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Kein Bock auf Arbeit

Shownotes

In dieser Folge überlegen wir gemeinsam, wie Arbeit fair entlohnt werden könnte. Wir sprechen über gefühlsstarke Kinder und Menschen im Allgmeinen, über Jungs in Kleidern und Großfamilien. Es geht um uneinsichtige Mütter und um Menschen, die mit der Zeit ihren Kinderwunsch verlieren und um Mütter, die ihre eigenen Kinder gaslighten. Es wartet auf euch eine spannende Folge vollgepackt mit Informationen. Hier geht's zu unseren Social Media Kanälen: ⁠⁠⁠https://www.instagram.com/marliesjohanna/

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Transkript anzeigen

00:00:00: Willkommen zurück bei Mutti mit Foch und wir freuen uns sehr, dass ihr wieder dabei seid.

00:00:14: Marlis, was war dein Highlight der Woche?

00:00:18: Mein Highlight der Woche, wir waren ja im Urlaub sozusagen, also wir waren eine Woche bei meiner Tante

00:00:27: und die hatte zwei Zimmer für uns fertig gemacht und in einem einen Zimmer haben unser großes Kind

00:00:34: und ich geschlafen und in einem anderen Zimmer unser kleines Kind und mein Mann und unser großes Kind wachten morgens immer sehr früh auf.

00:00:40: Und dadurch, dass ich beim großen Kind geschlafen habe, hatte ich morgens immer eine Stunde ungefähr exklusiv Zeit mit diesem Kind

00:00:49: und das war einfach sehr schön.

00:00:51: Das geht im Alltag oft mal schnell ein bisschen unter oder ist dann halt nur mal kurz, irgendwie zehn Minuten, eine halbe Stunde.

00:00:57: Aber wir hatten richtig, wir haben, wir sind morgens aufgestanden, haben uns einen Kaffee gemacht, also ich habe einen Kaffee, mein Kind, ein Milchschaum,

00:01:03: haben zusammen gemalt und dann sind wir zusammen mit dem Hund eine Runde gegangen, waren alleine auf dem Spielplatz.

00:01:09: Das war einfach so, das war einfach schön.

00:01:11: Das war schön, naja, das hat ihn bestimmt auch richtig gut getan.

00:01:13: Hatts ja.

00:01:14: Hat euch richtig gut getan.

00:01:15: Ah ja, für toll.

00:01:16: Ja, und was war dein Highlight?

00:01:18: Mein Highlight der Woche war einfach, also wir waren ja, hattest du ja schon gesagt, eine Woche bei deiner Tante und deine zwei Cousinen waren auch da,

00:01:29: also die Töchter von der Tante und...

00:01:32: Nee, die Töchter von meiner Cousine.

00:01:34: Ah ja, eher die Töchter von deiner Tante waren da, deine Cousinen und die Töchter von deiner Cousine waren ja auch da.

00:01:43: Ja, und ich weiß nicht, ich fand das einfach so schön, ich fand die, es war eine so schöne Familienatmosphäre,

00:01:50: alle waren irgendwie voll happy da zu sein und der Vibe war einfach richtig toll und alle konnten irgendwie in dem Haus ja richtig schön zusammenleben.

00:02:06: Und was das Schönste für mich war, ist einfach, dass ich in der Woche so richtig realisiert habe, dass das jetzt ja auch irgendwie meine Familie ist

00:02:16: und dadurch, dass ich jetzt deine Familie so oft gesehen habe in der Vergangenheit, also halt immer mal, ist mir jetzt so richtig bewusst geworden,

00:02:28: hey, diese Menschen sehe ich jetzt einfach regelmäßig, einfach immer, immer ganz lang Zeitraum, werde ich die immer wieder sehen

00:02:36: und das macht mich so glücklich, weil ich liebe einfach Malis Familie.

00:02:41: Es gibt niemanden, den ich irgendwie nicht mag oder den ich nichts anfangen kann,

00:02:48: weil alle sind einfach richtig toll und alle habe ich richtig gern und ich freue mich so sehr, jeden Einzelnen zu sehen

00:02:56: und der Grund, dass alle zusammengekommen sind, war ja eine goldene Hochzeit.

00:03:02: 40 Jahre.

00:03:04: Ach, 40 Jahre.

00:03:06: Ist das Silber eine Hochzeit oder so?

00:03:08: Nee, Silber ist glaube ich 20.

00:03:10: Ich weiß es nicht, auf jeden Fall 40.

00:03:12: Hochzeitstag von deiner Tante und ihr Mann und von deiner Cousine und ihr Mann, die hatten ja auch, wie viel der Hochzeitstag war das?

00:03:20: Die hatten den Zehnten und dann noch die Taufe von ihrem Neugeborenen.

00:03:24: Ja, und das wurde dann gleich als Anlass genommen, noch die ganze Rubienhochzeit.

00:03:29: Ach, schön.

00:03:30: Ja, das wurde als Anlass genommen, dass die ganze Familie zusammenkommt und das war dann quasi, dass diesjährige Familien treffen.

00:03:39: Ja, wir haben immer jedes Jahr Familien treffen und vor allem ist die Familie auch, es ist meine Familie väterlicherseits

00:03:46: und die ist wirklich sehr groß, also mein Vater hat fünf Geschwister und alle seine Geschwister haben mindestens zwei, die meisten drei Kinder

00:03:56: und wir sind auch alle in einem ähnlichen Alter, also wirklich die zwei Cousinen, die jetzt, also bei denen wir jetzt waren, das sind eigentlich so ein bisschen die einzigen, die so ein bisschen älter sind,

00:04:05: aber das gleicht sich ja dann auch, wenn man selber wieder älter wird, also als Kind war das dann schon, dann waren die halt zehn und wir waren null so, das ist dann schon ein krass Unterschied,

00:04:12: aber jetzt ist es halt eigentlich, sind wir alle so ein bisschen in derselben Lebensphase oder ähnlichen.

00:04:17: Aber das war halt auch als Kind immer toll, also wir hatten einmal im Jahrfamilien treffen, meine Oma hat dann alle eingeladen in ihr riesiges Haus, die haben halt so ein richtig, richtig, richtig riesiges Haus mit einem riesigen Garten

00:04:29: und ja, auf jeden Fall wurden dann immer alle eingeladen, dann haben wir da immer alle zusammen geschlafen, halt irgendwie auf Matratzen und in den Betten und in den Zimmern

00:04:40: und das war einfach immer so schön und wir haben uns immer alle gut verstanden und das hat sich halt auch nicht geändert, also wir kommen halt immer noch einmal im Jahr zusammen

00:04:48: und ja, wie Martin schon gesagt hat, wir verstehen uns auch einfach alle sehr gut.

00:04:54: Ja, das finde ich, muss man auch herausstellen, bei so einer großen Familie, niemand ist zerstritten, alle haben sich gern, das ist halt auch jetzt nicht unbedingt die Regel, würde ich mal behaupten.

00:05:07: Ja, ich glaube, dass da auch viel mit rein spielt, dass halt jeder und jede so sein darf, wie er sie sein möchte.

00:05:15: Also natürlich gibt es jetzt zum Beispiel innerhalb von Familien, also weil jetzt irgendwie das eine Mutter nicht so zufrieden damit ist, wie die Tochter ist oder wie der Sohn ist oder so, das gibt es ja immer,

00:05:26: aber halt so im Großen und Ganzen innerhalb quasi der großen Familie wird niemand irgendwie verurteilt oder nicht so angenommen, wie die Person eben einfach ist, sondern jeder wird halt einfach angenommen und ja, ich weiß nicht, weißt du was ich meine?

00:05:44: Ja, das ist einfach mega schön.

00:05:47: Das Coolste ist ja auch, dass deine Cousins und Cousinen, das sind ja auch dann einige, weil es haben ja auch alle Kinder von deinen Tanten und Onkels.

00:05:58: Ja, das habe ich ja schon gesagt.

00:06:00: Ja, genau, und die sind aber auch alle in einem Altersabstand, also die sind ja alle jetzt zwischen 18 und 38, oder?

00:06:10: Ich glaube, niemand ist mehr 18.

00:06:12: Nicht mal mehr, ja.

00:06:14: Nee.

00:06:15: Aber ja, es hat irgendwie alles, alles so junge Erwachsene, wenn du so willst.

00:06:20: Ja, genau.

00:06:21: Das ist ja irgendwie richtig cool.

00:06:23: Ja, die, früher haben wir uns auf Familie treffen, dann als es für meine Großeltern irgendwann zu viel wurde, das Haus, also die sind jetzt ja, also mein Opa ist ja letztes Jahr gestorben und meine Oma ist jetzt über 90 auf jeden Fall.

00:06:37: Ja, natürlich können die keine Gastgeber mehr sein.

00:06:42: Aber wir haben dann angefangen, ganze Closeter zu mieten.

00:06:46: Also quasi, wir haben dann irgendwie, wir sind immer wieder zu so einem gleichen Closeter, da erinnere ich mich noch, da gab es so eine Tischtennisplatte im Keller.

00:06:54: Da haben wir dann immer alle zusammen Tischtennis gespielt und das war auch richtig cool immer.

00:06:58: Ich finde es auch richtig wild, ein Ex-Kollegen von mir, der hat erzählt, dass seine Oma irgendwie, ich glaube,

00:07:06: 16 Kinder waren das, 16 Kinder bekommen hat.

00:07:10: Und der hat auch erzählt, die mieten sich dann ein Closeter und um das irgendwie um Familien treffen zu machen, auch nicht jedes Jahr, aber auch regelmäßig.

00:07:19: Und der meinte, das ist, das ist da schon so wild, da kommen einfach immer welche dazu und das ist aber schon, das sind aber schon so viele, dass sie sich auch,

00:07:28: teilweise auch nicht mehr weiß, wer das ist.

00:07:31: Nee, das ist bei uns ja nicht so.

00:07:33: Nee, das ist richtig schön und ich bin jetzt mal so glücklich, wenn ich deine Verwandtschaft sehe, einfach über jeden einzeln.

00:07:39: Und das war für mich viel zu kurz, weil es war im Prinzip nur, ja, für mich ein Nachmittag, ein Abend.

00:07:47: Und ich hätte gerne einfach mit jedem, der da, also mit jeder Person, hätte ich mich gerne länger unterhalten, weil ich einfach Vollinteresse an allen hab.

00:07:57: Und das geht dann halt immer so ein bisschen unter natürlich an einem Tag, es hat dann so ein bisschen, ja, so ab Small Talken, oder halt mal mit einer,

00:08:08: für zwei Personen mal ein bisschen tiefer sprechen.

00:08:12: Ja.

00:08:13: Aber ich freue mich schon aufs nächste Mal.

00:08:14: Ja, würde es auch wieder geben.

00:08:16: Früher waren die immer, die Familien treffen auch immer vier Tage, also über Pfingsten.

00:08:20: Und da hatte man dann natürlich auch ein bisschen mehr Zeit. Was ich auch immer richtig schön finde, ist, dass meine ganze Familie ist halt mega musikalisch.

00:08:27: Und ja, dann war das und ist das auch, glaube ich, immer noch viel so.

00:08:32: Also wir sind jetzt ein bisschen früher gegangen, weil die Kinder ja ins Bett mussten.

00:08:35: Aber ich meine, dass meine Tante auch erzählt hat am Morgen, dass die dann noch gesungen haben und so.

00:08:39: Und es war halt auch echt immer so, dass wir dann abends irgendwie meine Onkels haben ihre Gitarren rausgeholt und Liederbücher.

00:08:45: Und wir haben dann alle zusammen immer gesungen und so was, haben wir auch letztes Jahr beim Familientreffen gemacht.

00:08:49: Nach Opa's Beerdigung.

00:08:51: Und ich muss sagen, als ich dich kennengelernt habe und ich fand dich nett und so was, aber mit dir, also ich konnte mir, also wie soll ich das sagen,

00:09:02: ich habe mich bei dir immer sehr wohlgefühlt und dachte aber nicht, dass es was Ernstes wird.

00:09:06: Aber dann hast du deine Gitarre in die Hand genommen und gespielt und ich weiß noch, dass es für mich so ein Moment war, wo ich so dachte, okay, das war es jetzt so, besser wird es nicht.

00:09:18: Also ich weiß nicht, ich meine, mit 22 oder 21, wann haben wir uns kennengelernt?

00:09:24: Ich glaube, ich war 20.

00:09:25: Haben wir uns kennengelernt und da geht man ja noch nicht davon aus.

00:09:29: Ich glaube, ich war 21.

00:09:31: Ich war höchstens 21, weil ich bin ja mit 22 schwanger geworden.

00:09:35: Verrückt.

00:09:36: Ja, und da geht man ja nicht davon aus, dass man irgendwie die Person trifft, mit der man jetzt für immer zusammenbleiben möchte.

00:09:44: Also ich meine, ich habe schon gemerkt, dass ich dich gerne habe und dass ich gerne Zeit mit dir verbringe, aber als du halt wie gesagt deine Gitarre in die Hand genommen hast, dachte ich so, okay.

00:09:55: War mir schön.

00:09:56: Ja, weil das, ja, das ist für mich auch einfach so, weiß ich nicht, dadurch, dass halt meine ganze Familie auch so musikalisch ist, ich glaube, ich habe keinen Cousin und keine Cousine, die keinen Instrument spielen, zum Beispiel, oder halt so, ja, oder nicht singen oder kein Ahnung was, von daher.

00:10:11: Ja.

00:10:12: Wohl schön, ich freue mich gerade so, dass er wärmt nicht richtig, freut mich so zu hören.

00:10:18: Ja, ich bin einfach so glücklich bei deiner Familie und ich fühle, es passt nicht, auch alle sind so ein bisschen von einem Schlag so.

00:10:27: Ja.

00:10:28: Und ich fühle mich einfach sowohl.

00:10:30: Und das war wirklich mein Highlight, so das zu realisieren, oh, ich sehe die jetzt mal ewig regelmäßig und das ist so schön.

00:10:40: Ja, für unsere Kinder war es natürlich auch super schön, weil meine Cousine hat auch schon zwei Töchter, die sind zwar ein bisschen älter als unsere Kinder, aber also insbesondere als jüngere Kind hat sich sehr gut mit unserem älteren Kind verstanden und die haben Quatsch gemacht.

00:10:58: Was ich auch so krass finde, ist, dass sie sich so ähnlich sehen.

00:11:02: Also, man sieht halt einfach so, ich weiß nicht, irgendwie die Gene von meiner Familie, die sind schon sehr intens so, das Kind und die Nase, die sind halt irgendwie gleich und die Grüppchen, die Lachgrüppchen.

00:11:13: Wobei das Kind tatsächlich nicht gleich ist, aber Mund und Augen und Nase, ist halt einfach so, ja, Augen auf die Augenpartie unter den Augen.

00:11:22: Ja, die Grüppchen, das sind die Grüppchen, wenn die beiden lachen, dann sehen die komplett gleich aus, dass das dann hier richtig krass ist.

00:11:26: Das war ja auch richtig süß. Da wollte unser Großer auf einmal Kleid anziehen, weil da auch so viele Mädchen dann waren mit Kleid und dann wollte das unbedingt.

00:11:40: Und wir hatten keins für ihn.

00:11:42: Und da habe ich die jüngere Tochter von einer Cousine gefragt, ob sie unserem Kind ein Kleid ausleiht und dann hat er einfach ihr Kleid getragen.

00:11:54: Und alle dachten im ersten Moment, er sei die Tochter, weil die sich so ähnlich sind.

00:12:00: Sogar ich dachte, ich habe ihn gesehen und dachte, da ist meine Nichte und dann war ich so, nee, warte mal, das ist ja mein Kind.

00:12:07: Ja, das ist ja mein Kind, ja, das ist wirklich süß.

00:12:09: Ja, ihre Reaktion war ja auch so süß darauf, also, weil sie ist ja schon ein bisschen älter, sie wird jetzt eingeschult und sie kennt das ja schon, dass halt Mädchen Kleider tragen und Jungs eben eher Hosen und so was.

00:12:21: Ja, sie hat mega cool reagiert.

00:12:23: Ich habe sie gefragt, hey, darf er von dir ein Kleid haben und jetzt so geguckt so, so, hm?

00:12:31: Dann kurz Pause gemacht.

00:12:33: Ja, das gleich liegt da und das gleich liegt da, aber so ganz beiläufig so.

00:12:37: Also, hat wir einfach kurz noch erklärt, ohne weitere Beachtungen.

00:12:41: Und die ist eh halt mega cool einfach, ich weiß nicht.

00:12:45: Ach ja, das war echt schön.

00:12:47: Ich werde ja auch oft gefragt, wie gehst du damit um, wenn in deiner Familie irgendwie Menschen andere Ansichten haben oder das Blöd finden, wie du deine Kinder erziehst und so was und das gibt es halt gar nicht.

00:12:59: Also, es hat auch wirklich niemand irgendeinen komischen Kommentar abgelassen, weil unser Kind ein Kleid trägt, niemand.

00:13:08: Alle waren nur so, du siehst ja so süß aus in deinem Kleidchen und das steht ja ja so gut und so und ja, das ist halt auch so was in unserer Familie so.

00:13:17: Es ist einfach alles sehr herzlich und sehr liebevoll irgendwie.

00:13:21: Und wird halt, was du ja schon meintest, die jeder wird einfach angenommen, wie er ist und das in dem Fall halt auch schön angenommen.

00:13:28: Ist dann eher so, dass dann die Leute, also dass dann die Menschen aus meiner Familie dann quasi so sagen, ja, dass es irgendwie spannend ist, die neuen Generation zu beobachten und diesen ganzen Wandel und so was.

00:13:41: Vielleicht dann auch sozusagen, ja, für mich wäre es jetzt nichts gewesen oder so.

00:13:46: Das ist interessant für mich.

00:13:49: Genau, vielleicht auch das ist neu für mich gerade, aber nicht zu sagen, ich finde das schlecht, sondern vielleicht so eher.

00:13:55: Also, kam jetzt nicht, aber ich weiß das dann eher so, was kommen würde, wie ich muss mich mal kurz dran gewöhnen, aber es ist okay für mich und ich möchte das auch mitmachen.

00:14:04: Ja, ja.

00:14:06: Ja, aber natürlich war das für die Kinder auch alles sehr aufregend.

00:14:10: Also wir waren ja von Montag bis Sonntag dort.

00:14:14: Das Sonntag sind wir wieder zurückgefahren, also fast eine Woche.

00:14:17: Und vorher waren wir ja auch noch bei meinen Eltern, fünf Wochen Ende.

00:14:20: Und da war auch eine Geburtstagsfeier von Martins Opa.

00:14:23: Ja, das war für die Kinder eh schon sehr trubelig, weil wir halt, also wir sind hingefahren, dann war die Geburtstagsfeier, dann sind wir weitergefahren zu meiner Tante.

00:14:31: Und bei meiner Tante war natürlich volles Haus, also meine Kusine hat drei Kinder, dann waren auch meine andere Kusine da.

00:14:37: Also waren, ich glaube, wir waren insgesamt zehn oder elf Menschen in dem Haus und das Haus ist schon groß, aber so richtig aus dem Weg gehen konnte man sich jetzt nicht.

00:14:47: Also es war eigentlich immer in irgendjemandem Raum, außer man war jetzt vielleicht mal kurz im Badetzimmer.

00:14:52: Was auch sehr schön war.

00:14:54: Und da war ich auch oft nicht alleine, sind dann irgendwie in meinen Nichten auch oft mit drin oder meine Kinder auch mit drin gewesen oder unsere Kinder.

00:15:01: Und ja, das hat man den Kindern auch krass angemerkt, dass die, also die, allen Kindern, auch den Älteren, die haben sich auch dann, als es trubelig wurde, haben diese sich total zurückgezogen und halt das auch richtig durchgesetzt.

00:15:15: So wenn jemand anderes reinkam, so, nee, wir wollen hier alleine sein.

00:15:19: Wir brauchen jetzt unsere Ruhe mit Kopfhörern und Süßigkeiten.

00:15:22: Total eingefordert.

00:15:23: Voll.

00:15:24: Ja und wir haben ja auch sehr, also zumindest eins unserer Kinder ist auf jeden Fall gefühlt stark und das hat man auch auf jeden Fall gemerkt.

00:15:33: Ich habe jetzt auch, seitdem wir wieder zurück sind, das Buch von Nora Imlau wieder angefangen zu hören, als Hörbuch, also so viel Freude, so viel Wut.

00:15:41: Einfach weil mich das immer wieder so ein bisschen zurückbringt in dieses Verständnisvolle auch manchmal, weil gerade bei gefühlsstarken Kindern ist es ja oft auch so, dass sie dann, wenn sie halt so reizüberflutet sind und so halt dann einfach auch so ein bisschen viele Wutanfälle haben, viele Meltdowns,

00:16:00: dass es ihnen sehr schwer fällt zu kooperieren, was dann ja auch als Eltern schwer ist vor allem, weil Martin und ich auch sehr reizoffen sind, würde ich jetzt mal sagen, also ich zumindest extrem.

00:16:10: Ich weiß nicht, wie es bei dir ist.

00:16:11: Ja, ja, gestern, also als wir wieder nach Hause gekommen sind, habe ich es krass gemerkt.

00:16:16: Ich war total, total am Ende, also mir ging es auch wirklich richtig schlecht.

00:16:20: Ja.

00:16:21: Also so dieser Übergang, Reise, Ortswechsel, ganz schlimm.

00:16:25: Stimmt, die Übergänge sind für dich immer richtig schlimm.

00:16:27: Ja, extrem.

00:16:28: Da bin ich nicht ganz so, da kann ich dich immer ein bisschen auffangen.

00:16:32: Boah, wenn wir da beide so wären, dann, boah, das wäre richtig schlimm, da könnten wir nicht mehr verreisen.

00:16:37: Für mich ist zu Hause so ein krasses, aber das ist dann andersrum, weil für dich ist es nämlich, wenn wir irgendwo hinreisen, der Übergang ist für dich eigentlich immer okay.

00:16:45: Aber wenn wir jetzt nach Hause kommen, dann ist es für dich immer irgendwie richtig schwer, weil dann auch so viel zu tun ist und du für dich fällt dann der Stress ab, das ist mir schon öfter auffangen.

00:16:53: Ja, beides ist schwer, weil so viel zu tun, ja genau, weil der Stress abfällt, so viel zu tun ist, ist dann zu Hause nochmal richtig kacke, aber wenn wir irgendwo hinfahren, bin ich erstmal auch so ...

00:17:02: Echt, ja.

00:17:03: Das habe ich noch nie so wahrgenommen, weil also für mich ist es halt richtig schwer, nicht zu Hause zu sein tatsächlich.

00:17:08: Also ich bekomme auch, auch als Kind generell, ich bekomme richtig Heimweh, wenn ich woanders bin, aber nicht wegen den Menschen, weil ich konnte ja mit meiner Familie, also ich war ja oft mit meiner Familie irgendwie im Urlaub oder so.

00:17:21: Und ich hatte trotzdem Heimweh nach zu Hause, obwohl da niemand war, weil ich halt zu Hause ist so mein Safe Space und ich glaube, deshalb fällt mir zu Hause ankommen auch nicht schwer, der Übergang, weil ich einfach froh bin, wieder da zu sein.

00:17:31: Wenn ich jetzt irgendwo anders bin und das jetzt nicht bei meinen Eltern, wie es zum Beispiel war bei deiner Verwandtschaft, dann bin ich erstmal so, wie so zwei Tage am Auskundschaften, dann fühle ich mich so ein bisschen so, dann weiß ich gar nicht, was ich mache, aber ich bin da noch nicht bereit, mich dann so zu zeigen und so richtig da zu sein und auch richtig Emotion zu zeigen,

00:17:55: sondern dann steuere ich da so ein bisschen roboterhaft rum, bis ich, also wirklich zwei Tage, bis ich merke, okay, das ist schön und safe hier und jetzt kann ich mich öffnen.

00:18:06: Ja.

00:18:07: Und in dem Sinne fällt mir das schwer.

00:18:09: Ja, aber das ist witzig, weil für mich wird es halt mit jedem Tag schwerer, weil ich komme halt an und ich bin frisch und Übergänge, wie gesagt, sind für mich gar nicht so schlimm.

00:18:20: Für mich ist es dann eher schlimm, wenn ich dann keinen Rückzug zu Ort habe und mich nicht erholen kann.

00:18:25: Und das habe ich jetzt heute Morgen auch krass gemerkt.

00:18:28: Ich war ja mit dem Hund draußen und bei der Post heute Morgen, weil wir hatten noch Pakete, da hatten wir Übels Glück, die wollten, die haben die schon beschriftet, wenn ich irgendwie eine Viertel schon später gekommen wäre, wären die schon weggeschickt worden wieder, weil diese Woche abgelaufen war.

00:18:42: Egal, ich war bei der Post und die ist halt an so einer riesigen Straße und das war so schlimm für mich, da langzulaufen, weil das war so laut.

00:18:49: Ich hatte meine Noisecanceling-Kopfhörer mitnehmen müssen.

00:18:52: Es hat mich so gestressen, da habe ich auch gemerkt, krass.

00:18:55: Normalerweise, ich finde das immer nicht so angenehm an einer großen Straße langzulaufen, aber normalerweise tut mir das körperlich nicht so weh.

00:19:02: Ja, stimmt. Also wo du sagst, man hat es auch einfach krass gemerkt, dass ich dann, also die ersten Tage, ein bisschen schwierig, aber dann so gegen Ende hin.

00:19:11: Wenn ich dann reingekommen bin, dann war ich total entspannt, geduldig, hatte gar kein Problem, irgendwie alles easy und du warst einfach nur komplett los.

00:19:22: Bei dir war einfach nur komplett, du warst komplett durch.

00:19:26: Total durch.

00:19:27: Man hat einfach so gemerkt, dass du einfach...

00:19:29: Ich konnte auch nicht mehr geduldig sein mit dem Kind, das ging einfach...

00:19:32: Also klar, wenn wir unsere Exklusivzeit hatten, gar kein Problem, weil da gab es keine Konflikte, aber sobald es ein Konflikt gab oder sobald irgendwie die Kinder halt mehr...

00:19:40: ...gebraucht haben, so, ich war sofort raus.

00:19:43: Also unser eines Kind war dann auch so krass nebedürftig und wollte die ganze Zeit auf meinem Arm sein und so und hat halt immer geschrien, wenn das Kind nicht auf meinem Arm war.

00:19:51: Und ich war irgendwann, ich war so verzweifelt irgendwann, ich habe irgendwann auch meine Mama angerufen und habe echt am Telefon angefangen zu weinen, weil ich meinte, ich kann gerade einfach nicht mehr.

00:20:01: Dabei ist es für die Kinder halt ja auch einfach nur einfordern von Co-Regulation, weil sie das halt brauchen, dass jemand ihr Nervensystem halt auch runterbringt.

00:20:09: Aber was haben wir dann auch gut hingekriegt?

00:20:11: Wir haben die Kinder gut durchgebracht. Es war wirklich, es war schon echt hart für die Kinder. Es war wirklich viel und was halt noch ein ganz großer Punkt ist.

00:20:20: Einmal ist viel los, aber was natürlich immer so ist, wenn man in eine andere Haushalte kommt mit kleinen Kindern, die sind halt nicht also zu Hause hier.

00:20:29: Hier ist alles für Kleinkinder ausgelegt und die können und dürfen hier seit einer Jahrumgebung.

00:20:34: Ja, wir haben halt alles, was sie nicht anfassen dürfen, steht halt oben.

00:20:39: Es gibt einfach kaum Sachen, die sie jetzt in der Umgebung nicht dürfen, aber dann in anderen Haushalten selbstverständlich.

00:20:48: Das nicht, dies nicht.

00:20:50: Überall Dekoration und so was auch.

00:20:52: Ja genau und das fällt den, also für den Großen ist das halt nochmal ein riesen Faktor, habe ich das Gefühl, immer dieses Nein.

00:21:01: Ja und das wird natürlich auch immer schwerer mit den Kindern, wenn so viel Trubel ist und dann auch immer Nein und dies nicht.

00:21:09: Ja und dann auch so was wie, also ich meine gerade kleine Kinder lassen ja auch so ihre Energie manchmal raus, indem sie halt dann irgendwie rumschreien oder hüpfen oder so was.

00:21:18: Oder einfach die Anspannung, die da ist.

00:21:20: Genau, also dass sie halt einfach irgendwie, ich meine jetzt nicht schreien im Sinne von weinen, sondern schreien im Sinne von mal irgendwie laut lachen, kreischen, wenn was lustig ist, also zumindest machen unsere Kinder das.

00:21:33: Sich lauter verhalten auf jeden Fall.

00:21:35: Ja und das ging halt auch alles nicht immer, weil halt unsere Kinder wachen immer sehr früh auf und die anderen haben halt noch geschlafen und so.

00:21:41: Und dann fing es halt eigentlich schon morgens direkt nach dem Aufstehen an, dass dann halt die Kinder irgendwie leise sein mussten, obwohl sie halt eigentlich ja frisch sind und jetzt richtig Bock haben und so was.

00:21:51: Deshalb sind wir dann aber auch immer rausgegangen.

00:21:53: Was ich auch, wenn ihr so ein Kind habt, was dann morgens direkt voller Lebensenergie sprüht, kann ich empfehlen und vielleicht auch breitsoffener ist.

00:22:03: Ich habe angefangen, meine Noisecanceling-Kopfhörer auszuleihen und Hörbücher angemacht und dann kommt so ein kontrollierter Reiz, der für das Kind spannend ist, aber es kommen keine Umgebungsgeräusche und ich kann das nur sagen, mich hat das als Kind immer krass runtergebracht und es ist auch immer noch so, es ist so crazy manchmal, wenn ich keine Energie habe zum, oder wenn ich irgendwie keinen Anfang finde, wenn ich irgendeine Aufgabe erledigen muss und keinen Anfang finde und dann hör ich ein Podcast oder ein Hörbuch und dann kann ich auf einmal Texte schreiben zum Beispiel.

00:22:32: Obwohl ich ja eigentlich gerade was höre und das lenkt mich nicht ab, sondern es hilft mir mich zu konzentrieren.

00:22:38: Ich habe früher immer als Kind, während dem ich meine Hausaufgaben gemacht habe, Harry Potter-Hörbücher gehört.

00:22:45: Generell, ich habe 24/7 Harry Potter-Hörbücher gehört, ich konnte die aus, ich kann die immer noch auswendig, ich kann immer noch Teile davon auswendig, weil ich so viel davon gehört habe.

00:22:53: Und ich habe das immer während meinen Hausaufgaben, habe ich Harry Potter-Hörbücher gehört, weil sonst konnte ich mich nicht konzentrieren und meine Eltern waren immer so, das kann auch gar nicht sein und haben gesagt, du darfst es jetzt nicht mehr.

00:23:01: Und haben gesagt, du darfst es jetzt mal nicht machen und dann konnte ich meinen Hausaufgaben nicht machen und dann durfte ich wieder, weil sie gemerkt haben, dass es sinnlos ist.

00:23:08: Ja.

00:23:09: Ja, und das ist halt bei den, bei manchen Kindern könnt ihr mal ausprobieren, ob das euren Kindern auch hilft, dass sie sich dann quasi besser konzentrieren können morgens.

00:23:17: Also ich habe dann echt direkt Kopfhörer auf Hörbuch, dann haben wir gemalt, so damit erstmal so ein bisschen Konzentration reinkommt in den Tag und dann halt nach dem Frühstück sofort raus und bewegen.

00:23:26: Ja.

00:23:27: Und dann hat, was halt generell dann einfach hilft, das halt einfach Ruhe.

00:23:31: Ja, einfach mal.

00:23:32: Aber trotzdem kontrollierte Reize.

00:23:34: Genau, genau, weghalten vom Trubel, aber halt so ein bisschen was geben, worauf die sich konzentrieren können.

00:23:40: Und irgendwie auch in Situationen bringen, in denen halt nicht die ganze Zeit Nein gehört, also man nicht die ganze Zeit Nein sagen muss, sondern einmal irgendwie mal einfach eine Zeit einräumen,

00:23:56: weil einfach nur gemacht wird, was sie möchten, wo man einfach sich nach denen richtet und das bringt einfach schon so viel, das mal für ein paar Stunden zu machen.

00:24:06: Und ja, das sind so, denke ich, so möglich oder Dinge, die dann Kinder auch über solche Situationen dann drüber helfen.

00:24:15: Ja.

00:24:16: Ja, und das ist ja auch dann so eine Art Werkzeug, die sie ja dann auch für sich lernen.

00:24:20: Also, ich kann wirklich nur Noise Cancelling Kopfhörer empfehlen, wenn ihr generell Reize offen seid und auch eure Kinder Reize offen sind.

00:24:26: Also, unseren Kindern oder unserem Kind ist das, also auch auf dem Spielplatz oder so, wenn es dann zu laut wird, Noise Cancelling Kopfhörer drauf.

00:24:34: Und das Kind ist so entspannt auf einmal.

00:24:36: Also, das ist wirklich, ja, das ist ein Gamechanger.

00:24:40: Muss man echt einschätzen werden.

00:24:42: Ja, auch als wir dann essen waren, so, das war richtig gut, dann die Noise Cancelling Kopfhörer, weil das war so laut.

00:24:47: Das war für mich auch richtig laut.

00:24:48: Ja, genau.

00:24:49: Die ganze Familie da und das war richtig.

00:24:51: Ja, aber das war ja nicht nur die Familie, es war so ein Gasthof, da waren auch so viele andere Menschen.

00:24:54: Andere waren auch da, ja.

00:24:55: Aber, also unsere Familie war schon, haben schon die meisten Lärm verursacht, natürlich.

00:25:00: Es war kein Wunder.

00:25:02: Aber es war schön, wir haben es gut geschaukelt und jetzt können die Kinder auch wieder runterkommen.

00:25:06: Genau.

00:25:07: Wir hatten ja in der letzten Folge, das war die Folge Leinenpflicht für Kinder, darüber gesprochen über Arbeit

00:25:17: und über unser Verhältnis zur Arbeit.

00:25:19: Und da hatten wir ja über Leistungsorient, oder Leistungsorientierte Bezahlungen gesprochen.

00:25:26: Und ich habe mich jetzt nicht nochmal in das Thema eingelesen, aber ich habe schon beim ersten Anhören von der Folge nochmal viele Gedanken zu dem Thema bekommen

00:25:38: und gedacht so, Leistungsorientierte Bezahlungen.

00:25:42: Hm, nee, habe ich doch sehe ich große Schwierigkeiten mit, zumindest wenn das flächendeckend so bezahlt wird, wenn das so der neue Bezahlungstandard wird.

00:25:53: Aber ein bisschen haben wir da ja auch schon darüber gesprochen, dass wir das eigentlich sinnlos finden.

00:26:00: Ja, ja genau.

00:26:01: Also wir hatten da schon ein paar Punkte rausgehoben, aber ich habe nochmal andere Punkte, die ich jetzt gerne nochmal nennen möchte.

00:26:09: Und das ist jetzt nur das, was ich mir denke, weil ich habe mich jetzt nicht nochmal da eingelesen.

00:26:16: Aber ich habe generell einfach ein Problem mit unserer Leistungsgesellschaft, weil uns wird schon quasi von Kindesalter an so ein bisschen vermittelt,

00:26:30: dass unser Wert als Mensch von unserer Leistung abhängt.

00:26:33: Und Menschen, die viel leisten, sind jetzt mehr wert als Menschen, die nicht so viel leisten.

00:26:38: Und das finde ich sehr problematisch in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel, dass dadurch einfach Menschen irgendwelchen ambitionierten Zielen hinterher jagen.

00:26:51: Das habe ich ja auch getan, einfach ziehen hinterher jagen und nie irgendwie im Moment sind, nie ankommen und sich dadurch auch einfach kaputt machen, sich selbst ausbeuten.

00:27:02: Hast du das einfach gesagt, nee, ich muss jetzt mehr leisten, ich muss jetzt hier brillieren, damit ich wert bin, damit ich anerkannt wird,

00:27:09: ohne meine Pause zu machen, ohne zu atmen.

00:27:12: Und das ist dann einfach ohne sich mal auszuruhnen, was halt einfach nur Ausbeutung ist, wo man halt total gegen die Wand fährt.

00:27:19: Die Leute arbeiten sich jetzt schon auch total kaputt.

00:27:23: Und einfach um ihren Wert irgendwie, ihren eigenen Wert zu haben.

00:27:31: Weil ich finde, man sollte sich immer fragen, und das mache ich auch bei meiner Arbeit regelmäßig,

00:27:40: würde ich diese Arbeit auch machen in dem Umfang, wenn es egal wäre, wie viel ich arbeite, beziehungsweise wenn mein Gehalt zum Beispiel nicht davon abhängig wäre,

00:27:52: oder meine Anerkennung.

00:27:57: Weil ich werde oft gefragt, ob ich als Erzieherin arbeiten möchte und meine Antwort ist ganz klar, nein.

00:28:02: Aber das liegt auch schon daran, dass die Arbeitsbedingungen so schlecht sind und dass es auch so schlecht bezahlt ist.

00:28:08: Und ich frage mich immer, warum arbeite ich gerade so viel, möchte ich Geld verdienen oder macht es mir Spaß?

00:28:15: Und ich muss mir auch manchmal eingestehen oder ich gestehe mir auch ein, dass ich so viel arbeite,

00:28:22: auch weil ich Geld verdienen möchte und weil ich diese Anerkennung auch brauche.

00:28:27: Also das ist auf jeden Fall ein Thema, wo wir in der Therapie auch so ein bisschen dran sind,

00:28:31: weil ich festgestellt habe, dass ich meinen eigenen Wert auch sehr über Leistung bemesse.

00:28:36: Ja, und ich glaube, das geht einfach den Allermeisten so.

00:28:39: Und das ist halt total problematisch, wenn man sich, weil sich die Menschen dann einfach da total kaputt machen.

00:28:46: Und wenn jetzt noch als neuer Standard nach Leistung bezahlt wird, dann wird das ja komplett auf die Spitze getrieben.

00:28:53: Also ich meine...

00:28:54: Ja, das ja eigentlich werde ich ja nach Leistung bezahlt, gerade mit den Menschen.

00:28:57: Genau, aber damit, das führt halt dazu, dass die Leute immer mehr und mehr und mehr arbeiten.

00:29:01: Und das ist sehr schwer, es sich zu bremsen.

00:29:03: Sehr schwer zu bremsen und du wirst dafür dann auch noch dein Arbeitnehmer in, dann auch noch entlohnt,

00:29:09: dafür, dass du immer mehr machst und dann schießt du auch über deine Zeit raus.

00:29:15: Du wirst bewertet. Und auch noch ein kleiner Punkt, den ich sehe.

00:29:18: Das ist wichtig und unwichtig, weil Menschen, die halt weniger leisten können,

00:29:22: aufgrund von irgendwelchen Umständen, sei es eine Behinderung oder sei es zum Beispiel allein erziehendes Elternteil zu sein oder so,

00:29:31: die sind dann ja direkt weniger wert.

00:29:34: Genau.

00:29:35: Und das ist ja in unserer Gesellschaft sowieso schon so.

00:29:37: Es ist eh schon so. Und das wird halt nochmal verschärft.

00:29:39: Und das ist auch noch wirklich ein ganz wichtiger Punkt, dass dann natürlich eine Single Person, die halt einfach 12 Stunden an Tag arbeiten kann

00:29:47: und auch die Kapazitäten hat, ist dann nochmal extra Beforteilt vor Leuten, die eine Behinderung haben, die nicht so viel leisten können,

00:29:55: die Kinder haben, alleinerziehend sind und und und.

00:29:57: Da gibt es ja ganz viele Leute, die dann einfach nochmal komplett abgeschlagen werden.

00:30:01: Und wir hatten, glaube ich auch, wir hatten in den letzten Folgen sowas gesagt, wie ja, irgendwie wäre das schon fair.

00:30:07: Es wäre eigentlich überhaupt nicht fair, weil dann die Leute, die dann quasi die Kapazitäten haben, arbeiten, arbeiten, arbeiten,

00:30:15: arbeiten sich kaputt, die, die nicht die Kapazitäten haben wahrscheinlich auch, aber die werden dann auch noch schlechter bezahlt.

00:30:20: Ich meine, das ist ja jetzt auch schon so, weil es wird einfach verschärft.

00:30:23: Es ist halt, es ist einfach so unlogisch.

00:30:25: Ich glaube, ich glaube, deshalb bin ich da auch irgendwie ein bisschen drauf gekommen, weil ich finde halt generell unterschiedliche Bezahlungen zu begründen, unlogisch.

00:30:35: Also, weil, warum wird jetzt eine Erzieherin schlechter bezahlt als jemand, der irgendwie, weiß ich nicht, keine Ahnung, auch als ein Fußballspieler so sorry,

00:30:45: aber wer von den beiden ist wirklich relevant für unser System so?

00:30:48: Ja, vielleicht, ich bin jetzt auch kein Fußballfan so, vielleicht nervt mich, dass dann deshalb auch noch so ein bisschen mehr, dass das so gehypt wird.

00:30:56: Aber es ist halt, wenn jetzt alle Erzieher*innen, alle Pfleger*innen einfach ihren Job niederlegen würden,

00:31:02: dann hätten wir gesellschaftlich ein sehr großes Problem.

00:31:05: Und deshalb finde ich es halt generell unlogisch, dass jemand von außen, und mit jemanden meine ich ja, wer ist denn das eigentlich so, der Start, keine Ahnung.

00:31:14: Dass man quasi, ja, aber das ist ja auch keine Person so, dass halt quasi irgendjemand festgelegt hat, ah, diese und diese Branche wird gut bezahlt,

00:31:22: und diese und diese Branche wird schlecht bezahlt.

00:31:24: Und das ist irgendwie wichtig für unser BEP und das irgendwie nicht, wobei das ja so eigentlich nicht ist,

00:31:31: weil wenn halt eine von diesen Grundsäulen, auf denen wir stehen, wie zum Beispiel medizinischer Fortschritt, einfach wegfällt, funktioniert die gesamte Gesellschaft nicht mehr.

00:31:40: Und deshalb, ich glaube, deshalb habe ich da irgendwie, aber ich glaube, ja, ein BEP ist halt total unlogisch.

00:31:47: BEP ist halt auch, da steckt halt ganze Kehrarbeit auch so nicht drin und alles.

00:31:52: Genau.

00:31:53: Und das ist einfach, das ist einfach irgendwie eine Mischung aus Gesellschaft und Kapitalismus, denke ich.

00:31:58: Also einmal, das gesagt wird ja dieser, also in der Gesellschaft schon gewisse Tätigkeiten höher gestellt sind, werden die halt besser bezahlt

00:32:06: und auch einfach Kapitalismus als System, das einfach irgendwas halt jetzt mehr Geld reinbringt an sich, weil halt Kehrarbeit quasi untergeht,

00:32:16: weil das halt nicht wirklich mit dem kapitalistischen System entlohnt wird.

00:32:20: Weiß nicht, wie ich das sagen soll.

00:32:21: Und um noch kurz zu Ende zu führen, einmal, das ist ein großes Problem, dass dann Leute, die nicht so viel leisten können, weniger wert sind.

00:32:33: Und was auch noch ein Problem ist, dass dann die auch innerhalb von der Firma, musst du dir vorstellen, wenn eine Reizung bezahlt wird,

00:32:40: nur das ist abgearbeitet, das ist abgearbeitet, das ist abgearbeitet, da ist die Versuchung ja auch extrem groß, einfach irgendwie das zu machen

00:32:48: und das möglichst schnell hin zu pushen und dann hast du ja quasi schon deine Leistung gebracht, dein Geld zu bekommen, Geld bekommen

00:32:57: und wenn dann irgendwann aufhält, ah okay, das war scheiße, dann bist du vielleicht schon weg oder keine Ahnung.

00:33:03: Also ich glaube dann, da wird halt auch schnell nochmal mehr, schnell schnell alles gepusht.

00:33:09: Aber denkst du, wenn wir jetzt ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen würden

00:33:13: und zwar nicht irgendwie so wie, weiß ich nicht, Hartz IV, das heißt ja mittlerweile Bürgergeld, wovor man echt nicht gut leben kann,

00:33:21: sondern also wirklich was, wo man jetzt, also wo man gut von leben kann, wo man sich regelmäßig auch mal was leisten kann,

00:33:28: einen Urlaub oder so, jetzt nicht irgendwie im Luxus lebt, sondern halt einfach so das, was zu einem schönen Leben mit dazu gehört.

00:33:34: Denkst du, die Leute würden dann weiterhin arbeiten?

00:33:37: Ja, tatsächlich wäre bedingungsloses Grundeinkommen einfach genau die Bezahlungsart, die ich mir vorstellen könnte

00:33:48: und wir haben ja auch sogar in der letzten Folge, haben wir auch sogar eine Abstimmung gemacht, das war zu oft.

00:33:52: weil nach Zeit bezahlt werden,

00:33:53: nach Leistung oder bedingungsloses Grundeinkommen.

00:33:56: Und es war nicht so deutlich, aber es hat mit ...

00:33:59: irgendwas mit 40 Prozent bedingungsloses Grundeinkommen ...

00:34:03: hat auch die meisten Stimmen bekommen.

00:34:06: Und das denke ich auf jeden Fall schon. - Ja.

00:34:09: Weil ich mir sicher bin, also wenn ich jetzt ...

00:34:12: wenn ich jetzt von mir aus gehe und von meinem Unfeld,

00:34:15: ich möchte gerne was tun.

00:34:18: Was ein glücklich macht. - Ja.

00:34:20: Aber auch für die Gesellschaft.

00:34:22: Ich möchte auch für die Gesellschaft was tun.

00:34:24: Die meisten anderen möchten das auch.

00:34:26: Ich bin mir ganz sicher, dass im Grunde ...

00:34:30: Menschen sind ja auch Leben in Gesellschaften zusammen.

00:34:34: Und es ist schon sehr tief in den Menschen verankert,

00:34:37: was für die Gesellschaft beizutragen.

00:34:39: Das kommt einfach intrinsisch von allein.

00:34:42: Auch ohne Zwang und Druck.

00:34:43: Und das ist ja auch ...

00:34:45: quasi nach dieser Philosophie erziehen wir ja auch unsere Kinder.

00:34:49: Dass sie von Grund auf erst mal gut sind und irgendwie nett sein möchten.

00:34:52: Und auch ihren Teil zur Familie beitragen möchten.

00:34:55: Was sie auch tun. - Ohne Zwang.

00:34:57: Und das ...

00:34:59: Und wenn man davon ausgeht, man müsste Menschen zwingen,

00:35:02: damit sie was für die Gesellschaft tun.

00:35:04: Da sind wir ja schon wieder auch bei schwarzer Pädagogik.

00:35:08: Das ist ja die Prämisse, nach der die schwarze Pädagogik funktioniert.

00:35:11: Mein Kind ist erst mal schlecht und ich muss es irgendwo hinzwingen.

00:35:15: Und dem stimme ich halt gar nicht zu,

00:35:18: weil ich bin mir sehr sicher, dass Menschen was beitragen möchten.

00:35:22: Und von daher würde ich denken,

00:35:24: dass bedingungsloses Grundeinkommen sogar sehr gut funktionieren würde.

00:35:28: Und es würde ... es hat sogar ... oder anders.

00:35:31: Ich glaube, so wie es jetzt ist,

00:35:33: wird halt auch sehr viel Potenzial verschwendet. - Ja.

00:35:36: Weil auch Leute einfach im Endeffekt was machen,

00:35:39: was jetzt nicht das Perfekte für sie ist,

00:35:42: wo sie nicht am meisten leisten können,

00:35:44: wo sie nicht am maximal glücklich mit sind und Spaß haben.

00:35:48: Und ... ähm ...

00:35:50: machen müssen.

00:35:51: Und da wird Potenzial von jedem einzelnen Menschen irgendwie liegen gelassen.

00:35:56: Aber denkst du zum Beispiel,

00:35:58: irgendjemand würde noch Müllmann sein?

00:36:00: Oder irgendjemand würde noch an der Kasse sitzen?

00:36:02: Und da ist jetzt aber wieder, wo ich mir halt denke,

00:36:05: wir sind eigentlich technisch schon so weit vorangeschritten,

00:36:09: diese Berufe wie Müllmann,

00:36:11: weiß ich jetzt nicht, ob man da noch jemanden brauchen würde.

00:36:15: Aber gerade an der Kasse sitzen musste eigentlich niemanden mehr,

00:36:18: weil es gibt ja selbst Bedienungskassen.

00:36:21: Es gibt halt auch viele Bullshit-Jobs, die irgendwie weg könnten.

00:36:25: Und ich lese auch gerade das Ende des Kapitalismus.

00:36:28: Und ... ähm ...

00:36:29: Der Tide, der klingt ja jetzt so superkapitalismuskritisch

00:36:33: und so extrem links.

00:36:35: Aber das ist das Buch gar nicht.

00:36:37: Ähm ... sehr ...

00:36:39: Kapitalismus wird da schon ziemlich ...

00:36:41: ziemlich ... also, der kommt erst mal ziemlich gut bei weg, so.

00:36:45: Und wird auch ziemlich sachlich dargestellt.

00:36:47: Und da wird aber auch dargelegt, dass ...

00:36:50: im Kapitalismus einfach ...

00:36:51: da geht's um Wachstum und um Arbeitsplätze.

00:36:54: Es muss immer Arbeitsplätze geben.

00:36:56: Und es ist zum Beispiel in der Krise wird immer gesagt ...

00:36:59: oder wird nie gesagt, oh nein, jetzt werden weniger Autos produziert.

00:37:03: Wir haben jetzt ein Problem, haben wir halt nicht.

00:37:06: Das macht kein Problem, dass weniger Güter produziert würden.

00:37:09: Was aber ein Problem ist, dass weniger Arbeitsplätze da sind.

00:37:13: Kriegen die Leute kein Geld, können kein Geld ausgeben für Güter.

00:37:16: Und dann gerät alles ins Stocken.

00:37:19: Und es würden ... also, deshalb braucht der Kapitalismus es,

00:37:22: einfach dass Arbeitsplätze da sind und behalten werden. - Ja.

00:37:26: Und Lohn für diese Arbeitsplätze ausgeschüttet wird.

00:37:29: Und das hält halt auch einfach Arbeitsplätze am Leben,

00:37:33: die man so nicht unbedingt bräuchte.

00:37:36: Das sagen, glaub ich, die ... - Bekannt als Bullshit-Jobs.

00:37:39: Ja, Stefan und ... wie heißt der andere?

00:37:42: Wolfgang von den 29ern. - Wolfgang von den 29ern.

00:37:45: Die sagen das ja auch.

00:37:46: Das rein vom technischen Fortschritt her,

00:37:48: viele Jobs einfach wegfallen könnten.

00:37:51: Und dass man das eigentlich dazu nutzen könnte, den Leuten zu sagen,

00:37:55: hey, arbeitet doch einfach ein bisschen weniger.

00:37:57: Arbeitet 20 Stunden die Woche für das gleiche Gehalt.

00:38:00: Weil wir können das technisch alles ausgleichen,

00:38:03: können dann vielleicht sogar mehr Leute einstellen oder so.

00:38:06: Aber das wird halt nicht gemacht, sondern genau das Gegenteil.

00:38:10: Wir werden schlechter bezahlt und müssen mehr arbeiten.

00:38:13: Und ja, es werden Bullshit-Jobs geschaffen.

00:38:15: Ja, und ich denke, also, das mit der Müllabfuhr ...

00:38:19: Also, aus dem Steelgreif, finde ich,

00:38:22: das schon denkt, dass das automatisiert wird.

00:38:24: Kannst ja auch einfach wie so eine Müllton-Station

00:38:27: für eine Straße machen, wo die so hintereinander stehen.

00:38:30: Da kommt der Müllwagen ran und nimmt eine nach der anderen raus.

00:38:33: Keine Ahnung, wo wir reagieren. - Aber man könnte ja auch einfach

00:38:37: so Jobs verteilen quasi so als so Gemeinde.

00:38:41: So wie das halt ...

00:38:42: Weiß ich nicht, in den USA wird man halt als Geschworener geladen.

00:38:46: Und so ist es halt auch mit den Mülljobs,

00:38:49: sodass du halt eine Woche im Jahr irgendwie bist,

00:38:51: für einen bestimmten Bezirk verantwortlich und fährst einmal ...

00:38:55: Ich weiß nicht, wie kompliziert das ist.

00:38:57: Am Endeffekt würden wir auch nicht drumherum kommen,

00:39:01: es einfach zu versuchen und zu machen.

00:39:03: Und wenn man dann als Gesellschaft merkt,

00:39:06: da gibt's einfach Sachen, die bleiben liegen,

00:39:09: dann muss man sich halt noch was ausdenken.

00:39:11: Und dann kann sich das halt weiterentwickeln.

00:39:14: Aber ich glaube so, vom Grundprinzip her

00:39:16: ist einfach bedingungsloses Grundeinkommen das einzig Fähre,

00:39:19: weil niemand benachteiligt wird.

00:39:22: Und vor allem könnte halt auch jeder einfach den Job lernen,

00:39:26: allein schon, den er sie möchte.

00:39:28: Weil so ein Studium ist ja auch immer mit Privilegien.

00:39:31: Das ist total freie Wahl für das, was man möchte,

00:39:34: irgendwie drauf zu gucken, was wird denn jetzt besser bezahlt,

00:39:38: oder was wird denn jetzt mehr anerkannt.

00:39:40: Und das ist auch meine Vision für den Arbeitsmarkt.

00:39:44: Und wenn ich da so drüber nachdenke, nach Zeitarbeiten,

00:39:48: finde ich nicht gut, nach Leistungsarbeiten finde ich nicht gut.

00:39:51: Das ist jetzt das, was für mich übrig bleibt,

00:39:54: wo ich auch wirklich hinterstehen würde.

00:39:56: Ich würde mir wünschen, dass wir da hinkommen,

00:39:59: dass wir das halt zumindest mal flächendeckend ausprobieren.

00:40:02: Und ich glaube schon, dass alles irgendwie abgedeckt wird.

00:40:05: Ich kann mir sogar vorstellen, dass halt auch Leute dann

00:40:08: noch Müllmann sein würden unter Umständen.

00:40:10: Ich kann es mir halt eigentlich auch vorstellen,

00:40:13: weil irgendwie sind Menschen einfach so krass verschieden.

00:40:16: Und jeder hat irgendwie andere Vorlieben.

00:40:19: Und keine Ahnung, ich könnte mir auch überhaupt nicht vorstellen,

00:40:22: Friseurin zu sein.

00:40:23: Aber ich weiß, dass es sehr viele gibt,

00:40:25: die mega für diesen Job brennen,

00:40:27: nur weil man sich das nicht vorstellen kann.

00:40:30: Ich habe heute einen wichtigen Gedanken.

00:40:32: Und zwar denke ich, dass das genau die Tätigkeiten,

00:40:36: wo die Menschen sehen, okay, das hat jetzt Sinn,

00:40:39: das muss jetzt jemand machen, das ist wichtig,

00:40:41: dass das auf jeden Fall gemacht wird.

00:40:43: Da gibt es Leute, die sagen, ja, das bin jetzt ich.

00:40:46: Ich kümmere mich am Müll.

00:40:48: Vielleicht würde es dann auch so neue Müllsysteme geben.

00:40:51: Oder die Leute würden halt generell über ihre Müll ...

00:40:54: Also, ich meine, zum Beispiel, dass alles in Plastik verpackt ist,

00:40:58: und die Leute auch generell wieder zurückgehen zu,

00:41:00: ihr findet im Supermarkt riesige Behälter, wo Reis drin ist,

00:41:04: dann wiegt ihr euer Behälterchen, was ihr da mit nehmt.

00:41:07: Also euer Glas oder so, das gibt's ja einen Unverpacktlin.

00:41:10: Bringst du dein Glas mit, das wird dann abgewogen.

00:41:13: Wie viel das wiegt, dann macht's, füllst du das voll.

00:41:16: An der Kasse wird abgewogen, was da drin ist, so bezahlst du das.

00:41:20: Dadurch hast du viel weniger Müll.

00:41:22: Da würde vielleicht auch so ein Wandel stattfinden.

00:41:24: Vielleicht. - Ich würde jetzt mal ...

00:41:27: Ich würde auf jeden Fall die Tee-Sin in den Raum stellen,

00:41:30: dass alle Tätigkeiten, die wirklich wichtig sind,

00:41:33: und wo von den Menschen gesehen wird, okay, das ist wichtig.

00:41:36: Ich sehe einen Sinn dahinter, dass das alles besetzt wird.

00:41:40: Es ist ja klar, dass Jobs, wo niemanden hinter sie sind,

00:41:43: zum Beispiel an der Kasse sitzen, so ...

00:41:45: Ich möchte das gar nicht so bäschen,

00:41:47: aber ich kann mir vorstellen, ich würde keinen Sinn hintersehen.

00:41:51: Aber ich muss aber zusagen, das ist nur in so unpersönlichen Supermärkten,

00:41:55: wo du so einen kleinen, tante Emma-Laden hast,

00:41:58: der dir gehört, und wo du deine Lieblingsprodukte verkaufst,

00:42:02: wo dann regelmäßig dieselben Leute vorbeikommen,

00:42:06: mit denen du dich unterhältst und so was, auf so was hätte ich Bock.

00:42:10: Das würde ich machen.

00:42:11: Vielleicht würden wir von diesem übermäßigen Konsum wegkommen.

00:42:15: Ich komme in den Supermarkt, möchte mir eine Erdbeermarmelade kaufen,

00:42:18: und da habe ich die Auswahl zwischen 20 verschiedenen Herstellern,

00:42:22: die alle nur Erdbeermarmelade machen.

00:42:24: Ich habe einfach der Kapitalismus, wie er funktioniert.

00:42:27: Aber in diesem Größen vom Supermarkt zum Beispiel,

00:42:30: das ist ja klar, dass du keinen Bock hast, an der Kasse zu sitzen,

00:42:34: wenn halt dann irgendwelche gestressten Leute vorbeikommen.

00:42:37: Und du halt selber ... Also, was ist das ich mein?

00:42:40: Wer hat als Kind nichts an der Emma-Laden gespielt?

00:42:43: Ich habe das gemacht, ich fand das richtig cool.

00:42:45: Und ich kann mir das auch ...

00:42:47: Das klingt für mich auch schön. - Ja.

00:42:49: Und über dieses ganze Kapitalismus-Thema, da will ich noch mal ...

00:42:54: In einer anderen Folge, glaube ich, zurückkommen.

00:42:57: Weil ich bin gerade noch mitten im Buch.

00:42:59: Aber ich würde gerne noch was dazu sagen.

00:43:01: Weil ich glaube, dass Menschen einfach generell

00:43:04: immer nach Verbindung zu anderen Menschen suchen.

00:43:07: Also, dass quasi, dass unsere ganze ...

00:43:09: Unser ganzes Leben, auch wie glücklich wir sind,

00:43:13: quasi schon auch davon abhängt,

00:43:14: wie sehr wir uns mit anderen Menschen verbunden fühlen.

00:43:17: Und ich glaube, das gilt auch für Menschen,

00:43:20: die nicht so viele soziale Interaktionen brauchen.

00:43:23: Auch die wollen sich nicht immer alleine fühlen.

00:43:25: Weißt du, was ich meine? - Mhm.

00:43:28: Und deshalb glaube ich auch,

00:43:29: dass so eine Vorstellung wie so ein Tante Emma-Laden zu haben,

00:43:33: wo immer dieselben Menschen kommen,

00:43:35: und denen man dann vielleicht auch extra die Lieblings-Marmelade hinstellt.

00:43:39: Oder was weiß ich? Also, weißt du, was ich meine?

00:43:42: Das ist eine schöne Vorstellung. - Und das liegt aber daran,

00:43:45: dass man verbunden ist miteinander.

00:43:47: Und ich finde, das ist was, was in unserer heutigen Gesellschaft

00:43:50: verloren geht.

00:43:52: Die wenigsten Menschen suchen noch nach Verbindung,

00:43:54: sondern immer nur nach Abgrenzung.

00:43:56: Und ich glaube, dass das auch etwas ist,

00:43:58: was durch diesen Leistungsdruck und diese Leistungsgesellschaft

00:44:01: und diese Hierarchien einfach entsteht.

00:44:04: Dieses "Ich bin was besseres als du".

00:44:06: Weil man, wenn man sich als was besseres fühlt, als sein Gegenüber,

00:44:09: fühlt man sich ja auch wertvoll.

00:44:12: Und das ist ja das Einzige, was in unserer Gesellschaft quasi zählt,

00:44:15: dass man irgendwie besser ist als alle anderen,

00:44:18: damit man sich wertvoll fühlen kann.

00:44:20: Und das ist eine Entwicklung, das ist einfach sehr, sehr schade.

00:44:23: Ist ja auch nicht nötig. - Nee.

00:44:26: Ja.

00:44:27: Jetzt haben wir noch Fragen, die uns gestellt haben.

00:44:31: Die sind in der letzten Folge leider ausgefallen.

00:44:33: Diese Folge wird, glaub ich, ultra lang,

00:44:35: aber wir gehen jetzt trotzdem auf eure Fragen ein.

00:44:38: Wir machen jetzt trotzdem die Fragen, egal.

00:44:40: Ihr freut euch doch darüber, wenn wir viel reden, oder?

00:44:44: Sonst würde niemand den Podcast hören.

00:44:46: Okay.

00:44:47: Also, unsere erste Frage fällt in die Kategorie "Probleme mit Mutti".

00:44:51: Ich frag mich, wann wir endlich einen Spiel haben,

00:44:54: aber vielleicht ist auch ohne einen Spieler gut.

00:44:57: Irgendwann. - Irgendwann.

00:44:58: Liebe Marlies, lieber Martin,

00:45:00: ich habe eine Frage an euch zu einer Situation,

00:45:02: die ich letztens mit meiner Mama hatte.

00:45:04: Vorweg vielleicht kurz.

00:45:06: Meine Beziehung zu meinen Eltern war schon immer nicht besonders einfach.

00:45:09: Ich bin 20 Jahre alt.

00:45:11: Ich bin bilingual aufgewachsen

00:45:12: und meine Mama ist, als ich neun war, nach Frankreich gezogen.

00:45:16: Das sind ja immer so streng, sagt man auf jeden Fall.

00:45:19: Meine Eltern haben sich jahrelang um uns Kinder vor Gericht gestritten

00:45:23: und haben viele emotionale Gewalt an uns ausgeübt.

00:45:26: Ich habe viele meiner Traumata in jahrelanger Therapie aufgearbeitet,

00:45:30: aber komme doch immer wieder an Grenzen,

00:45:32: so letztens in folgende Situation.

00:45:35: Ich wurde in einer Situation mit meinem Bruder und meiner Mutter

00:45:39: extrem getriggert, weshalb ich anfing zu weinen.

00:45:42: Einen Tag zuvor passierte das schon mal.

00:45:44: Da beide meine Reaktion auf eine für sie normal erscheinende Situation

00:45:49: nicht verstehen konnten, wollte ich ihnen erklären,

00:45:51: warum ich so krass reagiert habe.

00:45:53: Ich bin hochsensibel, weshalb ich grundsätzlich

00:45:56: an meine Grenzen komme, als vielleicht manch anderer.

00:45:59: Meine Mama weiß das aber auch.

00:46:01: Jedenfalls habe ich die Situation aus meinen Augen geschrieben

00:46:04: und habe versucht, dies auf mich bezogen zu tun.

00:46:07: In der Situation hatte ich mehrmals mit einem klaren Stopp

00:46:10: versucht, meine Grenze aufzuzeigen.

00:46:12: Ich habe mich nicht mehr vorgenommen, weshalb ich darum gebeten habe,

00:46:16: dies das nächste Mal zu tun.

00:46:17: Meine Mama meinte, dass es nicht möglich sei,

00:46:20: dass sie kein Problem in der Situation gesehen hat

00:46:23: und das Problem daher bei mir lege.

00:46:25: Außerdem wollte sie in ihrem Verhalten auch nächstes Mal nichts ändern.

00:46:29: Vor allem das regt mich auf, weil sie meint,

00:46:31: ich müsste im Rahmen der Familie lernen,

00:46:33: mit solchen Situationen umzugehen,

00:46:35: da draußen nicht immer alle auf mich Rücksicht nehmen werden.

00:46:39: Wir haben noch lange darüber diskutiert

00:46:41: und waren als wäre nichts gewesen.

00:46:43: Allerdings verletzt mich das Gespräch und die Situation sehr,

00:46:46: weshalb ich gerne mit ihr darüber sprechen würde.

00:46:49: Habt ihr vielleicht ein Rat, wie ich das Gespräch suchen könnte?

00:46:52: Ich bin für meine Gefühle verantwortlich, das weiß ich.

00:46:55: Aber ich sehe nicht ein, dass mit Absicht nicht auf meine Gefühle

00:46:59: Rücksicht genommen wird, vor allem wenn ich meine Grenzen klar

00:47:02: mit Stopp signalisiere, damit ich das für die Außenwelt lerne.

00:47:06: Ich würde gerne eure Meinung dazu wissen.

00:47:08: Du bist natürlich vollkommen im Recht

00:47:11: und deine Grenzen müssen gewahrt werden.

00:47:13: Ich bin mir auch ganz sicher, dass deine Mutter das weiß.

00:47:16: Also, ihr ist klar, dass ihre Begründung total setzig ist,

00:47:20: dass jetzt wahrscheinlich total in den Haaren herbeigezogen.

00:47:23: Das ist ja eigentlich schon, ich bin mir ziemlich sicher,

00:47:27: dass ihr das auch bewusst ist, dass das Bullshit ist,

00:47:30: was sie da begründet, wird auch für sie im tiefsten Inneren

00:47:33: offensichtlich sein.

00:47:35: Für mich klingt das eher so, als wollte sie sich einfach

00:47:38: keinen Fehler eingestehen und möchte einfach im Recht sein.

00:47:42: Ja, ich meine, im Endeffekt klingt das für mich eh so,

00:47:44: als ob das eine sehr ungesunde Beziehung zwischen dir und deiner

00:47:47: Mutter wäre, hast du ja auch immer am Anfang gesagt.

00:47:50: Und ich glaube, man muss ab einem bestimmten Punkt

00:47:52: vielleicht auch einfach sich so ein bisschen emotional

00:47:54: davon distanzieren, dass die eigenen Eltern die Grenzen waren

00:47:58: und einen so akzeptieren, wie man ist.

00:48:00: Also sagst du auch, dass du hochsensible bist.

00:48:02: Ich weiß nicht, ob du das weißt.

00:48:04: Aber ich bin auch schon seit zwei Tagen davon aus,

00:48:07: dass Hochsensibilität gar nicht existiert,

00:48:09: sondern dass es halt einfach Autismus ist, der sehr stark maskiert wird.

00:48:13: Das kommt also zum einen darum, dass sehr viele Menschen,

00:48:16: die sich als hochsensibel identifizieren,

00:48:18: Jahre später ihre Autismusdiagnose bekommen.

00:48:21: Und zum anderen auch daran, dass die Personen,

00:48:23: weshalb dieses hochsensible Narrativ quasi ins Leben gerufen wurde,

00:48:28: selbst später autistisch diagnostiziert wurde.

00:48:31: Also, dass quasi die ursprüngliche Person,

00:48:34: weshalb hochsensibel als Begriff erschaffen wurde,

00:48:38: gar nicht mehr existiert als hochsensibel,

00:48:41: sondern auch autistisch ist.

00:48:42: Vielleicht hilft dir das, um dich selbst als Person zu verstehen,

00:48:46: vielleicht auch deine Familie als Konstrukt zu verstehen,

00:48:50: weil Autismus ja auch immer vererbbar ist.

00:48:53: So, ja, das ist so ein Punkt, auf den ich jetzt gerne noch eingehen wollte.

00:48:58: Aber an sich klingt es für mich so, als ob deine Mutter ...

00:49:02: Und das liegt vielleicht auch daran, dass du hochsensibel bist

00:49:05: oder in dem Fall autistisch, ohne dir eine Ferndiagnose zu geben,

00:49:08: vielleicht autistisch bist oder so.

00:49:10: Dass du vielleicht anders bist und warst als Kind,

00:49:13: als sie sich das vielleicht manchmal gewünscht hätte und wünscht.

00:49:17: Und ...

00:49:18: Ja, dass sie auf der Art deshalb auch enttäuscht ist

00:49:22: und dich gerne in diese Form pressen möchte,

00:49:25: in die du aber einfach gar nicht reinpasst.

00:49:28: Und das ist nicht deine Verantwortung,

00:49:30: dass du dir vielleicht was ...

00:49:32: Worüber du dir klar werden musst, was weh tut.

00:49:35: Aber ...

00:49:36: Ich denke, es kann helfen, solche Konflikte einfach ...

00:49:40: nicht zu führen, sondern einfach zu akzeptieren.

00:49:43: Ja, das ist richtig hart, aber zu akzeptieren,

00:49:46: dass deine Mutter dich niemals bedingungslos lieben wird.

00:49:49: Sie liebt dich, aber es wird niemals bedingungslos sein.

00:49:52: Und du wirst diese Liebe von ihr vielleicht auch niemals bekommen.

00:49:56: Und ich glaube, man muss irgendwann ...

00:49:59: Das tut mir so weh, das dir zu sagen.

00:50:01: Ähm ...

00:50:02: Ich weiß auch, wie sich das anfühlt.

00:50:05: Man muss irgendwann einfach akzeptieren,

00:50:07: dass man vielleicht nicht immer die Person sein kann

00:50:10: in der Gegenwart von allen Menschen, die man tatsächlich ist.

00:50:14: Und das zu akzeptieren, dass das bei der eigenen Mutter der Fall ist,

00:50:18: ist hart.

00:50:19: Ja.

00:50:21: Aber ja, also ...

00:50:23: Noch was, was ich mir auch denke,

00:50:25: ich find's immer hilfreich in solchen Situationen,

00:50:28: in den eigenen Eltern so mit einem umgehen.

00:50:30: Ähm ...

00:50:32: Das ist ...

00:50:33: Einfacher, wenn man ausgezogen ist und schon ein bisschen älter ist.

00:50:37: Aber du musst dir überlegen,

00:50:39: wie gehen andere Menschen mit mir um,

00:50:41: wie gehen andere Erwachsene mit mir um?

00:50:44: Ähm ... und also das ...

00:50:46: Das ...

00:50:47: hilft mir dann zum Teil ...

00:50:49: Ähm ...

00:50:50: Um einfach zu ...

00:50:52: Um zu merken, okay, wenn jetzt eine andere Person

00:50:55: so mit mir umgehen würde, fände ich das normal,

00:50:57: und ich würde mich das gesund.

00:50:59: Würde ich da überhaupt noch mal mit dem Arsch hingucken?

00:51:02: Oder würde ich einfach gehen und sagen, sorry, aber nee.

00:51:06: Genau. Und dann kriegt man so ein bisschen das Gefühl dafür,

00:51:09: was ist jetzt ein gesunder Umgang mit Menschen?

00:51:12: Was ist halt auch ein gesunder Umgang mit Konflikten?

00:51:15: Und das ist bei deiner Mutter auf jeden Fall nicht der Fall.

00:51:19: Und das finde ich einfach hilfreich, sich bewusst zu werden.

00:51:22: Und wenn du dann merkst, das ist kein gesunder Umgang,

00:51:25: und so verhalten sich normalerweise Menschen nicht

00:51:28: in solchen Situationen,

00:51:30: dann weißt du, okay, das ist jetzt auch einfach

00:51:32: eine totale Eigenheit von deiner Mutter.

00:51:35: Und das kann halt bis hin zu einer Persönlichkeitsstörung sein.

00:51:38: Und da lohnt es sich auf jeden Fall ...

00:51:41: Das erst mal zu wissen, damit du dich auch davon distanzieren kannst.

00:51:45: Damit du einfach verstehst,

00:51:48: ja, das ist einfach ... ist einfach scheiße.

00:51:51: Und das ist ungesund.

00:51:52: Und ich kann daran aber nichts ändern.

00:51:54: Na ja, und vor allem ist das auch nicht deine Aufgabe,

00:51:57: sie zu ändern. - Richtig.

00:51:58: Also, das ist halt auch wieder so was ...

00:52:01: Ja, man hat irgendwie immer das Gefühl,

00:52:03: man muss seine Eltern retten,

00:52:04: aber die müssen sich auch retten lassen wollen.

00:52:07: Und wenn deine Mutter nicht an dem Punkt ist,

00:52:09: an dem sie das akzeptieren und sehen kann,

00:52:11: dass sie sich dir gegenüber unfair verhält,

00:52:14: dass sie dir gegenüber eben nicht liebevoll ist,

00:52:16: sondern dir irgendwas überstülpen möchte, was nicht zu dir passt.

00:52:20: Wenn sie das nicht akzeptieren kann,

00:52:22: wenn sie nicht bereit ist, daran zu arbeiten

00:52:24: und an der Beziehung zu dir zu arbeiten,

00:52:26: dann frage ich mich auch ein bisschen, was dich daran hält.

00:52:30: Außer die Vorstellung von einer glücklichen, gesunden Mutter-Kind-Beziehung,

00:52:34: die du aber halt nicht bekommen wirst,

00:52:36: wenn du nur einseitig daran arbeitest, es wird dir nur weh tun.

00:52:39: Natürlich kannst du das weiterhin versuchen.

00:52:41: Es ist ja nur eine Situation, die du schilderst,

00:52:44: aber dadurch, dass du schon so lange Therapie gemacht hast,

00:52:47: klingt es für mich so, als ob das halt ...

00:52:49: du schon länger begleitet, und ich weiß auch nicht,

00:52:52: inwiefern du da in der Therapie schon darüber gesprochen hast,

00:52:56: aber ...

00:52:57: in der Regel wird dann auch recht deutlich gesagt,

00:53:00: hey, du musst dich emotional distanzieren,

00:53:02: du musst dich nicht körperlich distanzieren.

00:53:04: Du kannst dich weiterhin mit deiner Mutter treffen.

00:53:07: Es gibt ganz bestimmt auch Themen,

00:53:08: wo ihr euch beide gegenseitig immer gut versteht.

00:53:11: Und vielleicht, gerade wenn sich da so nazistische Persönlichkeitsanteile

00:53:15: einschleichen oder so was, wenn das so ein bisschen in die Richtung geht,

00:53:18: dann ist das auch immer ganz gut,

00:53:20: wenn man der Person ein bisschen einschmeichelt und so was,

00:53:23: und wenn du Lust auf eine harmonische Zeit mit deiner Mutter hast,

00:53:26: dann schmier ihr Honig, ums Maulgehe mit ihr Kaffee trinken.

00:53:29: Aber so die schweren Themen, das wird nix.

00:53:32: Also, man muss ja noch mal sagen, das, was du da gerade gemacht hast,

00:53:36: das ist ja schon ... du hast es ja jetzt versucht,

00:53:38: und mehr kannst du nicht machen.

00:53:40: Und wenn solche Gespräche nicht funktionieren,

00:53:42: dann hast du ... - Und dich dann auch emotional so belastet.

00:53:46: Du kannst keine Möglichkeiten mehr. - Ja.

00:53:48: Mehr kannst du wirklich nicht machen.

00:53:50: Und wenn das der Fall ist, wenn das so viel schlägt,

00:53:52: wie es viel geschlagen ist,

00:53:54: dann ist es halt einfach an der Zeit anzuerkennen, okay,

00:53:58: das funktioniert so nicht.

00:54:00: Ich versuche jetzt einfach irgendwie damit auszukommen.

00:54:04: Und ja, das wäre das, was Marlis gesagt hat.

00:54:07: Und jetzt noch mal ganz generell,

00:54:10: wir versuchen ja, so ein paar Denkanstöße mitzugeben,

00:54:13: und wir beurteilen das auch jetzt nur aufgrund von einem Text.

00:54:16: Das sind ja nur so Ideen, die wir haben, die wir mal da bieten.

00:54:20: Ihr müsst natürlich nicht alles so annehmen, wenn ihr merkt.

00:54:24: Sollte auch nicht.

00:54:25: Ihr könnt uns auch gerne schreiben, wenn ihr das anders seht.

00:54:28: Das ist ja auch wie in der Therapeut-Innen-Sagen.

00:54:31: Ja, auch, hey, das wäre jetzt so eine Idee,

00:54:33: könnte das sein oder könnte das nicht sein?

00:54:35: Und so versuchen wir das auch.

00:54:37: Also, jetzt auf gar keinen Fall irgendwie böse sein,

00:54:40: wenn jetzt hier Sachen nach Ferndiagnosen klingen.

00:54:43: Vielleicht so ein paar Sachen, die hilfreich sein können.

00:54:46: Wo man mal vielleicht noch mal drüber nachdenken kann.

00:54:49: Wenn man das Gefühl hat, das stimmt.

00:54:51: Okay.

00:54:53: Und die nächste Frage, die passt so ...

00:54:56: Naja, am ehesten, ganz entfernt in die Kategorie ...

00:54:59: "Die Jugend von heute".

00:55:02: Oder vielleicht auch "Liebestipps".

00:55:04: Hm, eigentlich passt sie nirgendwo richtig rein.

00:55:07: Egal.

00:55:08: Es geht allgemein um die K-Frage.

00:55:11: Also, Kinder bekommen oder nicht?

00:55:13: Ich wollte immer Kinder ... - Die K-Frage.

00:55:16: (Lachen)

00:55:17: ... und beschäftige mich seit einigen Jahren mit Erziehungsthemen.

00:55:20: Und habe bereits viele Bücher gelesen,

00:55:22: ohne selbst selber am Mutter zu sein.

00:55:24: Einfach, weil es mich interessiert

00:55:26: und ich viel mit Kindern zu tun habe.

00:55:29: Inzwischen bin ich 31 und mein Mann und ich sagen bereits,

00:55:32: seit ein paar Jahren, dass wir bald Kinder bekommen wollen.

00:55:35: Allerdings habe ich das Gefühl, dass je älter ich werde,

00:55:37: je mehr ich auch über Kindererziehung, Entwicklung

00:55:40: und vor allem die Schwierigkeiten und wie krass anstrengend alles ist,

00:55:44: lerne, dass zu geringer wird mein Kinderwunsch.

00:55:47: Vielleicht ist es mir doch einfach zu hart.

00:55:50: Vielleicht bleibe ich doch lieber kinderfrei.

00:55:53: Habe auch mit meinem Partner bereits darüber gesprochen.

00:55:57: Und wir sind beide inzwischen echt unschlüssig.

00:55:59: Was meint ihr?

00:56:00: Ich finde, das ist dann wirklich "Liebestipps".

00:56:03: Weil, wenn Sie auch mit Ihrem Partner schon darüber gesprochen haben,

00:56:06: ist es ja schon so eine Entscheidung für eine Beziehung,

00:56:09: die sich mit dem Kinderwunsch losgeht.

00:56:11: Also, ich muss sagen, dass ich das total toll finde,

00:56:15: wenn sich Menschen so differenziert mit dem Kinderwunsch auseinandersetzen

00:56:19: und dann eben auch vielleicht zu dem Schluss kommen,

00:56:22: ist vielleicht nichts für mich oder für uns.

00:56:25: Weil, als wir erwachsen geworden sind,

00:56:30: so wie wir ausgewachsen,

00:56:32: wir sind ausgewachsen, so wie wir aufgewachsen sind,

00:56:36: war ja das quasi das Ziel, Kinder zu bekommen,

00:56:41: immer eine alternativlose Tatsache.

00:56:45: Es ist auch immer noch.

00:56:47: Im Prinzip wird man großgezogen, gerade als Frau.

00:56:51: Und es wird gesagt, du bist ja nur vollständig,

00:56:54: wenn du ein Eirat hast und Kinder bekommen.

00:56:56: Was ich jetzt mal ganz kurz sagen möchte,

00:56:59: das passt jetzt nicht richtig thematisch rein,

00:57:01: aber unsere Tochter ist so heftig fixiert auf Babys.

00:57:05: Und die spielt jetzt auch richtig mit dem Puppen.

00:57:07: Warum? - Meine Güte.

00:57:09: Weil es wird immer so gesagt,

00:57:11: ja, Interessen und Kinder und Geschlechterrollen existieren nicht.

00:57:14: So stehe ich auch immer noch dahinter.

00:57:16: Nur unser Sohn übelt es auf Bagger fixiert, unsere Tochter Babys.

00:57:20: Find ich schon spannend. - Interessante Beobachtung.

00:57:23: So. Ist das auch schon Vorbild?

00:57:26: Ist das schon? Weil Frauen, Mütter, fast ...

00:57:30: Also, ich meine, zum Beispiel bei meiner Cousine,

00:57:33: die hat jetzt ja neu geboren, natürlich heißt sie die ganze Zeit.

00:57:37: Natürlich macht ihr Mande viel,

00:57:39: aber sie stillt ja schon 30 Stunden am Tag.

00:57:42: Und ...

00:57:43: Ist das schon Rollenvorbild?

00:57:46: Oder woran liegt es?

00:57:47: Weil Bagger findet sie auch cool, aber Baby findet sie richtig cool.

00:57:51: Es ist einfach sehr schwierig, so ein Beispiel rauszugreifen

00:57:54: und da irgendwie eine Aussage drüber zu treffen.

00:57:56: Es ist halt ... kann man jetzt einfach nur so feststellen.

00:57:59: Es ist halt so spannend.

00:58:01: Auf jeden Fall wird es ja von klein auf auch so ein bisschen so gesagt,

00:58:05: ja, Kinderwunsch, Kinder zu bekommen,

00:58:07: ist das absolute Lebensziel, Kinder erfüllen dich,

00:58:09: machen dich zu einem vollständigen Menschen und so weiter.

00:58:12: Und wenn nicht, dann bist du gescheitert.

00:58:14: Ja, und vor allem aber auch dieses ...

00:58:16: Man kriegt einfach Kinder, man schenkt du mir endlich Enkel.

00:58:19: Das ist einfach so eine ... Das wird einfach gemacht.

00:58:22: Ich finde es total wichtig, dass Menschen anfangen,

00:58:25: das zu hinterfragen.

00:58:26: Und dass sie auch anfangen zu hinterfragen,

00:58:29: dass sie einen Anfangszeichen in der Lage sind, Kinder zu begleiten.

00:58:32: Weil ich bekomme oft Kommentare unter meinen Videos,

00:58:35: diese sind, ja, das ist ja alles schön und gut,

00:58:37: wie du mit deinen Kindern umgehst, aber ich hab halt vier Kinder,

00:58:40: da funktioniert sowas nicht.

00:58:42: Da muss man eben auch mal durchgreifen,

00:58:44: da kann man eben nicht immer nett sein,

00:58:46: sondern da muss man auch mit Strafen arbeiten und so weiter.

00:58:49: Und ich denke immer so, nee, muss man nicht.

00:58:51: Ich kenne sehr viele Menschen, die vier, fünf, sechs Kinder haben

00:58:55: und ihre Kinder bedürfnisorientiert und liebevoll begleiten.

00:58:58: Und die das hinkriegen, aber die sich auch bei jedem Kind überlegt haben,

00:59:02: kann ich das noch.

00:59:03: Ich hab noch die Kapazitäten, mich um dieses Kind liebevoll zu kümmern.

00:59:07: Und ...

00:59:08: Ich find das ganz problematisch, wenn eben viele Kinder

00:59:11: oder eine Überforderung als Ausrede benutzt werden.

00:59:14: Ich find das voll okay, wenn man sagt, ich hab vier Kinder

00:59:17: und ich komme jeden Tag an meine Grenzen,

00:59:19: ich möchte sie liebevoll begleiten, aber ich schaffe es nicht immer.

00:59:23: Aber dann kann man ja auch was ändern, als das zu sagen,

00:59:26: ich hab vier Kinder, ich muss die einfach anschreiben.

00:59:29: Du hast gut reden mit deinem einen Kind,

00:59:31: das find ich auch mal lustig, weil ich hab ja zwei Kinder.

00:59:34: Das schreib ich auch manchmal mit zwei Kindern,

00:59:36: wo ich mir denke, hab zwei, aber ...

00:59:38: Ja, ja, aber auf jeden Fall ...

00:59:40: Das ist so ein Punkt, den ich eigentlich sehr gut finde.

00:59:43: Und fragt euch mal, warum ihr denkt,

00:59:46: dass es nicht okay wäre, keinen Kinderwunsch zu haben.

00:59:48: Mhm. - Ja.

00:59:50: Ja, es ist halt wirklich dadurch, dass es einen so ...

00:59:52: was schon aufgedrückt wird, ist ja so Standard.

00:59:56: Erwachsene werden, arbeiten, Kinder bekommen, Haus.

01:00:01: So, das alles ...

01:00:02: Ah, heiraten, heiraten, dann Kinder bekommen.

01:00:05: Ich glaube, viele wollen doch einfach Babys bekommen.

01:00:08: Und verstehen nicht, dass aus diesem Baby in Mensch wird,

01:00:11: der einen eigenen Charakter hat, auf dem man keinen Einfluss hat.

01:00:14: Weil das denken ja auch viele,

01:00:16: durch Erziehung kann ich mein Kind in die Richtung formen.

01:00:19: Ich frage mich auch mal ... - Formen nicht.

01:00:22: Also, fragt euch auch mal ...

01:00:24: Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass wir so jung sind,

01:00:27: aber verliert man irgendwann den Zugang zu der eigenen Jugend.

01:00:30: Weil, also ...

01:00:32: Ja, meine Eltern hatten bestimmte Werte.

01:00:35: Und bestimmte Werte hab ich übernommen,

01:00:37: und andere fand ich sinnlos.

01:00:38: Und die hab ich bis heute nicht übernommen.

01:00:41: Und wenn meine Eltern diese Werte immer noch ...

01:00:43: weitertragen, frage ich mich auch manchmal,

01:00:45: warum macht ihr euch den Stress so?

01:00:48: Und ...

01:00:49: Ich frag mich halt ...

01:00:52: ob das dann einfach so vergessen wird.

01:00:54: Ich hab das nicht vergessen, wie ich mich gefühlt habe,

01:00:58: wenn ich bestraft wurde.

01:00:59: Ich weiß noch, dass ich manchmal so sauer war.

01:01:02: Meine Mama hat ganz lange geraucht.

01:01:04: Und wenn sie mich bestraft hat und ich das unverfand,

01:01:06: dann hab ich ihre Zigaretten geklaut und die weggeschmissen.

01:01:10: Weil ich mich rechnen wollte.

01:01:11: Also, ich hab daraus nichts gelernt, außer,

01:01:14: wie du mir, so ich dir.

01:01:16: Ja.

01:01:17: Vielleicht bin ich da auch in einem Spezialfall, keine Ahnung.

01:01:20: Es fehlt ja auch in unserer Gesellschaft,

01:01:23: dass das Bild von einer ...

01:01:25: von einer Frau, die keine Kinder hat, aber Glückliches.

01:01:29: Es wird ja immer dann einfach so ...

01:01:32: auch in Serien, Filmen, Medien,

01:01:36: dann ist da so diese gescheiterte Singlefrau,

01:01:39: die jetzt mit ... also mit Mitte 40 Single ist,

01:01:41: keine Kinder hat.

01:01:42: Geständig zu viel Wein trinkt,

01:01:44: und dann der Mascara ist immer so komisch verschmiert im Gesicht,

01:01:48: weil sie so viel heult.

01:01:49: Und ja, kein gesellschaftlich hochgehaltenen Entwurf für Frauen,

01:01:54: die keine Kinder haben.

01:01:56: Für Männer geht das ja noch, aber für Frauen gibt es halt einfach nicht.

01:02:00: Und weil halt auch irgendwie Frauen

01:02:02: sehr auf ihre Reproduktionsrolle ...

01:02:05: ähm, ja, beschränkt werden, reingedrängt werden.

01:02:09: Das sind wir ja schon wieder beim Thema Patriarchat.

01:02:13: Ähm, aber ja, das ... das existiert nicht.

01:02:16: Und deshalb finde ich es erst mal, also ...

01:02:18: man ist kein gescheiteter Mensch ohne Kinder.

01:02:21: Das muss man einfach ganz klar sagen.

01:02:23: Man kann durchaus ...

01:02:24: bin ich überzeugt von ... ich weiß es ja nicht, ich hab ja Kinder.

01:02:28: Aber ein glückliches Leben haben und sich darüber freuen,

01:02:31: dass man halt einfach sein Leben lang Freiheit hat.

01:02:34: Und es stimmt ja auch nicht, dass du zwangsläufig ...

01:02:37: ähm, dann eilt und einsam stürzt,

01:02:39: weil du keine Kinder hast,

01:02:40: du kannst auch eilt und einsam sterben, wenn du Kinder hast.

01:02:43: Vor allem ist das auch ein echt heftiger Anspruch an die Kinder,

01:02:47: wenn man alt ist.

01:02:48: Weil ... also, ich glaub, da hat man ...

01:02:50: irgendwie steht man da ja auch so ein bisschen in der Blüte des Lebens,

01:02:54: wenn die eigenen Eltern anfangen, alt zu werden.

01:02:57: Wenn das alles von einem selbst kommt,

01:02:59: dass man sich um die Eltern kümmern möchte,

01:03:01: dann ist das ja auch alles schön und gut.

01:03:04: Aber ich geh mal davon aus, dass es viele Menschen gibt,

01:03:06: die das nicht wollen, vielleicht auch, weil das Verhältnis zu den Eltern

01:03:10: nicht so gut ist und so weiter.

01:03:13: Und generell, Kinder sind ja nicht seine Freunde.

01:03:15: Und das ist auch dasselbe mit einer Partnerschaft.

01:03:18: Du kannst nicht erwarten, dass deine Kinder oder deine Kernfamilie

01:03:22: alle deine sozialen Bedürfnisse erfüllt.

01:03:24: Wenn du nicht einsam sein möchtest,

01:03:26: musst du ein soziales Umfeld schaffen, dann brauchst du eine Gemeinschaft.

01:03:30: Das ist ja durchaus möglich. - Genau.

01:03:32: Was ich auch noch sagen wollte,

01:03:34: ist, dass man dieses Thema ja auch nicht endgültig beschließen muss.

01:03:38: Natürlich ist dann der Zeitpunkt gekommen,

01:03:41: an dem man dann keine Kinder mehr bekommen kann.

01:03:44: Ich denke, da muss man dann auch vielleicht thematisch mit abschließen

01:03:47: und einfach sagen, das ist jetzt so, ich hab diese Entscheidung getroffen.

01:03:51: Und ich würde das auch nicht bereuen, diese Entscheidung zu haben.

01:03:55: Auch wenn von der Außen da was kommt oder so.

01:03:57: Ich glaube, man kann sich seine Familie wirklich auch selbst erschaffen.

01:04:01: Ich hab jetzt auch eine bekannte ...

01:04:03: Ihre Eltern leben jetzt wieder in der WG.

01:04:05: Die haben sich gemeinsam mit anderen Erwachsenen,

01:04:08: deren Kinder ausgezogen sind, einfach ein Haus gekauft.

01:04:11: So was kann man ja auch machen.

01:04:13: Ja, und auch wenn man ... - Es ist nicht die Kernfamilie,

01:04:16: die einen vollkommen macht und die alle Bedürfnisse erfüllt.

01:04:19: Das sollte man auch nicht erwarten.

01:04:21: Das ist, glaube ich, auch nicht möglich.

01:04:23: Ich muss sagen, dass die Beziehung zwischen Martin und mir

01:04:26: auch viel liebevoller, gesünder und freier geworden ist,

01:04:29: als wir einfach auch so ein bisschen akzeptiert haben,

01:04:32: dass wir nicht nur uns nicht nur nicht brauchen,

01:04:34: sondern dass wir tatsächlich andere brauchen

01:04:37: und dass wir auch nicht erwarten können,

01:04:39: dass die jeweils andere Personen

01:04:41: die das nicht erfüllt, weil das einfach nicht möglich ist.

01:04:44: Ähm, und auch wenn man schon ein Kind hat,

01:04:47: sollte man sich bei jedem weiteren Kind

01:04:49: sehr genau überlegen, ob finanzielle ...

01:04:52: Was jetzt schon wieder klassisch ist,

01:04:54: aber trotzdem für mich wäre es ein krasser Druck,

01:04:57: wenn ich finanziell wüsste, das reicht nicht für das nächste Kind,

01:05:00: dann würde ich, glaube ich, keines bekommen wollen.

01:05:03: Es geht nicht ums Erste, sondern ums nächste.

01:05:05: Finanzielle Kapazitäten da sind, op mentale Kapazitäten da sind.

01:05:09: Ich habe auch schon meine Kusine mit diesem Baby.

01:05:12: Ich liebe es, Kinder zu begleiten.

01:05:14: Auch die zwei Mädels, das war so schön.

01:05:16: Ich war hier mit vier Kindern alleine unterwegs,

01:05:19: ich hab's einfach nur genossen,

01:05:20: die sind jetzt auch schon älter, das merkt man auch noch mal.

01:05:24: Aber ich liebe Kinder einfach so sehr,

01:05:26: und ich liebe es, Kinder zu begleiten,

01:05:28: aber ich weiß, dass ich keine Kapazitäten hätte,

01:05:30: noch mal von vorne anzufangen mit einem Baby, zumindest nicht jetzt.

01:05:34: Und das ist auch was, was man sich immer wieder eingestehen sollte,

01:05:38: und ich bin da.

01:05:39: Aber ist es überhaupt fair, jetzt ein Baby in die Welt zu setzen,

01:05:44: mit den Ressourcen, die ich habe,

01:05:46: habe ich überhaupt noch Ressourcen für ein Kind übrig.

01:05:49: Ja.

01:05:50: Ich find's einfach cool und stark von Menschen,

01:05:53: die vielleicht einfach auch dieses Narrativ aufbrechen und sagen,

01:05:56: okay, ich möchte jetzt keine Kinder,

01:05:58: dadurch bin ich jetzt nicht weniger wert,

01:06:00: und ich bin nicht gescheitert,

01:06:01: und ich mach mir, finde meinen Weg, einfach ein cooles Leben zu führen.

01:06:06: Und das ist einfach, wir brauchen das auch,

01:06:09: wir brauchen auch einfach Menschen, die das auch irgendwie hochhalten.

01:06:13: Und leben.

01:06:14: Und nicht gescheitert sind, und dann vielleicht auch einfach Vorbilder

01:06:18: sind, gerade jetzt auf Social Media so, gibt es immer mehr Menschen,

01:06:21: die halt wirklich auch das so richtig zelebrieren,

01:06:24: ich hab keine Kinder, und so und so sieht mein Leben aus.

01:06:26: Und es ist so wichtig, dass es diese Rollmodels jetzt auch langsam

01:06:30: einfach gibt, dass Leute wissen, so kann mein Leben aussehen.

01:06:33: Ich muss nicht Karriere machen, wenn ich keine Kinder habe,

01:06:36: und ich muss mich auch nicht mehr machen.

01:06:38: Genau, das ist einfach mal Alternativentwürfe,

01:06:40: es in die Welt schaffen.

01:06:42: Ja.

01:06:43: Ich denke, dann sind wir jetzt am Ende unserer Folge.

01:06:47: Vielen Dank, dass ihr bisher bis hierhin gehört habt.

01:06:51: Und wir freuen uns einfach so sehr, wenn ihr uns unterstützt.

01:06:54: Und vielleicht, wenn euch der Podcast gefällt,

01:06:57: eine fünf Sterne Bewertung gebt.

01:06:59: Genau.

01:07:00: Und unsere Folgen teilt.

01:07:02: Das wär super, ja.

01:07:03: Damit würdet ihr uns so viel unterstützen.

01:07:06: Ich würde mich dann auch gerne auf unseren Kanälen folgen.

01:07:08: Außerdem, falls ihr euch jetzt nicht von unseren Kanälen kommt,

01:07:12: ich heiße Marlis Johanna und Martin heißt Johannes Martin.

01:07:15: Die sind auch noch mal verlinkt unten.

01:07:17: Genau, in der Beschreibung der Folge.

01:07:19: Vielen Dank.

01:07:21: Und bis zum nächsten Mal.

01:07:23: (Dynamische Musik)

01:07:28: (Dynamische Musik)

01:07:35: (Dynamische Musik)

01:07:38: *Musik*

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