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Q&A: Kinderfrust, Zähneputz-Dramen und Partnerschaftsfragen

Shownotes

In dieser Folge beantworten wir Fragen, die viele Eltern beschäftigen: Was tun, wenn das Kind sich weigert, die Zähne zu putzen? Wie begleite ich den Frust meines Kindes, ohne selbst überfordert zu sein? Wie reagiere ich, wenn mein Kind heimlich alle Berliner bei den Großeltern aufisst? Und wie finde ich die Balance zwischen dem Unterstützen von Gefühlsverarbeitung und dem „einfach schreien lassen“?

Außerdem geht es darum, wie unser eigenes Körperbild das Essverhalten und die Selbstwahrnehmung unserer Kinder beeinflusst – und was Gleichberechtigung in der Partnerschaft wirklich bedeutet.

Diese Folge bietet praktische Tipps und Denkanstöße für Eltern, die ihre Kinder liebevoll begleiten und gleichzeitig auch auf sich selbst achten möchten.

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Transkript anzeigen

00:00:00: (Dynamische Musik)

00:00:01: Wir sind zurück mit einer neuen Folge.

00:00:08: Letzte Woche ist leider ausgefallen.

00:00:10: Wir haben es einfach nicht zeitlich reingekriegt.

00:00:13: Irgendwie war einfach zu viel los.

00:00:15: Und ich hab dann ressourcenmäßig gesagt,

00:00:18: Martin, ich kann nicht.

00:00:19: Ich imübe das uns alles zu viel.

00:00:21: Wir müssen diese Folge ausfallen lassen.

00:00:23: Verzeiht uns bitte.

00:00:24: Aber wenn so eine Folge mal ausfällt und wir das nicht angekündigt haben,

00:00:28: ist es nicht irgendwie, weil wir ...

00:00:30: und es nicht so wichtig ist oder keine Ahnung,

00:00:32: sondern weil es nicht möglich war, die aufzunehmen.

00:00:35: Für diese Folge haben wir uns überlegt, ein Q&A zu machen.

00:00:38: Ihr habt echt mega spannende Fragen gestellt.

00:00:41: Und da wollen wir gleich mal rein starten

00:00:43: und eure Fragen beantworten.

00:00:45: Falls ihr das verpasst habt,

00:00:48: ihr habt uns die Fragen bei unserem Instagram-Account-Mutti,

00:00:52: die beste Punkt, Podcasts in der Story stellen können.

00:00:55: Wenn ihr generell Fragen habt oder uns Feedback geben wollt

00:00:58: für Folgen, Ergänzungen habt oder eben so was wie ein Q&A nicht verpassen wollt,

00:01:02: folgt auf jeden Fall diesem Account.

00:01:04: Ja, perfekt.

00:01:06: Und tatsächlich wollte ich jetzt an der Stelle noch mal kurz sagen,

00:01:10: ich hab nämlich noch überlegt, ob ich auf dem ...

00:01:12: Also da hochlade quasi am Mittwoch, dass die Folge eben ausfällt

00:01:16: beziehungsweise später kommt, weil eigentlich hatten wir geplant,

00:01:20: sie Donnerstag oder Freitag rauszubringen.

00:01:22: Aber leider sind dann unsere Kinder halt noch krank geworden

00:01:26: auch weil in der Kita ein dubioses Magen-Darm-Dings ausgebrochen ist.

00:01:31: Und wir wollten, dass unsere Kinder davon verschont bleiben.

00:01:34: Aber die sind dann eben, wie gesagt, zusätzlich krank geworden.

00:01:37: Aber eben trotzdem krank.

00:01:39: Deshalb waren dann auch die Kapazitäten nicht mehr da,

00:01:42: um irgendwie noch mal was aufzunehmen.

00:01:44: Deshalb kam dann auch keine Ankündigung.

00:01:46: Vielleicht müssen wir da auch noch mal gucken,

00:01:49: wenn's Mittwoch nicht da ist, sagen wir, es fällt einfach raus.

00:01:52: Ja, ich weiß. - Ich war vielleicht kürt.

00:01:54: Ich weiß nicht, ob ihr mal count, weil wenn dann kommen dort

00:01:57: Ankündigungen rein. - Ja.

00:01:59: Alles klar, wir starten einfach mal mit der ersten Frage.

00:02:02: Ich werd sie vorlesen.

00:02:03: Glaubenssatz, institutionelle Betreuung erst ab Ex-Jahren.

00:02:07: Woher, was haltet ihr davon?

00:02:09: Das ist auch mal eine komplexe Frage.

00:02:12: Ich hab die Fragen übrigens nicht durchgelesen.

00:02:15: Wollt ihr zu dem Thema noch mal eine Sonderfolge,

00:02:18: wenn ja, dann kommentiert das mal.

00:02:20: Ich glaub, das ist auch ein Thema,

00:02:22: wo wir unsere Folgenliste drauf haben,

00:02:25: also, worüber wir eine separate Folge geplant haben.

00:02:29: Voll, also gerade um so Fremdbetreuung

00:02:31: geht ja vor allem wahrscheinlich um so Kita und so was,

00:02:34: nicht um Großeltern.

00:02:35: Wenn euch das aber zum Thema Großeltern haben,

00:02:37: wir haben tatsächlich schon eine Folge.

00:02:39: Da könnt ihr auf jeden Fall mal reinhören,

00:02:41: die heißt Harmonie mit den Großeltern.

00:02:43: Glaubenssatz, okay.

00:02:45: Also, ich finde die Frage ist so komplex,

00:02:47: weil es so viele Faktoren nicht rein spielen,

00:02:50: aber ich hab angefangen bei, was ist das für eine Einrichtung?

00:02:53: Ja, und angefangen bei mit X Jahren,

00:02:56: so ist ja ein Unterschied, ob du sagst,

00:02:58: mit einem halben Jahr geb ich mein Kind in die Kita,

00:03:01: oder mit zwei, drei Jahren vielleicht.

00:03:03: Ja, aber auch da hängt es halt komplett von der Einrichtungsart

00:03:06: und Qualität an, ob ich sagen würde, es ist gut oder schlecht.

00:03:09: Also, ich würde zum Beispiel sagen,

00:03:11: wenn du dein Kind mit drei Monaten für zwei Stunden am Tag

00:03:14: zu einer Nenny oder sowas gibst,

00:03:16: die halt irgendwie maximal drei Kinder betreut

00:03:19: und eine gute Bindung zu dem Kind hat,

00:03:21: dann ist es halt einfach mega geil.

00:03:25: Also, weil das Kind hat eine zusätzliche Bezugsperson,

00:03:27: du hast zwei Stunden Entlastung am Tag,

00:03:30: was halt einfach nur positiv sein kann so.

00:03:32: Und ja, also, es ist halt keine Person,

00:03:36: die jetzt komplett überfordert ist,

00:03:38: sondern sie ist halt liebevoll zugewandt, bla, bla, bla.

00:03:41: Aber ein dreimonter-altes Baby in eine Einrichtung zu geben,

00:03:44: wo 18 andere Babys noch sind und nur eine erzieherin,

00:03:47: halte ich jetzt für keine gute Idee.

00:03:49: Man kann das gar nicht so pauschal sagen.

00:03:51: Also, man kann, glaube ich, nicht pauschal sagen,

00:03:53: dass Fremdbetreuung jetzt ab einem Alter x per se schlecht ist,

00:03:57: sondern es kommt halt immer darauf an, wie das gemacht wird

00:04:00: und ob das halt dem Kind gerecht wird.

00:04:03: Und unsere Meinung nach ist das möglich,

00:04:07: in jeder Situation irgendwie Fremdbetreuung zu haben,

00:04:10: die dem Kind, den Bedürfnissen des Kindes gerecht wird.

00:04:14: Genau, muss man halt im Einzelfall schauen.

00:04:17: Na ja, also, im Endeffekt muss es ja nicht unbedingt

00:04:19: den Bedürfnissen des Kindes immer gerecht werden,

00:04:21: weil das ist generell gar nicht so möglich.

00:04:24: Aber halt einfach nur, was mir wichtig wäre,

00:04:26: ist, dass die Bedürfnisse zumindest ernst nehmen

00:04:28: und halt auch gewaltfrei erziehen können.

00:04:32: Und dass der Betreuungsschlüssel halt nicht so ist.

00:04:35: Also, theoretisch ist es möglich,

00:04:36: wenn da irgendwie 18 Babys so ein Kleinkinder sind

00:04:39: und eine Betreuungsperson,

00:04:40: dass die es aus irgendeinem Grund hinbekommt, nicht zu überfordern.

00:04:44: Also, das ist ein sehr unwahrscheinliches Szenario.

00:04:47: Und für mich wäre es einfach nur wichtig,

00:04:49: dass ich quasi wie so gewährleisten kann,

00:04:52: oder dass die Umstände so aussehen,

00:04:54: als würden die Erzieher*innen oder wer auch immer halt nicht überfordern.

00:04:58: Also, dass halt eben deshalb der Betreuungsschlüssel gut ist.

00:05:01: Weil einfach, ja, sobald jemand in Stress kommt

00:05:04: und eben sich überfordert fühlt und so weiter,

00:05:06: dann steigt ja auch das Risiko für Gewalt und so was.

00:05:08: Ja.

00:05:09: Und dass halt die Bindung oder die Beziehung zwischen

00:05:14: den Betreuer*innen und dem Baby halt gut sind.

00:05:18: Ja.

00:05:19: Also, dass sich das Baby da sicher und auch aufgehoben fühlt.

00:05:22: Oder das Kind oder was auch immer.

00:05:24: Falls ihr euch eine extra Folge zu dem Thema wünscht,

00:05:27: dann schreibt das gerne, weil das ist auch ein Thema,

00:05:29: wo man einfach eine ganze Folge drüber machen sollte.

00:05:32: Ja, da kommen ja auch viel so Glaubenssätze zusammen,

00:05:35: wie jetzt mit diesen Bindungspersonen oder auch so kulturelle Prägungen.

00:05:39: Also, wie Westdeutschland,

00:05:40: da tendieren die Mütter eher dazu,

00:05:42: später zu geben als in Ostdeutschland,

00:05:44: weil das halt so sozialisiert ist.

00:05:46: Generell, warte mal, was wollte ich jetzt gerade sagen?

00:05:49: Ach so, bei solchen Themen könnt ihr auch noch mal

00:05:51: wirklich in die Bindungsfolge reinhören.

00:05:53: Wenn euch da wegen der Bindung irgendwie,

00:05:55: wenn ihr euch da unsicher seid.

00:05:56: Da gibt es auf jeden Fall auch Antworten dazu.

00:05:58: Ja, voll. Oder halt eben in die Großelternfolge.

00:06:01: Indizienz, ja, genau.

00:06:02: Alles klar.

00:06:03: Mal zur nächsten Folge.

00:06:05: Frage.

00:06:06: Mal zur nächsten Frage.

00:06:08: Wie begleitet ihr beim Kind Frustrationen,

00:06:11: wo kann ich irgendwie besser begleiten als Frust?

00:06:14: Ich würde jetzt dazu mal sagen,

00:06:16: wir haben eine Folge zu Gefühle begleiten rausgebracht.

00:06:20: Und dort sagen wir eigentlich alles,

00:06:22: was ihr wissen müsst, wie man Gefühle begleitet.

00:06:25: Ich würde gerne noch mal auf diesen Unterschied

00:06:29: zwischen Wut und Frust eingehen und warum dir das schwerer fällt.

00:06:32: Weil ich glaube an sich, Frust und Wut sind jetzt ...

00:06:37: Also, man kann da differenzieren, aber ich glaube,

00:06:40: Frust ist im Kern auch Wut.

00:06:42: Und ich frage mich, wenn es dir schwer fällt,

00:06:44: Frust zu begleiten, aber Wut okay ist,

00:06:47: dass du vielleicht ein Problem damit hast,

00:06:50: wenn du der Meinung bist,

00:06:52: dass die Gefühle vielleicht nicht gerechtfertigt sind.

00:06:56: Und es deshalb schwerer zu begleiten ist.

00:06:59: Also, ich glaube, per se macht es keinen Unterschied,

00:07:02: ob du Frust oder Wut begleitest.

00:07:04: Und ich kann mir vorstellen, dass einfach bei dir liegt.

00:07:08: Dass du da differenzierst und eins schwerer für dich ist

00:07:12: als das andere.

00:07:13: Und dann müsstest du bei dir gucken, wo ist der Unterschied?

00:07:17: Und warum macht es für dich einen Unterschied,

00:07:19: ob es Wut oder Frust ist?

00:07:21: Was ist der Unterschied zwischen Wut und Frust?

00:07:24: Eigentlich hatte ich jetzt auch gesagt,

00:07:26: dass Frust wie eine mildere Form von Wut ist.

00:07:29: Und dann finde ich es auch fast eher einfacher auszuhalten.

00:07:32: Vielleicht ist es auch dieses ständige Rum-Nörgeln.

00:07:35: Ich glaube, ich kann mir vorstellen,

00:07:37: dass du vielleicht damit gemeintest,

00:07:39: wenn das Kind kommt und sagt, ich will spielen.

00:07:42: Und du sagst, ich will das gerade nicht,

00:07:44: ich will was anderes machen.

00:07:46: Und dann das Kind das nicht akzeptieren kann.

00:07:49: Und dann frustriert, reagiert und die ganze Zeit zu Rum-Nörgeln.

00:07:53: Oder dann anfängt, was viele Kinder da machen,

00:07:55: ist auch dazu zu tendieren,

00:07:57: ein Geschwisterkind anfangen zu ärgern,

00:08:00: weil sie langweilig ist.

00:08:01: Oder weil sie das kompensieren müssen, diesen Frust.

00:08:04: Das aussieht bei Kindern häufig durch ein Wut-Anfall und Frust,

00:08:08: durch destruktives Verhalten.

00:08:10: Ich würde es auch als Frust bezeichnen.

00:08:12: Und ich weiß, dass es im Kern ist es Wut,

00:08:15: aber ich würde es als Frust bezeichnen,

00:08:17: wenn das Kind keine Ahnung, was ausmalen möchte.

00:08:20: Das klappt nicht so, wie es sich vorstellt.

00:08:23: Und dann kriegt es ein Gefühlsturm.

00:08:25: Das würde ich auch unter Frust verstehen.

00:08:28: Aber ich finde schon, dass Frust wie eine Vorstufe von Wut ist.

00:08:31: Aber ich hatte letztens schon meine Unterhaltung

00:08:34: in der auch klar geworden ist.

00:08:36: Oder in der ich gefragt worden bin,

00:08:39: wie frustrationstolerant ich bin.

00:08:41: Da habe ich gemerkt, dass mein Gegenüber und ich uns gar nicht

00:08:45: so richtig einigen konnten, was ist jetzt wirklich Frust.

00:08:48: Ja. - Und deshalb, ich glaube,

00:08:50: das ist prinzipiell ein Problem, dass es sehr individuell ist,

00:08:54: was man als Frust bezeichnet und was man als Wut bezeichnet.

00:08:58: Ich glaube, bei so gerade Details an Gefühlen

00:09:02: ist es doch sehr individuell,

00:09:05: wo man quasi das Schema Wut hat und wo man das Schema Frust hat.

00:09:10: Und wie man das verordnet.

00:09:11: Das ist bei allen Sachen individuell, aber ich glaube,

00:09:15: bei so Gefühlen ist es noch individueller.

00:09:17: Ich würde trotzdem die Frage so beantworten,

00:09:20: nach meiner Definition von Frust,

00:09:22: weil du hast sie auch nach deiner Definition beantwortet.

00:09:25: Und wenn deine Definition, wie meine Definition ist,

00:09:28: quasi so was wie, dass das Kind nicht

00:09:31: irgendwie jetzt einen krassen Wutanfall bekommt,

00:09:33: sondern eher destruktives Verhalten, also anfängt,

00:09:37: ich weiß nicht, die Erde aus eurer Pflanze rauszupulen

00:09:40: oder keine Ahnung, irgendwie Ball durch die Gegend wirft

00:09:44: oder was weiß ich, und einfach so ein bisschen anfängt zu nerven

00:09:48: oder was Kinder aufhielmachen, wenn man sagt,

00:09:51: ich schreibe an meinem Laptop irgendwas

00:09:55: und ein Kind will mit mir spielen, kommt zu mir, sagt hier,

00:09:59: spielt mit mir, ich sage nein,

00:10:00: Kind fängt an, auf meiner Laptop-Tastatur rumzuhauen.

00:10:04: Das wäre so was, was ich als frustriertes Verhalten

00:10:07: quasi klassifizieren würde, also ich persönlich.

00:10:10: Und ich reagiere, früher hätte ich darauf sehr wütend reagiert

00:10:13: und mit Schimpfen und keine Ahnung was,

00:10:16: oder hätte mich resigniert gezeigt und gesagt,

00:10:18: okay, ich spiele jetzt mit dir, du hältst das anscheinend nicht aus.

00:10:22: Aber mittlerweile versuche ich einfach nur,

00:10:24: mein Dokument so in Sicherheit zu bringen,

00:10:27: dass ich das nicht reagieren kann.

00:10:28: Und dann lass das Kind einfach machen, nehmen die Zeit,

00:10:32: um quasi eine Pause zu machen, kurz durchzuatmen und abzuatmen,

00:10:35: weil das wird dem Kind auch langweilig.

00:10:37: Und wenn man darauf nicht reagiert,

00:10:39: dann hört so ein Verhalten auch einfach wirklich sehr schnell auf.

00:10:43: Und dann kommt das Kind voll oft auch schon mit einer eigenen Lösung,

00:10:47: um die Ecke zum Beispiel, ich könnte ja neben dir sitzen und malen.

00:10:51: Ich habe an der Stelle noch einen ganz wichtigen Tipp

00:10:54: für die Situation "Steuerung S oder Kommand S"

00:10:57: ist der Shortcut für Speichern.

00:10:59: Einfach drücken, dann ist das Dokument in Sicherheit.

00:11:02: Bei mir speichert das Dokument sich immer automatisch.

00:11:05: Das ist auch gut.

00:11:06: Aber ich würde es trotzdem schließen und ein anderes öffnen.

00:11:10: Ich würde sagen, Moment. - Moment.

00:11:11: Kurz speichern.

00:11:13: Ja, genau, also einfach so ein bisschen,

00:11:15: dass auch Akts akzeptieren, dass das Kind

00:11:17: gerade diese Übergangssituation nicht handeln kann,

00:11:20: frustriert reagiert und dann einfach den Frust halt aushalten,

00:11:23: indem man halt einfach auch das gar nicht näher thematisiert,

00:11:26: dass es jetzt frustrierend ist.

00:11:28: Also ich würde es gar nicht so groß,

00:11:29: jetzt bist du aber frustriert, das liegt da und daran nicht.

00:11:33: Ich würde da gar nicht frustriert auf eingehen,

00:11:35: sondern einfach nur die Situation gemeinsam so nehmen,

00:11:38: wie sie jetzt gerade kommt und dann ist es halt so.

00:11:41: Und halt selbst nicht wütend werden ist zu Hause.

00:11:43: Ja, genau, also wenn man das dann als Pause für sich selbst sieht,

00:11:47: dann ist ja eh gut.

00:11:48: Wenn ihr gerade Nudeln kochen halt vielleicht kurz vom Herd nehmen.

00:11:51: Wenn ihr das so habt, zur Gefühle begleiten,

00:11:54: hört in unserer Folge rein, wie bereits gesagt.

00:11:56: Da gibt es auf jeden Fall deutlich mehr Informationen.

00:11:59: Kommen wir zur nächsten Frage.

00:12:02: Wie gewaltfrei Zähne putzen,

00:12:04: wenn anderthalbjähriges Kind kaum mitmacht,

00:12:07: auch mit Liedern, Büchern und so weiter nicht?

00:12:09: Anerthalb, wieviele Zähne haben die?

00:12:13: Vier, fünf, sechs, sieben?

00:12:15: Hm.

00:12:16: Also ich glaube insgesamt,

00:12:19: wenn gar nichts klappt,

00:12:21: könnte das ein Zeichen dafür sein,

00:12:23: dass das Kind Zähne putzen mit Stress verbindet.

00:12:26: Und die falsche Herangehensweise wäre dann,

00:12:29: weiter Stress rauszumachen.

00:12:31: Weil das Kind dann natürlich, also das Problem ist ja,

00:12:34: dass das Kind das mit Stress verbindet.

00:12:36: Und dann wird es das auch weiterhin tun.

00:12:38: Beziehungsweise, wenn der Stress noch größer wird,

00:12:41: weil nichts klappt, dann verbindet es mit noch mehr Stress.

00:12:44: Und das ist auf gar keinen Fall eine Lösung,

00:12:47: weil so kann es ja nicht weitergehen.

00:12:49: Und dann ist es auch immer noch so,

00:12:51: dass man in dem Alter regelmäßig,

00:12:53: also einmal im Jahr, immer beim Zahnärzt.

00:12:55: Und ... - Ja, nach wie vor.

00:12:57: Ja, ja, genau.

00:12:59: Aber da auch, also seit sie halt Zähne haben.

00:13:02: Wow, solltet ihr übrigens auch machen generell.

00:13:04: Aber auf jeden Fall hatten wir auch eine sehr gute Kinderzahnärztin,

00:13:08: die wir jetzt leider nicht mehr haben, weil wir umgezogen sind.

00:13:11: Und die meinte halt auch, in dem Alter ist es eigentlich

00:13:14: gar nicht so relevant, was, wie viel und wie lang

00:13:17: ist die Routine des Putzens, also dass sie morgens und abends sich dran gewöhnen,

00:13:22: dass man da die Zähne putzt und dass sie da

00:13:24: zumindest einmal überall drüber geschrubbt sind, quasi.

00:13:27: Also dass sie die halt auch, wenn sie nur drauf rumkauen.

00:13:30: Ja, da können die eben auch auf der Brüste rumkauen selber.

00:13:33: Und was ich noch sagen wollte,

00:13:35: wenn eure Kinder Zähne putzen immer, immer komplett ablehnen,

00:13:38: könnte es sich auch lohnen, einfach noch mal zu gucken,

00:13:41: was ist das eigentlich für eine Zahnbürste, die wir da haben?

00:13:45: Weil wir hatten jetzt auch unseren Kindern neue Zahnbürsten gekauft,

00:13:47: die haben sich mitgeputzt und sich ausgestellt,

00:13:49: dass die neue Zahnbürste einfach super hart.

00:13:52: Also sie hat ja einfach weh getan im Mund,

00:13:54: obwohl sie sich die selbst ausgesucht hat,

00:13:56: weil da irgendwas Cooles drauf war, keine Ahnung.

00:13:58: Aber halt dann einfach noch mal eine kleinere, weichere Zahnbürste holen.

00:14:01: Genau, was wir halt machen, wenn es gar nichts geht,

00:14:04: ist auch gerne einfach mal ...

00:14:06: Was Martin schon gesagt hat, mit dem Druck rausnehmen,

00:14:08: viele haben halt einfach so viel Druck dahinter,

00:14:11: dass es einfach wirklich auch so was wie auf YouTube

00:14:13: irgendwie ein Lied anmachen oder so die beste Option ist.

00:14:16: Da müsst ihr vielleicht mal ein paar Wochen lang

00:14:18: mit irgendeinem Kinderlied auf YouTube die Zähne,

00:14:20: was drei Minuten geht, da gibt es ja auch viele Lieder.

00:14:23: Und danach ist aber dieser ...

00:14:25: ist es nicht mehr diese Verknüpfung im Gehirn,

00:14:27: Zähne putzen, gleich Stress.

00:14:28: Und es ist ganz wichtig, dass ihr diese Verknüpfung nicht ...

00:14:31: Ja. - Also nicht nur nicht ...

00:14:33: aufrecht erhalten sind und dass ihr die auflöst,

00:14:36: weil sonst putzt euer Kind immer Wachsenalter auch nicht gerne Zähne.

00:14:39: Und ...

00:14:41: was man halt einfach generell machen kann,

00:14:43: ist bei der Ernährung einfach gucken, Zuckerarm,

00:14:45: nicht keine Säfte und so ein Kram.

00:14:47: Und wenn ihr halt eh, also wenn ihr eh irgendwie ...

00:14:49: ganzheitlich eure Kinder ernährt quasi,

00:14:52: und da jetzt nicht so viel verarbeitete Lebensmittel und so,

00:14:55: dann ist das mit dem Zähne putzen auch halt so wild.

00:14:57: Ja, genau, das war nämlich das, was auch ...

00:15:00: unsere erste Zahnärztin dazu gesagt hatte.

00:15:02: Die meinte, ja, so bisschen auf der Zahnwüste rumkauen und so,

00:15:05: das passt alles.

00:15:06: Wichtig ist dann halt, dass die Kinder nicht Säfte trinken oder so,

00:15:10: weil die haben Zucker und die haben eben noch Säure.

00:15:13: Und Säure ist ja eben das, was die Löcher macht am Ende.

00:15:16: Ja.

00:15:17: Und gerade, wenn es in dem Alter darum geht,

00:15:19: eine Routine zu etablieren,

00:15:21: ist es eben wichtig, dass diese Routine etabliert wird,

00:15:23: aber ohne großen Stress, weil sonst etabliert man halt Stress,

00:15:27: und dann wird meinem weiteren Verlauf auch eben immer diese Probleme haben.

00:15:31: Ja.

00:15:32: Deshalb würde ich sagen, Hauptsache Stress rausnehmen.

00:15:35: Und wenn das Kind einen Tag nicht Zähne putzt,

00:15:37: wird's nicht gleich Löcher bekommen,

00:15:39: sofern es nicht die ganze Zeit Saft trinkt oder so.

00:15:42: Es gibt eben die ganze Zeit Saft trinken in dem Alter und Zucker essen.

00:15:46: Oder Quetschies.

00:15:47: Sobald er auf acht hat, diese Quetschies sind nicht wegen dem Inhalt,

00:15:50: was da drin ist, blöd, sondern weil die halt,

00:15:53: dadurch, dass die Kinder so transaugen,

00:15:55: diesen Fruchtzucker überall im Mund verteilen,

00:15:57: dass er Quetschies lieber mit einem Löffel geben.

00:16:00: Okay, spannend.

00:16:01: Aber genau, dass man irgendwie darauf achtet, dass das so passt.

00:16:05: Was halt sein kann, das war,

00:16:07: dass die Erfahrungen haben wir auch gemacht,

00:16:09: dass sie mal in einem bestimmten Alter Antibiotika bekommen.

00:16:13: Dann kann es sein, dass die Zähne belagbekommen.

00:16:15: Weil dort nämlich quasi ...

00:16:18: Also die Bakterien auf den Zähnen, da sind ja nicht nur schlechte Bakterien,

00:16:22: da sind auch eben gute Bakterien, die auch die Zähne beschützen quasi.

00:16:26: Und wenn die durch Antibiotika abgetötet werden,

00:16:29: dann kann es sein, dass sich relativ schnell so Zahnbelag bildet,

00:16:32: der dann relativ hartnäckig ist.

00:16:34: Das kann passieren.

00:16:36: Aber der geht mit der Zeit dann auch wieder weg.

00:16:39: Der ist plus recht hartnäckig.

00:16:41: Es dauert schon ein paar Monate, bis der wieder weggeht.

00:16:43: Aber im Zweifel, sucht euch einen guten Kinderzahnarzt

00:16:46: und lasst euch da noch mal beraten.

00:16:48: Und genau, im Endeffekt würde ich mir da,

00:16:51: solange ihr jetzt wirklich ...

00:16:53: Ich denke, wenn die Eltern auf Zähne putzen,

00:16:56: achten sie auch ein Stück weit auf die Ernährung.

00:16:58: Also achtet einfach mit auf die Ernährung.

00:17:01: Ja, genau.

00:17:02: Sobald das Gebiss vollständig ist, sind die Kinder auch älter.

00:17:05: Dann sind die ja so 2,5 bis 3, glaube ich.

00:17:08: Ich glaube, unsere Tochter ist fast 3,

00:17:10: die kriegt jetzt ihre letzten Backenzähne, ich glaube.

00:17:13: Ich krieg die noch Zähne. - Ich glaube schon,

00:17:15: dass die zweiten Backenzähne ...

00:17:17: Bin ich mir gar nicht sicher.

00:17:19: Aber bei ihr ist es jetzt halt auch so,

00:17:21: man hat das sehr deutlich gemerkt.

00:17:23: Auch bei unserem großen Kind so mit 3, 3,5,

00:17:25: bei ihr jetzt schon ein bisschen früher,

00:17:28: dass es dann entspannter wird, weil sie das verstehen,

00:17:30: mit dem Zähne putzen, weil es eine Routine ist,

00:17:33: weil man dann auch mal so was machen kann,

00:17:35: wie, dass sie ein Video angucken.

00:17:37: Natürlich muss man trotzdem noch drüber putzen,

00:17:39: aber das alles schon kontrolliert, da funktioniert.

00:17:42: Ab da ist es auch erst relevant, weil ab da ...

00:17:44: ist das Gebiss vollständig, und ab da essen die ja erst richtig viel.

00:17:48: Ja, und das ist auch so, wenn ...

00:17:50: Auch mit dem drüber putzen, das ist wichtig,

00:17:53: aber es ist zum Beispiel auch so, wenn das Kind mal ...

00:17:55: Wenn das gar nicht drüber putzen lassen will,

00:17:57: und das total stressig wird,

00:17:59: man dann soll es einfach selbst putzen,

00:18:01: dann mal drauf rumkauen, genau, das ist immer noch besser als nichts.

00:18:05: Dann kommt auch irgendwie Flurid überall mal hin.

00:18:07: Und genau, das passiert auch schon ein bisschen ...

00:18:10: Richtig sollte noch nicht die Regel sein.

00:18:12: Okay.

00:18:13: Gut.

00:18:14: Schauen wir mal, was hier die nächste Frage bringt.

00:18:18: Ist das ein Junge oder ein Mädchen?

00:18:29: Kind.

00:18:30: Bestimmt ein Wachstumshunge.

00:18:33: Ist das wichtig?

00:18:34: Ja, schon, weil ...

00:18:36: Also, wie viele Berliner sind das?

00:18:38: Ich hab mich gerade nur gewundert, weil es jetzt viele sein müssen.

00:18:42: Aber ich dachte, so ein 14-jähriger Junge im Wachstum ...

00:18:45: Ich könnte gar nicht mehr als ein Berliner essen,

00:18:47: vielleicht anderthalb, wenn irgendein Kind Berliner drauf ist.

00:18:50: Ja, aber ich glaub, wenn man im Wachstum ist,

00:18:52: dann ist es schon noch mal was anderes.

00:18:54: Ja, das stimmt.

00:18:56: Ich glaub, wenn Kinder fragen, warum zur Hölle ist das heimlich gegessen?

00:18:59: Ich würd halt so sagen, okay, wenn du ...

00:19:02: Ich glaub, ich fänds hauptsächlich richtig lustig.

00:19:04: Ich glaub, ich fänds einfach so absurd.

00:19:07: Es ist halt absurd.

00:19:08: Aber wenn das generell irgendwie so ein Problem ist,

00:19:11: dass das Kind sich dann egoistisch verhält,

00:19:14: vielleicht auch in anderen Situationen,

00:19:17: dann würde ich halt sagen, also ...

00:19:19: Prinzipiell würde ich da nicht schimpfen oder so

00:19:23: und das nicht bestrafen, weil das ja quasi ...

00:19:25: so ein ...

00:19:26: ja, so ein künstliches Erziehen ist an der Stelle.

00:19:30: Aber ich würd das Kind schon auf eine authentische Art spüren lassen,

00:19:34: dass das blöd war.

00:19:35: Wenn das einfach blöd war und alle Beteiligten enttäuscht sind

00:19:39: und das Blöd finden, dass keine Berliner mehr gibt,

00:19:42: dann wird das Kind merken, dass es blöd war.

00:19:45: Aber mit einem 14-jährigen Kind kann er auch schon reden.

00:19:48: Auf eine authentische Art und Weise.

00:19:50: Man kann halt auch drüber reden, aber ...

00:19:52: Ich würd sagen, es ist wichtig, dass das Kind

00:19:54: auf eine authentische Art und Weise vermittet bekommt,

00:19:57: dass das jetzt blöd war.

00:19:59: Weil ich glaube, ehrlich, so eine entspannte Haltung zu Zucker,

00:20:02: wie wir haben, haben die wenigsten.

00:20:04: Die meisten, die so eine Frage stellen, sind ja,

00:20:07: das Kind Völlerei und frisst so viel, dass ich nicht in keiner Hand ...

00:20:10: Oh ja, daran hab ich nicht gedacht. - Genau, weil wir null Bezug

00:20:14: zu dem Thema haben. - Stimmt.

00:20:16: Ich glaub, dass es gerade bei so popartierenden Mädchen auch

00:20:19: so ein Thema wäre von, mein Kind frisst da heimlich so.

00:20:22: Das ist halt auch ein Gestört ...

00:20:25: Kann an Zeichen für ein gestörtes Erstfalten sein,

00:20:28: das hab ich gar nicht reingelesen in die Frage,

00:20:30: aber ihr könnt ja wirklich diese Sorge hinterstecken,

00:20:33: was ist, wenn mein kindengestörtes Erstverhalten zeigt

00:20:36: und dadurch halt mehr gewichtig wird.

00:20:38: Ja, also im Endeffekt so die Frage, wie euer Kind aussieht,

00:20:42: also was für eine Körper von euer Kind hat,

00:20:44: sollte für euch komplett zweitrangig sein,

00:20:46: erstrangig sollte für euch sein,

00:20:48: wie die psychische Verfassung von eurem Kind ist.

00:20:51: Und ...

00:20:52: Ich bin der Meinung, dass ...

00:20:56: gerade diese Fixierung auf Körper dazu führt,

00:21:00: dass Kinder halt gestörtes Erstverhalten entwickeln. - Ja.

00:21:04: Und dann eben auch ein Risikofaktor für Übergewicht

00:21:07: oder mehrgewichtet, was auch immer ist.

00:21:09: Weil halt auch solche Fressattacken,

00:21:11: wenn das halt wirklich Fressattacken sind,

00:21:13: ich weiß nicht, wie viele Berliner es waren,

00:21:15: ob da jetzt zehn Berliner lagen,

00:21:17: weil dann wäre das natürlich schon ziemlich heftig.

00:21:20: Auch vier Berliner fänd ich schon viel.

00:21:22: Genau, könnte halt eine Art Fressattacke sein,

00:21:25: die sich in der Erstellung hindeutet.

00:21:27: Oder halt auf so einen generellen Mangel quasi.

00:21:29: Also, wenn man ...

00:21:31: Okay, nehmen wir mal an.

00:21:33: Ich weiß nicht, ob ein Mädchen im Wachstum auch so viel ist.

00:21:36: Aber ich hab jetzt schon oft gehört,

00:21:38: dass Jungs im Wachstum echt viel essen.

00:21:40: Wenn Junge im Wachstum ist und vier Berliner sich reinzieht,

00:21:44: dann würde ich einfach sagen,

00:21:45: wenn du so einen großen Hunger hast, sag mir das doch vorher,

00:21:49: dann machen wir dir noch mal mehr zu essen.

00:21:51: Dann nehmen wir dir was. - Wir haben keine Berliner mehr.

00:21:55: Wenn du halt Bescheid,

00:21:56: dann koche ich dir noch mal was für den Weg oder so.

00:21:59: Gehen wir jetzt mal davon aus, dass das nicht die Frage war.

00:22:02: Aber es ist auch heimlich passiert.

00:22:04: Deshalb dachte ich jetzt auch, dass es vielleicht auch eher ein Mädchen war

00:22:08: und eben heimlich.

00:22:09: Und dass es um diesen Zucker- und Süßkramaspekt geht.

00:22:12: Und da würde ich halt erstens gucken, packt euch an eure eigene Nase.

00:22:16: Also ...

00:22:17: Essstörungen oder gestörtes Essverhalten.

00:22:20: Bei Mädchen tritt in der Regel auf,

00:22:23: wenn die Eltern gestörtes Essverhalten haben.

00:22:26: Ähm, und also guckt euch da noch mal an,

00:22:29: wie ist euer eigenes Verhältnis zu essen?

00:22:32: Habt ihr Angst davor, ob das, wie euer Kind mehrgewichtig wird?

00:22:36: Oder wie der Körper generell ...

00:22:38: Kommentiert ihr die Körperform eures Kindes?

00:22:40: Kommentiert ihr das Essverhalten?

00:22:43: Also nehmt ihr euch heraus, euren Kindern oder eurem Kind zu sagen,

00:22:46: jetzt solltest du satt sein, jetzt bist du noch nicht satt.

00:22:50: Das ist halt ein Sättigungsgefühl auch extrem individuell

00:22:53: und tagesformabhängig und zyklusabhängig.

00:22:55: Auch gerade bei 14-jährigen Mädchen,

00:22:57: die jetzt auch in die Pubertät kommen und so.

00:23:00: Das heißt, also ich würde da ganz stark darauf gucken,

00:23:04: was lebe ich eigentlich vor?

00:23:05: Also, hab ich auch so Binge-eating-Tendenzen,

00:23:08: dass ich zum Beispiel abends, wenn ich dann nach dem Essen

00:23:11: noch mal Heißhunger kriege und die Schokolade dann doch die ganze

00:23:14: Tafelsasse, an die ich schon den ganzen Tag denke,

00:23:17: ich hab ja auch immer noch abends eine Karotte gegessen,

00:23:20: verteufelt ihr Lebensmittel in gut oder schlecht.

00:23:23: Und was ist eigentlich die Angst davor,

00:23:25: wenn euer Kind mehrgewichtig werden könnte?

00:23:27: Also ich bin mir ziemlich sicher,

00:23:29: dass die wenigsten Eltern tatsächlich

00:23:31: die gesundheitlichen Risiken oder Folgen ihrer Kinder da im Blick haben,

00:23:35: als gesellschaftliche Stigmatisierungen.

00:23:37: Also ich glaub, viele Eltern haben ein Problem damit,

00:23:40: dass ihre Kinder dick werden könnten.

00:23:42: Nicht weil sie sich Sorge um die Gesundheit machen,

00:23:45: sondern es ist so ein vorgeschobener Grund,

00:23:47: weil wenn man sich Sorge um die Gesundheit des Kindes machen würde,

00:23:51: würde man auf gar keinen Fall wollen,

00:23:53: dass das Kind eine Essstörung entwickelt.

00:23:55: Und genau deshalb ... - Das ist die Angst davor,

00:23:58: dass das Kind nicht der jetzig gängigen Schönheitsnorm entspricht.

00:24:01: Ja.

00:24:02: Dass es eben diskriminiert wird.

00:24:05: Und da muss man halt die eigenen Diskriminierungsglaubenssätze

00:24:08: auch hinterfragen.

00:24:09: Und ich glaub, es gibt, glaub ich, sehr, sehr wenig Frauen

00:24:13: in gestörtes Verhältnis zu essen haben oder hatten ...

00:24:15: Ja, es ist ja wirklich kein Wunder,

00:24:17: bei der Schönheitsnorm, die existiert und die überall hochgehalten wird

00:24:21: und zu existieren, also existiert.

00:24:23: Wo runter dann vielleicht ein Teil der Frauen fällt, zufällig,

00:24:28: weil sie zufällig diesen Körpertyp haben.

00:24:30: Aber andere Frauen haben nicht zufällig diesen Körpertyp

00:24:33: und haben dann eigentlich auch keine richtige Chance.

00:24:36: Das ist halt aber das Problem ist halt einfach generell ...

00:24:39: Ich glaub, sehr viele Frauen, die mir folgen und ich kennen würden,

00:24:43: dass ich eine ideale Körperbild habe.

00:24:45: Also, dass ich quasi diesen Körpertyp entspreche.

00:24:47: Und ich find das auch, aber ...

00:24:49: Wenn ich ein gestörtes Verhältnis zu essen hätte,

00:24:52: dann würde ich an meinem Körper definitiv auch genug Markel finden,

00:24:56: die halt sagen würden, ja, es entspricht nicht dem Ideal,

00:24:59: weil ich hab hier noch ein Stück Fett und da noch, keine Ahnung.

00:25:02: Und ich glaub halt, es hängt viel weniger damit zusammen,

00:25:05: was das Schönheitsideal ist und ob man es erreichen kann oder nicht,

00:25:09: dass man quasi ... was man da reinprojiziert.

00:25:13: Ja. - Also quasi projiziere ich in das Schönheitsideal rein.

00:25:17: Wenn ich erschlankt bin, dann bin ich beliebt,

00:25:19: dann bin ich wertvoll, dann bin ich erfolgreich oder ...

00:25:23: keine Ahnung, was also was projiziert. - Begehrenswert.

00:25:26: Oder wenn ich schlankt bin, dann bin ich glücklich.

00:25:29: Also was projiziere ich vielleicht auch in mein Nichtschlang sein rein.

00:25:32: Ich bin unglücklich, aber es liegt nur daran,

00:25:34: dass ich schlankt bin, es ist ja auch einfach nur ein Exzernalisieren.

00:25:38: Ich kann die eigenen Emotionen auf einen äußeren Faktor legen.

00:25:42: Und dann kommt halt noch dazu, dass wir tatsächlich ja auch

00:25:45: ein Problem haben mit Übergewicht.

00:25:48: Also die Gesellschaft hat ja quasi so ein Problem oder ...

00:25:52: Also es wird als Problem bezeichnet, keine Ahnung.

00:25:55: Aber ich meine, man kann das ja schon beobachten.

00:25:57: Ich hoffe, dass ich jetzt hier niemanden diskriminiere.

00:26:00: Und wenn ja, dann bitte schreibt mit uns,

00:26:03: weil ich will jetzt auch nichts Falsches sagen.

00:26:05: Nur ... mein Wissensstand oder meine Meinung oder was auch immer ist.

00:26:10: Und bitte, bitte, bitte, wenn das falsch ist,

00:26:12: dann sagt mir das gerne, dass es schon ja auch zunimmt,

00:26:16: dass die Menschen übergewichtig sind.

00:26:17: Und dass es schon ... Also ich weiß, dass viele sagen,

00:26:20: es hat nichts mit gesundheitlichen Faktoren zu tun,

00:26:22: dass es keine gesundheitlichen Risikofaktoren gibt.

00:26:25: dass es nur Korrelation gibt und so, ich weiß das.

00:26:26: Ich bin mir aber nicht sicher, ob das zu 100 Prozent stimmt.

00:26:30: Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es nicht gesünder ist,

00:26:33: 'ne S-Törung zu haben und schlank zu sein.

00:26:36: Und ich bin mir auch zu 100 Prozent sicher, dass es definitiv ...

00:26:40: dass es 'nen Rahmen von mal nicht wegen 30 Kilo plus/minus gibt,

00:26:43: ob 'n Körper quasi gesund ist oder nicht.

00:26:46: Aber ich bin auch der Meinung, dass es 'n Bereich gibt bei Gewicht,

00:26:50: der halt wirklich einfach nicht mehr gesund ist und krankhaft.

00:26:53: Und ich bin auch der, der dazu führt,

00:26:55: dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, 100 Meter zu Fuß zu gehen.

00:26:59: Und meinetwegen gibt es dazu keine ... - Alipositas.

00:27:02: Ja, meinetwegen gibt es dazu keine Studien,

00:27:04: die das zu 100 Prozent belegen, dass irgendwelche Krankheiten

00:27:08: damit zusammenhängen.

00:27:09: Aber wenn ich aufgrund meines Gewichts nicht mehr in der Lage bin,

00:27:13: meine eigenen Schuhe anzuziehen, alleine auf Toilette zu gehen,

00:27:16: oder 100 Meter zu laufen,

00:27:18: dann ist es für mich 'ne massive Lebenseinschränkung.

00:27:21: Und das hängt aber halt nicht nur ...

00:27:23: Also, das hängt nicht ... Wie soll ich das sagen?

00:27:26: Das hängt nicht damit zusammen, dass die Menschen undiszipliniert

00:27:29: und faul sind, sondern das hängt mit unserem Lebensstil zusammen.

00:27:33: Der sich immer weiter von den natürlichen Lebensstil entfernt,

00:27:37: den Menschen eigentlich halt so bräuchten, um gesund zu leben.

00:27:41: Und außerdem eben vor allem auch mit gesellschaftlichen Stigmatisierungen

00:27:46: von Übergewicht und von der Projezierung

00:27:48: der eigenen Probleme auf äußere Faktoren zusammen.

00:27:51: Denn die meisten Menschen, die so krankhaft übergewichtig werden,

00:27:55: oder halt Alipositas bekommen,

00:27:56: die machen das ja nicht zum Spaß,

00:27:59: sondern entweder die sind psychisch krank

00:28:01: oder die haben wirklich 'ne schwere körperliche Erkrankung.

00:28:04: Und mit psychischen Erkrankungen ist ja nicht zu spaßen.

00:28:07: Um an den Punkt zu kommen, muss ja wirklich viel passieren.

00:28:10: Und da ist halt ganz wichtig zu wissen,

00:28:12: dass halt diese gesellschaftliche Stigmatisierung von Körpern,

00:28:16: die jetzt halt nicht der perfekten Norm entsprechen.

00:28:18: Ich bin mir sicher, viele, die mich sehen,

00:28:21: würden einfach sagen, ja, die sie ist fett.

00:28:23: Und die, die mich sehen und sagen, nee, sie ist fett,

00:28:26: die sind das Problem, weil die führen dazu,

00:28:28: dass gesunde Körper halt einfach stigmatisiert werden.

00:28:31: Und diese Stimmen quasi führen dazu, dass Menschen wie ich,

00:28:35: oder halt so relativ normalgewichtige Menschen,

00:28:38: die halt einfach einen normalen Körper mit normalem Körperfettanteil haben,

00:28:42: anfangen an sich zu zweifeln, die Itten zu machen, psychisch krank werden,

00:28:45: immer mehr ihre Probleme auf ihren Körper projizieren,

00:28:48: und dann eben entweder krankhaftes Übergewicht entwickeln

00:28:51: oder krankhafte Magersucht quasi entwickeln.

00:28:54: So.

00:28:55: Da gibt es Sinn, was ich gesagt habe, Hoopfolie.

00:28:57: Ich wollte jetzt niemanden irgendwie fertig machen.

00:29:00: Ja, ich glaube, man sollte von Mehrgewicht sprechen,

00:29:03: nicht von Übergewicht.

00:29:05: Aber ich glaube, das sind sich auch nicht alle eigentlich.

00:29:08: Ja, ich glaube, ab dem Punkt, den wir jetzt definiert haben,

00:29:11: und zwar halt dieser, wo man sagt, okay,

00:29:13: das ist jetzt wirklich gesundheitlich relevant unserer Meinung nach

00:29:17: und der, der hier mit Adipositas bezeichnet.

00:29:19: Ich glaube, da würde ich ja mal von Übergewicht sprechen.

00:29:22: Und alles, was nicht darunter fällt, ist für mich einfach ...

00:29:26: ... ein Körperform.

00:29:27: Ja, genau, es für mich halt alles in Ordnung so.

00:29:30: Also, gibt es halt nichts, dann auszusetzen.

00:29:33: Das ist halt auch ganz normal, also, jede Körperform ist halt anders.

00:29:36: Also, ich hatte ja auch eine Essstörung,

00:29:39: als ich halt genau in dem Alter war und auch noch länger.

00:29:42: Und ich hätte nicht gedacht, dass ich hier irgendwann sitze

00:29:45: und denke, na ja, für Berliner kann ich jetzt nicht unbedingt essen,

00:29:48: aber nur weil mir dann schlecht wird, aber nicht so,

00:29:51: weil ich jetzt jetzt, also, ich würde es mir auch nie verbieten,

00:29:54: sozusagen. - Mhm.

00:29:55: Und ich glaube, das ist auch so ein Punkt, also ...

00:29:58: Da sagt man nicht, dass bedürfnis danach. - Nee.

00:30:01: Aber das war auch ein Teil von meiner Essstörung,

00:30:03: weil ich dachte, na ja, wenn ich mir quasi erlaube zu essen

00:30:06: und es nicht mehr kontrolliere, dann höre ich halt nicht mehr auf.

00:30:10: Und das ist halt ein Trugschuss.

00:30:12: Das denkt man, weil der Körper ist ein Überlebensmodus,

00:30:15: also, wenn man den Anführungszeichen,

00:30:17: weil der ja eben denkt, wir sind gerade einfach hungern

00:30:20: und müssen jetzt aber wirklich, weil die nächste Hungerphase kommt.

00:30:23: Aber sobald ihr halt anfängt, den Körper zu spüren,

00:30:26: darauf zu vertrauen, achtsam esst,

00:30:28: also esst, wenn ihr hungrig seid, aufhört, wenn ihr satt seid.

00:30:31: Und dann euch aber erlaubt, sobald ihr das nächste Mal hungrig werdet,

00:30:35: wieder zu essen, egal wann es ist und egal, wie viel es ist,

00:30:38: dann werdet ihr gesund werden. - Okay.

00:30:40: Ich dachte, da muss man halt echt sagen,

00:30:42: dass ihr das gedacht habt, irgendwie eine Essstörung zu haben.

00:30:45: Lass das behandeln, informiert euch,

00:30:47: dass es auf jeden Fall eine Herangehensweise, die funktionieren kann.

00:30:51: Ich glaube, es gibt noch, vermutlich noch andere Herangehensweisen.

00:30:55: Aber da sollte eine Behandlung erfolgen.

00:30:57: Ja, aber ja.

00:30:59: Also, kommt darauf an, wie stark die ausgeprägten sind.

00:31:02: Genau, kommt doch auch an die Stärken.

00:31:04: Aber erst mal auf jeden Fall informieren

00:31:06: und dann gegeneffheitsprofessionelle Hilfe suchen.

00:31:08: Aber auch bei gestürten Essverhalten sollte man daran arbeiten.

00:31:12: Ja. - Sollte man halt erst mal kennen

00:31:14: und dann selbst für sich als problematisch einstufen können.

00:31:17: Das ist ja schon der erste Schritt.

00:31:19: So, gestürtes Essverhalten, das möchte ich jetzt kurz noch sagen,

00:31:24: fängt halt schon bei sowas an, wie dass man Lust auf Schokolade hat.

00:31:27: Aber halt eben dann ein Apfel ist, weil man sich denkt,

00:31:30: nee, von Schokolade werde ich dick.

00:31:32: Und das muss halt dann auch nicht irgendwie ...

00:31:35: Das ist halt schon so was, was halt so gestürtes Essverhalten anfängt,

00:31:38: wo man anfängt, sich Lebensmittel aus bestimmten Gründen zu verbieten,

00:31:42: weil ich erst auch nicht so gerne abends, z.B. Schokolade,

00:31:45: weil ich dann schlecht schlafe.

00:31:47: Ich find, das ist ein Grund, der halt für meine Gesundheit auch spricht.

00:31:51: Aber ich verbiete mir Schokolade jetzt auch nicht grundsätzlich so.

00:31:54: Ich mir auch nicht.

00:31:55: Aber mittlerweile nicht das Bedürfnis nach übermäßig viel Süßigkeit setzen.

00:31:59: Vor allem ist es halt einfach dumm, wenn ihr Lust auf das eine habt

00:32:02: und dann einfach was anderes esst, weil die Lust auf das eine geht da

00:32:06: durch halt einfach nicht weg.

00:32:08: Oh ja, die Frage finde ich schön.

00:32:10: Was braucht sie, was muss man geben?

00:32:13: Tja.

00:32:17: Guckst du, also ich würde sagen,

00:32:19: die Basis ist halt gegenseitiger Respekt

00:32:22: und aufeinander Acht geben.

00:32:24: Und Acht samm, dem Partner der Partnerin gegenüber sein.

00:32:29: Naja, ich glaube, also ich weiß nicht,

00:32:33: wir sind halt auch nicht so lange verheiratet,

00:32:35: dass man das jetzt beantworten kann, oder?

00:32:37: Ja, ich glaub, es gibt einfach schon wirklich Grundsätze,

00:32:40: sondern so eine Basisbilden, wie halt gegenseitige Rückzichtnahme,

00:32:44: auch aufeinander Acht geben, gegenseitiger Respekt,

00:32:47: gegenseitig irgendwie die Räume waren,

00:32:50: sich gegenseitig ernst nehmen und so weiter.

00:32:53: Das sind so grundsätzliche Dinge im Umgang mit Menschen generell,

00:32:58: die eigentlich auch universell überall gelten

00:33:01: und die sollten auch in der Ehe gelten.

00:33:03: Und das ist eigentlich das Fundament für eine gute Ehe, glaube ich.

00:33:06: Und alles Anderes halt dann spezialfaltabhängig.

00:33:09: Aber ich glaube, es gibt einfach so Grundsätze im Umgang mit Menschen,

00:33:14: die eben eine gesunde Basis bilden.

00:33:17: halt Kommunikation und Vertrauen und Konflikte.

00:33:21: Also ich glaube, ein Problem in unserer Gesellschaft

00:33:24: ist, dass wir Konflikte immer als ...

00:33:27: Also quasi, dass auch so ein Konflikt immer ein Gewinner

00:33:30: und ein Verlierer herausgehen muss, quasi.

00:33:32: Also Konflikte sind eher so Machtkämpfe.

00:33:34: Aber eigentlich sollte es bei Konflikten nicht um Macht gehen,

00:33:37: sondern um das, dass man zwei Standpunkte hat

00:33:40: und sich irgendwie ein Kompromiss quasi finden muss.

00:33:43: Und ich glaube, dass das halt ...

00:33:45: Also im Endeffekt geht es halt so wie bei Kindern auch darum,

00:33:48: die Perspektive des Gegenübers einzunehmen

00:33:51: und die Perspektive des Gegenübers nicht nur einzunehmen,

00:33:54: sondern die auch wertzuschätzen.

00:33:56: Aber ich muss sagen, und jetzt gerade,

00:33:58: da werde ich auch, dass ich wütend werde,

00:34:00: weil an dem Punkt scheitert das halt in vielen Beziehungen,

00:34:03: dass es so viel ist, dass die Dynamik zwischen Männern und Frauen

00:34:07: in unserer Gesellschaft, in unserer Kultur,

00:34:09: halt von Hierarchie und Macht geprägt ist.

00:34:12: Und ich weiß, dass sich das viele innerhalb der Beziehung

00:34:15: nicht so eingestehen wollen.

00:34:17: Aber ich glaube halt, gerade an dieser Perspektivübernahme

00:34:20: und Wertschätzung des Mannes gegenüber der Frau fehlt,

00:34:23: das ist halt oft an sehr vielen Stellen.

00:34:25: Und da könnt ihr euch als Frau noch so oft wertschätzend

00:34:28: in die Perspektive eures Mannes versetzen.

00:34:30: Das wird halt nichts bringen.

00:34:32: Also, bekommt täglich so viele Direct-Messages von Frauen,

00:34:35: die von ihren Männern so massiv misshandelt werden.

00:34:37: Und mir schreiben, sagen wir mal, bild ich mir das alles nur ein.

00:34:40: Also, ist es wirklich so schlimm, wie ich mir das manchmal vorkomme?

00:34:44: Und ja, also, mir fällt da auch irgendwie gar nichts mehr richtig zu rein.

00:34:47: Eine Ehe ist nicht das, was euch absolut und vollständig und glücklich macht.

00:34:51: Und ihr müsst auch nicht alles immer mit tragen

00:34:54: und über euch ergehen lassen.

00:34:56: Ja, ich glaube halt einfach, dass Männer in ihrer Sozialisierung

00:34:59: einfach lernen, dass Frauen auf sie acht geben

00:35:02: und sich um sie gekümmert wird.

00:35:05: Und dass Männer das aber andersrum nicht lernen.

00:35:08: Und das ist halt so, also, beides ist Scheiße.

00:35:11: Es sollte ausgeglichen sein, das ist für Männer Scheiße

00:35:14: und für Frauen das Scheiße, das ist für alle Scheiße.

00:35:17: Man muss einfach Jungs schon dazu erziehen,

00:35:24: dass sie auf andere Menschen achtgeben,

00:35:26: dass sie für andere sorgen, dass sie andere Perspektiven einnehmen können.

00:35:31: Ja.

00:35:32: Dass sie Verantwortung übernehmen und so weiter und so fort.

00:35:36: Das sind halt alle Sachen, die man machen kann.

00:35:38: Und das Problem ist, ich hatte, ich hab das auch an irgendeinem Punkt erkannt.

00:35:42: Dann vielleicht auch wieder ein bisschen aus den Augen verloren.

00:35:46: Aber das kam dann wieder, ich hatte wirklich so eine Erkenntnis.

00:35:50: Und ich wusste, das ist halt die Erklärung dafür, warum es so ist,

00:35:56: wie es ist, warum dies Ungleichgewicht besteht

00:35:58: und wie man das auflösen kann.

00:36:01: Das Problem ist bloß, das kann man niemand erklären.

00:36:04: Also, das ist wirklich so eine Erkenntnis,

00:36:06: die muss jeder Mann selbst haben.

00:36:08: Und man kann danach helfen, aber es ist nicht möglich,

00:36:11: durch auf den Mann einreden, diese Erkenntnis wirklich zu transportieren.

00:36:17: Ich glaube, was man ... also, ich glaube,

00:36:20: ich find, das ist voll der wichtige Punkt

00:36:22: und ich denke, das hängt halt einfach mit Selbstreflexion zusammen.

00:36:26: Ich glaube, Männer müssen sich auch klarmachen,

00:36:28: dass wenn sie quasi wollen, dass die Ehe funktioniert

00:36:31: und dass die Beziehung glücklich ist

00:36:33: und dass sie auf gegenseitigem Respekt basiert,

00:36:36: dann müssen Männer quasi tatsächlich

00:36:38: den unbequemeren Weg für sich selbst wählen.

00:36:40: Und ich glaube, daran scheitert das nämlich.

00:36:43: Also, wenn ich halt meine mitmacht und mach Dynamiken,

00:36:46: dann ist halt genau das gemeint.

00:36:47: Also, in den meisten heterosexuellen Beziehungen

00:36:50: geht es den Frauen schlecht und den Männern gut.

00:36:52: Und die Frauen sagen immer wieder, na ja, mir geht's irgendwie schlecht.

00:36:56: Und dann sind die Männer so, ja, was ist doch alles gut?

00:36:58: Und die Frau sagt es vielleicht nicht nachdrücklich genug.

00:37:01: Und irgendwann liegen die Scheidungspapiere im Briefkasten.

00:37:04: Und der Mann ist ja, warum trennt sie sich auf einmal?

00:37:07: Es kommt aus heiterem Himmel.

00:37:09: Er erinnert sich vielleicht daran, dass seine Frau einmal die Woche gesagt hat,

00:37:13: "Heb doch bitte mal deine Socken auf vom Boden."

00:37:15: Und dieses Socken vom Boden aufheben ist ja nur symbolisch

00:37:18: für so ein Ratenschwanz an Verantwortung.

00:37:20: Für Wertschätzung, Verantwortung, für überhaupt gesehen werden.

00:37:24: Also, dadurch, dass Männer und vor allem auch weiße Männer,

00:37:27: aber Männer im Vergleich zu Frauen,

00:37:29: egal welche Hautfarbe immer privilegierter sind als die Frauen,

00:37:32: bedeutet das, dass sie quasi, wenn sie wirklich eine Frau lieben wollen

00:37:36: und nicht ausbeuten, ihre Privilegchen an der Haustür komplett abgeben müssen

00:37:41: und sich auf eine Ebene mit der Frau stellen.

00:37:43: Und das fühlt sich für die meisten Männer, glaube ich,

00:37:46: im ersten Moment so an, als würden sie sich unter die Frau stellen.

00:37:49: Und nicht auf eine Ebene, weil sie es gar nicht gewohnt sind,

00:37:52: um auf eine Ebene zu stehen.

00:37:54: Und ich glaube, das ist vielleicht auch so ein ganz gutes,

00:37:56: ich weiß nicht, wie viele Männer uns zuhören.

00:37:59: Aber wenn ihr das reflektieren wollt,

00:38:01: fühlt ihr euch so, als ob ihr neben eurer Frau steht,

00:38:03: auf einer Ebene, vielleicht sogar eure Frau überlegen,

00:38:06: auch wenn ihr es vielleicht nicht offen zugeben würdet.

00:38:09: Oder fühlt ihr euch quasi, als ob ihr unter eurer Frau steht.

00:38:12: Und ich meine damit jetzt nicht,

00:38:14: dass ihr euch eurer Frau unterordnen soll,

00:38:16: sondern dass ihr quasi so demütig eurer Frau gegenüber seid.

00:38:19: Weil ich glaube, die meisten Frauen sind so demütig,

00:38:22: dass sie immer das Beste in ihnen sehen

00:38:24: und immer auf sie vertrauen und so.

00:38:26: Und das ist ja quasi schon so eine Form von Demut.

00:38:28: Und ich glaube, wenn Männer halt Liebe leben wollen,

00:38:31: und zwar, das ist ja für Männer selbst dann auch erfüllend,

00:38:34: so echte Liebe zu geben. - Es ist wirklich Liebe.

00:38:36: Da definiere ich das auch. - Ja.

00:38:38: Und das fand ich gut, was du gesagt hast,

00:38:40: mit dieser Socken auf dem Boden, dass es symbolisch ist.

00:38:43: Und das ist es in gewisser Weise auch,

00:38:45: weil dieses Kümmern, also dieses Mal,

00:38:48: das ist ja im Prinzip auf andere Acht geben.

00:38:50: Ich räume jetzt für die Partnerinnen ihre Frühstück-Sachen weg.

00:38:55: Kann auch einfach einen Ausdruck von Liebe und Wohlwollen sein.

00:38:59: Und das tut halt, glaube ich, Frauen weh, wenn sie merken,

00:39:02: okay, das kommt einfach nicht.

00:39:04: Und irgendwie das Gefühl dann, sich breitmacht,

00:39:08: dass diese Liebe halt fehlt.

00:39:11: Weil von dem Mann eben sowas nicht kommt,

00:39:13: dieses Kümmern, dieses Achtsamensein.

00:39:15: Und ich glaube, Frauen wird das ja beigebracht.

00:39:18: So, wenn du dich kümmerst, dann ist das Liebe.

00:39:20: Ich muss sagen, ich finde das auch problematisch.

00:39:23: Ich finde, sich um jemanden zu kümmern,

00:39:25: kann schon auch Ausdruck von Liebe sein,

00:39:27: aber es sollte halt nie Selbstöffopferung sein.

00:39:30: Genau. - Und ich glaube, das ist das Problem.

00:39:32: Es wird in vielen Beziehungen selbstverständlich,

00:39:35: dass der Mann seinen Teller stehen lässt, um geht.

00:39:37: Und ich bin der Meinung, dass es nicht so sein sollte,

00:39:40: sondern jeder sollte sich immer für sich selbst verantwortlich fühlen.

00:39:44: Dann wäre es eher ein Ausdruck von Liebe, dass ich z.B. sage,

00:39:47: "Hey, ich hab jetzt grad noch einen Termin."

00:39:49: Das wird für mich eng, wenn ich meinen Teller selbst verkräume.

00:39:52: Dann ist es ein Ausdruck von Liebe, wenn ich sage,

00:39:55: "Hey, ich mach das voll gerne für dich, kein Problem."

00:39:58: Dann ist es halt erst ein Ausdruck von Liebe.

00:40:00: Davor ist es einfach nur meiner Meinung nach ausnutzen,

00:40:03: auf der einen Seite ein Aufopferung, auf der anderen.

00:40:06: Das heißt, natürlich, die Beziehungen sind dynamisch.

00:40:08: Also Frauen lernen, dass Liebe Aufopferung ist

00:40:11: und Männer lernen, dass Liebe Ausbeute ist.

00:40:14: Erst wenn halt ...

00:40:15: Also die Frau muss aussteigen und der Mann muss aussteigen.

00:40:18: Das ist nicht.

00:40:19: Oft ist es so, dass Frauen an einem Punkt kommen,

00:40:22: an dem sie nicht mehr können.

00:40:24: Dann erst aussteigen und der Mann ist so,

00:40:26: aber es hat zehn Jahre funktioniert. - Ja, genau.

00:40:28: Warum steigst du jetzt aus? - Für die Verhiebung halt.

00:40:31: Für ihn ist es total unverständlich.

00:40:33: Deshalb solltet ihr, wenn ihr frisch in der Beziehung

00:40:36: z.B. zusammenzieht oder keine Ahnung, was ihr direkt aufhören soll,

00:40:39: also, ich glaub, Frauen müssen genauso lernen,

00:40:42: was Liebe bedeutet wie Männer.

00:40:44: Aufopferung ist keine Liebe. - Ja.

00:40:45: Das ist einfach wichtig aufzulissen.

00:40:48: Und auf den Seiten einfach falsch.

00:40:50: Das heißt, mein Fazit daraus ist nach einer gesunden Ehe.

00:40:53: Oder wie man das schafft, ist, glaub ich,

00:40:55: einfach, dass man an sich selbst arbeitet.

00:40:58: Und immer im Gespräch bleibt.

00:41:00: Und auch offen bleibt für Veränderungen.

00:41:03: Egal welcher Art.

00:41:05: Eben in dem Vertrauen, dass man den Weg gemeinsam geht

00:41:09: und ein Kompromiss findet.

00:41:11: Und Kompromisse bedeutet,

00:41:12: Kompromisse bedeutet, dass man sich in der Mitte trifft.

00:41:15: Und das, dass der Mann quasi sagt,

00:41:18: na ja, ich heb meine Socken einmal im Monat auf.

00:41:22: Das ist kein Kompromiss.

00:41:23: Also, generell, darüber macht man keine Kompromisse,

00:41:26: weil das ist seine eigene Aufgabe, seine Sockenaufzähme.

00:41:29: Was fällt mir gerade so als Kompromiss ein?

00:41:31: Keine Ahnung.

00:41:32: Wenn der Mann sich typischerweise hinstellt und sagt,

00:41:35: ja, ich bin hier total rational und was du machst,

00:41:38: ist hysterisch und emotional,

00:41:39: dann kann daraus keinen Kompromiss so ein Tier in die Beziehung.

00:41:43: Dann ist es auch einfach, das ist z.B. Machtdynamik.

00:41:45: Und Gaslighting, finde ich, oder Manipulation oder ...

00:41:49: Ich weiß nicht.

00:41:50: Ja, es ist irgendwie eine gängige Art der Manipulation von Frauen.

00:41:54: Aber das ist ja generell eine anerkannte Manip- ...

00:41:57: Also, es gibt wirklich viele Mechanismen in der Gesellschaft.

00:42:00: Und ich möchte jetzt noch nicht alle beim Namen nennen.

00:42:03: Aber es gibt wirklich viele Mechanismen,

00:42:06: die wirklich eigentlich nur da sind und gesellschaftlich akzeptiert sind.

00:42:10: Auch noch, die eigentlich nur da zu führen,

00:42:13: dass Frauen manipuliert werden.

00:42:15: Ja. - Rheine Manipulation.

00:42:17: Auch so was wie, na ja, du hast halt höhere Standards als ich.

00:42:20: Da kann man sich safe auch annähern.

00:42:22: Wenn euer Mann so was sagt, du hast höhere Standards,

00:42:25: dann würde ich sagen, okay, ich will, dass wir uns zusammensetzen.

00:42:29: Und dass wir herausfinden, was deine Standards sind und was meine.

00:42:33: Und dann müssen wir einen Weg finden, der für uns beide annehmbar ist.

00:42:36: Weil zu sagen, der Kompromiss wäre, du passt dich an die Standards

00:42:40: vom Mann an, wer halt wieder kein Kompromiss.

00:42:42: Und dann sagt er, ich hab höhere Standards.

00:42:44: Wenn er wenigstens was macht, was seinen Standards entspricht,

00:42:48: dann ist es ja schon eine Lösung.

00:42:50: Aber das ist kein Kompromiss, er ist kein Stück auf euch zugekommen.

00:42:53: Und wie gesagt, es ist für ihn dann noch zu bequem in dieser Beziehung.

00:42:57: Weil eine Beziehung ist für alle Arbeit.

00:42:59: Es ist immer Arbeit. - Ja, genau.

00:43:01: Und die Beziehung ist einfach Arbeit.

00:43:03: Es ist nicht schlecht, es ist Arbeit.

00:43:05: Es bedeutet nur, dass es eben nichts ist,

00:43:07: was einfach so nebenbei passiert.

00:43:09: Und diese Arbeit lohnt sich, weil man sich gegenseitig hat

00:43:12: und das ist das, was man sich zum Beispiel investieren kann.

00:43:15: Okay, um es nochmal kurz zu machen, eine wichtige Sache,

00:43:20: in der ihr eine wichtige Basis ist.

00:43:22: Gleichberechtigung und Respekt. - Ja.

00:43:25: Okay, alles klar.

00:43:27: So, jetzt kommen wir zu unserer allerletzten Frage für diese Folge.

00:43:32: So, an dieser Stelle, wenn ihr unseren Podcast mögt,

00:43:38: dann würde ich sagen, ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt,

00:43:42: uns zu folgen, uns mit fünf Sternen zu bewerten.

00:43:44: Und diese Folge an irgendjemanden zu teilen, von dem ihr denkt,

00:43:48: diese Person sollte jetzt wirklich auch dieses Q&A unbedingt hören.

00:43:51: Weil das ist super wertvoll und wichtig.

00:43:53: Und am besten, was richtig geil wäre,

00:43:56: teilt ihr uns in eurer Instagram-Story unverlinkt.

00:43:59: Aber auch bitte unsere Accounts, damit wir das auch sehen

00:44:02: und uns freuen können und euch auch reposten können.

00:44:05: Und zwar, wie sehe ich den Unterschied

00:44:08: zwischen Frust alleine bewältigen lassen

00:44:10: und nicht alleine schreien lassen, Kleinkind eineinhalb Jahre?

00:44:14: Okay, also Frust, ich glaube, das bezieht sich auf die Gefühle begleiten

00:44:17: oder müssen wir mit unseren Kindern spielen?

00:44:20: Ich weiß gar nicht. - Ich würde sagen, Gefühle begleiten.

00:44:23: Frust, meinetwegen auch Wut oder so.

00:44:25: Weil du hattest ja gesagt, man muss nicht sofort zu dem Kind hinrennen,

00:44:29: sondern man sollte dem Kind auch die Möglichkeit geben,

00:44:32: wie selbst die Gefühle zu regulieren.

00:44:35: Und dann, wenn das Kind auf einen zu kommt,

00:44:38: oder man merkt, dass es einen wirklich braucht,

00:44:40: dass man dann in Aktion tritt, nachdem man es beobachtet hat.

00:44:43: Ja. - Und dann quasi korriguliert,

00:44:47: also, dass man dann Gefühle begleitet.

00:44:49: Und die Frage ist ja, ab wann ist es gewaltvoll,

00:44:53: ab wann ist es alleine schreien lassen?

00:44:55: Ja. Also, ich persönlich weiß ja nicht,

00:44:59: wie weit sich eure ein- und einhalbjährigen Kinder

00:45:01: von euch entfernt bewegen in welchem Radius.

00:45:03: Aber meine ein- und einhalbjährigen Kinder

00:45:05: sind nicht immer so ein bis zwei Meter entfernt von mir,

00:45:09: entweder sich aufgehalten oder direkt an mir klebend.

00:45:11: Das heißt, sobald das Kind ja schon auf meinem Arm ist und so weiter,

00:45:15: ist es ja eh schon Korregulation.

00:45:17: Also, selbst wenn ich jetzt nicht generell bitte labert,

00:45:19: einfach nicht auf eure Kinder ein, wenn die wütend sind.

00:45:22: Ich meine, es ist wirklich ernst, macht es einfach nicht.

00:45:25: Worte reizen, es ist komplett einfach überflüssig.

00:45:28: Das heißt, wenn ihr euren ein- und einhalbjähriges Kind

00:45:30: eh schon auf dem Arm habt und frustriert ist,

00:45:33: dass ihr mega den Stress bekommt und irgendwie ausrastet quasi

00:45:35: und euch wüscht, das Kind würde jetzt endlich aufhören,

00:45:38: sondern einfach nur sagt, okay, das ist jetzt die Situation,

00:45:41: ich hab mein Kind trotzdem lieb und wir atmen jetzt zusammen durch

00:45:44: oder ich zumindest und das wird schon irgendwie aufhören,

00:45:46: ist schon okay, dann ist es ja schon viele begleiten.

00:45:49: So, wenn das ein- und einhalbjährige Kind

00:45:51: sich ein- und einhalb Meter von euch entfernt,

00:45:53: ist das nicht so eine Faustregel?

00:45:55: Kinder bewegen sich immer in so einem Radius,

00:45:57: wie sie alt sind, um die Eltern herum.

00:45:59: Ich glaub, das kommt zu meinem ... - Zehnjähriges zehn Meter?

00:46:01: Ja, das kann schon sein, ich glaub, das ist auch sehr individuell.

00:46:04: Aber so eine Teiljährige sind ja wirklich nicht so weit entfernt.

00:46:07: Normalerweise nicht, ja. - Genau.

00:46:09: Da würd ich, würdest du drauf antworten?

00:46:12: Oder also ... - Wenn du fertig bist, aber erst.

00:46:14: Wenn das Kind halt irgendwie ...

00:46:17: Weiß ich nicht, eben halt zwei Meter weg ist, irgendwas malt

00:46:20: und es funktioniert nicht und dann halt den Stift durch die Gegenschmeiß

00:46:23: und irgendwie brüllt oder so, dann würde ich halt einfach kurz gucken.

00:46:27: Mhm. - Weil in der Regel

00:46:28: prüllen die halt so maximal 30 Sekunden.

00:46:31: Dann malen sie einfach weiter.

00:46:33: Wenn das Kind mich anguckt oder zu mir läuft,

00:46:36: dann nehm ich's hoch oder setz mich daneben.

00:46:39: Und wenn das Kind halt so einen richtig heftigen Wutanfall hat

00:46:42: und irgendwie um sich schlägt oder keine Ahnung was,

00:46:45: dann setze ich mich in der Regel einfach auch daneben oder in die Nähe,

00:46:48: bleib halt einfach ruhig und entspannt

00:46:50: und gucke halt sobald das Kind irgendwie in irgendeiner Art und Weise

00:46:53: Kontakt mit mir aufnimmt, also zum Beispiel mich anfängt zu hauen

00:46:55: oder mich einfach nur anguckt oder so, dann schrecke ich die Arme aus

00:46:59: und ich will dem Kind halt die Möglichkeit,

00:47:01: sich auf meinen Schoß zu setzen und sich quasi in den Arm nehmen zu lassen.

00:47:05: Ja. - Ach so, und was noch mal ganz wichtig ist,

00:47:08: so auf die Kinder einlabern, sagt einfach gar nichts.

00:47:11: Sagt einfach wirklich gar nichts.

00:47:13: Weil Reden ist auch für euch anstrengend

00:47:15: und wenn es euch eh schon schwer fällt,

00:47:17: euch eure Gefühle zu regulieren und damit meine ich jetzt nicht mit,

00:47:20: irgendwie ruhig bleiben, sondern wenn es euch,

00:47:22: ihr müsst nicht nur äußerlich ruhig sein, also nichts sagen,

00:47:25: sondern ihr müsst auch innerlich euch entspannt fühlen.

00:47:28: Wenn ihr das einredet wie so ein Wasserfall,

00:47:30: dann sagt einfach nichts und fokussiert euch darauf,

00:47:32: euch zu entspannen. - Ja.

00:47:34: Ja, und wenn es euch wichtig ist,

00:47:36: dass die Kinder lernen, ihre Gefühle zu benennen,

00:47:39: dann sagt einfach, wenn das durch ist,

00:47:41: Mensch, da warst du ja ganz schön frustriert gerade.

00:47:43: Genau. - Reicht.

00:47:45: So, es mit einem Satz gegessen. - Ja.

00:47:47: Damit kann das Kind halt genauso was anfangen.

00:47:49: Was ich halt wichtig finde und ich glaube so diese,

00:47:52: die Angst steckt ja dahinter,

00:47:54: könnte ich meinen Kind damit schaden

00:47:57: und ich glaube, man schadet dem Kind damit,

00:47:59: wenn es halt, also, wenn man gar nicht da ist,

00:48:02: sondern dann wäre es halt Verlachlässigungen auf eine Art,

00:48:05: also wenn man jetzt einfach nicht zu Hause ist oder so,

00:48:07: das ist klar, ne? - Ja.

00:48:09: Das ist ein Sonderfall, den meine ich gar nicht.

00:48:11: Und wenn man da ist und das Kind dann alleine schreien lässt,

00:48:14: ist es ja dann gewaltvoll, wenn es ignorieren ist.

00:48:16: Und ignorieren hat ja auch eine gewaltvolle Intention.

00:48:20: Und wenn man wirklich ignoriert,

00:48:22: dann möchte man das Kind bestrafen.

00:48:24: Und dann ist es gewalt und dann ist es schlecht.

00:48:27: Und da muss man, da müsst ihr halt bei euch schauen,

00:48:29: so, was macht ihr gerade, wollt ihr gerade bestrafen

00:48:32: und lasst es deswegen schreien, ja, dann ist es schlecht.

00:48:35: Und wenn das nicht der Fall ist, wenn das nicht eure Intention ist,

00:48:39: wenn ihr gerade nicht super wütend auf euer Kind seid

00:48:41: und das bestrafen wollt oder so, - Ja, genau.

00:48:44: dann ist das vermutlich auch nicht geweilt,

00:48:48: was ihr eurem Kind dann antut.

00:48:50: Gleichzeitig ist es aber auch okay,

00:48:51: wenn ihr merkt, dass ihr selber wütend werdet,

00:48:54: einfach kurz das Kind eben nicht in den Arm zu nehmen,

00:48:56: am besten, das Fenster auf dem frischen Luftatmen,

00:48:59: frische Luft hilft wirklich.

00:49:00: Frische Luft, einmal drei tiefe Atemzüge,

00:49:03: also wirklich vier Sekunden einatmen, vier Sekunden halten,

00:49:06: sechs Sekunden ausatmen.

00:49:07: Ja, das klingt dumm, aber es hilft wirklich.

00:49:09: Das ist genauso, wie ich das mittlerweile auch mache.

00:49:12: Die Sekunden sind halt wichtig, weil das muss richtig tief sein.

00:49:15: Und vor allem, dann fokussierst du dich auch auf 10

00:49:18: und dann geht halt direkt zu der Stressmodus im Gehirn aus.

00:49:20: Und dann kannst du dich immer noch um dein Kind kümmern.

00:49:23: Wie gesagt, die innere Haltung ist entscheidend,

00:49:26: aber wieder, es erfordert halt einfach sehr viel Arbeit an einem selbst,

00:49:29: sehr viel Achtsamkeit mit den eigenen Grenzen

00:49:32: und mit den eigenen Bedürfnissen, mit den eigenen Ressourcen.

00:49:35: Und ja, eigentlich geht es in Kindererziehung

00:49:39: null um Erziehung von den Kindern,

00:49:40: sondern eigentlich hauptsächlich darum,

00:49:42: sich selber irgendwie weiterzuentwickeln.

00:49:44: Ich würde auch sagen, dass das eigentlich viel wichtiger ist.

00:49:47: Das ist eigentlich so der Kern einer gesunden Kindererziehung.

00:49:50: Und ihr könnt euch sicher sein,

00:49:52: dass euer anderthalbjähriges Kind,

00:49:54: die in den letzten Jahren nicht gewaltvoll sind,

00:49:56: dass es nicht gewaltvoll ist, wenn ihr da nicht hinrennt.

00:49:59: Ihr müsst schon wissen, dass das Kind in Sicherheit ist.

00:50:02: Aber das ist okay, weil euer Kind kann krabbeln,

00:50:05: es kann laufen, es kann zu euch kommen.

00:50:07: Und wenn es sich jetzt fünf Minuten durchschreien würde,

00:50:10: dann würde ich glaube, ich würde schon nach zwei Minuten gehen.

00:50:13: Normalerweise würden Kinder halt auch dann nach Momo oder Papa rufen.

00:50:16: Wenn es innerhalb von einer Minute nicht aufhört zu schreien,

00:50:19: dann würde es eigentlich zu euch kommen.

00:50:22: Wenn es Mama ruft oder Papa dann auf jeden Fall.

00:50:25: Aber wenn es einfach nur vor sich hin ...

00:50:27: Ein Bauklotz anschreit, dann schreit es halt ein Bauklotz an.

00:50:30: Was ich auch gewaltvoll finde, ist nämlich dieses Ding von,

00:50:33: wenn Eltern die Gefühle ihrer Kinder ändern wollen.

00:50:36: Weil es ist ja, glaube ich, das, was viele mit Gefühle begleiten,

00:50:40: verbinden, dass sie halt die Gefühle ihrer Kinder ändern.

00:50:43: Aber darum geht es halt dabei nicht, sondern es geht darum,

00:50:46: dass euer Kind einfach nur, wenn es dazu bereit ist,

00:50:49: sich zu beruhigen, damit nicht alleine gelassen wird.

00:50:52: Und dann muss man auch die Gefühle ändern.

00:50:54: "Oh Gott, mein Kind ist wütend, was mache ich jetzt?"

00:50:57: Ich muss aufhören, wütend zu sein. - Ich muss aufhören,

00:50:59: weil eure Kinder weinen.

00:51:01: Das ist einfach nur ganz normal, dass man alle Emotionen halt mal so hat.

00:51:05: Ich wein auch. - Ja.

00:51:06: Und niemand hat daran Schuld.

00:51:08: Ja, voll.

00:51:09: Ja, und auch dieses, das haben wir in der Gefühle begleiten Folge,

00:51:12: dieses "Dauf einlabern, du bist traurig, das liegt da und da dran."

00:51:16: Find ich eigentlich eher toxisch.

00:51:18: Also, erstens drauf zulabern, ist halt,

00:51:20: vermessen zu sagen, wo was das Kind ...

00:51:23: Also, warum das Kind sich jetzt so fühlt,

00:51:25: das kann halt auch schnell vermessen sein.

00:51:27: Ja, ich finde es auch einfach nur dumm, weil ein Kind lernt,

00:51:30: "Meine Gefühle hängen mit äußeren Umständen zusammen."

00:51:33: Und das stimmt halt nicht, weil die Gefühle hängen immer mit dir

00:51:37: selbst zusammen, also mit dem, wie du dich gerade fühlst.

00:51:40: Und wie du Umstände bewertest. - Genau.

00:51:42: Das heißt irgendwie, dass der Stift rot ist und nicht gelb,

00:51:45: das findet das Kind im einen Moment scheißend,

00:51:47: das ist einfach komplett dumm.

00:51:49: Weil dann lernt euer Kind nur immer, wenn es frustriert ist,

00:51:52: andere Dinge dafür verantwortlich zu machen.

00:51:54: Und wenn ihr Pech habt, dann ist es irgendwann 14

00:51:57: und macht euch die ganze Zeit dafür verantwortlich,

00:51:59: dass es sich scheiß so fühlt. - Ja.

00:52:01: Ja. - Denke ich auch.

00:52:02: Okay, cool.

00:52:04: Hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dir. - Ja auch.

00:52:07: Vielleicht dann zum Schluss, wenn ihr häufiger mal Q und A's wollt,

00:52:10: dann schreibt das gerne. - Nein, ich hab eine viel bessere Idee.

00:52:13: Und zwar machen wir das jetzt einfach jedes Mal in jeder Folge,

00:52:17: in ein oder zwei, je nachdem wie umfangreich es ist, Fragen.

00:52:20: Nee, wir machen das anders, wir machen das jetzt nämlich so.

00:52:23: Ab jetzt machen wir es so, ihr könnt uns DMs schreiben,

00:52:26: auf Mutti ist die beste Punkt Podcast zum Beispiel,

00:52:29: oder auch mir oder keine Ahnung.

00:52:30: Und wir sammeln die anderen einfach und dann an jeder Folge

00:52:33: machen wir halt eine Frage, die kurz und knackig ist

00:52:36: oder halt passend zum Thema.

00:52:38: Und ja, ich find das eigentlich ganz cool, dann ...

00:52:40: Ich mach gern auch separate Q und A's.

00:52:42: Also, wer der das wollt, dann kommentiert gerne.

00:52:45: Alles klar. - Gudi.

00:52:46: Tschümmelü!

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