das ist wirklich dann diese Klarheit, diese Ausstrahlung einfach.

00:56:28: Wenn ihr unsicher wirkt und dann so, ah, ich gehe jetzt aber,

00:56:31: und dann am besten noch droht, dann wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.

00:56:35: Und viel auch nonverbale Kommunikation kann ich wirklich empfehlen.

00:56:38: Zum Beispiel mit dem Zähnepurz, mit dem Anziehen,

00:56:40: so euer Kind macht Quatsch. Und dann nehmt ihr den Verhalten einfach die Energie.

00:56:44: Also quasi ihr sagt, ja, euer Kind kommt ja,

00:56:46: hilfst du mir mal anziehen, du sagst ja, und dann rennt das Kind aber vor euch weg.

00:56:50: Oder so, dann legt ihr die Klamotten einfach hin,

00:56:52: geht in die Küche und macht was anderes, aber kommentardes.

00:56:54: Und ihr nehmt diesen Verhalten die Energie anstatt zu sagen, ja, macht das nicht.

00:56:57: Oder hey, du hast mich doch gerade gefragt oder keine Ahnung.

00:57:00: Ihr geht einfach weg und macht was anderes,

00:57:02: einfach um quasi ganz klar zu signalisieren,

00:57:04: und dann mach ich jetzt nicht mit so.

00:57:06: Ich hab gerade, weil ich einen lustigen Gedanken hab, weil ich find so,

00:57:09: wenn ihr mal hier mal "TedGPT" schreibt, um irgendwie ein Problem rauszubekommen,

00:57:13: zum Beispiel keine Ahnung, ich werd jetzt irgendwie eine Software einrichten oder so.

00:57:17: Denn ist "TedGPT" immer so, ja, okay, das so und so,

00:57:21: hey, ich hab ein Plan, wir machen das so und so,

00:57:24: und wenn dann was nicht funktioniert, dann schreibt "TedGPT".

00:57:27: Ja, das ist gar kein Problem.

00:57:29: Komm, wir kriegen das hin und machen das so und so.

00:57:31: Und ich glaub, wenn man so, das kann man sich voll zum Vorbild nehmen,

00:57:33: wenn man so denkt so, ah, du willst jetzt die Jacke nicht anziehen.

00:57:37: Kein Problem, da machen wir es jetzt so.

00:57:39: Das ist irgendwie voll hilfreich dann.

00:57:41: Aber ich finde halt, ich find das auch hilfreich, was du sagst,

00:57:44: aber ich finde, was du sagst, kann halt vollständig wieder abdriften in dieses Jahr.

00:57:48: Wir machen eh, also wir bespaßen, das können wir uns anziehen.

00:57:50: Ja, voll.

00:57:52: Das will ich jetzt noch mal ganz klar sagen, genauso machen wir es halt eben nicht.

00:57:55: Ja, gut, dass du es noch mal gerade rückst.

00:57:57: Aber ich musste grad so ein bisschen daran denken,

00:57:59: dass es für mich irgendwie hilfreich ist in solchen Situationen.

00:58:01: Das muss man ja auch gar nicht sagen.

00:58:03: Also anstatt quasi, du musst, das ist ja genau das,

00:58:06: was ich mit einer Handwerb-Allow-Kommunikation meine,

00:58:08: anstatt ihm zu sagen, ach, du willst deine Jacke nicht anziehen,

00:58:10: ja, das versteh ich, deshalb packe ich sie ein.

00:58:12: Nein, das würde ich auch gar nicht.

00:58:14: Das kann mir jetzt auch falsch rüber, das passiert in meinem Kopf.

00:58:16: Ich würde gar nichts sagen dazu.

00:58:18: Ich würde mir erst denken, hey, das funktioniert nicht, kein Problem,

00:58:20: da machen wir es jetzt auf die Atemweise so.

00:58:23: Genau, und das würde ich aber nicht immer erklären.

00:58:25: Nein, gar nichts erklären, ich hätte da gar nichts gesagt,

00:58:27: ich hätte das nur gedacht.

00:58:29: Okay, dann ja, und ich hoffe, das wird das Thema,

00:58:31: ich habe mich darüber schon, ich hätte mir

00:58:33: allein über 10 ne Putzende Folge machen können.

00:58:35: Man kann es noch viel umfangreicher machen.

00:58:37: Na ja, aber vielleicht hat es euch ja weitergeholfen.

00:58:39: Ich freu mich gerne.

00:58:42: Genau, schreibt es gerne auch in die Kommentare,

00:58:44: vielleicht auch, wie es ihr so macht und ob ihr mit dem Morgen Problemen

00:58:46: habt und mit dem loskommt oder ob ihr so ein Kind habt,

00:58:48: was tatsächlich einfach zurückbleibt.

00:58:50: Ich habe jetzt noch eine Herrera in den Frage,

00:58:52: die finde ich inhaltlich ganz gut dazu passt.

00:58:54: Hallo, Marlis und Martin, lange habe ich meine Kinder versucht,

00:58:56: Beot zu erziehen, habe sämtliche namhafte Ratgeber gelesen

00:58:59: und wie viele hatte ich das Gefühl, ich bekomme es nicht hin.

00:59:01: Vor allem beim Kind 4 Jahre.

00:59:03: Gestern habe ich eure Folge gehört, was ihr alles anders macht

00:59:05: und generell klingt für mich alles, was ihr in eurem Podcast erzählt,

00:59:07: so "ja, macht voll Sinn".

00:59:09: In der Folge erwähnt ihr kurz, dass BO und Grenzensätzen

00:59:12: eben ab und zu gesagt wird, in manchen Fällen setzt man das Kind

00:59:14: eben mit Gewalt ins Auto, zum Beispiel schleift es mit in eurem Beispiel.

00:59:19: Da hat mir das Beispiel gefehlt, was ihr dann machen will,

00:59:22: in der Situation.

00:59:24: Gerade aktuell, Thema Sonnencreme wird verweigert.

00:59:26: Wenn ich alles durch habe an spielerischetc und nichts klappt,

00:59:28: muss ich ja am Ende trotzdem irgendwie die Creme auf die Kreme

00:59:30: bekommen.

00:59:32: Wie wird ihr davorgehen?

00:59:34: Ich finde eure Einstellung und Tipps mega und möchte mich gerne

00:59:36: in diese Richtung entwickeln. Danke für eure Input.

00:59:39: Ja, ich glaube, was erst mal sinnvoller ist,

00:59:44: ist dann auch zum Beispiel beim Thema Sonnencreme.

00:59:46: Aber bei solchen Sachen, also ich bleibe jetzt erst mal

00:59:48: bei der konkreten Frage, beim Thema Sonnencreme,

00:59:51: würde ich glaube ich dann die Konsequenz draus ziehen und sagen,

00:59:54: okay, mein Kind muss dünne, lange Sachen tragen.

00:59:57: Ja, würde ich auch machen.

01:00:00: Und auf jeden Fall ein Sonnenhut.

01:00:02: Dann wäre es so, ich würde das nicht drohen,

01:00:05: ich würde einfach mitnehmen, okay, Sonnencreme funktioniert nicht,

01:00:08: was können wir noch machen? Okay, lange Kleidung anziehen.

01:00:10: Und es gibt ja auch so UV-Kleidung oder auch so Schwimmkleidung.

01:00:13: So das wäre das erste, was ich da machen würde.

01:00:15: Würde ich den Kindern eher anziehen.

01:00:17: Gerade beim Schwimmen UV-Kleidung ist es wirklich gar nicht blöd,

01:00:19: weil Sonnencreme ist zwar gut und so, aber halt so gerade bei Kleidung.

01:00:23: Gerade im Kombination mit Wasser, ja.

01:00:25: Voll. Und generell auch mit diesen zugewandten Durchsetzen

01:00:28: habe ich nämlich auch gedacht.

01:00:30: So, wenn man jetzt ein Kind hat, was dann auch gar nicht mitkommt

01:00:33: und wo es dann gar nicht funktioniert,

01:00:35: was würde ich da machen?

01:00:37: Also, man muss in die Kita, man muss zur Arbeit.

01:00:40: Aber das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

01:00:42: Nee, das Ding ist, ganz sicher kommt das dann nicht mehr vor.

01:00:47: Also, wenn man es richtig macht, kommt es dann nicht mehr vor.

01:00:50: Aber es kann ja trotzdem vorkommen.

01:00:52: So, du kannst ja trotzdem morgen haben, wo dann nicht alles gelaufen ist,

01:00:55: wo ihr dann gesagt habt, ja, ich gehe jetzt aber

01:00:57: und dann unklar wart oder unsicher und euer Kind sich gedacht hat,

01:01:01: na ja, gut, passiert halt nichts.

01:01:03: Und dann ist es dann halt, keine Ahnung, noch drin

01:01:07: und kommt einfach nicht mit.

01:01:10: Und das ist dann vielleicht dann auch der Punkt, wo ich sagen würde,

01:01:13: hey, ich versuche das jetzt so sanft wie möglich

01:01:18: und das irgendwie, also ich trage das raus,

01:01:21: aber versuch es irgendwie so gut wie möglich zu machen,

01:01:24: dass es funktioniert, dass wir trotzdem dann so diese Schwellüber,

01:01:27: die kommt, das Haus verlassen.

01:01:29: Wenn das einfach nicht klappt,

01:01:31: dann ist es, glaube ich, irgendwann,

01:01:33: wenn nichts anderes funktioniert, muss man das Kind dann,

01:01:37: glaube ich, schon einfach nehmen und mit ihm rausgehen.

01:01:40: Dann ist auch diese Schwelle vielleicht geschafft.

01:01:43: Also, was ich machen würde, ist halt das Thema,

01:01:45: weglenken, wenn es jetzt ums Rausgehen geht,

01:01:47: aber darum geht es ja eigentlich gar nicht in der Frage.

01:01:50: Also, zum Beispiel, was ich gemacht habe, als ein Kind überhaupt nicht mit wollte,

01:01:54: einfach den Fokus weg und was ich bei der Sonnencreme machen würde,

01:01:58: wie du auch sagst, lange Kleidung anziehen.

01:02:01: Also generell schon, ich würde versuchen, das Kind einzukremen,

01:02:04: wenn es vielleicht noch nicht angezogen ist,

01:02:06: um dann die Entscheidung zu treffen, okay,

01:02:08: brauchen wir lange Kleidung oder nicht.

01:02:10: Und ich würde mich selbst einkremen.

01:02:12: Ich würde mich selber sagen, ich brauche Sonnencreme,

01:02:15: dann würde ich eine Geschichte erzählen,

01:02:17: wie ich als Kind keine Sonnencreme drauf hatte

01:02:19: und dann voll den Sonnenbrand bekommen habe.

01:02:22: Und dann würde ich mich dann sagen,

01:02:24: ich habe die Sonnencreme so geil,

01:02:26: weil das sind irgendwie, ich habe zum Beispiel das Ninja Protektoren,

01:02:30: das ist so ein geheimer Schutzanzug.

01:02:32: Und den ziehe ich mir jetzt an, dann würde ich mich selber einkremen

01:02:35: und so, jetzt fühle ich mich so gut.

01:02:37: Und dann einfach so, damit das Kind halt quasi so dieses sieht

01:02:40: und ob es sich dann in der Situation einkriegt

01:02:43: oder nicht, ist gar nicht so relevant.

01:02:45: Es geht so um diese Geschichte, um dieses Vorbild,

01:02:47: um dieses Besetzen mit was Positiven

01:02:49: und dann eben, wie du schon sagst, lange Kleidung anziehen.

01:02:51: Und da halt dann einfach so quasi diese Konsequenz daraus ziehen

01:02:54: oder das dem Kind anzukündigen.

01:02:56: Also gar nicht zu sagen, dass auch bei dem Zehneputzen,

01:02:58: das habe ich jetzt gar nicht genannt, das wollte ich auch noch mal erzählen,

01:03:01: dass man so quasi Konsequenzen aus dem Verhalten der Kinder zieht,

01:03:05: ohne das Anzukündigen.

01:03:07: Also hier, du würdest dich einkremen, okay, meine Konsequenz,

01:03:10: ich leg dir lange Klamotten raus.

01:03:12: Aber ich sage dir das jetzt nicht, ich sage dir nicht,

01:03:14: jetzt musst du lange Klamotten anziehen, weil du dich nicht einkremen willst.

01:03:17: Das ist einfach die natürliche Konsequenz,

01:03:19: die macht unser Kind, wollte nicht Zehneputzen, noch nicht gründlich.

01:03:22: Also haben wir keine zuckhaltigen Sachen mehr eingekauft

01:03:24: und haben morgens beim Frühstück keine Marmelade mehr gedeckt,

01:03:27: kein Hotel mehr gedeckt.

01:03:29: Dann waren alle so, ja, aber dein Kind fragt dann doch nach Marmelade,

01:03:32: keine Ahnung, unsere nicht. Ich weiß nicht, ich bin aber auch keine

01:03:35: komplett deutsche Mutter. - Doch, also hat es schon danach gefragt

01:03:38: und dann habe ich gesagt, nein, gibt es nicht.

01:03:40: Ja, und dann war es halt auch okay, gab es dann halt Porridge zum Frühstück

01:03:43: und Süßigkeiten, wie gesagt, einfach nicht gekauft.

01:03:45: Und als das dann mit dem Zehneputzen wieder mehr wurde,

01:03:48: haben wir halt das einfach wieder gedeckt und dann war es halt wieder da.

01:03:51: Und das muss, wir auch sagen, wir haben es nicht gesagt,

01:03:53: nee, gibt es nicht, weil du nicht Zehneputzen,

01:03:55: sondern wir haben einfach nur gesagt, nee, gibt es gerade nicht.

01:03:58: Ja, genau, das Ding ist halt also erst mal dieses komplette Verweigern,

01:04:01: dass man dann am Ende sich körperlich durchsetzen muss.

01:04:03: Wenn man es richtig macht, sollte es nicht dazu kommen.

01:04:06: Und weil gerade bei so Sachen wie Sonnencreme und Zehneputzen und so,

01:04:10: da ist es möglich, einfach die eigene Konsequenz daraus zu ziehen,

01:04:13: dass man erst mal die Sachen nicht machen würde.

01:04:15: Und es gibt aber, weil ich weiß, dass sich das auch viele fragen,

01:04:18: dann gerade auch beim Loskommen.

01:04:20: Was ist, wenn dann gar nichts funktioniert,

01:04:22: wenn das Kind nicht loskommt, wenn man los muss?

01:04:24: Und dann greifen eigentlich 100 Prozent darauf zurück,

01:04:29: das Kind dann einfach zu nehmen und sich körperlich durchzusetzen.

01:04:32: Aber ich würde es halt einfach nicht machen.

01:04:35: Ich glaube, dass es voll das Problem ist.

01:04:37: Und ich glaube, dass es auch so voll, also es wird ja dann immer,

01:04:39: ich sage immer, du darfst deinem Kind auf gar keinen Fall, also,

01:04:41: das ist was, worüber ich mich wirklich aufgerege.

01:04:43: Und ich würde es dann mit Gewalt nehmen.

01:04:45: Und damit macht ihr euch einfach nur die Kooperation kaputt.

01:04:47: Damit macht ihr das kaputt, damit macht ich, ich bin der Meinung,

01:04:50: damit macht man sich das kaputt damit.

01:04:52: Macht man sich mehr in die Stressspielerade.

01:04:54: Damit wird das loskommen, immer beschissener.

01:04:56: Und dann wird aber gleichzeitig, du kannst ja nicht einfach schon

01:04:58: das Haus verlassen oder schon den Treppenhaus

01:05:01: und das Kind bleibt dann zurück und hat dann so große Angst,

01:05:03: dass es zurückgelassen wurde.

01:05:05: Ja, aber das kriegt vielleicht mal kurz einen Schreck.

01:05:07: Aber das ist doch viel weniger schlimm als diese...

01:05:09: Aber dann geht es halt des Treppenhauses, das Mama und Papa dann da sind.

01:05:11: Das Kind ist ja der Situation nicht ausgeliefert.

01:05:13: Du sagst ja auch nicht, wir gehen und gehst dann weg und versteckst dich.

01:05:17: Du sagst ja einfach nur, wir gehen, du kannst auch dazusagen,

01:05:19: ich warte draußen auf dich.

01:05:21: Oder wir gehen jetzt los und signalisierst dann schon,

01:05:25: ich gehe raus und dann meint ich, wegen Kriegs- euer Kind ein Schreck,

01:05:28: aber das ist ja wohl kein Trauma.

01:05:30: Aber ich finde halt, dieses körperlich sich über das Kind hinweg...

01:05:33: Weil es ja die Situation auch selbst lösen kann,

01:05:35: das ist ja der Unterschied, das ist ja der Situation nicht ausgeliefert.

01:05:38: Das muss ja nur durch die Tür einmal rausgehen.

01:05:41: Und ich finde das so problematisch, dass er so gesagt wird,

01:05:43: wenn du das auch nimmst und gegen den Willen in den Kindersitz drückst

01:05:46: oder keine Ahnung warst, dann ist das viel weniger schlimm,

01:05:48: weil deine Haltung dahinter ist ja liebevoll.

01:05:50: Ja, du kannst auch gehen und deine Haltung dahinter ist liebevoll.

01:05:52: Wenn die Haltung alleine ausreicht, dann finde ich,

01:05:54: ist es die bessere Lösung zu sagen, ich gehe jetzt und wartet kurz

01:05:56: und wenn euer Kind dann irgendwie merkt, oh, die kommen nicht zurück,

01:05:59: bekommt es vielleicht einen kleinen Schreck,

01:06:01: geht raus und sieht, da stehen Mama und Papa und dann ist es kein Problem.

01:06:04: Und dann kommt es eben auch in den Kindersitzsoßen.

01:06:06: Ich finde diese Lösung viel besser.

01:06:08: Ich finde die auch viel besser, weil sie am Ende auch viel nachhaltiger ist.

01:06:10: Und das Ding ist halt, wenn man jetzt pünktlich auf,

01:06:12: also wenn man jetzt irgendwie irgendwo pünktlich hinkommen muss,

01:06:14: ist halt die Frage und dann schon zu spät dran ist.

01:06:17: Und das Kind kommt einfach nicht mit, ist halt erst mal die Frage so,

01:06:20: okay, kann ich mir jetzt leisten, noch mal zurückzufahren?

01:06:25: Also eigentlich, und das habe ich wirklich gelernt, eigentlich,

01:06:28: wenn man gestresst wird und hektisch wird und das dadurch.

01:06:31: Und man, wenn man sich denkt, oh, jetzt muss ich hier ganz schnell los.

01:06:34: Gerade mit Kindern ist die Beste herangehensweise,

01:06:36: dann einfach ganz langsam zu werden. - Ja.

01:06:39: Und dann ist es ganz ruhig. Und nochmal Dreigänge runterzuschalten.

01:06:42: Und dann funktioniert es in der Regel.

01:06:44: Und ich glaube auch, wenn man jetzt in dieser hektischen Situation ist,

01:06:47: mit dem Rücken zur Wand steht und spät dran ist und denkt,

01:06:50: oh, das wird jetzt ganz schlimm, ist eigentlich die bessere Lösung,

01:06:53: nochmal komplett alles rauszunehmen, nochmal komplett durchzatmen,

01:06:57: so zu tun, als wäre das jetzt vollkommen egal, wenn man da ist.

01:07:01: Und dann wird das Kind mitmachen.

01:07:03: Ja, aber das Beste, was ihr dann auch tun könnt,

01:07:05: das merke ich auch immer daran, wenn du dann, also du bist ja morgens

01:07:07: wieder gestresst, weil du ja auch aus diesem Stresskreis,

01:07:09: also nicht so gut rausgekommen bist quasi,

01:07:11: weil es ja wirklich über Jahre hinweg so mega stressig für dich war.

01:07:14: Wenn du dann einfach das Haus verlässt,

01:07:16: dann sind die Kinder, als hätte man so ein Schalter umgelegt.

01:07:19: Weil die das merken. - Ja.

01:07:21: Und wenn ihr dann irgendwie darauf wartet, dass euer Kind jetzt kommt

01:07:24: und dann zugewandt durchsetzt, ihr seid selber gestresst,

01:07:26: ihr erkennt das Geschreiz, hilft niemanden.

01:07:28: Zugewandt durchsetzen ist einfach Stress.

01:07:30: Ich finde das einfach auch scheiße. Ich finde es wirklich scheiße.

01:07:33: Aber wenn ihr jetzt einfach den Raum verlasst

01:07:36: und sogar runtergeht im Treppen, aus dem wir halt wohnt,

01:07:38: dann haben eure Kinder die Möglichkeit, sich neu zu kalibrieren,

01:07:41: weil ihr seid nicht mehr da als Stressfaktor.

01:07:44: So, es ist einfach die Wahrheit. - Ja.

01:07:46: Und dann kommen die halt auch mit und dann ist es halt auch wieder,

01:07:49: also so, dann kann es sein, dass es halt, dass ihr beide

01:07:51: dann kurz einen Moment Zeit habt, euch jetzt quasi wieder so

01:07:53: zu regenerieren und zu sehen, okay, es fühlt sich gerade stressig

01:07:56: für mich an, aber eigentlich geht die Welt davon jetzt auch nicht unter,

01:08:00: wenn jetzt irgendwie eine Minute später losgehen oder so.

01:08:02: Ja, voll, ich glaube, mein Fazit wäre dann,

01:08:04: dass es wirklich sehr viele Möglichkeiten gibt,

01:08:08: dass es funktioniert und dass man alle davon ausspielen kann

01:08:12: und gerade auch dieses Gehen oder Stress rausnehmen

01:08:14: und ganz ruhig werden und so, dass es eigentlich auch dazu führen sollte,

01:08:17: dass das auch dann auf jeden Fall funktioniert so.

01:08:22: Ich kann aber natürlich nicht ausschließen,

01:08:25: dass Eltern in die Situation kommen,

01:08:27: dass sie sich dann zugewandt durchsetzen,

01:08:31: also, dass sie dann doch das Kind packen und einfach rausnehmen.

01:08:34: Und das Ding, da möchte ich sagen so,

01:08:36: das solltet ihr wirklich vermeiden, das ist überhaupt nicht sinnvoll,

01:08:41: langfristig ist es einfach gar nicht sinnvoll.

01:08:43: Aber gleichzeitig ist es auch so, es ist dann nicht gleich große Gewalt,

01:08:48: es ist auch nicht gleich traumatisch für Kinder so.

01:08:51: Nein, überhaupt nicht beide, es ist genau so, wenn ich ...

01:08:53: Dann überlegt ihr, hey, wie kann ich es besser machen, das nächste Mal?

01:08:56: Und dann macht ihr es jetzt mal nicht so.

01:08:58: Aber wenn ihr quasi die Nerven verliert

01:09:01: und die Nervögel in den Rücken zur Wand steht,

01:09:03: dass ihr dann das Kind dann nehmt und raustragt ...

01:09:05: Ja, ich wollte gar nicht sagen, dass das traumatisch für ein Kind ist.

01:09:08: Ich glaube, es ist einfach nicht ähnlich für eure Routine.

01:09:11: Ich glaube, es macht eure Routine kaputt,

01:09:13: es macht die Kooperation in dem Moment kaputt.

01:09:15: Natürlich ist es überhaupt nicht traumatisch,

01:09:18: es ist irgendwie blöd.

01:09:20: Es schädigt das Kind jetzt nicht langfristig, wenn ihr das mal macht.

01:09:23: Aber es schädet halt eure Routine und eure Klarheit.

01:09:26: Es wird halt dann auch Teil von eurer Routine.

01:09:28: Und das wollen wir ja genau eben, also ich zumindest,

01:09:30: und deshalb finde ich es auch so scheiße,

01:09:32: dieses Zugewand durchsetzen, weil ich mir denke,

01:09:34: also seitdem wir eben anders mit unseren Kindern umgehen

01:09:36: und viel mehr Klarheit haben,

01:09:39: ist es halt einfach auch gar nie wieder mehr nötig gewesen.

01:09:41: Gar nicht. - Nein.

01:09:43: Und dafür war es wirklich oft nötig.

01:09:45: Und ich glaube irgendwie, dass es halt so ein Ding ist,

01:09:47: dass halt viele die Bedürfnis orientiert erziehen,

01:09:49: hat überhaupt gar keinen Plan haben

01:09:51: von irgendwelchen Strategien, die halt irgendwie gewaltfrei sind,

01:09:54: und halt dann auch irgendwie so ein bisschen so ...

01:09:56: halt dieses Video, ja, man kann ja nicht einfach

01:09:59: sich von einem Meter vom Kind entfernen,

01:10:01: weil dann hat das Kind ja sofort Angst und ist ja sofort alleine gelassen,

01:10:04: so das stimmt halt auch einfach nicht.

01:10:06: Und dann ist halt quasi so dieses Jahr, ich will ja alles vermeiden,

01:10:09: falsch zu machen, deshalb greife ich jetzt auf meine körperliche Überlegenheit zurück.

01:10:12: Wobei ich mir denke, dass ja auch die viel schlechtere Lösung,

01:10:14: wenn man halt eigentlich ja auch eben damit arbeiten könnte,

01:10:16: zu signalisieren, hey, wie ging es los und so weiter.

01:10:19: Und ich finde aber, das ist eh noch mal so,

01:10:21: ja, weiß ich auch nicht, das ist auch so ein Thema, wo ich mir denke,

01:10:23: da kommt halt wieder durch, dass man halt quasi sagt,

01:10:25: na ja, eigentlich sind Kinder halt so wild und frei und machen,

01:10:28: was sie wollen.

01:10:29: Und wenn du dann doch mal willst, dass das Kind macht,

01:10:31: was du willst, dann musst du eben doch aufgefallen zurückgreifen.

01:10:33: Wo ich mir so denke, nee, eben genau nicht.

01:10:36: Und ich finde halt, also ich finde es jetzt einfach die falschen Signale,

01:10:38: es ist jetzt nicht so, dass es irgendwie eurem Kind schadet oder sonst,

01:10:41: irgendwas, aber ich finde halt, es schadet einfach so ein bisschen

01:10:43: der Sache, dass man ja auf Kooperation basierend erziehen möchte.

01:10:47: Ja, vor allem, das denke ich auch.

01:10:49: Und ich glaube, die meisten Eltern, die dann die körperliche Überlegenheit ausnutzen,

01:10:54: machen das einfach, weil denen die Strategien fehlen

01:10:57: und die einfach nicht mehr wissen, was sie tun können.

01:11:00: Und ich hoffe, wir konnten euch jetzt einfach noch mal genug Strategien geben,

01:11:04: die ihr bekommt, dass das eben nicht passiert.

01:11:06: Weil da kann man noch eine ganze Menge machen, bevor man so reagiert.

01:11:11: Ja, genau.

01:11:13: Und das hilft dann auch euren Kindern eben,

01:11:16: einfach dieses Loskommen nicht mehr mit dieser blöden Emotion,

01:11:19: Stresswut, Frust zu belegen.

01:11:21: So, das ist ja eigentlich das, was ihr auch erreichen wollt.

01:11:24: Genau.

01:11:25: So.

01:11:26: Ich denke, wir sind jetzt am Ende der Folge angelangt.

01:11:28: Hast auch eine lange Folge geworden.

01:11:30: Ja, was cool, ist superumfangreich.

01:11:32: Falls euch noch ein Aspekt zu kurz gekommen ist,

01:11:34: dann schreibt natürlich so.

01:11:36: Dann fragt nach, kommentiert, schreibt uns direkt Nachrichten

01:11:40: und abonniert gerne unseren Podcast.

01:11:43: Gibt uns fünf Sterne und teilt die Folgen,

01:11:46: falls sie hilfreich sind, weil dann sind die vielleicht auch für andere hilfreich.

01:11:49: Weil freuen uns einfach schon auf die nächste Folge mit euch.

01:11:53: Ja.

01:11:55: Tschüssi.

01:11:56: Tschüss.

01:12:08: SWR 2016

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