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Brauchen Kinder Routinen?

Shownotes

Viele Eltern fragen sich: Brauchen Kinder feste Routinen, um sich sicher zu fühlen? In dieser Folge gehen wir dieser Frage auf den Grund – und zeigen, warum äußere Strukturen und feste Abläufe oft überschätzt werden. Denn: Die starke Betonung von Routinen kann Eltern unter Druck setzen, alles strikt durchzuplanen – jede Abweichung fühlt sich dann schnell wie ein Fehler an.

Wir plädieren für einen differenzierteren Blick: Ja, Routinen können im Familienalltag hilfreich sein – aber nicht um jeden Preis. Entscheidend ist, was Eltern und Kinder wirklich brauchen. Helfen Routinen uns Eltern den Alltag besser zu gestalten? Können sich Kinder auch ohne Routinen Sicher und gelassen fühlen?

Wir sprechen über Übergänge im Alltag, den Umgang mit Stress und darüber, wie Eltern Orientierung geben können, ohne sich selbst zu verlieren. Eine Folge für alle, die mehr Verbindung und weniger Druck im Familienleben suchen.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und herzlich willkommen bei einer neuen Folge "Mutti ist die beste".

00:00:03: Wir freuen uns, dass ihr wieder dabei seid.

00:00:05: Und ich würde sagen, jetzt geht es erst mal los mit unserem Intro.

00:00:08: Intro ab!

00:00:09: (Lachen)

00:00:10: (Dynamische Musik)

00:00:14: # Mutti ist die beste, Mutti ist die beste.

00:00:17: # Mutti ist die beste, Mutti ist die beste.

00:00:20: # Mutti ist die beste, Mutti ist die beste.

00:00:23: # Ja, ja.

00:00:24: # Mutti ist die beste, Mutti ist die beste.

00:00:26: Ich merke richtig, dass mein Kopf zerballert ist.

00:00:29: Martin war das Wochenende nicht da.

00:00:31: Eigentlich müsste sein Kopf zerballert sein,

00:00:34: aber das ist ein anderes Thema.

00:00:35: Bei unserer Beide, meine Kopf ist zerballert.

00:00:38: Mein Kopf ist zerballert, weil ich dadurch viel zu viel Serie geguckt habe.

00:00:42: Weil du nicht da warst, dann habe ich niemanden,

00:00:45: mit dem ich mich unterhalten kann abends.

00:00:47: Und dann, ja, war das scheiße.

00:00:49: Und dann habe ich außerdem zusätzlich nebenbei am Handy

00:00:52: was wie Stories gemacht.

00:00:53: Das ist ja auch so ein Tabu eigentlich von mir.

00:00:55: Ich habe nie mit ans Bett.

00:00:57: Arbeitshandy eigentlich irgendwann mache ich, sage ich mir immer.

00:01:00: Feierabend, dann bring ich das runter in meinen Schreibtisch

00:01:03: und leg's halt auch weg,

00:01:05: so kann ich nicht mehr auf Social Media reingehen.

00:01:07: Jetzt einen Tag habe ich das nicht gemacht, nicht merkt richtig,

00:01:11: wie meine komplette Aufmerksamkeitsspanne durch ist

00:01:14: und wie es mir aber scheiße geht.

00:01:16: Ja, und das ist aber spannend, weil wenn du zum Beispiel nicht da bist,

00:01:20: dann geht's bei mir auch so, geht's so in Art Leerlauf los,

00:01:23: wie glaube ich, ist das auch so ein Wegfall unserer Routine,

00:01:27: dass wir dann einfach so ein bisschen haltlos sind.

00:01:30: Was mache ich denn jetzt?

00:01:32: Jetzt könnte ich ja keine Ahnung, Serie gucken und Stories machen,

00:01:36: was ja eigentlich gar kein Teil von unserem Alltag sonst wäre.

00:01:39: Ja und nein, weil für mich ist es, glaube ich, eher auch eine,

00:01:42: also quasi so eine Alleinsein-Routine.

00:01:44: Weil ich bin ja auch zwei Mal die Woche alleine,

00:01:47: Montags und Freitags, wenn du beim Sport bist.

00:01:49: Und da ist es halt schon auch ähnlich,

00:01:51: wenn ich noch länger am Handy bin, bin ich nicht dabei,

00:01:54: weil ich dann alleine bin und man halt so mit sozialen Medien oder Serien

00:01:58: ja sich so selber sozialen Austausch vorkaukeln kann.

00:02:00: Vielleicht.

00:02:02: Und das ist so meine Lonely-Routine,

00:02:04: die ich halt schon habe von früher quasi, glaube ich.

00:02:07: Routine, Gewohnheit, so was, der Unterschied zwischen Gewohnheit und Routine.

00:02:11: Ja, also erst mal, heute ist tatsächlich Thema der Folge,

00:02:16: ist Routine.

00:02:17: Wissen alle, die haben den Titel immer...

00:02:19: Ich hab den Titel gelesen, dann steigen wir jetzt ein.

00:02:22: Ja, das hab ich mich auch gefragt.

00:02:24: Ich glaube, eine Routine ist etwas, was du dir erst mal zusammenstellst

00:02:28: oder was du so hast.

00:02:30: Und ich glaub, Routine werden dann zur Gewohnheit.

00:02:32: Ich glaub, Routine ist noch vor Gewohnheit.

00:02:35: Also Routine-Wähigkeit, wenn ich mir überlege,

00:02:38: keine Ahnung, für mein Workflow mache ich jetzt,

00:02:41: stehe ich mir jetzt eine Routine zusammen.

00:02:43: Keine Ahnung, jetzt Beispiel, Folge ist fertig.

00:02:46: Routine mäßig, mache ich dann

00:02:49: die ganzen Kappen drauf von den Kameras

00:02:51: und räume hier erst mal die Akustik-Elemente weg.

00:02:55: Das kann ich mir ja vorüberlegen,

00:02:57: das heißt ja noch nicht, dass es eine Gewohnheit ist.

00:03:00: Und irgendwann wird, glaube ich, wenn meine Routine oft genug ausgeführt hat,

00:03:04: dann automatisiert sich das zu einer Gewohnheit.

00:03:06: Also so was wie, dass ich immer zuerst

00:03:09: alles aufräumen will in die Küche und dann anfangen zu kochen.

00:03:12: Genau, das sollte, das ist eigentlich auch meine Routine,

00:03:15: aber es ist noch keine Gewohnheit.

00:03:17: Man merkt dann, oh, hätte ja vorher aufhören sollen,

00:03:20: die paar Sachen so. - Okay, das ist spannend.

00:03:22: Aber das ist spannend, weil dann sagt es im Endeffekt,

00:03:25: dass alle Gewohnheiten mal eine Routine waren.

00:03:27: Oder nicht.

00:03:29: Oder weil, das ist halt so, weil, also jetzt,

00:03:31: wir können ja mal zurückgehen, was man in der Kinder ist,

00:03:34: die unter Routinen versteht, nämlich,

00:03:36: also es wird ja eigentlich gesagt, Kinder brauchen Routinen,

00:03:39: weil, dass ihnen zum Beispiel Übergänge erleichtert oder früher,

00:03:43: also ich glaube ja, das finde ich auch sehr lustig,

00:03:45: in der modernen Pädagogik sagt man jetzt,

00:03:47: Kinder brauchen Routinen, um ihnen Übergänge zu erleichtern.

00:03:50: Und früher hat man gesagt, Kinder brauchen Routinen,

00:03:53: um ihnen Disziplin beizubringen.

00:03:55: Und davor gab es, glaube ich, so was wie ein Konzept von Routinen.

00:03:58: Das ist mir schon ganz oft aufgefallen,

00:04:00: dass wir Dinge aus der, quasi aus der ...

00:04:02: Pädagogikzeit so von den 1800 irgendwas bis 1900,

00:04:08: dass wir das halt so übernommen haben in unsere moderne Pädagogik,

00:04:11: das ist ein Anführungszeichen, und das einfach nur anders gelabelt haben.

00:04:15: Das ist auch für so traditionelle Geschlechterrollen.

00:04:18: Damals hat man halt irgendwie, falls ich nicht gesagt, so ...

00:04:21: Das Kind irgendwie gehört zu seiner Mutter,

00:04:25: weil Mütter dumm sind mehr oder weniger, oder ...

00:04:28: Oder weil ... - ... zu dumm für was anderes.

00:04:30: Weil sie halt Mutterinstinkt haben.

00:04:32: Und dann hat man das einfach nur so gelabelt und gesagt,

00:04:35: na ja, wegen der Bindung.

00:04:37: So, und das halt, also es finde ich halt irgendwie spannend,

00:04:40: dass es bei ganz vielen Dingen so ist, weißt du, was ich meine?

00:04:43: Wenn man das so was anderes zu machen, hat er tatsächlich ...

00:04:46: Das hat Russo gesagt. - Ja, ich glaub, man hat aber so gesagt,

00:04:49: Frauen sind gemacht, um Kinder zu machen.

00:04:51: Also, um Kinder großzuziehen, aber eigentlich für nichts anderes.

00:04:55: Man hat ja auch gesagt, wenn das Blut irgendwie vom Uterus ins Gehirn geht

00:04:59: bei Frauen, dass das dann so was Hysterie auslöst oder so,

00:05:02: oder dass die Frau dann nicht ihrer Mutter sein

00:05:06: richtig nachgehen kann oder so.

00:05:08: Ich weiß nicht, auf jeden Fall hat Russo gesagt,

00:05:11: eine Mutter, die keine Kinder oder eine Frau, die keine Kinder bekommt,

00:05:14: ihre Weiblichkeit verfehlt, das war 1750.

00:05:16: Und außerdem hat er auch gesagt, dass ...

00:05:19: ähm ...

00:05:21: dass Mütter zum Kinder kriegen gemacht sind

00:05:24: und Männer quasi für etwas Höheres bestimmt sind.

00:05:27: Also für Rationales Denken. - Ja.

00:05:29: Also, man hat quasi schon gesagt, ja,

00:05:31: Frauen sind halt zu dumm für was anderes.

00:05:33: Also, im Endeffekt.

00:05:34: Und genau, dann kam er jetzt mit der Bindung, ja, hier Mütter und Bindung.

00:05:38: Und wenn eine Mutter von seinem Kind getrennt ist,

00:05:41: die dann einen Job, einen Bowlby für seinen Bullschiff,

00:05:43: den er da verbreist hat, dann macht das irreversible Schäden.

00:05:47: Also, du meinst quasi, man hat nie das System richtig hinterfragt,

00:05:51: sondern gesagt, ja, das ist schon richtig,

00:05:53: aber aus anderen Gründen.

00:05:54: Ja, genau, das war ... hab ich ...

00:05:56: Den Eingrück ist bei Routinen genauso, ganz im Ernst,

00:05:59: dass du jetzt gesagt hast, mit Gewohnheiten.

00:06:01: Also, finde ich, ist noch mal was anderes.

00:06:03: Aber was man ja sagt, ist, ja, Kinder brauchen feste Einschlafroutine

00:06:07: oder feste Morgenroutine, damit der Tag in den Start besser ist.

00:06:10: Und wenn du die modernen Pädagogik sehr stark verbreitest,

00:06:13: hab ich ja auch früher immer gesagt, warum lachst du so?

00:06:16: Sorry, ich lach, weil du hast gesagt, den Tag in den Start erleichtert.

00:06:20: Aber okay, wir wissen alle, was du meinst.

00:06:22: Na ja.

00:06:23: Ja, und ich find es halt sehr verwunderlich.

00:06:25: Das ist mir ein paar Mal schon aufgefallen.

00:06:28: Ich hab auch dieses Buch von Johanna Haare

00:06:30: so ein bisschen quergelesen für meine eigene Buchrecherche.

00:06:33: Mir ist aufgefallen, dass super viele Sachen, die sie damals geschrieben hat,

00:06:37: die die NS-Pädagogik so richtig angeführt hat,

00:06:41: wenn ich das richtig ...

00:06:42: Aber was sie gesagt hat, ist dann Sprach halt auch dem Zeitgass.

00:06:46: Es ist nicht so, dass in den USA andere Sachen gesagt wurden.

00:06:49: Und was ich halt sehr spannend finde, ist gerade so ihre Glaubenssätze

00:06:53: übers Wochenbett.

00:06:54: Da steht, sie schreibt ganz viel übers Wochenbett zum Beispiel.

00:06:57: Und ganz viel über Schwangerschaft.

00:06:59: Im Wochenbett zum Beispiel schreibt sie,

00:07:02: sie schreibt halt, dass Mütter nicht arbeiten sollen.

00:07:05: Sie hat immer Hautkontakt haben soll.

00:07:07: Und das Kind auch nicht so anderen auf den Arm.

00:07:09: Klingt sehr nach bedürfnisorientierter Erziehung

00:07:12: und Enttäusch mit Periting von sie.

00:07:14: Ich fand das wirklich sehr spannend.

00:07:16: Ich hab den Eindruck, das ist bei Routinen genauso.

00:07:19: Für wen ist das natürlich, eine Abendroutine zu machen,

00:07:22: immer nach dem selben Ablauf?

00:07:24: Ich wollte nämlich schon sagen, weil so Routinen ...

00:07:29: Also du hattest ja drüber nachgedacht, woher Routine kommen.

00:07:33: Und erst mal war es ja so, die Kinder haben halt mitgemacht

00:07:37: bei ihren Eltern.

00:07:39: Man wacht, dass das Leben irgendwie mitgemacht,

00:07:41: die haben halt mitgemacht, was gemacht werden musste.

00:07:44: Und die Eltern hatten halt quasi eine Routine,

00:07:47: die sich daraus ergeben hat, was ist jetzt notwendig fürs Leben.

00:07:50: Und die Kinder hatten halt dadurch einfach dann höchstens eine Routine.

00:07:55: Und so, dass man gesagt hat, Routinen sind jetzt ultra wichtig.

00:07:58: Und die Kinder müssen jetzt nach Zeit essen und nach Zeit schlafen.

00:08:02: Dass ja auch nichts anderes als Routine ist.

00:08:04: Das kommt ja, wenn ich das richtig in Erinnerung hab,

00:08:07: eben von Weisenhäusern. - Ja, auch.

00:08:10: Ja, aber wo man ja quasi die Kindererziehung,

00:08:13: wieso auch industrialisiert hat.

00:08:16: Weil das ja der Zeitgeist war und dann gesagt hat,

00:08:19: wie können wir das optimieren?

00:08:21: Wie können wir noch mehr Kinder mit noch weniger Personal großziehen?

00:08:25: Oder noch mehr Kinder aufnehmen, Weisenhäusern?

00:08:28: Ja, es war nötig, aber gleichzeitig war es so,

00:08:30: dass man dann gesagt hat, es gab ja dann diese Verwissenschaftlichung,

00:08:34: wir erzielen uns, das Scientific Motherhood quasi,

00:08:37: in der Äpoere stecken wir jetzt ja auch gerade noch.

00:08:39: Wir sehen Kindererziehung ja als wissenschaftlich,

00:08:42: das ist da quasi so entstanden, um Freude und so was herum.

00:08:45: Eigentlich so gestartet mit diesen ganzen Philosophen,

00:08:48: die halt nullwissenschaftlich waren, aber das ist ein anderes Thema.

00:08:52: Und man hat halt gemerkt,

00:08:54: in der Fabrik brauchen wir so strikte Routinen,

00:08:56: und die, die halt irgendwie das schaffen, pünktlich zu sein und so weiter,

00:09:00: und dann gesagt so, ja, wenn ihr eure Kinder schon richtig früh

00:09:04: an diese Zeiten gewöhnt und so quasi alles taktet,

00:09:07: dann werden die halt auch erfolgreicher werden zum Leben.

00:09:10: Und quasi so wird es auch optimiert.

00:09:12: So quasi mit der Erwerbstätigkeit, mit dieser Arbeitnehmerchaft wurden,

00:09:16: Routinen ja auch dann für alle Menschen irgendwie notwendig.

00:09:19: Und es hat wahrscheinlich halt auch Prozesse in der Kindererziehung

00:09:23: erleichtert, weil ja, also das ist ja auch immer so lustig,

00:09:27: weil man sagt immer, ja, erwerbstätig,

00:09:29: die Menschen haben früher so viel gearbeitet,

00:09:31: irgendwie 14 Stunden am Tag oder so, aber ich vergesst einfach dabei,

00:09:34: dass damals Arbeit so was war, wie Bäsche waschen, Essen kochen,

00:09:37: also auf dem Feld irgendwie was ernten und so weiter.

00:09:40: Vor der Industrialisierung jetzt ja.

00:09:42: Und jetzt ist es ja so, dass wir quasi acht bis zehn Stunden

00:09:45: Erwerbsarbeiten nach Hause kommen und die ganzen Sachen auch noch machen.

00:09:49: Das heißt, wir arbeiten viel mehr Stunden.

00:09:51: Bis wir halt von Fernseher knallen, dann ist Arbeitsende so.

00:09:54: Und mit der Industrialisierung war das ja dann aber so,

00:09:57: das heißt, Kindererziehung so gehörte alles mit zur Arbeit,

00:10:00: dann führten Sachen dazu.

00:10:01: Und dann war es aber so, dass Mütter auf einmal alleine waren,

00:10:04: da musste man ja auch wieder die Prozesse quasi optimieren.

00:10:07: Ja. - Ja, voll.

00:10:09: Und im Endeffekt hat sich das ja nicht geändert seitdem, oder?

00:10:12: Ja, also wir sagen auf jeden Fall,

00:10:14: Routinen geben, den Kindern Sicherheit und Routinen erleichtern Übergänge.

00:10:18: Und also ich würde jetzt nicht sagen, dass es komplett falsch ist,

00:10:21: weil das Gehirn liebt einfach so Vorausschaubarkeit

00:10:26: und das Gehirn liebt eigentlich, wenn irgendwas passiert,

00:10:29: was es schon annehmen kann, weil das Ressourcenspart fürs Gehirn ...

00:10:33: Eigentlich nicht.

00:10:34: Eigentlich liebt das Gehirn ... - Okay, okay, okay.

00:10:37: Also eigentlich liebt das Gehirn, Dinge vorherzusagen

00:10:39: und dann treten sie nicht ein, dann kann es sie nämlich neu vorher sagen.

00:10:43: Okay, das ist ja normal. - Das ist zum Beispiel

00:10:45: der Spannungsbogen in Geschichten.

00:10:47: Wenn du denkst, du weißt da, was passiert, du fieberst schon mit,

00:10:50: man passiert was anderes und du sagst, was passiert das Nächstes?

00:10:53: Das Nächstes war ja, dass bei der Gehirnverarbeitung,

00:10:56: dass wenn dann was wirklich Unvorhergesehenes passiert,

00:10:59: dass es dann sein kann, dass der ACC quasi die Jamügdaller einschaltet

00:11:03: und dann die Situation, dass es erst mal im ersten Moment Stress erzeugen kann

00:11:07: und die Situation dann bewertet wird.

00:11:09: Es ist auf jeden Fall Ressourcensparen für das Gehirn,

00:11:12: wenn einfach die Ereignisse Vorausschaubar eintreten,

00:11:14: da muss das Gehirn weniger Information verarbeiten.

00:11:17: Und wenn man halt so seinen Alltagstrott hat,

00:11:19: ist es fürs Gehirn auf jeden Fall ein Spannter.

00:11:22: Und wir hatten auch schon mal in der Kooperationsfolge, glaube ich,

00:11:25: hatten wir drüber gesprochen, dass so die Ressourcen

00:11:28: der bewussten Verarbeitung von Informationen

00:11:31: im präfrontalen Cortex vor allem, dass die begrenzt sind

00:11:35: und dass wenn die Ressourcen aufgebraucht werden,

00:11:37: dass die Kinder dann müde oder gestresst oder wütend, was auch immer,

00:11:42: je nachdem, welche Bewertung oder wie das Gehirn das jetzt bewertet,

00:11:46: welche Reaktion angemessen ist, kommt darauf an, was dann eintritt.

00:11:51: Aber auf jeden Fall irgendwie wütend, müde oder sonst,

00:11:53: das werden die Kinder dadurch.

00:11:55: Und das ist ja nicht optimal.

00:11:56: Und da haben Routinen irgendwie schon ihren Sinn für Kinder.

00:12:00: Und Sicherheit geben Routinen sicherlich auch so.

00:12:03: Also das sind für mich Punkte,

00:12:05: die irgendwie dafür sprechen, dass Routinen Sinn machen.

00:12:08: Ja, ja, du hast voll recht.

00:12:10: Also das Gehirn mag das halt so zu überlegen,

00:12:14: was passiert als nächstes.

00:12:16: Und so plots machen halt den Spannungsaufbau.

00:12:18: Aber ich glaube, es ist auch auf Dauer nicht geil,

00:12:21: wenn dann immer was Unvorhergesehenes passiert.

00:12:23: Kann ich irgendwie so einschätzen.

00:12:25: Bei Geschichten ist es ja auch so,

00:12:27: dass man sich dann so viele verschiedene mögliche Szenen ein.

00:12:30: Aber dann habe ich mich jetzt gerade gefragt,

00:12:32: ob man sich mit Routinen nicht quasi aus so ein bisschen

00:12:35: die Flexibilität wieder verbaut.

00:12:37: Also quasi, das frage ich mich eh immer.

00:12:39: Wie viel, also dadurch, dass das Gehirn ja neuroplastisch ist,

00:12:42: das haben wir jetzt ja schon zu genüge erklärt.

00:12:45: Unser Gehirn entwickelt sich komplett aufgrund von Umweltreizen.

00:12:48: Und dann ist es irgendwie, irgendwann Lernen zu greifen und so weiter.

00:12:52: Aber wie wir uns verhalten,

00:12:53: welche zum Beispiel auch allein schon,

00:12:55: wenn Baby so und so viele Wochen alt ist,

00:12:57: ob das die Mutter anlächelt oder nicht, ob das Blickkontakt sucht.

00:13:01: Das hängt halt komplett von der Kultur ab,

00:13:03: indem das Kind lebt, ob sich diese Sachen entwickeln oder nicht.

00:13:06: Ich glaube, wenn man sich halt jetzt so komplett strikt

00:13:08: immer an irgendwelche Routinen hätten, wirklich das nie verändert,

00:13:12: dann ist es für ein Kind ja auch komplett einfach unvorhergesehen.

00:13:16: Wenn man sagt ja ständig vor, was als Nächstes passiert.

00:13:18: Wenn du es gewohnt bist, dass verschiedene Dinge als Nächstes passieren,

00:13:22: dann sagt es ja auch verschiedene Dinge vor.

00:13:24: Zum Beispiel, ein Kind zieht den Schlafanzug an,

00:13:27: als Nächstes könnte passieren Abendessen oder Zähne putzen

00:13:30: oder ins Bett gehen.

00:13:31: Und dann ist halt von allen drei Optionen ja irgendwie gar nichts

00:13:34: davon so unvorhersehbar.

00:13:35: Aber wenn es halt jedes Mal nach dem Schlafanzug anziehen,

00:13:38: die Zähne putzt und dann passiert irgendwas aus irgendeinem Grund,

00:13:42: und es putzt dann danach nicht die Zähne,

00:13:44: das ist der Punkt, weil das ist vielleicht unter Umständen

00:13:47: noch gar nicht so gut für die Kinder, wenn sie nur Routinen haben

00:13:50: und dann aus einen Wolken fallen, wenn sie mal keine Routine haben.

00:13:54: Oder wenn halt mal was dazwischenkommt, es kann ja immer passieren.

00:13:57: Auf jeden Fall voll die spannende Überlegung,

00:14:00: dass wir unseren Kindern ja auch irgendwie was beibringen,

00:14:03: mit ständig Routine haben oder nicht so viel Routine haben.

00:14:06: Und dass es da vielleicht jetzt nicht das Gute oder Schlecht gibt.

00:14:09: Ich habe aber noch so einen anderen Punkt im Kopf,

00:14:12: den ich super spannend fand.

00:14:14: Und zwar ist das die Überlegung, dass wir jetzt zum Beispiel mittlerweile

00:14:17: ein bisschen weniger auf Routinen setzen, gerade zum Beispiel so.

00:14:21: Und das haben auch viele gefragt.

00:14:23: Wenn wir jetzt auf dem Stiebplatz sind und loskommen wollen,

00:14:27: sage ich nicht mehr, in fünf Minuten geht es los,

00:14:29: in drei Minuten geht es los, in einer Minute geht es los.

00:14:32: Und dann, so, das mache ich nicht mehr,

00:14:34: sondern entweder ich sage, hey, wir gehen gleich los,

00:14:37: oder ich gehe einfach los.

00:14:38: Ja gut, aber du sagst ja nicht einfach,

00:14:40: du sagst ja schon Bescheid, wo du bist.

00:14:43: Und mach das dann klar so.

00:14:45: Dann räume ich auf, dann fange ich an,

00:14:47: irgendwie mich schon mal langsam weg zu bewegen.

00:14:50: Und dann kommen die Kinder mit.

00:14:51: Das ist eigentlich keine Routine mehr.

00:14:53: Es wird ja mal gesagt, die Kinder brauchen so die Sicherheit von Routinen.

00:14:57: Und ich weiß nicht, ob das ein Hot-Take ist,

00:14:59: aber ich habe den Eindruck, dadurch, dass wir jetzt viel klarer sind

00:15:03: und viel souveräner mit den Kindern

00:15:06: und dadurch viel mehr anführen, so bergführermäßig,

00:15:10: vermitteln wir den Kindern viel mehr Sicherheit.

00:15:13: Und meine Überlegung war jetzt,

00:15:15: wenn man so diese Sicherheit als Eltern

00:15:18: einfach durch das Verhalten gibt,

00:15:20: oder auch dadurch, dass man selbst souveränen und gelassen ist,

00:15:23: und die Kinder das dann quasi auch aufnehmen,

00:15:25: so diese Gelassenheit durch die Spiegelneuron,

00:15:28: dass sie quasi mit der Gelassenheit kooperieren

00:15:30: und sich dadurch auch sicher fühlen,

00:15:33: dann, glaube ich, sind Routinen einfach viel weniger notwendig.

00:15:36: Also ich glaube, wenn du klar und souveränen und gelassen bist

00:15:41: als Eltern, dann können die Kinder einfach mitmachen

00:15:46: und fühlen sich sicher und sind auch nicht so überfordert,

00:15:48: weil sie auch vielleicht nicht alle Situationen komplett durchscannen müssen,

00:15:52: weil sie Sicherheit auf die Eltern verlassen in den Situationen.

00:15:55: Und wenn man aber unsicher ist als Eltern und klarer und gestresst ist,

00:16:01: dann brauchen Kinder vielleicht mehr Routinen,

00:16:04: weil das denen dann noch vielleicht ein bisschen Sicherheit gibt,

00:16:09: was die brauchen und die die von Eltern nicht bekommen.

00:16:12: Ja, ich glaube, es ist andersherum.

00:16:15: Ich glaube, die Routinen geben den Eltern Sicherheit.

00:16:18: Weil ich glaube, dass die meisten Eltern davon ausgehen,

00:16:20: dass die Kinder nicht kooperieren aus irgendeinem Grund,

00:16:23: also sowas zumindest bei mir.

00:16:25: Ich bin vom Spielplatz, dachte ich, jetzt kriege ich das Kind nicht,

00:16:28: wie soll ich das jetzt hinkriegen, keine Ahnung,

00:16:31: fünf, drei, eins Methode hat mir Sicherheit gegeben,

00:16:33: dass ich dann wusste, jetzt kommst du in einer Minute,

00:16:36: dann geht's auch.

00:16:37: Und ich glaube, dass das halt viel mehr so ein Punkt ist,

00:16:40: auch was halt die Routinen so.

00:16:42: Und ich glaube, was man dann halt macht,

00:16:43: ist den Kindern das aber anzutrainieren,

00:16:45: weil das Gehirn von Kindern ja wirklich noch sehr flexibel ist.

00:16:48: Und eigentlich sind Kinder ja auch,

00:16:50: jetzt, wenn man gerade wieder von diesen Routinen spricht

00:16:53: und von Kindern, die halt wirklich Routinen brauchen und so weiter,

00:16:56: ist halt auch die Frage, ja, hat dein Kind aber schon immer Routinen,

00:17:00: also von Geburt an quasi,

00:17:01: oder hast du eigentlich schon immer Routinen gebraucht

00:17:04: und dein Kind dann etabliert?

00:17:05: Ja, ich brauche oft ja, hier, mein Vater braucht mega Routinen,

00:17:08: ich brauche auch mega Routinen,

00:17:09: ja, vielleicht, weil dein Vater dir das zuvor gelebt hat

00:17:12: und ihr das halt die ganze Zeit so gemacht habt.

00:17:14: Das müsst ihr auf jeden Fall schon auch irgendeine Art Einfluss haben.

00:17:18: Auf jeden Fall. Und dann ist halt die Frage so.

00:17:20: Und ich glaube halt, was halt viel wichtiger ist als Routine,

00:17:23: sind halt einfach Gewohnheiten.

00:17:25: Also, die, das, was wir eben am Anfang so gesagt haben,

00:17:28: was eine Routine sein kann, zum Beispiel die Küche zuerst aufräumen

00:17:31: und dann spülen oder immer mit demselben,

00:17:34: Stift schreiben oder so.

00:17:35: Oder weiß nicht, auch so was wie dieselben Klamotten tragen,

00:17:38: wenn das gar nicht so eine Routine ist im Sinne von,

00:17:40: ich brauche das unbedingt, sondern eher so ein Ding von,

00:17:43: ja, das mache ich halt und wenn es jetzt nicht geht,

00:17:45: dann ist es nicht schlimm, aber so.

00:17:47: Und weil das halt dazu führt,

00:17:49: dass man weniger Entscheidungen treffen muss im Alltag.

00:17:51: Und ich glaube, dass Kinder ... - Das hilft Eltern massiv.

00:17:54: Das hilft Eltern, aber ich glaube, dass Kinder diese Routine alle gar nicht brauchen,

00:17:58: wenn die nicht ständig Entscheidungen treffen müssen.

00:18:00: Was ja viele Eltern in der modernen Pädagogik machen,

00:18:03: wenn sie beim Kind mehr oder weniger alle Entscheidungen treffen

00:18:06: oder bezießen in jede Entscheidung mit Einfragen,

00:18:08: ja, sollen wir jetzt vom Spielplatz gehen oder erst später?

00:18:11: Oder wollen wir jetzt das und das kochen oder das und das?

00:18:14: Und dann sitzt ein zweijähriges Kind da und ist so ein bisschen so,

00:18:17: und dann kann das Kind ja aber auch weniger den Eltern irgendwie vertrauen,

00:18:20: weil die Eltern ja anscheinend so mega unsicher,

00:18:23: da könnt ihr unsere Verantwortungskolge noch mal anhören.

00:18:26: Und das ist, ich glaube auch gerade so, diese Unsicherheit von Eltern

00:18:29: und dieses Gestresstsein führt dann dazu,

00:18:32: dass Kinder sich dann auch unsicher fühlen.

00:18:34: Und ich glaube, das führt dann schnell zu diesen kontrollierenden Verhalten

00:18:38: von Kindern, dass Kinder halt irgendwie die ganze Zeit ...

00:18:42: versuchen, die Dinge zu kontrollieren und irgendwie Einfluss zu nehmen

00:18:45: auf die Eltern, damit sie dann halt auf irgendeine Art Sicherheit bekommen.

00:18:50: So war es zumindest bei uns auch.

00:18:51: Und deshalb glaube ich, dass so Routinen halt,

00:18:53: wenn dann eher den Eltern Sicherheit geben.

00:18:55: Und auch dieses, ja, du musst um 19 Uhr irgendwie um Bett liegen

00:18:58: und Kinder müssen immer zur selben Zeit in Bett legen und solche Sachen.

00:19:01: Das ist alles komplett hinfällig, wenn ihr darauf vertraut,

00:19:03: dass es auch so klappt.

00:19:04: Das Problem ist nämlich, wenn man nicht vertraut, dass es klappt

00:19:08: und man eine Routine einführt, weil man denkt, das klappt nicht.

00:19:12: Und dann aber in der Routine kein Vertrauen hat,

00:19:16: dann hast du quasi eine Stressroutine.

00:19:18: Ja, das haben, glaube ich, ganz viele.

00:19:20: Genau, also so war es bei mir, zum Beispiel beim Losgehen.

00:19:23: In fünf Minuten gehen wir los, in drei Minuten gehen wir los,

00:19:26: in einer Minute gehen wir los.

00:19:27: Ich dachte mir schon so, fuck, jetzt kommen die bestimmt wieder nicht.

00:19:31: Ich hab die nicht gekommen.

00:19:32: So, und dann war es für mich eine Routine,

00:19:34: dann gestresst zu werden, für die Kinder war es eine Routine,

00:19:36: dann nicht zu kommen. Super.

00:19:37: Ja, eine Gewohnheit aber.

00:19:39: Ja, genau, dann war das dann und halt so Routinen wie, keine Ahnung,

00:19:44: anziehen, um rauszugehen.

00:19:45: War dann voll oft bei uns mit Stress verbunden.

00:19:48: Und irgendwann war das so, dass unser Kind dann,

00:19:51: wenn es rausgehen sollte, dass es routinemäßig dann Stress gab.

00:19:55: Ich wurde routinemäßig gestresst.

00:19:57: Ich mach immer noch, ja.

00:19:58: Ich glaub immer noch, dass eine Stressroutine beim Losgehen

00:20:01: zum Teil schon so ein bisschen.

00:20:03: Dann lass mich doch lieber losgehen, die Kinder sind bei mir so entspannt.

00:20:06: Es ist schon viel besser geworden, aber das war so die Routine,

00:20:10: morgens aus dem Haus gehen zum Beispiel,

00:20:12: oh, das wird jetzt stressig, ich werd gestresst, mein Kind wird gestresst,

00:20:15: wir haben beide eine Routine gestresst werden.

00:20:18: Das hab ich auch gemerkt, zum Beispiel,

00:20:19: bei Situationen, wo einfach gar nichts passiert ist,

00:20:22: dass bei mir auf einmal so, jetzt geht's los, der Puls schon hoch ging,

00:20:25: dass es schon so eine Stressreaktion gab,

00:20:27: und das ist halt die übeste Gefahr bei Routinen auch,

00:20:30: dass diese Routine in der Stressroutine gibt

00:20:33: und halt genau das Gegenteil bewirkt,

00:20:35: dass es dann keine Sicherheit gibt und keine entspannte Gewohnheit ist,

00:20:38: sondern so routinemäßig haben wir jetzt Stress.

00:20:41: Ja, ich glaube, dass es ganz viel so ist,

00:20:43: weil Routine halt, wie gesagt, einfach so unnatürlich sind.

00:20:46: Also, für wen ist es denn natürlicher Ablauf,

00:20:48: immer alles gleich zu machen, weißt du?

00:20:50: Das geht ja wirklich auch nur, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert,

00:20:54: das heißt, du schließt ja dann irgendwie auch so ein bisschen

00:20:57: und wenn dein Kind immer um 19 Uhr im Bett liegen muss,

00:20:59: dann kannst du dir abends auch nicht weggehen,

00:21:01: da kannst du nicht länger auf dem Spielplatz bleiben,

00:21:04: wenn es mal schön ist, dann kannst du nicht später zu Abend essen,

00:21:07: da kannst du nicht abends mal grillen und so, weißt du, was ich meine?

00:21:11: Das raubt einem ja total Lebensqualität,

00:21:13: würde ich jetzt einmal mal so behaupten.

00:21:15: Deshalb glaube ich, dass solche Routinen halt wirklich blöd sind.

00:21:19: Ich glaube halt, was eher hilft, ist halt, wie du das schon sagst,

00:21:22: Gewohnheiten und das können halt so Sachen sein, wie zum Beispiel,

00:21:25: Kinder weniger, das ist halt so, das ist so eine Sache,

00:21:28: dass lernen die Kinder von kleinen Aufgefahrs,

00:21:30: Ach, Süßigkeiten sind irgendwie was Besonderes,

00:21:32: das essen wir nur manchmal und nicht jedes Mal zum Nachtisch oder so.

00:21:36: Oder dann so was wie wir essen gewohnheitsmäßig

00:21:39: und das ist ja auch wie so eine Routine,

00:21:41: wir trinken gewohnheitsmäßig Wasser,

00:21:43: bei uns gibt es kaum Saft oder so mal zu trinken, weißt du,

00:21:46: das sind ja auch alles Gewohnheiten.

00:21:48: Wir laufen zur Kita oder fahren mit dem Fahrrad

00:21:50: und nehmen nicht jedes Mal das Auto.

00:21:52: Oder wir ... weißt du, was ich meine?

00:21:55: Das sind halt ... und das hab ich auch gemerkt,

00:21:57: zum Beispiel, wenn deine Gewohnheit wechselt so,

00:22:00: dann brauchst du vielleicht erst mal, um das wieder so zu etablieren,

00:22:03: dass die Kinder sich doch einlassen.

00:22:06: Aber das ist dann voll fein.

00:22:08: Und ich glaub, das ist halt voll klar, dass Routinen auch einfach,

00:22:11: wenn man jetzt total strikt handhabt,

00:22:14: dass sie dann eher stressig sind, weil wenn du denkst,

00:22:16: die Routine muss eingehalten werden, dann bist du ja schon so,

00:22:19: so halb im Kampfmodus und die Routine einzuhalten,

00:22:22: hast du ganz schnell eine Stressroutine.

00:22:24: Wenn du die Routinen so überbewertet,

00:22:26: dann ist halt Leben auch schlecht möglich so.

00:22:31: Und deshalb muss man halt immer so ein entspanntem Mittelweg finden,

00:22:34: denke ich.

00:22:36: Für Vollfühle ist ja zum Beispiel auch Einschlafbegleitung

00:22:38: ein ganz wichtiger Teil der Routine.

00:22:41: Ich merke das immer, dass wenn du halt nicht da bist,

00:22:43: ich mach eigentlich nie Einschlafbegleitung mit den Kindern,

00:22:46: aber ich hab keine Lust drauf.

00:22:48: Ich leg die einfach ins Bett und mach den Tonie an.

00:22:51: Und dann schlafen die ein.

00:22:53: Und ich weiß halt, dass das daran liegt,

00:22:55: dass du nicht darauf vertraust, dass sie dann schlafen

00:22:58: und dass du sie halt quasi ...

00:22:59: Ich glaube, du strahlst dann schon so aus, so ...

00:23:02: Nee, es wird halt nichts.

00:23:03: Dann funktioniert's halt auch wirklich nicht.

00:23:06: Ich komm halt nie runter, wenn du da bist,

00:23:08: sondern immer nur Montags und Freitags,

00:23:10: kann ich die halt ohne Einschlafbegleitung mit ins Bett liegen.

00:23:13: Das finde ich auch sehr spannend, weil ich glaube,

00:23:15: das hängt wirklich damit zusammen.

00:23:17: Das war auch letztens irgendwie ...

00:23:19: Das hätte ich früher nie gedacht,

00:23:22: dass ich mich noch kurz daneben.

00:23:24: Da hol ich die Toniebox, leg den Tonie drauf,

00:23:26: und dann gehe ich einfach. - Ja.

00:23:28: Das ist halt so ein Ding, gerade bei Einschlafbegleitung,

00:23:31: das kann voll schön sein, aber es kann auch ultramäßig stressen.

00:23:34: Also, mich hat's so oft so ultramäßig gestresst früher.

00:23:37: Also ... - Ja.

00:23:39: Ich finde halt, das Problem ist einfach,

00:23:41: dass das so ein Loch in den Tag reißt.

00:23:43: Und wenn man selber ...

00:23:45: Ich sag halt mittlerweile einfach zu den Kindern,

00:23:48: du kannst ins Bett gehen, aber ich will noch nicht schlafen.

00:23:51: Mir ist es auch egal, sie können auch ...

00:23:53: Was sie auch oft machen, ist, dass sie sich auf die Couch legen,

00:23:56: wenn ich gerade in die Küche aufräume oder so war.

00:23:59: Oder wir haben oben im Kinderzimmer, dass sie sich dahin legen,

00:24:02: statt runterzugehen ins Schlafzimmer.

00:24:04: Aber ich find's grundsätzlich ...

00:24:06: merke ich total, dass seitdem ich nicht mehr die Einstellung ...

00:24:09: Seitdem ich diese Klarheit habe von wegen, du musst nicht schlafen,

00:24:12: wenn du schlafen willst, dann geh ins Bett.

00:24:14: Aber ich will noch nicht ins Bett.

00:24:17: Es ist ja auch gar nicht so ein Ding von, du musst jetzt schlafen,

00:24:20: ich bin jetzt nicht verfügbar, ich mach das so auf Ich-Bock-Habe.

00:24:23: Und bin halt einfach ruhig und hör auf Podcast oder was.

00:24:26: Das ist klar, dass ich nicht available bin,

00:24:29: außer es irgendwie dringt.

00:24:31: Ich sag den Kindern, aber auch nicht, sie sollen schlafen.

00:24:34: Aber wenn sie zu mir kommen, sagen sie, bringst du mich ins Bett?

00:24:37: Ich bin noch nicht müde, aber du kannst gerne ins Bett gehen.

00:24:40: Ich glaube, dass es sich dadurch etabliert hat,

00:24:43: dass ich diese Angst nicht mehr hatte.

00:24:45: Nein, die Kinder können nicht ohne mich schlafen,

00:24:47: doch das können die sehr wohl.

00:24:49: Aber ich muss jetzt aber schlafen, also es ist bei mir so.

00:24:52: Ich denke, jetzt ist es schon acht oder neun

00:24:55: und jetzt muss mein Kind aber schlafen,

00:24:57: weil sonst wird das dir total übermütet oder so.

00:25:00: Du bist eh so urfixiert, das habe ich dir schon voll aufgesagt,

00:25:03: dass du weniger auf die Uhr gucken sollst.

00:25:05: Auch wenn die Kinder morgens aufwachen, das ist lustig bei Martin,

00:25:08: dann schaut er immer erst mal auf die Uhr.

00:25:10: Und wenn es eine bestimmte Uhrzeit ist, die ja blöd findet,

00:25:14: dann ist er erst mal schlecht gelaunt.

00:25:16: Aber da frage ich mich, wie gut funktioniert das ab welchen Alter?

00:25:19: Also offenbar funktioniert es mit drei.

00:25:21: Ja, ich glaube, es funktioniert schon früher.

00:25:23: Ich glaube, gerade was du einschlafen angeht und so,

00:25:26: ich glaube, das stimmt, was viele sagen,

00:25:28: dass man quasi, wenn man länger eine Einschaftsbegleitung macht,

00:25:31: desto mehr brauchen das die Kinder auch.

00:25:33: Ich glaube, dass wenn man halt früher damit anfängt ...

00:25:36: Also Babys brauchen es, ob wir es nicht schon ...

00:25:39: Kommt, glaub ich, drauf an.

00:25:41: Es gibt ja auch viele Babys, die man einfach irgendwo ablegt

00:25:44: und dann schlafen.

00:25:46: Ich frage mich, wir haben so ein Kind nicht, aber ich frage mich,

00:25:49: inwiefern das damit zusammenhängt, dass die Eltern das machen?

00:25:52: Weißt du, was ich meine, einfach ausprobieren, ob es geht.

00:25:55: Das ist ja keine Ahnung, weiß ich nicht.

00:25:57: Aber es scheint ja irgendwie beides zu funktionieren.

00:26:00: Ja. - Wie ...

00:26:02: Ich glaube jetzt auch nicht, wenn Baby jetzt einfach im Stubenwagen

00:26:06: einschläft und nicht bei den Eltern einschläft,

00:26:08: das ist dann voll gestresst.

00:26:11: Nein, so lange sie schreit, ist ja egal.

00:26:13: Ja, genau. - Ja, voll.

00:26:15: Wir haben halt also damals auch ...

00:26:17: Ich kann es natürlich auch nicht einschätzen,

00:26:19: aber ich muss sagen, gerade bei unserem ersten Kind,

00:26:22: das haben wir ja wirklich auch gar nicht mal alleine liegen lassen,

00:26:25: sondern immer daneben gelegt.

00:26:27: Ich glaube auch bei dem zweiten Kind, was auch immer,

00:26:30: wenn wir das irgendwo abgelegt haben,

00:26:32: dass wir dann damit gespielt haben, also mit dem Kind.

00:26:35: Und halt eigentlich nie so einfach nur abgelegt haben

00:26:37: und dann was anderes gemacht haben.

00:26:39: Zum Beispiel abgelegt und dann die Wäsche gemacht.

00:26:42: Ja, was ja auch einfach voll feind fürs Kind ist.

00:26:44: Anders kannst du auch die Welt selber erkunden.

00:26:47: Ist ja spannend genug, so, warum braucht jetzt ein kleines Baby

00:26:50: unbedingt Bespaßung, wenn eigentlich alles voll krass ist

00:26:54: für das Kind?

00:26:55: Aber wir haben halt das Kind dann, also gerade beim zweiten Kind,

00:26:58: immer nur in ein Tragetuch gehabt.

00:27:00: Und auch, glaube ich, war halt immer gesagt,

00:27:02: das ist so wichtig für die Bindung, so viel tragen wie möglich.

00:27:05: Ich würde das gar nicht so sehr, also liegt der Kind nicht die ganze Zeit

00:27:09: auf den Hinterkopf, sonst kriegt es einen platten Kopf.

00:27:11: Das ist auch scheiße, aber ansonsten so tragt das Kind,

00:27:14: dass es nicht so eng ist.

00:27:15: Es ist ja halt auch irgendwie so mein Punkt gewesen.

00:27:18: So Einschlafbegleitung ist ja auch verschön

00:27:20: und irgendwie Kontakt mit den Kindern ist verschön.

00:27:22: Aber wenn es dann irgendwann kann es halt auch zu viel sein,

00:27:25: dann wird es halt nervig und stressig und das ist halt auch nicht gut.

00:27:28: Genau, das geht ja für alles.

00:27:31: Wenn ihr halt dann das irgendwie nervig findet und stressig,

00:27:33: dann bringt die Routine ja auch nicht mal mehr euch,

00:27:36: was ich glaube, das ist halt wirklich eher was für Erwachsene,

00:27:39: sodass man als Erwachseneperson quasi wie so ein Überblick darüber hat,

00:27:42: was jetzt als nächstes passiert.

00:27:44: Und dann ist es irgendwie abends nach dem Training nach Hause,

00:27:47: fahre so gegen zehn, dann bin ich gestern an einer Familie vorbeigefahren,

00:27:51: da haben die Kinder dann auch auf der Straße getanzt und so.

00:27:54: Und ich dachte mir jetzt nicht, die Kinder, die sind aber ganz schön

00:27:56: vernachlässig, dass die jetzt hier keine Ahnung,

00:27:59: so spät noch wach sind oder so.

00:28:01: Dann dachte ich mir einfach nur so, ja, wie schön das ist,

00:28:03: das ist locker als ich, ich glaube, das ist halt auch funktioniert einfach.

00:28:07: Voll. Was ich noch sagen wollte, was aber voll wichtig ist

00:28:09: und was voll unterschätzt wird, glaube ich, auch sind Rituale.

00:28:12: Rituale sind viel geiler für Familien und für Menschen generell als Routine.

00:28:18: Mhm.

00:28:19: Ja, wie grenzt du das ab mit 'nem Ritual von 'ner Routine?

00:28:23: Zum Beispiel ist 'n Ritual,

00:28:25: wenn man sich vor dem ... zu beten vom Essen wäre 'n Ritual.

00:28:28: Ich glaube, das Geile bei Ritualen ist,

00:28:31: wenn man die zusammenmacht, wie zum Beispiel zu beten,

00:28:34: dann schalten sich alle Spiegelneuerungen gleich.

00:28:36: Man sagt sogar dieselben Sachen.

00:28:38: Und es stärkt halt so 'n richtig krasses Gemeinschaftsgefühl.

00:28:42: Wir machen ja immer, oder nicht immer,

00:28:44: aber oft vom Essen, dass wir uns alle an der Hand nehmen

00:28:47: und das hab ich aus meiner Familie, bei meiner Oma's,

00:28:50: eigentlich werden Beten alle immer, und dann guten Appetit,

00:28:53: und am Ende noch so 'n japanischer Spruch,

00:28:56: den meine japanische Tante reingebracht hat.

00:28:58: Und ... genau, und was auch 'n Ritual sein kann,

00:29:02: ist halt so, zum Beispiel, gemeinsam zu singen.

00:29:04: Ich fand das verspannt, weil ich hab gerade ersten Kapitel

00:29:07: über Rituale gelesen in meinem Buch,

00:29:09: "Die seltsamsten Menschen in der Welt" von Heinrich ...

00:29:13: Nee, von Josef Heinrich oder so.

00:29:15: Da geht's darum, westliche Kultur mit den ganzen anderen Kulturen

00:29:19: zu vergleichen.

00:29:20: Da war auch 'n Kapitel über Rituale drin,

00:29:22: dass wir seltsam Menschen keine Rit oder kaum noch Rituale haben.

00:29:26: Wir westlich kultivierten Menschen sind quasi die seltsam Menschen,

00:29:30: weil wir sehr anders sind als alle anderen.

00:29:32: Genau. Und ...

00:29:34: Weil unser Gehirn sehr anders ist als das von den ganzen anderen Menschen

00:29:38: auf der Welt, weil wir sind einfach sonderbar.

00:29:40: "Kauf doch das Buch, falls ich das interessiert."

00:29:43: Da fand ich halt sehr interessant zu lesen,

00:29:46: dass Rituale quasi die Verbindungen stärken.

00:29:48: Da musste ich drüber nachdenken,

00:29:50: weil ich musste direkt meine Familie denken,

00:29:53: meine erwaltete Familie, weil ich das so bemerkenswert finde,

00:29:56: dass die Kinder von meiner Oma alle noch verheiratet sind.

00:29:59: Und das auch unsere Familie.

00:30:01: Meine Oma hat sechs Kinder.

00:30:03: Alle von denen haben auch mindestens zwei Kinder, die meisten drei.

00:30:07: Wir haben wirklich 'ne riesige Familie.

00:30:09: Viele sind wieder verheiratet und haben schon wieder Kinder.

00:30:12: Wir haben auch wieder eine Familie,

00:30:14: und wir halten halt auch, finde ich, sehr zusammen.

00:30:17: Der Zusammenhalt innerhalb der Familie ist sehr groß.

00:30:20: Da muss ich drüber nachdenken, was machen wir,

00:30:23: wenn wir uns treffen, beten wir immer zusammen.

00:30:26: Wir machen dieses guten Appetit-Dings.

00:30:28: Wir machen aber auch so was, wie das wir am Lagerfeuer immer singen.

00:30:32: Gitarre wird rausgeholt, wir singen, jemand spielt Trommeln.

00:30:35: Singen ist auch so was, was Musik zusammenmacht.

00:30:38: Das ist so voll so ein Rituales, was den Zusammenhalt stärkt.

00:30:42: Das ist so dieses Team, diesen Team,

00:30:44: weil halt gerade auch so Tanzspot und so was

00:30:46: dieselben Bewegungen gemacht werden.

00:30:49: Das fand ich voll witzig irgendwie.

00:30:51: Das ist was, was eine Familie, was voll geil für eine Familie ist,

00:30:54: wenn ihr so ein Ritual findet.

00:30:57: Was auch sehr underrated ist, oder was viele nicht auf dem Schirm haben.

00:31:01: Wie auch abends gemeinsam noch was singen,

00:31:03: bevor ins Bett geht immer das selbe Lied.

00:31:05: Das ist ja auch wie in der Routine,

00:31:07: was ist auch ein Ritual, weil man es gemeinsam macht.

00:31:11: Im Prinzip ist ja, schafft man mit einem Ritual eine Routine,

00:31:14: aber hat irgendwie noch viel mehr Vorteile,

00:31:17: als wenn man jetzt sagt, ich muss jetzt diese Routine aber arbeiten.

00:31:20: Ja, und das ist halt genau das Trend wahrscheinlich,

00:31:23: dieses Ding von hier rein rationaler Mensch.

00:31:26: Wir müssen uns irgendwie takten.

00:31:28: Am Ende wird dann noch ein Buch vorgelesen,

00:31:30: das ist ja pädagogisch so wertvoll.

00:31:32: Aber ist nicht zum Beispiel ein Buch vorlesen,

00:31:35: auch vielleicht ein Ritual? - Das könnte auch ein Ritual sein.

00:31:38: Man hat das ja nicht, also einer liest der andere, guckt ja zu.

00:31:41: Ich meine, es könnte schon Ritual sein.

00:31:44: Aber das ist ja die gleiche Geschichte quasi anhören.

00:31:47: Auch wenn jetzt einer vorliest.

00:31:49: Ja, aber ich glaube, es fehlt schon so ein bisschen,

00:31:51: die Komponente sich so gemeinsam zu bewegen

00:31:54: oder gemeinsam etwas zu erschaffen sozusagen.

00:31:56: Wenn du Musik machst, dann erschaffst du ja auch gemeinsam die Musik.

00:32:00: Also, weiß ich nicht, dass das auch ...

00:32:02: Das hat er auch so geschrieben.

00:32:04: Okay, spannend, ja, das ist so ...

00:32:05: Ich hab mich damit ja noch gleich beschäftigt mit Ritualen.

00:32:08: Ich kann das gar nicht so abgrenzen.

00:32:10: Aber was er halt auf jeden Fall auch geschrieben hat,

00:32:13: ist das Kulturen, die viele Rituale haben,

00:32:15: die hat auch so außerhalb der Familie so vernetzt sind.

00:32:18: Also zum Beispiel, dass so Kulturen,

00:32:19: die innerhalb von einem Dorf so Rituale haben,

00:32:22: wie man darf halt so seine eigenen Tiere nicht essen.

00:32:24: Weil das ist irgendwie so, als würde man all seine eigenen Kinder essen.

00:32:28: Deshalb verschenkt man die Tiere immer an seine Nachbar.

00:32:31: Man tauscht die quasi aus, dass das so ein Ritual ist.

00:32:33: Und das dazu führt, dass halt der Zusammenhalt

00:32:36: innerhalb der Dörfer irgendwie stärker ist.

00:32:38: Weil alle und gemeinsame Gelegenheiten ...

00:32:41: schon sehr gemeinschaftsstärkend sind.

00:32:44: Aber was könnte man denn so für Rituale einführen?

00:32:46: Also fällt dir da was ein?

00:32:48: Ich denke drüber nach.

00:32:50: Weil ich denke, dachte tatsächlich so an,

00:32:52: sich irgendwie gemeinsam vom Tag erzählen oder gemeinsam essen.

00:32:55: Gemeinsam Essen ist ja auch schon wie so ein Ritual.

00:32:58: Da machst du das ja wie, ist du ja gemeinsam das Gleiche.

00:33:00: Oder auch Geschichte erzählen oder auch Geschichte vorlesen.

00:33:03: Ich glaub, das kann auch ein Ritual sein,

00:33:06: oder so Sachen, die irgendwie ganz schön sind.

00:33:09: Ich glaube, es gibt Rituale, die irgendwie mehr den Zusammenhalt

00:33:12: därken und es gibt welche, die halt irgendwie so ein bisschen weniger.

00:33:15: Also gerade zu vorlesen ist da vielleicht auch ein Ritual.

00:33:18: Aber ich glaub halt nicht, dass es so sehr den Zusammenhalt

00:33:21: innerhalb von der Familie stärkt.

00:33:22: Weil es halt irgendwie kein Ritual ist, was auf Austausch basiert.

00:33:26: Oder was ist der Wert hinter dem Ritual auch?

00:33:28: Also das versteh ich halt einfach nicht.

00:33:30: Also ich glaub, das hat so alleine so dieses gemeinschaftliche Erfahren

00:33:34: schon so quasi verbindungsstärkt.

00:33:37: Und man könnte ja auch z.B. in den Film gehen oder so.

00:33:40: Oder zusammen eine Serie gucken.

00:33:42: Ich find, dass das auch irgendwie schon den Zusammenhalt stärkt,

00:33:45: wo man das Gleiche erlebt zusammen.

00:33:47: Also eigentlich find ich das so alles,

00:33:49: was man gemeinsam macht, irgendwie den Zusammenhalt stärkt.

00:33:52: Und ein Ritual ist es ja dann, wenn du was zusammen machst

00:33:55: und das quasi als Routine hast.

00:33:57: Also immer das Gleiche dann zusammen machst oder regelmäßig.

00:34:02: Und es könnte aber natürlich sein,

00:34:05: dass Rituale, also je mehr du zusammenerlebst

00:34:09: und je mehr du dabei interagierst,

00:34:10: dass dann das Ritual stärker Gemeinschaft bildet oder schwächer.

00:34:15: Also wenn du jetzt nebeneinander sitzt und ein verschiedenes Buch liest,

00:34:18: wie ich sagen, oder ein anderes Buch liest,

00:34:21: dann machst du zwar irgendwie was gemeinsam.

00:34:24: Aber ich glaub, das ist jetzt ein bisschen weniger stärkend

00:34:26: für die Gemeinschaft, als wenn du jetzt zusammen tanzt.

00:34:29: Oder wenn du Musik machst. - Sorry.

00:34:31: Mir ist jetzt tatsächlich was eingefallen.

00:34:33: Und zwar ist das so, dass ein Ritual die Werte der Kultur vermittelt.

00:34:38: Und deshalb ist Vorlesen tatsächlich auch ein Ritual.

00:34:41: Weil es nämlich wichtige Werte unserer Kultur vermittelt,

00:34:44: nämlich irgendwie intellektuell zu sein sozusagen.

00:34:47: Ja, und auch wenn du moralische Geschichten vorliest,

00:34:49: dann werden da ja auch handfeste Wert und Norm ja auch vermittelt.

00:34:54: Ja, ich glaub, die wenigsten lesen ihren Kindern

00:34:55: moralische Geschichten vor.

00:34:57: Aber ja, theoretisch schon.

00:34:59: Ich glaub, eigentlich finde ich,

00:35:00: viele Kinderbücher haben irgendwie eine Moral.

00:35:03: Die Alten, ja, aber die Neuen eigentlich nicht.

00:35:05: Kommt auf an.

00:35:07: Kommt auf an.

00:35:08: Also ich kenne wenig neue Bücher, wo ich mir denke,

00:35:11: oh, das hat eine Moral, die ist voll sinnvoll.

00:35:14: Also ich hab das Gefühl,

00:35:15: dieses Kulturgut von Geschichten erzielt ist komplett verloren.

00:35:19: Aber darüber nehmen wir noch mal eine andere Folge auf.

00:35:22: Ja, aber das ist vielleicht so eine Überlegung,

00:35:24: die ihr mitnehmen könnt aus der Folge.

00:35:26: Wie wichtig sind Routine,

00:35:28: jetzt müssen wir jetzt hin und posten,

00:35:30: jetzt müssen wir das machen, damit wir loskommen.

00:35:32: Diese Routinen halte ich irgendwie für relativ hinfällig.

00:35:35: Aber so Routinen, die Rituale beinhalten,

00:35:37: die euer Familienleben quasi den Zusammenhalt stärken.

00:35:40: Das kann ja auch so was sein wie irgendwie ...

00:35:43: Zahnputzlied zusammen singen kurz oder so.

00:35:45: Oder gemeinsam ein Bild malen oder so.

00:35:48: Also halt so gemeinsam was schaffen.

00:35:51: Ja, ich find, singen ist eigentlich voll das Geile.

00:35:54: Ich glaub, wir müssen noch öfter in der Familie singen.

00:35:57: Also ich meine, wenn wir jetzt quasi beim Thema Routine sind

00:36:00: und sagen wollen, wir wollen jetzt irgendwie

00:36:02: eine Alltagsroutine etablieren mit Ritualen,

00:36:05: dann könnte man sich keine Ahnung,

00:36:07: irgendwie ein Zahnputzlied ausdenken und das vielleicht zusammen singen.

00:36:11: Und das wäre ein Ritual, was gleichzeitig irgendwie hilft,

00:36:14: dieses Zähneputzen zu bringen.

00:36:16: Weil wenn ich jetzt sage, wir malen jetzt ein Bild zusammen

00:36:19: vom Zähneputzen, ist ja schon wieder was extra.

00:36:21: Ja. - Was das ich meine?

00:36:23: Also dann steht das das ein bisschen für sich,

00:36:25: für deine gemeinsame Aktivität.

00:36:27: Ja, aber dann halt vielleicht ...

00:36:29: Je nachdem, welche Werte euch wichtig sind,

00:36:31: da sind halt so was wie Gebete voll die geilen Rituale.

00:36:34: Weil man halt abends dann so ... - Man muss nicht zu einer Gottheit be.

00:36:38: Genau, weil man abends dafür quasi für irgendwas dankt,

00:36:40: was am Tag schön war, was voll das geile Ritual ist.

00:36:43: Weil man sich auch Revue passieren lässt, was schön am Tag war.

00:36:47: Und ich glaube, das hilft einem auch so generell ein bisschen,

00:36:50: optimistischer zu sein.

00:36:51: Ja, das hilft ja ja einmal das,

00:36:53: was halt voll gut ist, um dankbar zu sein.

00:36:55: Und ich glaube, es hilft halt auch,

00:36:58: wenn man sich gegenseitig irgendwie erzählt,

00:37:00: was schön war und so,

00:37:01: dann lerbt man sich auch generell irgendwie Empathie.

00:37:04: Wenn mir mein Kind dann erzählt, was ist schön,

00:37:07: dann lerne ich ja was über das Kind,

00:37:09: und dann hilft es mir auch,

00:37:11: empathisch mit dem Kind gegenüber zu sein.

00:37:13: Und innerhalb einer Familie ist es ja voll schön einfach.

00:37:16: Also es steckt ja auch generell die Empathie

00:37:19: innerhalb der Familie.

00:37:20: Was ich voll geil finde,

00:37:22: dass ich das so verarbeiten muss,

00:37:24: ich muss mir darüber noch Gedanken machen.

00:37:26: Weil man quasi so wirklich ein Problem hat in der Familie,

00:37:30: was halt nicht weggeht.

00:37:31: Zum Beispiel das Kind haut irgendwie mehrfach oder so.

00:37:34: Man kommt nicht mit moralischen Geschichten weiter,

00:37:37: dass man quasi wie so ein Ritual macht,

00:37:39: dass die ganze Familie zusammenkommt,

00:37:41: und dann sinkt man irgendwie was gemeinsam.

00:37:44: Ich muss mir darüber mal Gedanken machen.

00:37:46: Das ist irgendwie eine ganz spannende Idee.

00:37:48: Ich glaube, wir werden das ausprobieren,

00:37:51: und das ist ja eine sehr gute Sache.

00:37:53: Aber ich finde, wir sollten wieder regelmäßig

00:37:55: beim Essen noch mal diesen guten Appetit machen.

00:37:57: Ich glaube, es ist wirklich schön,

00:37:59: wenn man gemeinsam was aufsagt.

00:38:02: Ich glaube, es stärkt den Zusammenhalt mehr, als man denkt.

00:38:05: Ja.

00:38:06: Das ist auf jeden Fall was, was ihr für euch mitnehmt.

00:38:09: Es könnte auch sehr folgen,

00:38:11: dass ihr quasi dieses Ganze um die Uhrzeit gegessen werdet,

00:38:14: um die Uhrzeit geschlafen werdet.

00:38:16: Das ist alles gar nicht so relevant,

00:38:19: aber es ist auch manchmal unterschiedlich.

00:38:21: Ich hängt auch stark mit der Helligkeit zusammen.

00:38:23: Im Sommer hat man generell ein geringeres Schlafbedürfnis.

00:38:26: Ich merke jetzt ganz deutlich,

00:38:28: seitdem wir die Lichterabend nicht mehr anhaben.

00:38:31: Ich glaube, um das nochmal abzuschießen

00:38:33: und um nochmal zu sagen, warum das Thema Rituale relevant ist.

00:38:38: Einfach für Routinen.

00:38:40: Die stritten Routinen brauchen wir vielleicht weniger.

00:38:43: Aber Rituale können in dem Sinne quasi

00:38:47: genau das Gleiche bieten, was eine Routine bietet.

00:38:50: Also quasi so eine Art Sicherheit

00:38:53: und eine Art Übergänge einleiten und so.

00:38:57: Aber mit einer noch besserer Art und Weise,

00:39:00: auf einer noch schöner Art und Weise.

00:39:02: Dass du quasi durch Rituale einfach eine Routine etablieren kannst,

00:39:06: die aber vielleicht einfach besser ist als eine bloße Routine.

00:39:10: Ja, voll.

00:39:11: Um das einfach mal so da zu lassen.

00:39:15: Und bei einer Routine ist ja eigentlich ...

00:39:17: Man muss ja auch eine Routine nicht nach Uhrzeit machen.

00:39:20: Das ist ja auch ein Trugschluss, was ich mir halt immer gedacht hab.

00:39:23: Du musst ja nicht deine Armtroutine zum Beispiel

00:39:26: nach der Uhrzeit starten, sondern du kannst dir sagen,

00:39:29: okay, es wird langsam dunkel oder ich merke, wir sind müde.

00:39:32: Jetzt machen wir die Armtroutine,

00:39:34: aber dann macht man vielleicht einfach so ein Ritual zusammen.

00:39:38: Und dann ist das ja auch schon eine schöne Einleitung.

00:39:41: Und dann sollte das auch funktionieren.

00:39:43: Wenn ihr Routinen haben wollt, wär's vielleicht ...

00:39:46: Gedanken wert, ob man das ein bisschen ...

00:39:50: mehr so ritualmäßig diese Routine etablieren kann.

00:39:54: So.

00:39:57: Ähm, ich hab jetzt noch Feedback mitgebracht.

00:40:02: Von der ... von den Hörer*innen würde ich jetzt einmal eins vorlesen.

00:40:07: "Guten Morgen, seit gestern höre ich eine Folge nach der anderen."

00:40:11: Von Mutti ist die beste.

00:40:12: "Ich habe mich auch immer bemüht, BO zu erziehen."

00:40:15: Also, bedürfnisorientiert.

00:40:16: "Habe es aber auch an vielen Stellen als sperrig empfunden."

00:40:20: "Als du gesagt hast, dass ihr das nicht mehr macht,

00:40:22: fand ich das erst mal befremdlich und dachte mir, was ist da passiert."

00:40:26: "Dann gesagt hast du, dass ihr gewaltfrei erzieht,

00:40:29: hab ich gedacht, dass ich genau das auch will."

00:40:31: "Ich habe unfassbar viel mit Wut zu kämpfen."

00:40:34: "Und das macht es hier oft mit ..."

00:40:36: "Und das macht es hier oft nicht BO und schon gar nicht gewaltfrei."

00:40:40: "Zumindest was die Kommunikation angeht."

00:40:42: "Ich arbeite an meiner Wut, versuche ganz BO,

00:40:45: herauszufinden, was dahintersteckt

00:40:46: und was meinem inneren Kind nicht erfüllt wurde."

00:40:49: "Ganz ehrlich, ich glaube, dass da schon was dran ist."

00:40:52: "Allerdings ist der Ansatz sehr tiefenpsychologisch."

00:40:55: "Dann habe ich gestern die Podcast-Folge zum Thema Wut gehört

00:40:58: und du hast so was in die Richtung gesagt,

00:41:00: wie das ist total lächerlich, sei wegen Hungerwüten zu werden."

00:41:04: "Und du hast die Metapher mit der Wut als Wind erzählt

00:41:07: und ich dachte mir wieder, das ist voll gut."

00:41:09: "Heute morgen wacht mein kleines Kind um fünf auf

00:41:12: und dann denke ich mir, wie lächerlich."

00:41:14: "Die Wut geht jetzt weg wie ein heißer Wind und dann ist es gut."

00:41:17: "Weißt du was? Dann war es auch gut, wie mein Blowing."

00:41:20: "Vielen Dank für eure grandiose Arbeit."

00:41:23: Das habe ich gerade auch beim Morgens aufstehen.

00:41:27: Da hatte ich eine Zeit lang auch so Wüten

00:41:29: und irgendwann habe ich gesagt, wie dumm es ist, da Wüten zu werden.

00:41:32: Also, gehen wir früher ins Bett, aber dein Kind wacht auf,

00:41:36: wenn es aufwacht, es ergibt keinen Sinn, Wüten zu werden.

00:41:39: Ich würde aber gar nicht mehr wütend.

00:41:41: So, ja, ich sehe das genauso.

00:41:45: Und ich glaube auch, dass das mit dem Tiefen psychologisch,

00:41:49: was und was hat man erlebt.

00:41:51: Also, ich sehe das ganz anders.

00:41:53: Ich glaube, dass man da zwar gucken kann, ja, warum bin ich wütend,

00:41:57: aber ich glaube, das hängt gar nicht damit zusammen.

00:42:00: Also, ihr müsst das so, also, es ist kein Trauma.

00:42:03: Es ist nicht unbedingt alles gleich Trauma in der BO-Pabel

00:42:06: oder in der modernen Pädagogik.

00:42:08: Es ist nicht ganz so, dass man sich von Trauma,

00:42:10: wenn man sich irgendwie für was schämt,

00:42:12: das ist nicht immer alles gleich Trauma,

00:42:14: das finde ich ganz problematisch.

00:42:16: Man hat auch in Studien herausgefunden,

00:42:18: dass, wenn Menschen vor einer Herausforderung gestellt werden,

00:42:22: also fiktiv, es waren Experimente,

00:42:24: und ihnen dann gesagt wird, ja, das löst potenziellen Trauma aus.

00:42:28: Also, zum Beispiel, der wurde ein Film gezeigt,

00:42:30: da wurde gesagt, bei manchen Menschen löst das Trauma aus.

00:42:33: Oder ist das traumatisch, das anzugucken?

00:42:35: Also, ich glaube, nicht traumatisch,

00:42:37: aber dass das schwer zu verarbeiten ist, keine Ahnung.

00:42:40: Oder ich glaube, auch eine Trigger-Warnung vorher.

00:42:43: Dass auf jeden Fall die Personen, die diesen Film gesehen haben

00:42:46: und diese Warnung bekommen haben,

00:42:48: nachhaltig davon irgendwie das Gefühl hatten,

00:42:50: beeinträchtig zu sein, quasi.

00:42:52: Und die Person, bei denen das nicht gesagt wurde,

00:42:54: die waren halt so, ja, okay, das Leben geht weiter.

00:42:57: Es gibt viele Studien dazu, dass, wenn man Menschen einredet,

00:43:00: bestimmte Dinge sind schwierig, dass sie dann auch weniger gut

00:43:04: bewältigen können.

00:43:05: Ich hab das Gefühl, dass das in der modernen Pädagogik

00:43:08: oder in der BO-Welt schon viel stattfindet,

00:43:10: dass das irgendwie traumatisch ist.

00:43:12: Dann fängt man erst an, darüber nachzudenken.

00:43:14: Und was ich eigentlich sagen wollte,

00:43:17: wenn ihr z.B. wütend werdet, wahl eure Kinder wein.

00:43:20: Und dann euch daran erinnert,

00:43:21: dass euer Papa immer wütend geworden ist, wenn ihr weint.

00:43:24: Bedeutet das nicht automatisch, dass euch das traumatisiert hat,

00:43:28: sondern, dass ihr von eurem Papa gelernt habt,

00:43:30: auf Wein reagiert man mit Wut,

00:43:32: von unseren Eltern Situation,

00:43:35: nicht nur von unseren Eltern, sondern von unserem Umfeld,

00:43:38: unserer Kultur und auch von unseren Eltern,

00:43:40: Situationen mit Emotionen zu bewerten.

00:43:42: Je nachdem, mit welchen Emotionen unsere Eltern Situationen bewertet haben,

00:43:46: bewerten wir die Situation auch mit derselben Emotion.

00:43:49: Das heißt, wenn ich wütend werde, weil mein Kind weint,

00:43:51: und mein Papa damals wütend wurde, weil mein Kind weint,

00:43:54: heißt das nicht automatisch, er hat mich traumatisiert.

00:43:57: Das heißt einfach nur, dass ich gelernt habe,

00:44:00: dass man nicht in der Vergangenheit kramt und so,

00:44:03: was könnte jetzt die Ursache für die Gefühle von mir sein,

00:44:06: sondern, dass man einfach weiß, okay,

00:44:08: ich hab diese Bewertung gelernt mit den Gefühlen.

00:44:12: Ich könnte es auch anders bewerten.

00:44:14: Und gerade auch beim Aufwachen so, es gibt ...

00:44:16: Es ist eigentlich kein Grund, wütend zu sein,

00:44:18: also brauche ich nicht, wütend zu sein.

00:44:21: Also kann man dann auch nicht wütend sein.

00:44:23: Und gerade, wenn man dann eben durch so ein Trick wie sich was vorzustellen,

00:44:27: wie die Frau da sonst was schafft,

00:44:29: dann diese Feedback-Schleife zwischen amygdala und prifontan cortex,

00:44:33: das ist ja quasi dieses Gedankenkarre.

00:44:35: Warum bin ich jetzt wütend?

00:44:37: Es ist ja jetzt so schlimm, dass mein Kind früh aufgewacht ist,

00:44:40: dann hätte man ...

00:44:41: Das ist ja dieses Gedankenkreisen, was die Wut immer einfach ...

00:44:45: Wenn man dadurch schafft, diese Feedback-Schleife zu unterbrechen,

00:44:48: dann kommt man relativ schnell raus.

00:44:50: Ich hab diese Nachricht, das hätte auch ...

00:44:53: Du schreiben könntest. - Ich schreiben könntest.

00:44:55: Ich hab das auch überlebt, was für ein Bedürfnis ...

00:44:58: Jetzt ist hier irgendein Bedürfnis sicherfüllt und so, blablabla.

00:45:02: Ja, also das jetzt nach Bedürfnissen zu sehen,

00:45:05: fand ich jetzt weit aus weniger hilfreich,

00:45:09: als die Sache aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.

00:45:12: Vor allem, wenn ihr halt einfach die Situation

00:45:15: mit einer anderen Emotion bewertet,

00:45:17: dann lernt ihr ja auch einfach ...

00:45:19: Ihr könnt euch einfach aktiv vorstellen, wie ihr morgens aufwacht,

00:45:23: und das funktioniert halt wirklich.

00:45:25: Legt euch heute Abend ins Bett, stellt euch vor,

00:45:28: dass ihr fröhlich aufwacht, ihr werdet aufwachen.

00:45:30: Das funktioniert einfach, euer Gehirn ist so,

00:45:33: das kann nicht zwischen fiktiven und realen Situationen unterscheiden.

00:45:37: Die Nervenbahnen werden auch so verknüpft,

00:45:39: das wird euch halt einfach helfen.

00:45:41: Voll. - Also ...

00:45:42: Das ist viel sinnvoller, und natürlich liegt das in eurer Kindheit,

00:45:46: weil euer Vater wurde auch wütend, als ihr geweint habt.

00:45:49: Okay, aber das ist nicht gleich traumatisch.

00:45:51: Es ist ein ... ein ...

00:45:53: ein Ereignis, was so tief in eure Psyche eingreifbar war,

00:45:56: dass ihr denkt, ihr ... traumatische Ereignisse,

00:45:59: da denkt man, da hat man Todesangst,

00:46:01: man fühlt sich komplett hilflos und ausgeliefert.

00:46:03: Sorry to say, aber nur weil euer Vater wütend wird,

00:46:06: weil ihr irgendwie weint, oder weißt du was ich meine?

00:46:09: Das ist kein Trauma, es ist einfach kein Trauma.

00:46:11: Es ist auch nicht traumatisch, wenn eure Mutter euch gesagt hat,

00:46:14: du wirst immer dicker, wenn du was isst.

00:46:17: Das ist Scheiße, dass sie das gemacht hat.

00:46:19: Aber es ist nicht traumatisch,

00:46:21: weil es ist so ...

00:46:22: Bestimmt gibt es dann Leute, die sich von Kopf gestoßen fühlen,

00:46:26: weil sie denken, ich bin aber so traumatisiert.

00:46:28: Man kann daran festhalten, aber einfach der Gedanke,

00:46:31: dass es kein Trauma ist, sondern halt eine Bewertung

00:46:35: oder auch gelerntes Verhalten,

00:46:37: macht das viel, viel einfacher zu bewältigen.

00:46:40: Also die Lösung ist dann viel einfacher.

00:46:42: Deshalb ist es eigentlich ein sehr, sehr erleichternder

00:46:45: und aufmutternder Gedanke.

00:46:47: Na ja, aber muss halt dann aber auch dazu bereit sein,

00:46:50: quasi zu sagen, ich übernehme die Verantwortung,

00:46:52: mich zu ändern und sehe es halt ...

00:46:54: Ich glaub, das ist ein Ding, was viele machen,

00:46:56: ich war meine Eltern, war halt so.

00:46:58: Daran kann ich nicht viel ändern,

00:47:00: ich bin jetzt eben traumatisiert und keine Ahnung was.

00:47:03: Ich will jetzt niemanden Traumate absprechen, die gibt's auch.

00:47:06: Was ich jetzt sagen wollte, wenn eure Mutter euch gesagt hat,

00:47:10: seid zu dick, seid zu dick, seid zu dick,

00:47:12: das ist auch nicht traumatisch und es ist trotzdem scheiße,

00:47:15: weil eure Mutter euch beschämt hat für eure Figur.

00:47:18: Das ist ja der B.O.B. Bill,

00:47:20: dass einfach Charme komplett mit Trauma verwechselt wird.

00:47:23: Nur weil ihr für bestimmte Dinge beschämt wurdet,

00:47:26: heißt es nicht, dass sie für euch traumatisch waren.

00:47:28: Charme ist ein soziales Mittel, um Menschen an bestimmten Normen zu halten.

00:47:32: Wenn eure Mutter euch dafür beschämt hat,

00:47:35: welche Figur ihr habt oder euer Vater,

00:47:37: dann heißt das, ihr wurdet dazu gebracht,

00:47:39: euch dafür zu schämen, wie ihr ausseht,

00:47:41: dafür zu sorgen, anders auszusehen.

00:47:43: Das ist richtig scheiße.

00:47:45: Weil das euch quasi darauf fokussiert hat, zu denken, ihr seid falsch,

00:47:49: ihr schämt euch für euch selbst.

00:47:51: Gleichzeitig ist es nicht traumatisch.

00:47:53: Ich find es wichtig, da zu differenzieren.

00:47:56: Man kann doch nicht sagen, dass es traumatisch ist,

00:47:59: wenn Eltern so was sagen, es ist beschämend,

00:48:01: es war blöd, dass eure Eltern euch für die falschen Sachen beschämt haben.

00:48:05: Eisei, finde ich auch, kacke.

00:48:06: Gleichzeitig ist es nicht dasselbe,

00:48:08: wie das, was Juden beim HodoKhaus erlebt haben.

00:48:11: Es ist nicht dasselbe.

00:48:13: Ihr könnt das Scheiße finden, dass ich das sage.

00:48:15: Ich bin nicht hier, um damit Menschen mich sympathisch finden.

00:48:18: Ich sag die Dinge, die ich früher hätte hören müssen.

00:48:21: Mir hat es auf jeden Fall voll geholfen,

00:48:23: einfach nicht so nach den Bedürfnissen zu gucken

00:48:26: und da hat auch nichts zu überlegen.

00:48:28: Welches Ereignisse in meiner Vergangenheit

00:48:30: könnt ihr jetzt dafür verantwortlich sein,

00:48:32: wie ich nicht verhalte, sondern mir jetzt voll geholfen,

00:48:35: selbst die Verantwortung zu übernehmen

00:48:38: und irgendwie das auf eine ganz andere Art und Weise machen.

00:48:41: Dass ich die Perspektive von anderen mehr einnehme

00:48:45: oder dass ich auch versuche,

00:48:47: selbst Einfluss zu nehmen auf eine Bewertung.

00:48:51: Das ist viel hilfreicher.

00:48:52: Jetzt kann ich mich viel besser regulieren,

00:48:55: als damals, wo ich es anders gemacht habe.

00:48:57: Wo ich nach Bedürfnissen gegangen bin und überlegt habe,

00:49:00: was könnte jetzt dafür verantwortlich sein,

00:49:02: dass ich mich so verhalte oder so fühle.

00:49:05: Als ich das quasi liegen lassen habe und anders gemacht habe,

00:49:09: ging es relativ schnell auf.

00:49:11: Ich will damit nicht verharmlosen,

00:49:13: dass es verletzend ist, wenn Eltern solche Sachen sagen.

00:49:16: Gleichzeitig ist es schon wichtig, klar zu sagen,

00:49:18: dass es kein Trauma ist.

00:49:20: Ich verstehe, dass das gerade in der modernen Pädagogik

00:49:23: und der Psychologie ganz hochgeheilt wird,

00:49:25: dass alles immer Trauma ist.

00:49:27: Gleichzeitig ist es nicht der aktuelle wissenschaftliche Stand.

00:49:30: Auch die Psychologie kritisiert das sehr stark,

00:49:33: dass man solche Wörter wie Trigger benutzt,

00:49:35: Trauma benutzt.

00:49:37: Es gibt auch viele hochaktuelle psychologische Stand.

00:49:40: Das ist nicht der aktuelle Stand der Küchenpsychologie,

00:49:43: aber die hängt auch ein bisschen hinterher.

00:49:45: Wenn ich das Thema interessiere, können wir dazu gerne

00:49:47: noch mal ein Folge aufnehmen.

00:49:49: Also kommentiert das auch mal gerne.

00:49:51: Marty meinte gerade, das triggert halt die Leute.

00:49:54: Dann denke ich mir wieder, nicht "striggert euch nicht,

00:49:57: es regt euch auf", weil ein Trigger ist was anderes.

00:49:59: Ich finde es so problematisch, verstehst du,

00:50:02: dass es so mainstreamt wird, dass gesagt wird, es triggert.

00:50:05: Das Problem ist, dass wenn man sagt, es triggert,

00:50:08: dass man dann denkt, die Leute haben gleich einen Nervenzusammenbruch.

00:50:11: Die regen sich darüber auf das was anderes.

00:50:14: Ja, voll. Es wird ja quasi auch mittlerweile

00:50:16: als Synonym benutzt für "Das macht mich wütend".

00:50:19: Ja, aber man meint damit schon auch, das macht mich wütend auf eine Art,

00:50:22: weil sie dich fast nicht bewältigen kann.

00:50:25: Dadurch, dass man das aber so für mainstream dieses Wort

00:50:28: gibt es mittlerweile viel mehr Dinge,

00:50:30: die man nicht bewältigen kann.

00:50:32: Genau das hat ja dieses Studie herausgefunden.

00:50:35: Das ist so traumatisch, dass wenn man in einem Trauma sieht,

00:50:38: das ist einfach null hilfreich.

00:50:40: Ja. - Es ist null hilfreich.

00:50:42: Wenn man sagt, ich bin durch Eis traumatisiert,

00:50:45: dann ist man der Lösung auch ein Stück,

00:50:47: ein großes Stück weit ferner, als wenn man das nicht tut.

00:50:50: Ja, eben. - Also, genau.

00:50:52: Es ist halt die Frage,

00:50:54: will man die Verantwortung für die eigenen Probleme,

00:50:57: will man die voran das suchen, oder will man das irgendwie lösen?

00:51:01: Man spricht halt vor allem auch einfach Menschen,

00:51:03: die traumatisiert sind, weil sie regelmäßig von ihren Eltern

00:51:06: verprügelt wurden, vernachlässigt wurden,

00:51:09: weil sie sexuell missbraucht wurden,

00:51:11: weil sie Betroffene vom Hodo-Cost sind,

00:51:13: oder weil sie vergeweitet wurden, keine Ahnung was.

00:51:16: Man spricht diesen Menschen ihr Trauma ab, indem man sagt,

00:51:19: meine Eltern haben mich auch traumatisiert.

00:51:22: Und es ist so, Digger, nein, deine Eltern haben dich vielleicht

00:51:26: an der falschen Stelle beschämt,

00:51:27: haben dich vielleicht nicht immer korrekt behandelt,

00:51:30: aber sie haben dich einfach nicht traumatisiert.

00:51:33: Ist auch wichtig.

00:51:35: So, ich hab jetzt noch eine Frage gemacht,

00:51:37: die passt sehr gut zu der Folge.

00:51:39: "Hallo, liebe Malis, wir haben gestern eure aktuelle Folge

00:51:42: "Mutis die Beste gehört und ich bin mega begeistert,

00:51:45: denn diese BO-Azüge macht uns manchmal so fertig.

00:51:47: Würde gerne mehr erfahren, wie ihr das erreicht,

00:51:50: dass die Kinder kooperieren. Situation vor dem Bett gehen.

00:51:53: Es wird immer vor dem Zähne putzen, auf dem Bett rumgesprungen,

00:51:57: was mich tierisch nervt.

00:51:58: Schlafzimmer und Bett hängen zusammen.

00:52:00: Da stand jetzt Triggered? - Ja, da stand Triggered.

00:52:03: Ich hab da jetzt nervt vorgeden.

00:52:05: Ich flippe dann so oft aus, aber das ...

00:52:08: Weißt du, was ich meine? - Ja, voll.

00:52:10: Aber ich hätte das auch so geschrieben.

00:52:12: Mittlerweile ist für mich einfach ein Synonym für,

00:52:15: das macht mich wütend.

00:52:16: Ich check mir, was das eigentlich für ein Begriff ist.

00:52:19: Man sagt gleichzeitig, es macht mich wütend auf eine hilflose Art.

00:52:23: Ich kann nichts machen. - Stimmt, das ist ja die Aussage davon.

00:52:27: Ich werd jetzt wütend und kann gar nichts dagegen machen.

00:52:30: Ich bin unbomatisch. - Ja.

00:52:32: Deshalb, ich flippe dann oft so aus,

00:52:35: dass ich die Kinder vom Bett zähre und schreihe.

00:52:37: Oder wenn sie so albern sind und nicht mehr aufhören,

00:52:40: und ich mit Erpressung komme und sage, hört auf, sonst.

00:52:44: Wie geht ihr mit solchen Situationen gewaltfrei um?

00:52:47: Danke schon mal für eure Antwort.

00:52:49: Das scheint auch eine Routine gewonnen zu sein.

00:52:52: Ich würde sagen, dass es die Routine von den Kindern rumzuspringen.

00:52:55: Und es ist deine Routine, wütend zu werden.

00:52:58: Bevor die Situation losgeht,

00:53:00: fang jetzt nicht wahrscheinlich wieder auf den Bett rumspringen.

00:53:04: Dann tun sie es auch.

00:53:05: Man könnte ja daraus ein Ritual machen.

00:53:08: (Lachen)

00:53:09: Nee, ich glaube, erst mal Schritt eins wäre ...

00:53:13: Nein, ich meine, das auch ernst.

00:53:15: Aber bevor man ein Ritual draus macht ...

00:53:18: Ja, okay, du wirst in eine andere Richtung.

00:53:20: Jetzt erzähl mal deinen Ritual.

00:53:22: Man kann die Energie einfach so reclaim und sagen,

00:53:25: wir haben jetzt ein Ritual,

00:53:27: lass uns doch zusammen noch mal auf den Bett rumspringen

00:53:29: und was singen oder so.

00:53:31: Wenn das fertig ist, machen wir was anderes.

00:53:33: Wenn sie nicht will, dass jemand auf den Bett rumspringt,

00:53:37: würde ich das Verhalten komplett energieren,

00:53:39: die komplette Energie rausnehmen.

00:53:41: So tun die Kinder dieses Verhalten einfach nicht existiert.

00:53:44: Exakt, das hätte ich jetzt vorgeschlagen.

00:53:47: Das geht beides, ja.

00:53:48: Dann vielleicht aber ... - Aber nicht ein Ding draus machen.

00:53:51: Ich würde einfach, wenn die Kinder das machen,

00:53:54: gehen und was anderes machen.

00:53:56: Wenn die Kinder wieder herkommen und werden so voll irritiert,

00:53:59: so, hey, wir wollten noch Zähne putzen,

00:54:01: dann würde ich sagen, ich hab nicht mitgemacht.

00:54:04: Dann würde ich wiederkommen und die Zähne putzen.

00:54:06: Wenn die nicht mitmachen würden, würde ich wiedergehen.

00:54:09: Ja, es ist genau die Frage so.

00:54:11: Weshalb wird man übelst wüten?

00:54:13: Weil die eigene Routine nicht eingehalten wird.

00:54:15: Ich glaube nicht, dass die Person wütend wird,

00:54:18: weil es objektiv ganz schlimm ist,

00:54:20: dass die Kinder auf den Bett rumspringen.

00:54:22: Das würde ich so nicht sagen.

00:54:24: Wir haben auch Angst vor, dass die Kinder sich verletzen.

00:54:27: Da sind nicht alle so, wie wir unsere Kinder dürfen.

00:54:30: Ja, kommt auch auf die Umgebung an.

00:54:32: Und wie hoch ist das Bett?

00:54:33: Keine Ahnung, aber auf jeden Fall ...

00:54:36: ist es, glaub ich, jedes Mal so krass wütend drauf zu reagieren,

00:54:39: das ist nicht notwendig.

00:54:41: Das ist schon mal der erste Schritt, das nicht zu tun.

00:54:44: Und dann einfach genau, wenn wir ein Spiel draus machen,

00:54:47: oder das einfach gar nicht so krass zum Thema zu machen.

00:54:50: Dann wird es auch langweilig.

00:54:52: Das ist für die Kinder jetzt wahrscheinlich besonders spannend,

00:54:55: weil es so eine krasse Reaktion nach sich zieht.

00:54:58: Reaktionen sind immer spannend.

00:55:00: Wenn ihr generell bei irgendwelchen Faltensweisen wollt,

00:55:03: dass sie nicht passieren,

00:55:05: dann nimmt die Energie aus den Faltensweisen raus.

00:55:07: Also reagiert einfach gar nicht drauf.

00:55:09: Und dann ist das Falt noch nicht mehr spannend.

00:55:12: Und wegen Zähneputzen soll ich das noch kurz dazu sagen.

00:55:16: Also, bei uns ist es so, wenn wir sagen,

00:55:19: okay, dann putzen wir nicht die Zähne,

00:55:21: wir wollen die Zähne putzen mittlerweile.

00:55:23: Weil wir ihnen aber auch ganz viele Geschichten darüber erzählen,

00:55:27: wie schlimm das ist, wenn man nicht Zähne putzt.

00:55:29: Weil sie auch die Verantwortung dafür tragen.

00:55:32: Wir lassen die auch, wenn die nicht die Zähne putzen wollen,

00:55:35: dann ist es auch mal okay.

00:55:37: Lieber den Stress rausnehmen,

00:55:38: als das Zähneputzen zu einer Stressroutine zu machen.

00:55:41: Weil dann hat man wirklich ein Problem.

00:55:44: Okay, gut, ich würde sagen ... - Das war lang genug.

00:55:47: Wir wünschen euch einen wunderschönen Resttag oder Nacht.

00:55:51: Oder was auch immer.

00:55:52: Stellt euch heute Abend vor, wenn ihr ins Bett geht,

00:55:55: dass ihr morgen richtig fröhlich aufwacht.

00:55:57: Stellt euch so richtig vor, wenn man fröhlich ist,

00:56:00: dann kribbelt der Bauch.

00:56:01: Stellt euch vor, wie ihr aufwacht und dann kribbelt euer Bauch.

00:56:04: Es fühlt sich als ob ihr Sonne im Bauch hättet.

00:56:07: Das stellt ihr euch heute Nacht vor.

00:56:09: Bevor ihr einschlaft, hat mein Opa mir diesen Tipp gegeben.

00:56:13: Und ich muss sagen, mein Opa ist leider tot.

00:56:15: Das ist ein richtig toller Tipp. - Das funktioniert.

00:56:18: Deshalb, so, es funktioniert wirklich gut.

00:56:20: Tschüss. - Tschüss.

00:56:22: (Dynamische Musik)

00:56:31: Ja, ja.

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