Wie können Eltern Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder unterscheiden?
Shownotes
Wenn man bedürfnisorientiert erzieht, dann kann es Schwierigkeiten geben. Hinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis und wir müssen die Bedürfnisse unserer Kinder befriedigen, damit es ihnen gut geht. Aber wenn wir uns nicht sicher sind, welche Bedürfnisse es eigentlich gibt und wann es sich um Wünsche handelt, dann tappen wir in die Falle unserem Kind jeden Wunsch zu erfüllen. Weil jeden Wunsch erfüllt zu bekommen nicht unbedingt gut ist, müssen Eltern lernen Wünsche von Bedürfnissen zu unterscheiden.
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Quellenauswahl:
https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/beduerfnis/2005
https://studyflix.de/wirtschaft/grundbedurfnisse-6125
https://www.gfk-info.de/beduerfnisliste-gfk-gewaltfreie-kommunikation/
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Transkript anzeigen
00:00:00: (Dynamische Musik)
00:00:01: Martin, wenn wir jetzt von der Prämisse ausgehen,
00:00:11: dass die Bindungstheorie gültig ist.
00:00:13: Also, dass die quasi ...
00:00:16: Na ja, einfach gültig ist.
00:00:19: Also, dass Bindung ein Grundbedürfnis ist?
00:00:21: N ... nee, das nicht.
00:00:23: Sondern dass Bindung irgendwie erfüllt werden muss,
00:00:26: damit Kinder sich entwickeln. - Ja.
00:00:29: Wie genau erfüllt man dann Bindung?
00:00:32: Indem man feinfühlig auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht.
00:00:38: Okay. Und das bedeutet, was muss man dann wissen?
00:00:42: Was Bedürfnisse sind.
00:00:44: Ja, wär nicht schlecht, oder? - Ja, schon sind voll da.
00:00:48: (Lachen)
00:00:49: Wir haben letzte Woche über die Bindungstheorie gesprochen
00:00:53: und alle, die die Folge noch nicht angehört haben,
00:00:55: ihr könnt euch sehr gerne anhören.
00:00:58: Es gibt viele spannende Aspekte drin.
00:01:00: Wir haben uns mit dem Hintergrund der Bindungstheorie
00:01:03: auseinandergesetzt und die kritisch hinterfragt.
00:01:06: Aber gleichzeitig hat die Bindungstheorie
00:01:09: eine sehr große Popularität und eine sehr große Gültigkeit.
00:01:13: Und bei der aktuell ... - Zumindest einen sehr großen Einfluss.
00:01:17: Gerade auf die Erziehung. - Genau, wollte ich sagen.
00:01:20: Die aktuell modernste Erziehungsmittele,
00:01:22: nämlich die bedürfnisorientierte Erziehung,
00:01:25: basiert auf der Bindungstheorie und der Annahme,
00:01:27: dass wir später feinfühlig auf die Bedürfnisse ihrer Kinder
00:01:30: eingehen sollten.
00:01:31: Mhm.
00:01:33: Und dazu wäre es ja aber auch ganz gut zu wissen,
00:01:36: was eigentlich Bedürfnisse sind und was eigentlich Wünsche sind,
00:01:39: damit man nämlich auch feinfühlig ...
00:01:41: Eigentlich ist auch das voll, das müsste man auch definieren,
00:01:45: damit man eben auch feinfühlig auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen kann.
00:01:49: Genau.
00:01:50: Weil ich hatte eigentlich immer ...
00:01:52: Schwierigkeiten damit, Bedürfnisse von Wünsche zu unterscheiden.
00:01:56: Ich habe ja immer gesagt, das ist wie ...
00:01:58: Mein Kind hat schon drei Eis gegessen und will noch mal ein Eis.
00:02:01: Und dann sage ich so, Digger, nee, du hast kein Hunger mehr.
00:02:04: Das ist nicht schwierig.
00:02:06: Aber ich bin eigentlich schon der Meinung,
00:02:08: dass wir gerade am Anfang eigentlich immer Bedürfnisse mit Wünschen
00:02:12: verwechselt haben.
00:02:13: Ja, ich finde, das ist aber auch generell einfach kein Wunder,
00:02:16: wenn man sagt, dass die Erfüllungen von Bedürfnissen
00:02:19: so wichtig ist für die Erziehung oder das Wichtigste.
00:02:22: Und gleichzeitig sagt man auch irgendwie,
00:02:24: das führt dann schnell dazu, dass das Kind irgendwas will.
00:02:27: Und man denkt, jetzt muss ich aber hier vielleicht
00:02:30: ein Bedürfnis erfüllen und im Zweifel einfach jeden Wunsch erfüllt,
00:02:33: weil er ein Bedürfnis dahinter stecken könnte.
00:02:36: Ja, quasi so, ja, wie so oft nur mal sicher gehen,
00:02:38: alle Wünsche erfüllen, dann ist bestimmt auch ein Bedürfnis dabei.
00:02:42: Und dann ist die Bindung gut.
00:02:44: Ja, aber man verzieht Kinder ja Gott sei Dank nicht,
00:02:46: wenn man ihnen jeden Wunsch erfüllt. - Gott sei Dank nicht.
00:02:49: Ironie.
00:02:51: Würdest du sagen, wir haben unser Kind verzogen?
00:02:53: Ich glaub, wir waren schon so ein bisschen auf dem Weg dahin.
00:02:56: Wie schon sagen. - Ich glaub, ich auch.
00:02:59: Wir haben ja auch Anfang des Jahres öfter drüber gesprochen,
00:03:02: dass wir halt auch so ein paar Sachen umgestellt haben
00:03:04: in unserer Erziehung gar nicht betreffend.
00:03:06: Also, das klingt dann immer so, als ob wir krass autoritär werden
00:03:09: und jetzt auf einmal drohen und strafen und gewaltvoll sind,
00:03:12: aber eben gar nicht, sondern ich hab, wie gesagt,
00:03:15: auch das Gefühl dieser Weg, der uns hierher gebracht hat,
00:03:17: ist jetzt auf jeden Fall viel gewaltfreier als davor,
00:03:20: weil wir selber nicht mehr so sehr über unsere Grenzen gehen,
00:03:23: das war mit sehr viel Frust verbunden.
00:03:25: Man hat auch gemerkt, dass das ganz schön ...
00:03:28: Also, unser Familienalltag war sehr um die Wünsche unserer Kinder zentriert.
00:03:33: Und bei unserem kleinen Kind war es gar nicht so schwierig,
00:03:36: das umzustellen, weil das noch gar nicht so krass begonnen hatte.
00:03:39: Also, das waren, glaub ich, so ein, zwei Wochen,
00:03:41: wo das Kind so ein bisschen mehr frustriert war.
00:03:44: Und danach war es viel entspannter.
00:03:46: Beim älteren Kind war es schon so, dass dieser Frust
00:03:48: auch eine Weile angedauert hat einfach.
00:03:51: Ja, man hat das total gemerkt,
00:03:53: dass die Wünsche nicht erfüllt wurden.
00:03:55: Dann hat das zu sehr viel Frust und Wut geführt.
00:03:57: Ja, quasi die ganze ... Ja, genau.
00:03:59: Das ist ja auch im Prinzip das, was diese Kritik daran ist,
00:04:03: dass wenn man immer Kinder alle Wünsche erfüllt,
00:04:06: dass sie dann eben nicht lernen, Frustrationen auszuhalten,
00:04:09: dass sie auch nicht lernen, dass sich die Welt nicht um ihre Wünsche dreht.
00:04:12: Und dass sie tatsächlich dann auch weniger, also resilient,
00:04:16: auch am Ende einfach sind. - Ja.
00:04:18: Ja.
00:04:19: Und halt so ein bisschen lernen,
00:04:21: dass sich alles um sie dreht und alle anderen Menschen dafür da sind,
00:04:25: ihre Wünsche zu erfüllen.
00:04:27: Es gibt ja auch so eine Theorie,
00:04:29: dass sich eine nazistische Persönlichkeitsstörung
00:04:32: nicht nur daraus entwickelt, dass der Selbstwert
00:04:34: zu sehr gedemütigt wurde, sondern dass es auch in so einem Ardoniskomplex gibt.
00:04:38: Dass insbesondere in der Kindheit quasi so suggeriert wird,
00:04:41: dass sich eben alles um das Kind dreht
00:04:43: und daraus dann eben so eine nazistische Persönlichkeitsstörung
00:04:46: auch entstehen kann. - Hm.
00:04:48: Ja, klingt für mich auf jeden Fall plausibel. - Voll.
00:04:50: Also müssen wir eigentlich erst mal herausfinden,
00:04:53: was Wünsche und Bedürfnisse sind.
00:04:55: Vielleicht fangen wir da mal bei Bedürfnissen an, oder?
00:04:58: Ja, will ich auch sagen. - Okay.
00:05:00: Was würdest du sagen? Was glaubst du, was sind Bedürfnisse?
00:05:04: Ähm, ich hab das vorher tatsächlich "Chatchy P.T." auch gefragt.
00:05:07: Und "Chatchy P.T." meinte, Bedürfnisse sind psychische oder physische ...
00:05:12: Okay, mal ich das verwirrt. - Ja, weil ich kann jetzt nicht
00:05:17: Bedürfnisse mit dem Begriff Bedürfnis erklären.
00:05:20: Ich hab auch erst mal "Chatchy P.T." so ein bisschen gefragt,
00:05:23: was sind Bedürfnisse?
00:05:24: Und "Chatchy P.T." war auch so ein bisschen verwirrt, muss ich sagen.
00:05:27: Und deshalb ist kein Wunder, dass du jetzt nicht so eine gute Antwort geben kannst.
00:05:31: Man kann halt sagen, dass es so ein bisschen so Grundideen
00:05:34: hinter Bedürfnissen gibt. - Ich weiß es wieder.
00:05:36: Also quasi der Wille, etwas zu tun für psychisches und physisches Wohlergehen.
00:05:41: Okay, ja, ist auch ...
00:05:43: Also im Prinzip gibt es auch gar nicht so die allgemeingötige Definition
00:05:47: für Bedürfnisse.
00:05:48: Aber es gibt so Grundideen, die so alle gemeinsam haben,
00:05:52: die dahinterstecken.
00:05:53: Das sind vor allem zwei.
00:05:54: Das ist einmal die Fragestellung, was braucht ein Mensch für ein gutes
00:05:59: Menschenwürdiges Leben?
00:06:00: Also was braucht der Mensch, um sich wohlzufühlen?
00:06:03: Ist eine Kernfrage für Bedürfnisse?
00:06:05: Und dahinter steckt dann auch ...
00:06:08: Im Prinzip, die Annahme, Bedürfnisse sind essentiell
00:06:11: für das Wohlbefinden eines Menschen.
00:06:13: Ja. - So.
00:06:15: Und dann hat man sich gefragt, was braucht der Mensch eigentlich?
00:06:18: Es gibt halt diese Bedürfnisse.
00:06:20: Und alles, was ein Mensch braucht, ist halt ein Bedürfnis.
00:06:23: Also was ein Mensch unbedingt braucht, um sich wohlzufühlen.
00:06:26: Und noch eine andere Grundidee ist noch die Perspektive,
00:06:29: dass Menschen oder menschliches Handeln von Bedürfnissen motiviert wird.
00:06:33: Das heißt, dass Bedürfnisse im Prinzip die Triebkraft
00:06:36: hinter menschlichem Handeln sind.
00:06:38: Okay, also warte mal, können wir das noch mal kurz zusammenfassen?
00:06:42: Die erste Theorie ist, dass mit dem Wohlbefinden,
00:06:44: was ich jetzt auch gesagt habe,
00:06:46: die zweite Theorie ist, dass Bedürfnisse dazu da sind,
00:06:48: um damit der Mensch überhaupt irgendwas tut.
00:06:51: Wer zum Beispiel hungrig ist, dass er jagen geht.
00:06:53: Er ist im Prinzip zwei Perspektiven,
00:06:56: also zwei Kerngedanken hinter Bedürfnissen.
00:06:58: Aber gehören die zusammen oder existieren die parallel?
00:07:02: Ja ...
00:07:03: Im Prinzip beides. - Okay.
00:07:05: Also das wird halt so ein bisschen miteinander vermengt, im Prinzip.
00:07:09: Ja, aber ich hab grad drüber nachgefallen.
00:07:12: Also ich würde sagen, der Kern,
00:07:14: auch der Mensch für ein gutes menschenwürdiges Leben,
00:07:16: das ist eher der Kern,
00:07:18: aber es wird auch als Triebkraft hinter menschlichen Handeln gesehen.
00:07:21: In vielen Richtungen.
00:07:23: Also die Perspektive gibt's auch.
00:07:25: Aber hast du das Menschenwürdig selbst hinzugefügt?
00:07:27: Oder war das schon da? Weil das ist mir neu.
00:07:30: Ja, Menschenwürdig gibt's auch.
00:07:32: Also wie gesagt, es gibt keine einheitliche Definition.
00:07:35: Ja, aber ... - Also ist dir ...
00:07:38: Also Menschenwürdig hat "Chet Gp Team" mehr gegeben.
00:07:41: Und das fand ich auch sinnvoll.
00:07:43: Ja. - Also ...
00:07:44: Okay, aber ich glaube halt, dass das gar nicht so die Prämisse ist,
00:07:48: unter der viele ihre Bedürfnispyramiden quasi ...
00:07:52: Also ... - Ja, im Endeffekt ist wirklich der Kern gedacht.
00:07:55: Was braucht der Mensch, um sich wohlzufühlen?
00:07:58: Was ist essentiell für das Wohlbefinden?
00:08:01: Glaubst du, dass jeder Mensch auf der Welt das Gleiche braucht,
00:08:05: um sich wohlzufühlen?
00:08:06: So ganz unabhängig von Lebensumständen und Kultur?
00:08:11: Okay, also das ist jetzt ...
00:08:12: Ich glaub, es ist eine sehr philosophische Frage,
00:08:15: aber ich hab mir auch Gedanken darüber gemacht.
00:08:17: Ich dachte mir, wenn man ursprünglich zurückgeht
00:08:20: in die Jäger- und Sammlagemeinschaften und sich anguckt,
00:08:23: wie die gelebt haben, wäre es ja irgendwie logisch,
00:08:26: dass es umkörperlich ist, dass man es auf Instinkte zurückbricht.
00:08:29: Also, so körperliches Wohlbefinden, dass man keinen Hunger hat,
00:08:33: dass man genug schläft und dass man vielleicht auch ...
00:08:36: irgendwie nicht verletzt wird oder so, da krank ist.
00:08:39: Das ist halt auch so was wie eine Entscheidungsfreiheit oder so.
00:08:43: Mhm.
00:08:45: Und vielleicht auch so was wie, dass man halt so sozialen Schutz auch findet.
00:08:49: Irgendwie so, dass sowohl sozialen Austausch als auch ...
00:08:53: Weil es war ja schon auch so, dass das Überleben der Wildbeutel
00:08:57: quasi dadurch gesichert wurde,
00:08:59: dass die sich gegenseitig auch Schutz geboten haben.
00:09:02: Ja. - Also, das hab ich mir halt überlegt,
00:09:04: dass das ja wahrscheinlich diese Grundbedürfnisse sein müssten,
00:09:08: oder dass halt das Bedürfnisse ursprünglich ...
00:09:11: Ich weiß auch nicht.
00:09:12: Auch unter der Prämisse, dass zum Beispiel hier,
00:09:14: wenn die ignoriert wurden, dass die dann gestorben sind und so.
00:09:18: Das halt, dass quasi alles so Sachen sind,
00:09:20: die halt das Überleben so sichern. - Ja.
00:09:22: Im Prinzip ist es so, dass man sagt, es gibt Grundbedürfnisse
00:09:26: und Grundbedürfnisse gelten für alle Menschen.
00:09:28: Deshalb ist es auch spannend, was du gesagt hast über Jäger und Sammler,
00:09:32: weil es würde für uns gelten in Deutschland,
00:09:34: aber auch für irgendwelche Jäger- und Sammlagemeinschaften.
00:09:38: Grundbedürfnisse, da steckt die Idee dahinter,
00:09:40: dass alle Menschen irgendwie im Kern das Gleiche brauchen,
00:09:45: um sich wohl zu fühlen.
00:09:47: Aber ich frag mich halt jetzt gerade,
00:09:49: das hab ich mich auch in der Überlegung gefragt,
00:09:51: gerade so was wie Einsamkeit, also sozialen Austausch.
00:09:54: Ich glaube, dass das damals wichtig war,
00:09:57: aber heute gar nicht mehr so sehr.
00:09:58: Also, weil ich glaub, heute können Menschen auch überleben,
00:10:02: auch wenn sie theoretisch zu niemandem eine enge Bindung haben,
00:10:05: weil es ja auch so was wie Parasoziale Beziehungen gibt,
00:10:08: die gehören halt gar nicht unterscheiden kann
00:10:10: zwischen echten Sozialkontakt und Social Media oder einer Serie.
00:10:14: Und dass wenn man rausgeht, begeht man ja auch die ganze Zeit Menschen,
00:10:17: auch wenn man nicht mit denen interagiert,
00:10:19: was ja früher nicht mehr so der Fall war.
00:10:21: Dass man zumindest an der Kasse Hallo und Tschüss sagt,
00:10:24: ist ja zumindest auch schon mal wie so eine Teilbefriedigung
00:10:27: von irgendeinem Bedürfnis vielleicht.
00:10:29: Also, da wollte ich jetzt einfach nur darauf hinaus,
00:10:32: dass es ja wahrscheinlich heutzutage soziale Interaktion,
00:10:35: okay, das zählt dann wahrscheinlich auch als soziale Interaktion,
00:10:38: die sich errichtet.
00:10:39: Wobei Grundbedürfnisse sind ja erst ...
00:10:41: Es ist essentiell fürs Überleben, aber auch fürs Wohlbefinden.
00:10:44: Also, es müssen nicht alle Grundbedürfnisse überlebenswichtig sein.
00:10:48: Okay. - Genau.
00:10:49: Und hinter dem Konzept Grundbedürfnis steckt einfach die Idee,
00:10:52: es gibt etwas, was jeder Mensch ...
00:10:54: Also, es gibt Dinge, die jeder Mensch egal, wo er herkommt,
00:10:57: egal, wie er lebt, braucht, um sich wohlzuführen und zu überleben.
00:11:00: Und ich hab mich halt noch gefragt, wir haben jetzt hier unsere Kultur,
00:11:04: und ich kann mir gut vorstellen, dass einfach Dinge gibt,
00:11:07: die ich für mein Wohlbefinden brauche,
00:11:09: oder die ich brauche, um mich wohlzufühlen,
00:11:11: die vielleicht einen Jäger und Samener nicht braucht.
00:11:14: Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass es das gibt.
00:11:17: Das bedeutet am Endeffekt, es gibt Grundbedürfnisse.
00:11:19: Und es gibt aber auch Bedürfnisse,
00:11:21: die nicht Grundbedürfnisse sind, die nicht für alle Menschen gelten.
00:11:25: Kannst du mir folgen, ergibt das denn? - Ja, ich kann dir folgen.
00:11:31: Aber das ist ja auch kein neuer Gedanke.
00:11:33: Aber ich hab mich jetzt halt nur gefragt,
00:11:35: was Grundbedürfnisse sind oder halt Wünsche und ...
00:11:38: Ja, voll. Das ist auch so ein bisschen ...
00:11:41: Da liegt doch schon der Hasenpfeffer.
00:11:43: Genau, da liegt eben schon der Hasenpfeffer,
00:11:45: weil ich hab mich auch gefragt, was sind Grundbedürfnisse?
00:11:48: Dann gibt's aber noch Bedürfnisse, was sind dann Bedürfnisse,
00:11:51: was sind Grundbedürfnisse?
00:11:52: Da kommen wir jetzt zu einem Problem.
00:11:55: Und zwar, was dann wirklich ein Bedürfnis ist,
00:11:57: ist am Ende trotzdem von der kulturellen Prägung
00:12:00: und von den Umständen abhängig, was jetzt
00:12:02: ein bestimmter Mensch fürs Wohlbefinden braucht.
00:12:05: Und das ist jetzt zum Beispiel so ein Punkt,
00:12:07: der kulturell abhängig ist.
00:12:08: Ich hab jetzt im ersten Moment dran gedacht,
00:12:11: ja, hier an irgendwie, weiß ich auch nicht,
00:12:13: jetzt besonders viel zu leisten im Beruf oder so,
00:12:15: aber das ist ja logischerweise kulturell geprägt.
00:12:18: Das ist ja dann auch kein Grundbedürfnis oder Sozialerstatus.
00:12:21: Ich hab vielleicht das Bedürfnis nach einer festen Bleibe,
00:12:24: nach einem Haus, während Jäger und Sammlerkulturen
00:12:26: das halt vielleicht nicht haben.
00:12:28: Aber ist das ein Bedürfnis danach?
00:12:30: Oder ist es eigentlich das Bedürfnis nach der Sicherheit?
00:12:33: Ich hab das Gefühl, das Bedürfnis, wo ich wohl zu fühlen,
00:12:35: könnte vielleicht ein übergeordnetes Bedürfnis nach Sicherheit geben
00:12:39: oder so.
00:12:40: Es ist aber alles ein bisschen schwierig zu definieren.
00:12:43: Deshalb ist es auch so ein bisschen Ansichtssache,
00:12:46: was es eigentlich für Bedürfnisse und Grundbedürfnisse gibt.
00:12:49: In meiner Recherche habe ich über zehn verschiedene Bedürfnismodelle
00:12:53: gefunden, die alle verschiedene Grundbedürfnisse sehen.
00:12:56: Also, alle Bedürfnismodelle haben eigentlich gemeinsam,
00:12:59: dass sie in Anspruch haben,
00:13:01: die Bedürfnisse aufzulisten.
00:13:04: Die für alle Menschen gleich Geld.
00:13:06: Also, jedes Bedürfnismodell soll eigentlich eine vollständige Liste
00:13:11: an Grundbedürfnissen sein, wobei manche auch körperliche
00:13:14: Grundbedürfnisse weglassen, weil das ob wir es essen müssen.
00:13:17: Das lassen manche auch einfach weg.
00:13:19: Aber das finde ich sehr spannend, weil ich finde,
00:13:21: gerade damit hängt ja auch so viel zusammen.
00:13:23: Also, wenn Menschen halt hungrig sind,
00:13:25: dann denken sie halt vielleicht, dass sie noch einen anderen Punkt fehlt.
00:13:29: Aber eigentlich waren sie ne hungrig so.
00:13:31: Ja, keine Ahnung.
00:13:33: Aber das ist ja keine Ausnahme.
00:13:35: Ja, klar.
00:13:37: Das ist auch so ein Punkt, dass man selbst eigentlich gar nicht,
00:13:40: oft gar nicht weiß, was ein Bedürfnis man selbst hat.
00:13:42: Und da ist auch nicht einschätzen kann.
00:13:44: Bei mir ist Essen, wenn ich hungrig bin, fühle ich mich schlecht
00:13:47: und denke, ich bin so einsam oder so, keine Ahnung.
00:13:49: Und eigentlich bin ich hungrig.
00:13:51: Das ist schon funny.
00:13:53: Also, ich habe mir jetzt ein paar Bedürfnismodelle rausgesucht,
00:13:57: die vor allem in der bedürfnisorientierten Erziehung
00:14:00: oft benutzt werden.
00:14:02: Ja, ist ja auch gut. Dann können wir mal gucken,
00:14:04: was wir da so eine gute Freundschaft haben.
00:14:07: Als erstes Bedürfnismodell habe ich hier die neuen Grundbedürfnisse
00:14:10: nach Rosenberg.
00:14:12: Also, Marschel Rosenberg, das ist ja so der Begründer
00:14:14: der gewaltfreien Kommunikation.
00:14:16: Und er hat ein eigenes Bedürfnismodell entwickelt.
00:14:18: Und nach ihm gibt es körperliche Bedürfnisse,
00:14:20: das wird zum Beispiel Nahrung, Wasser, Gesundheit.
00:14:23: Ein Bedürfnis nach Integrität oder Stimmigkeit mit sich selbst.
00:14:28: Das wird zum Beispiel darunter würde fallen
00:14:30: Authentizität, Identität, Individualität.
00:14:33: Dann bedürfnet es nach Sicherheit, dazu zählen Schutz, Klarheit,
00:14:36: Struktur. Ein Bedürfnis nach Verbindungen.
00:14:39: Zum Beispiel Liebe, Akzeptanz, Nähe.
00:14:41: Dann gibt es auch Bedürfnis nach Autonomie.
00:14:43: Zum Beispiel Freiheit, Selbstbestimmung.
00:14:45: Ein Bedürfnis nach Entspannung.
00:14:47: Dazu gehört auch Spaß und Erholung und Ruhe.
00:14:51: Ein Bedürfnis nach geistige Bedürfnisse, heißt das.
00:14:55: Ein Bedürfnis nach geistigen Bedürfnissen.
00:14:57: Das wäre Harmonie, Inspiration, Glück, innerer Frieden.
00:15:01: Ein Bedürfnis nach Entwicklung, dazu zählen,
00:15:04: zum Beispiel Wachstum, Anerkennung und Lernen.
00:15:07: Und ein Bedürfnis nach Einfühlung, dazu zählen,
00:15:10: zum Beispiel Empathie, Verständnis, aber auch Gerechtigkeit.
00:15:15: Das sind aber viele.
00:15:17: Aber ich finde, das hört sich ganz gut an.
00:15:19: Das hört sich gut an, genau.
00:15:21: Und jetzt kommt das Bedürfnismodell nach Grave.
00:15:24: Ich glaube, das nach Grave, das mag ich nicht so.
00:15:26: Das gefällt mir auch nicht so.
00:15:28: Das war vorweg.
00:15:30: Das sind die vier psychischen Grundbedürfnisse.
00:15:32: Das erste ist Bedürfnis nach Bindung.
00:15:35: Also offenbar auch ...
00:15:37: hat offenbar die Bindungstheorie aufgegriffen.
00:15:40: Zweitens ist das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle.
00:15:43: Dann das Bedürfnis nach Selbstwerderhöhung und Selbstwertschutz.
00:15:48: Und dann das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung.
00:15:52: Weißt du, was ich glaube? Das hat ein Mann geschrieben.
00:15:55: Das kann schon sein.
00:15:57: Es ist Grave.
00:15:59: Der Essenmann, ich weiß den Vornamen nicht.
00:16:01: Nee, das fand ich nur lustig.
00:16:03: Gerade mit Selbstwerterhöhungen und ...
00:16:05: Vor allem wenn man bedenkt, dass Grundbedürfnisse
00:16:09: für alle Menschen gelten und es einfach Kulturen gibt,
00:16:12: die gar nicht so diesen Bezug zum Selbsthalten.
00:16:15: Es hat einen manzistischen Mann geschrieben,
00:16:17: der es nicht mag, wenn man ihn kritisch wird.
00:16:19: Genau, also in kollektivistischen Kulturen,
00:16:21: die gar nicht so viel mit dem Konzept von Selbst anfangen können,
00:16:25: ist es schwierig, von einem Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung zu sprechen.
00:16:29: Auch generell, wenn man als Frau in unserer Kultur
00:16:31: sozialisiert ist, hat man eigentlich kein Bedürfnis,
00:16:35: nach Selbstwerterhöhung zu haben, sondern eigentlich immer nur,
00:16:38: dass die anderen ihren Selbstwert erhöhen können.
00:16:41: Das war für mich auch eins.
00:16:43: Es gab schon ein paar Modelle, die ich mir eingeguckt hab.
00:16:47: Und man dachte, nee. Das war jetzt davon.
00:16:49: Okay.
00:16:51: Warte mal, was waren die anderen?
00:16:54: Lustgewinn und Unlust von Orientierung und Kontrolle?
00:16:57: Genau, Orientierung und Kontrolle.
00:16:59: Das fand ich irgendwie auch komisch.
00:17:01: Orientierung, Ja, aber Kontrolle.
00:17:03: Dass man halt irgendwie verstehen will, was um einen rum passiert
00:17:07: und so, du einfach aufs eigene Leben ...
00:17:09: Kontrolle über das eigene Leben zu haben und so.
00:17:12: Ja, gut, das wäre hier nach Grave.
00:17:14: Dann das nächste Modell wäre nach Ernst Fritz Schubert.
00:17:17: Und der sieht Grundbedürfnisse ...
00:17:22: Ich glaub, er hat sieben Grundbedürfnisse.
00:17:24: Er sieht die Grundbedürfnisse in Geborgenheit.
00:17:27: Also Sicherheit, emotionale Wärme, Anerkennung.
00:17:31: Dass man gesehen geschätzt und respektiert wird.
00:17:34: Selbstwirksamkeit. - Sind auch psychische, oder?
00:17:37: Dass man Kontrolle ... Ja, das sind auch psychische.
00:17:40: Genau.
00:17:42: Selbstwirksamkeit, dass man auch Kontrolle über das eigene Handeln hat.
00:17:46: Und irgendwie Einfluss nehmen kann auf die Umwelt.
00:17:49: Dann das Bedürfnis nach Verantwortung.
00:17:52: Dass man Verantwortung für andere übernimmt.
00:17:55: Das Bedürfnis nach Autonomie.
00:17:57: Dass man Entscheidungsfreiheit hat, unabhängig ist.
00:18:00: Das Bedürfnis nach Lust und Freude.
00:18:02: Dass man irgendwie Spaß haben will, Erlebnisse.
00:18:05: Und das Bedürfnis nach Sinn.
00:18:07: Dass man irgendwie eine Bedeutung sieht im Leben, dass man ...
00:18:10: Ja, oder eben in der Tätigkeit wahrscheinlich.
00:18:13: Es gibt ja auch so Studien darüber,
00:18:15: dass man sich nicht so oft und nicht wissen,
00:18:18: für was die Tätigkeit ist wie so "Bore-out".
00:18:20: Dass das Gehirn dadurch erschöpft,
00:18:22: dass es die Tätigkeit sinnlos findet.
00:18:24: Ja, ich kann das auch gar nicht.
00:18:27: Ich muss im Sinne sehen, dass ich mache, sonst fällt es mir schwer.
00:18:30: Ja, voll.
00:18:33: Aber eigentlich muss ich sagen, dass ich die von Rosenberg und von ...
00:18:37: Schubert? - Mhm.
00:18:39: Gar nicht so schlecht finde.
00:18:41: Aber ich ... also, jetzt mal wirklich ganz im Ernst.
00:18:44: Das ist kein so Modell, was eine Frau geschrieben hat, oder?
00:18:47: Das hätte mich übelst ...
00:18:49: Ich glaub, ich geb's wirklich nicht. - Ich hab jetzt ... nee.
00:18:52: Ich glaube halt, dass man das nicht vergessen darf,
00:18:55: dass das immer noch auch, wenn das relativ aktuelle Modelle sind
00:18:59: und die Personen vielleicht irgendwie alles mit einbeziehen wollen.
00:19:02: Dass es trotzdem weiße Männer sind,
00:19:05: wahrscheinlich aus dem Mittelstand,
00:19:07: die schon eine ganz ...
00:19:09: Einseitige Sicht auf die Welt haben,
00:19:12: dass sie aufgrund ihrer Existenz ...
00:19:14: Und diese Sicht ist halt aufgrund ihrer Existenz sehr privilegiert.
00:19:17: Und halt auch davon, also dadurch geprägt,
00:19:20: dass sie eigentlich auch immer mehr oder weniger gewohnt sind,
00:19:23: den Ton anzugeben.
00:19:25: Ja, und man muss halt überlegen,
00:19:27: dass diese Männer sich eben Grundbedürfnisse überlegt haben,
00:19:31: die den Anspruch haben, für jeden Menschen geltend zu sollen.
00:19:34: Aber sie sind halt von sich selbst als Primisse ausgegangen.
00:19:37: Also bin ich mir ziemlich sicher.
00:19:39: Der Bedürfnismodell wäre eben die Bindungstheorie nach Bolby.
00:19:43: Der hat das nicht als Bedürfnismodell benannt selbst,
00:19:46: aber er hat eigentlich sein eigenes Bedürfnismodell aufgemacht.
00:19:49: Aber was ist da noch mit drin? Nur die Bindung?
00:19:52: Wir haben Prinzip, ja. - Okay.
00:19:54: Hast du dein eigenes Modell gemacht? - Nein.
00:19:57: Aber er hat auch selbst ... - Er wollte, dass die anderen es aufgreifen.
00:20:01: Er hat auch selbst gesagt, dass es universell gültig für andere.
00:20:04: Ihr könnt ja noch mal in die Bindungstheorie
00:20:07: stellen, die er gesagt hat, wie Bindung funktioniert.
00:20:09: Es ist eben nicht universell gültig für andere Menschen.
00:20:12: Deshalb kann man das schon stark anzweifeln. - Ja, voll.
00:20:16: Ja, okay, aber dann haben wir ... - Was glaubst du jetzt?
00:20:18: Also, du findest jetzt Schubert und Rosenberg, findest du gut, ja?
00:20:23: Naja, also, ich weiß halt,
00:20:25: dass die drei ja auch viele in der bedürfnisorientierten Babel
00:20:28: so rezitiert werden und so.
00:20:30: Und ich find grad beim Grabe, bei Grabe,
00:20:32: find ich's ein bisschen gruselig.
00:20:34: Das ist was los. - Es gibt auch mehr.
00:20:36: Ich finde halt tatsächlich, muss ich sagen, Schubert und Rosenberg,
00:20:40: okay, finde ich okay.
00:20:41: Also, ist gar nicht so ...
00:20:43: Kann man wahrscheinlich sogar auch ...
00:20:45: nicht individuell, aber halt auch kulturell so bedingt,
00:20:48: ist wahrscheinlich übertragen, oder?
00:20:50: Wie ist das?
00:20:52: Hast du das ... - Ja, also im Prinzip sind eigentlich alle
00:20:55: Bedürfnismonelle haben gemeinsam, dass sie so philosophisch entstanden sind,
00:20:59: dass sich irgendjemand hingesetzt hat
00:21:01: und überlegt hat, was brauchen alle Menschen.
00:21:03: So Rosenberg zählt ja auch dazu.
00:21:05: Eigentlich ist bei allen ...
00:21:07: Also wirklich bei allen Modellen die Kritik,
00:21:09: dass es eventuell nicht auf alle Menschen
00:21:12: auf der Welt übertragbar ist.
00:21:14: Und auf die So-Op-Grund-Bedürfnisse gibt die auf alle Menschen übertragbar.
00:21:18: Vor allem ist die Prämisse ja auch immer,
00:21:20: dass es zu wohlbefinden beiträgt.
00:21:22: Es könnte ja auch sein, dass er alle Bedürfnisse erfüllt hat
00:21:25: und trotzdem nicht wohlbefindet.
00:21:28: Ich kann mir vorstellen, warum gerade Rosenberg zum Beispiel
00:21:31: so in der bedürfnisorientierten Babel viel benutzt wird,
00:21:34: und auch das von Schubert. - Ja.
00:21:36: Als Schubert, ne?
00:21:37: Weil da gibt's ja wirklich viele Bedürfnisse noch drin,
00:21:40: aber es gibt ganz viele Modelle, die halt drei Grundbedürfnisse sehen,
00:21:43: die halt viel weitergefasst sind.
00:21:45: Und wenn man jetzt bedürfnisorientiert erzieht,
00:21:48: dann ist es natürlich praktischer, weil man mehr Bedürfnisse hat,
00:21:51: auf die man raufdeuten kann, die halt nicht so abstrakt sind.
00:21:54: Damit man sich's quasi immer erklären kann, was ist jetzt gerade?
00:21:58: Ja. Aber was mir halt noch sehr stark aufgefeidend ist,
00:22:01: als ich mir diese Modelle angeguckt hat,
00:22:03: die mir da zugehört, also wenn wir zum Beispiel zu Rosenberg hingehen,
00:22:06: das Bedürfnis nach Sicherheit beinhaltet Schutz, Klarheit und Struktur.
00:22:10: Ich hab mich gefragt, warum gibt es nicht ein Bedürfnis nach Schutz,
00:22:13: nach Klarheit und Struktur, warum sind das nicht Bedürfnisse?
00:22:16: Ja, stimmt. Vor allem ist es allgemein gültig.
00:22:19: Ja, das ist wieder das Problem. - Genau.
00:22:21: Weil ich würd sagen, das Bedürfnis nach Schutz
00:22:23: ist wirklich universell, aber die Definition davon wahrscheinlich nicht.
00:22:26: Weil ich bin mir schon ziemlich sicher,
00:22:29: dass auch in wildbeutern Kulturen oder in kollektivistischen Kulturen
00:22:32: das Menschen halt so ein grundsätzliches Instinkt davor haben,
00:22:35: dafür haben sich und ihre Angehörigen zu beschützen.
00:22:37: Das würd ich gar nicht in Zweifel stellen.
00:22:39: Ja, genau. Und dann muss man halt sagen,
00:22:41: ja, dann sind das große Bedürfnisse, aber dann ist das dahinter,
00:22:45: zum Beispiel Liebe und Schutz, dann sind das aber keine wirklichen
00:22:49: Grundbedürfnisse, sind das dann vielleicht Wünsche?
00:22:52: Vor allem, also, was ich mich jetzt auch gerade sage.
00:22:55: Braucht man es lieber jetzt vielleicht optional, weil es ein Wunsch ist?
00:22:58: Ich glaub nicht, dass Liebe optional ist. - Nein, deshalb.
00:23:01: Liebe ist halt, was sind dann Instinkte?
00:23:03: Weil das ist ja im Prinzip dann genau dasselbe wie Grundbedürfnisse.
00:23:07: Ja, eigentlich werden Instinkte ja irgendwie ein Werkzeug
00:23:12: zum Grundbedürfnisse erfüllend, wenn man es so sieht.
00:23:15: Ja. - Würde man wahrscheinlich so argumentieren können.
00:23:18: Und dann ist ja alles, was quasi nicht den Instinkten entspricht,
00:23:21: auch keine Bedürfnis mehr, sondern Wunsch.
00:23:23: (Lachen)
00:23:25: Don't know.
00:23:26: Also, das war jetzt so mein Ausflug in den Bedürfnis-Dschungel.
00:23:29: Und wenn ihr jetzt alle verwirrt seid, dann ist das okay,
00:23:32: weil es ist tatsächlich irgendwie auch verwirrend.
00:23:35: Und ja, jetzt können wir uns ja mal angucken, ob jetzt Liebe
00:23:38: vielleicht kein Bedürfnis ist, sondern Wunsch,
00:23:40: dass das Bedürfnis nach Sicherheit erfüllen soll.
00:23:43: Ja, stimmt, das könnte schon auch sein.
00:23:46: (Lachen)
00:23:48: Also, ich will jetzt nur noch mal sagen, dass das ja auch alles,
00:23:51: also, das sind ja auch alles valide Anliegen.
00:23:53: Also, ich finde die gar nicht so schlecht
00:23:55: jetzt die Bedürfnismodelle oder so.
00:23:57: Also, an der Stelle jetzt schon, oder es ging mir auch so,
00:24:00: ich kann mich noch ganz genau daran erinnern,
00:24:03: dass ich das erste Mal von diesen neuen Grundbedürfnissen
00:24:06: nach Rosenberg gelesen habe, dachte ich, das sei das neueste Modell.
00:24:10: Ich wusste nicht, dass so viele Modelle parallel existieren.
00:24:13: Ich kannte die masslaufische Bedürfnis-Paramide
00:24:16: noch aus dem Psychologieunterricht in der Schule.
00:24:18: Und dann habe ich eben von der Bedürfniss-Theorie
00:24:21: oder von diesem Bedürfniss-Modell von Rosenberg gelesen,
00:24:24: dachte ich, das ist jetzt allgemein gültig.
00:24:26: Ich habe diese neuen Grundbedürfnisse zu finden überhaupt,
00:24:29: dass die also so aufgelistet. - Das ist schwierig.
00:24:32: Das war wirklich gar nicht ... - Ich habe auch unterschiedliche Sachen gefunden.
00:24:36: Ich wollte mir das einfach aufschreiben und so an die Wand hängen,
00:24:39: damit ich mir das quasi verinnerlichen kann,
00:24:41: welche Bedürfnisse Kinder so haben.
00:24:43: Und ich weiß noch, dass ich das dann aus dem Buch von Nora Imlau
00:24:47: dann auch ein bisschen abgeschrieben habe,
00:24:49: und wie das so an die Wand gepinnt habe.
00:24:51: Das Ding ist aber, sie hat auch eigentlich
00:24:53: so eine Bedürfnisse kreiert, weil sie hat halt ...
00:24:56: Die Bedürfnis, also das von Rosenberg noch mal mit irgendeinem anderen,
00:24:59: vermischt das hat sie jetzt auch so geschrieben,
00:25:01: aber ich weiß auch gar nicht mehr, welches.
00:25:04: Wir könnten eigentlich auch das Bedürfniss-Modell nach Nora Imlau
00:25:07: jetzt noch mal ... - Ja, stimmt.
00:25:08: Spannend. - Nee, genau, finde ich auch spannend.
00:25:11: Was auch noch wichtig zu wissen ist, so ...
00:25:13: Was ich schon sagte, diese ganzen Bedürfniss-Modelle,
00:25:16: die sind eigentlich mehr oder weniger alle philosophisch.
00:25:19: Und die meisten haben eigentlich gar keine empirische Grundlage.
00:25:22: Also keine Wissenschaftliche Bedeitzung.
00:25:24: Also da gibt es nur eigentlich nur das Selbstbestimmungs ...
00:25:27: Die Selbstbestimmungstheorie heißt das, glaube ich,
00:25:29: das Einzige, was ein bisschen mehr wissenschaftlich und am Haart ist.
00:25:33: Ja, und was sagt die?
00:25:35: Nach der gibt es, glaube ich, Bedürfnis nach Autonomie,
00:25:38: Vertrauen und Kompetenz oder so.
00:25:40: Hat das auch psychisch dann?
00:25:42: Ja. - Ja, genau.
00:25:44: Genau. - Okay.
00:25:45: Ich weiß jetzt nicht, ob ich es komplett richtig wiedergegeben hab,
00:25:48: aber das sind auch so drei Bedürfnisse.
00:25:50: Das fand ich auch sinnvoll. - Ja, ja.
00:25:52: Also, ich wollte halt darauf hinaus,
00:25:54: dass das ja eigentlich schon ein Zeichen dafür ist,
00:25:57: dass ich mir diese Bedürfnisse aufschreiben und an die Wand pinnen muss,
00:26:01: damit ich überhaupt irgendwie quasi Zugang dazu habe.
00:26:03: Das ist ja schon sehr unintuitiv einfach.
00:26:06: Sich quasi an so einem Bedürfniss-Modell zu orientieren,
00:26:09: wenn man seine Kinder erzieht.
00:26:10: Und ich will jetzt gar nicht so sehr,
00:26:13: da jetzt Leute, die das befürworten, kritisieren oder keine Ahnung,
00:26:16: sondern einfach nur das so zum Nachdenken mal mitgeben,
00:26:19: warum das vielleicht auch einfach eine Schwierigkeit ist.
00:26:22: Und ich will jetzt auch noch eine kleine Klasse von Wünschens unterscheiden,
00:26:26: weil viele halt einfach auch Schwierigkeiten haben,
00:26:29: überhaupt ein Modell zu finden und sich das dann auch noch zu merken.
00:26:33: Also, weißt du, was ich mein? - Ja, genau.
00:26:35: Da muss man es ja auch noch nicht nur merken,
00:26:38: sondern auch im Alltag noch anwenden können.
00:26:40: Das ist ja klar, weil auch im Endeffekt, was überhaupt ein Wunsch ist,
00:26:44: ist davon abhängig, was es für Bedürfnisse gibt.
00:26:47: Wenn die Bedürfnisse anders sind,
00:26:49: deshalb würde ich sagen, wir sprechen jetzt erst mal über Wünsche, oder?
00:26:53: Ich hab erst mal geguckt, was die Definition von einem Wunsch ist,
00:26:56: und hab da erst mal Wikipedia gefragt.
00:26:59: Wikipedia sagt, es ist ein Begehren nach einer Sache oder Fähigkeit,
00:27:02: ein Streben oder zumindest die Hoffnung auf eine Veränderung der Realität
00:27:06: oder das Erreichen eines Ziels für sich selbst oder für andere.
00:27:10: Das hilft jetzt bei der Unterscheidung von Bedürfnissen.
00:27:13: Der wenig, würde ich sagen.
00:27:14: Bei Lexicon für Psychologie stand es ein ersehnter Erlebniszustand,
00:27:18: aber im Unterschied zum Wollen
00:27:20: die Realisierung eines Ziels nicht verfolgen muss.
00:27:22: Fand ich aber ein bisschen wage.
00:27:24: Es könnte alles auch Bedürfnisse sein nach den Definitionen?
00:27:27: Vor allem, weil man will viele Wünsche auch
00:27:30: und will auch das Ziel erreichen.
00:27:32: Also, das finde ich vom Wollen abzugrenzen irgendwie falsch.
00:27:35: Dann hab ich noch ChatchiPity gefragt.
00:27:37: Ich finde, ChatchiPity hatte tatsächlich die beste Definition,
00:27:41: nämlich ein subjektives Verlangen,
00:27:43: dass darauf abzieht, etwas Bestimmtes zu haben, zu erleben oder zu erreichen.
00:27:47: Das ist eine Art Wünsche, die erfüllt werden muss,
00:27:50: um wohlbefinden zu sichern.
00:27:51: Ein Wunsch ist dabei etwas Zusätzliches,
00:27:53: was nicht existenziell notwendig ist.
00:27:55: Ich hab auch noch eine andere Abgrenzung zum Bedürfnissen gefunden
00:27:59: von Wünschens, soll ich dir mal sagen?
00:28:01: Ich hab gefunden, dass Wünsche konkrete Vorstellungen davon sind,
00:28:05: wie ein Bedürfnis befriedigt werden soll.
00:28:08: Nee, aber das ist ja was anderes.
00:28:10: Das ist auch ja stimmt, das ist aber auch theoretisch eine Strategie.
00:28:13: Hätte ich gesagt, das ist eine Strategie?
00:28:16: Wie ist das Handeln, um einen Wunsch oder Bedürfnis zu erreichen?
00:28:20: Strategie ist das, was ich tatsächlich tue.
00:28:22: Und Wunsch ist das, was ich mir denke,
00:28:25: womit ich jetzt meinen Bedürfnis erfüllen kann.
00:28:28: Also diese Eintragung hab ich gefunden.
00:28:30: Ja, aber das ergibt es noch Sinn.
00:28:32: Aber Strategie, also Handlung ist ja eine Handlung.
00:28:35: Also, ich hätte halt jetzt nicht eine Strategie als Handlung definiert.
00:28:39: Ja, genau, hatte ich aber so gefunden,
00:28:41: dass die Handlung dann die Strategie ist am Ende,
00:28:44: die konkrete Ausführung.
00:28:45: Das ist theoretisch rein von der Definition.
00:28:48: Aber weißt du, was das Lustige ist,
00:28:50: was Chatty Pity mir für Beispiele gegeben hat,
00:28:52: für was ein Wunsch ist und was dann die Strategie dazu ist?
00:28:56: Hat dann so geschrieben,
00:28:57: ein Wunsch ist zum Beispiel, der Wunsch in den Urlaub zu fahren.
00:29:01: Und die Strategie ist, in den Urlaub fahren.
00:29:03: Oder der Wunsch ist, der Wunsch ein Auto zu kaufen.
00:29:06: Die Strategie ist ein Auto zu kaufen.
00:29:08: Okay, also ich hätte jetzt gesagt,
00:29:10: das Bedürfnis ist eine Erholung.
00:29:13: Die Strategie oder der Wunsch,
00:29:16: also der Wunsch ist, in den Urlaub zu fahren, um sich zu erholen.
00:29:19: Und die Strategie ist, in den Urlaub fahren, ja, stimmt.
00:29:23: Na, Frankreich fliegen.
00:29:25: Ja.
00:29:26: Ba, oder so.
00:29:28: Ja, okay, ja gut.
00:29:29: Ja, also wir haben schon jetzt auch an dem Beispiel festgestellt,
00:29:32: dass es gar nicht so leicht ist.
00:29:34: Aber ich möchte es mal in Bezug auf Kindererziehung noch mal machen.
00:29:38: Ich glaube, im Alltag mit Kindern ist es wirklich auch noch mal
00:29:41: eine ganz andere Hausnummer, das immer zu unterscheiden.
00:29:43: Ich würde mich auch gerne, wenn ihr unseren Podcast mögt,
00:29:46: ihr kennt's schon, bitte bewertet ihn mit fünf Sternen.
00:29:49: Also müsst ihr auch nicht, aber ihr könnt ...
00:29:52: Ich meine, es müssten keine fünf Sterne sein.
00:29:54: Ihr könnt ihn ganz ehrlich bewerten und uns Feedback geben,
00:29:57: weil wir wachsen durch Feedback, also nicht der Podcast,
00:30:00: sondern wir individuell.
00:30:02: Ihr seid der Grund unseres persönlichen Wachstums.
00:30:05: Nein, aber ein Mitgrund.
00:30:07: Es wäre übelst geil, wenn wir 3000 Bewertungen knacken.
00:30:11: Wir haben tatsächlich jetzt auch vom letzten Mal von 2,4.000
00:30:14: auf 2,5.000, also haltet euch ran.
00:30:16: Das übelt's geil, danke schön.
00:30:17: Folgt unseren Podcast und teilt ihn auch auf Social Media,
00:30:20: zum Beispiel auf Instagram.
00:30:22: Ihr könnt auch unseren Instagram-Account Mutti
00:30:24: ist die beste Punkt Podcast folgen.
00:30:26: Und da könnt ihr uns auch super gerne DMs schicken.
00:30:29: Zu Fragen, wir sammeln nämlich gerade wieder Fragen
00:30:32: für eine Podcast-Folge.
00:30:34: Also da auch gerne mal reingehen.
00:30:37: So.
00:30:39: Ich hab jetzt zum Beispiel für dich mitgebracht.
00:30:41: Okay.
00:30:42: Ist das ein Test?
00:30:43: Ja, ist ein Test. Kannst du verlieren.
00:30:45: Also du hast ein Baby, das ist so, weiß ich nicht, 4 Monate alt.
00:30:49: Vielleicht ist es auch jünger.
00:30:51: Baby liegt auf dem Boden weint.
00:30:53: Was machst du?
00:30:54: Naja, ich geh hin und nehme es hoch und truss das.
00:30:59: Nimm's auf mal. Und es hört auf zu weinen.
00:31:01: Was denkst du, was Bedürfnis dahinter ist?
00:31:04: Nähe.
00:31:05: Nee, denk ich auch.
00:31:07: Geborgenheit, Sicherheit, Bindung.
00:31:09: Gehen nach dem.
00:31:10: Okay.
00:31:11: Und jetzt, selbe Situation.
00:31:13: Aber du nimmst das Baby nicht auf den Arm.
00:31:16: Beziehungsweise nimmst du das Baby hoch, es hört auf zu weinen.
00:31:20: Aber du läufst in den Schlafzimmer und holst die Trage.
00:31:23: Machst das Baby in die Trage.
00:31:25: Und das Baby fängt an zu prüllen.
00:31:27: Was ist jetzt los?
00:31:28: Bedürfnis nach ...
00:31:29: Autonomie, vielleicht hat es auch Hunger gehabt.
00:31:32: Vielleicht fühlt es sich missverstanden.
00:31:35: Also du gehst davon aus, dass es ein anderes Bedürfnis ist.
00:31:38: Nee, was, wenn es kein anderes Bedürfnis ist.
00:31:41: Aber dann hat es sich vielleicht anders vorgestellt,
00:31:44: wie das Bedürfnis befriedigt werden kann.
00:31:46: Das glaube ich auch.
00:31:47: Also ... häufig ...
00:31:49: ist es nämlich so, dass ein Baby das schreit.
00:31:53: Also, es haben ja wirklich ganz viele Eltern,
00:31:55: dieses Problem ist ein Topproblem, was Eltern haben.
00:31:58: Ja, mein Baby schreit, das will aber nicht in die Trage,
00:32:02: was soll ich machen?
00:32:03: Meine Antwort darauf ist standardmäßig,
00:32:06: dass Bedürfnis nach Nähe und Bindung ...
00:32:09: Also, wenn man davon ausgeht, dass Bindung existiert.
00:32:12: Das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit.
00:32:15: Oder Sicherheit. - Oder Sicherheit.
00:32:17: Wird dadurch erfüllt, dass ich das Baby hochnehme, offensichtlich?
00:32:21: Es hört oft zu weinen.
00:32:22: Aber wenn ich die Trage nehme und es da rein setze,
00:32:25: fängt es wieder an zu weinen.
00:32:27: Es findet die Strategie blöd.
00:32:29: Der Wunsch ist quasi, auf den Arm genommen zu werden.
00:32:32: Das Bedürfnis dahinter wird aber auch erfüllt in der Trage.
00:32:36: Das heißt ... - Es hat den anderen Wunsch.
00:32:39: Es hat den anderen Wunsch, aber ich muss diesen Wunsch nicht erfüllen.
00:32:42: Wenn mein Baby schreit, wenn ich es in die Trage nehme,
00:32:45: heißt das nicht, dass ich nicht feinfühle
00:32:48: auf die Bedürfnisse meines Babys eingehe.
00:32:50: Wenn ich es in die Trage nehme, anstatt es auf den Arm zu halten.
00:32:54: Und ich kann euch auch sagen,
00:32:56: wenn euer Kind nicht länger als zehn Minuten in der Trage weint
00:32:59: und nicht schmerzerfüllt schreit,
00:33:01: liegt dahinter auch keinen physiologischen Grund,
00:33:04: dass es nicht so gut geht, wenn das schon so ist.
00:33:07: Offen sich die Schmerz, solltet ihr zum Arzt nehmen,
00:33:09: was mit der Wirbelsäule sein soll?
00:33:11: Da hat man das zu unterscheiden, was Wutwein und Schmerzenwein ist.
00:33:15: Ganz speziell auf Trage bezogen geht zur Trageberatung.
00:33:18: Es gibt Tragen, die nicht so optimal sind für Babys,
00:33:21: die unwürdig sitzen.
00:33:22: Wenn ihr mit dem Tragetuch tragt,
00:33:24: seid ihr auf der sicheren Seite,
00:33:26: das ist bequem für eure Kinder.
00:33:28: Wenn euer Kind ein Bedürfnis nach Nähe hat,
00:33:31: wenn man davon ausgeht, dass es so ist,
00:33:33: und auch wenn es im ersten Moment schreit.
00:33:36: Da hattest du auch in der Kooperationsfolge so schön erklärt,
00:33:39: an der Stelle gerne anhören,
00:33:41: dass das Gehirn ja ein Alarm auslöst, insbesondere bei Kindern,
00:33:47: wenn etwas nicht so läuft, wie sie sich das gewünscht haben.
00:33:50: Und gerade bei Babys ... - Oder wie sie es erwartet haben.
00:33:54: Und gerade bei Babys kann es einfach der Fall sein,
00:33:56: du nimmst das Kind hoch, es hat das auch erwartet.
00:33:59: Dann kommst du mit der Trage an, es hat es nicht erwartet,
00:34:03: dann ist das Gehirn los, quasi das Gehirn.
00:34:05: Das muss jetzt erst mal kurz weiter weinen und darüber trauern,
00:34:08: dass es jetzt in der Trage ist, anstatt auf dem Arm.
00:34:11: Wenn das das verarbeitet hat, wenn man liebevoll und zugewandt darauf eingeht
00:34:15: und quasi nicht selbst ein Stressgerät,
00:34:18: dann kann es sich auch beruhigen.
00:34:20: Und dann ist die Situation auch wieder gelöst.
00:34:23: Ja, dazu fällt mir auch noch ein ...
00:34:25: Mama, ich hab Hunger, ich will ein Keks haben.
00:34:28: Und du kannst dem Kind halt auch ein Salami-Brot geben oder so.
00:34:33: Oder halt ... - Ja, genau.
00:34:34: Oder halt ein Brötchen.
00:34:36: Aber ich glaub halt gerade bei solchen ...
00:34:38: Das ist aber wieder ziemlich offensichtlich.
00:34:41: Aber ich glaub gerade bei solchen Themen wie Trage, Ja oder Nein.
00:34:44: Das geht doch nicht.
00:34:46: Wenn mein Baby schreit, geht's nicht schlecht.
00:34:48: Es heißt nicht, dass dein Baby schlecht geht, nur weil es schreit.
00:34:52: Es sind halt zwei Paar Schuhe.
00:34:54: Vor allem, wenn du für dein Baby da bist.
00:34:56: Das können viele nicht so unterscheiden.
00:34:58: Man hat auch total Angst, dass es dem Kind schlecht geht.
00:35:02: Dass er vielleicht schlecht unterscheiden kann.
00:35:05: Oder wenn man Angst hat, man könnte es nicht unterscheiden.
00:35:08: Vor allem, weil wir ja auch so sozialisiert sind,
00:35:11: dass es halt so schnell wie möglich aufhören sollen zu schreien.
00:35:14: Aber langfristig tun wir uns selbst keinen Gefallen,
00:35:17: damit Kinder auf dem Arm tragen, wenn wir sie in die Trage nehmen könnten.
00:35:22: Und die Hände frei hätten, was auf die Rücken schon ist.
00:35:25: Ja.
00:35:26: Magst du noch mal kurz zusammenfassen?
00:35:28: Was war das vermeintliche Bedürfnis?
00:35:31: Nähe, Sicherheit, Geborgenheit, Verbindungen.
00:35:34: Irgendwie sowas, ja. - Verbundenheit, Bindung.
00:35:36: Genau. - Je nachdem.
00:35:38: Irgendwie sowas in die Richtung. - Und was war der Wunsch?
00:35:41: Es wollte gern in die Baby-Trage.
00:35:44: Nee, ehemaliger. - Auf den Arm.
00:35:46: Es hat sich vorgestellt, auf dem Arm getragen zu werden.
00:35:49: Und dieser Wunsch ist dann ...
00:35:51: Stimmt, Wunsch und Strategie ist ja im Prinzip auch dasselbe.
00:35:54: Weil diese Strategie ist ja ...
00:35:56: Das ist die Erfüllungsstrategie, die sich das Kind vorstellen.
00:35:59: Ja.
00:36:00: Und das Bedürfnis kann aber auch befriedigt werden,
00:36:03: indem das Kind einfach in die Trage kommt
00:36:05: und da auch körperlich in die Ehe hat.
00:36:07: Ja. - Und dem Kind geht es da auch gut,
00:36:10: solange es eben körperlich auch in der Tage gut aufgehoben ist.
00:36:14: So. - Genau.
00:36:15: Okay, und damit, damit ist jetzt alles klar,
00:36:18: was Bedürfnis, Wunsch und Strategie ist, oder?
00:36:21: In diesem konkreten Beispiel, ja.
00:36:23: Ich hab noch ein zweites Beispiel mitgebracht.
00:36:25: Papa willst du mit mir spielen?
00:36:27: Auf jeden Fall das Bedürfnis nach ...
00:36:29: Erholung nach Rosenberg.
00:36:32: Oder?
00:36:34: Könnte auch ein Bedürfnis nach Kreativität sein,
00:36:36: könnte auch ein Bedürfnis nach Nähe sein,
00:36:39: könnte auch ein Bedürfnis nach Verbindung sein.
00:36:41: Ich finde Erholung und Kreativität sehr weit hergeholt,
00:36:44: weil das Kind könnte auch alleine spielen.
00:36:47: Ja, okay. Stimmt.
00:36:48: Also würde ich auch tatsächlich sagen,
00:36:50: Nähe, Verbindung, Beziehung, irgendwie sowas.
00:36:53: Bindung. - Bindung.
00:36:54: Wir zwei finden ja Bindung an,
00:36:56: wir schmeißen ja alles im Topf, was in dem Modell ist.
00:36:59: Nein, wir zweifeln Bindung nicht an, das ist falsch.
00:37:02: Ich bin der Meinung, dass die Bindungstheorie
00:37:04: so, wie sie halt gelebt wird, falsch ist.
00:37:07: Ja. - Da bin ich einfach, weil ...
00:37:09: Auch wenn sie immer weiterentwickelt wurde,
00:37:11: die ursprüngliche Prämisse ist einfach ...
00:37:13: haltlos empirisch gesehen.
00:37:15: Und deshalb macht es keinen Sinn. - Und das ist nicht korrekt.
00:37:18: Das hatten wir auch eigentlich schon gesagt,
00:37:21: dass es halt kein Bedürfnis sein kann, so wie Bulbi das ...
00:37:24: Genau, aber wie der Begriff jetzt verwendet wird,
00:37:26: nicht nur auf den Bezug auf Eltern-Kind-Beziehungen,
00:37:29: sondern generell auf Menschen.
00:37:31: Und damit meine ich dann eigentlich in Prinzip Verbindung,
00:37:34: also emotionale Verbindung zu einer Person.
00:37:36: In dem Fall finde ich, dass es schon ein Grundbedürfnis ist.
00:37:40: Das haben wir auch am Anfang geklärt,
00:37:42: dass Menschen ja auch gestorben sind,
00:37:44: ohne emotionale Verbindungen und sozialen Austausch.
00:37:47: Oder sich halt nicht gut entwickeln können.
00:37:49: Oder sie nicht gut geht. - Genau.
00:37:51: Deshalb würde ich dann auch sagen,
00:37:53: ist wahrscheinlich das Bedürfnis dahinter Nähe und Verbindung.
00:37:56: Die meisten Eltern dann darauf antworten,
00:37:58: wenn sie denken, Mama, willst du mit mir spielen?
00:38:01: Mein Kind möchte das Bedürfnis, Niehe und Verbindung?
00:38:04: Mein Kind braucht mich. Ich muss jetzt spielen.
00:38:06: Egal, ob du Bock hast oder nicht, was antwortest du.
00:38:09: Mein Kind braucht mich. - Ja.
00:38:11: Ich spiele mit dir natürlich.
00:38:13: Weil du musst das Bedürfnis nach Niehe und Verbindung erfüllen.
00:38:16: Was, wenn ich dir sage, dass du es so nicht erfüllen kannst?
00:38:20: Nein.
00:38:21: Stell dir mal vor, du sitzt in der Straßenbahn,
00:38:23: guckst auf ihr Handy und ignoriert dich einfach.
00:38:26: Die ist körperlich an, wie fühlst du dich mit der Verbunden?
00:38:29: Nee. - Nee.
00:38:31: Wenn du unauthentisch mit deinem Kind auf dem Boden setzt,
00:38:35: weil du keinen Bock hast und mit dem Spielteil nicht herstehst,
00:38:38: aber irgendwo anders bist, weil du nicht kannst,
00:38:41: weil du es nicht drin ist, dass du das machst.
00:38:43: Weil es dich langweilt oder warum auch immer.
00:38:46: Dann kriegt das Kind Verbindung, wenn es eine Puppe neben sich setzt.
00:38:51: Ja, wahrscheinlich.
00:38:52: Wenn jetzt diese Person in der Bahn aber vom Handy ausschaut
00:38:56: und dich freudestrahlend anschaut und dir sagt,
00:38:58: ich bin grad Oma geworden und anfängt zu weinen
00:39:01: und sich einmal nur richtig freut,
00:39:03: fühlst du dich dann zu der Person verbunden?
00:39:05: Ja, ist total ...
00:39:06: Natürlich, das ist schon sehr lieb.
00:39:10: (Lachen)
00:39:11: Weil die Person authentisch ist, weil du was über sie erfahren hast.
00:39:14: Wie kannst du jetzt Verbindung herstellen,
00:39:17: wenn dein Kind fragt, Papa will du mit mir spielen?
00:39:19: Du willst eigentlich gar nicht, was sagst du dann?
00:39:22: Ja, wäre gut.
00:39:23: Ja, also ...
00:39:24: ich muss irgendwie ehrlich sein, authentisch
00:39:27: und dadurch Verbindung aufbauen.
00:39:29: Du kannst sagen, weißt du was, ich hab übelst Kopfschmerzen
00:39:33: und ich bin mega müde.
00:39:34: Und ehrlich gesagt, ich find das gar nicht so spannend,
00:39:37: immer Lego zu bauen.
00:39:39: Wenn wir was gemeinsam machen können, guck mal, ich bin so müde,
00:39:42: kannst du mir einfach meine Finger nägelakieren?
00:39:45: Kannst du mir einfach mich anmalen?
00:39:47: Hast du Lust, mit mir zu kuscheln?
00:39:49: Wir gucken uns ein Buch an, wollen wir zusammen Hörbuch hören.
00:39:52: Ja.
00:39:53: Das schafft Verbindung.
00:39:55: Irgendwie stelle ich mir die Alternativen auch ein bisschen ...
00:39:59: schöner und liebevoller vor als dieses ...
00:40:03: ich sitze jetzt auf dem Boden und ...
00:40:05: (Er lacht.)
00:40:06: ich spieg jetzt mit der Schleichfigur.
00:40:08: Keine Ahnung.
00:40:09: Und was, wenn dein Kind jetzt darauf mit "Wut" reagiert
00:40:13: und das nicht akzeptiert?
00:40:15: War dann da hinter ein Bedürfnis?
00:40:18: Naja, kann ja wie das Baby sein, das Wunsch ...
00:40:21: dass sich das anders vorgestellt hat.
00:40:24: Das stimmt. Aber dann wär's ja wieder ein Wunsch.
00:40:27: Und kein Bedürfnis.
00:40:28: Ja, aber ... Ach so, na ja, aber dass das mit "Wut"
00:40:32: darauf reagiert auf die Gegenvorschläge,
00:40:35: heißt ja, dass es sich das anders vorgestellt hat,
00:40:38: erfüllt zu bekommen.
00:40:39: Ja, genau. Aber dann, also, die Erfüllung liegt ja eigentlich schon darin,
00:40:43: dass man quasi authentisch ist,
00:40:45: weil so ist es ja eigentlich schon Verbindung.
00:40:47: Weil im Prinzip, wenn du halt ...
00:40:49: Also, wenn dein Kind quasi Nähe zu dir sucht
00:40:52: und du dann ins Gespräch gehst und authentisch bist,
00:40:55: in dem Moment ist ja eigentlich schon das Bedürfnis
00:40:58: nach Neonverbindung erfüllt.
00:41:00: Selbst, wenn man danach nichts miteinander macht.
00:41:02: Und wenn das Kind dann darauf mit "Wut" reagiert,
00:41:05: dann halt eben, weil der Wunsch nicht erfüllt wurde,
00:41:08: was, wie du schon gesagt hast,
00:41:10: entweder ein Alarm auslösen kann im Gehirn
00:41:12: oder eben generell auch mit Frustration verbunden ist.
00:41:15: Wenn die Wünsche halt einfach nicht erfüllt werden.
00:41:19: Ich glaube halt wirklich gerade dieses Spielkinder,
00:41:21: also, ich bin mir ziemlich sicher,
00:41:23: weil ich das auch immer wieder auf Instagram lese,
00:41:26: hier, mein Kind, das kann halt nicht alleine spielen.
00:41:29: Das hat eben ein großes Bedürfnis nach Bindung und nach Nähe.
00:41:32: Also, ich lese auch öfter,
00:41:34: da muss ich mir auch manchmal auf die Zunge beißen.
00:41:37: Da bin ich auch manchmal genervt.
00:41:39: Aber was soll ich denn machen?
00:41:40: Und ich glaube halt einfach, dass das schon damit zusammenhängt,
00:41:44: dass wenn man halt nie authentisch ist,
00:41:46: dass man nach Verbindung eigentlich auch nie erfüllt werden kann.
00:41:50: Also, dass man da quasi dann immer so eine gewisse Distanz einfach hat,
00:41:54: weil das Kind ja einen nie richtig kennenlernt.
00:41:56: Ja, klar, das kennst du ja auch im Alltag mit Menschen,
00:42:00: die unauthentisch sind, die irgendwie ...
00:42:02: die halt vielleicht auch gar nicht äußern,
00:42:05: was in ihnen vorgeht und so.
00:42:07: Das hat schweren Verbindungen aufzubauen.
00:42:09: Und wenn jemand sich öffnet und dann halt ehrlich sagt,
00:42:12: hey, so und so fühle ich mich und so und so ist das,
00:42:15: ist die Verbindung ja viel eher gegeben.
00:42:17: Warum soll das in der Eltern-Kind-Beziehung anders sein?
00:42:20: Und da können wir auch sagen, also zumindest kann ich das sagen,
00:42:24: dass bei unseren Kindern diese ...
00:42:26: Also, dieser Frust eigentlich fast gar nicht mehr existiert.
00:42:30: Also, von früher, wenn wir halt dann zu allem immer "Ja" gesagt hätten,
00:42:34: quasi, also jetzt mit dem Spiel oder auch mit der Tage oder so.
00:42:37: Das sind so ganz klassische Beispiele von Fehlern,
00:42:40: die wir am Anfang gemacht haben,
00:42:42: wo wir Wünsche und Bedürfnisse nicht unterschieden haben.
00:42:45: Wir haben ein Spielzeug gekauft, weil's das haben wollte.
00:42:47: Das ist allen klar, dass das Wünsche sind und keine Bedürfnisse sind.
00:42:51: Sondern ich hab mein Kind stundenlang auf dem Arm getragen,
00:42:54: weil das nicht in die Trage wollte.
00:42:56: Oder ich hab mit stundenlang auf dem Fußboden,
00:42:58: Kinderzimmerboden gesessen und Spielfiguren hin- und hergeschoben,
00:43:02: weil ich dachte, mein Kind braucht Näh- und Verbindung.
00:43:05: Und jedes Mal, wenn ich aufgestanden bin, ist mein Kind ausgerastet.
00:43:08: Und da war der Frust am Anfang wirklich groß,
00:43:11: als wir anfingen, diese quasi Wünsche nicht mehr vollständig zu erfüllen.
00:43:15: Das Kind in den Mittelpunkten zu stellen.
00:43:17: Gleichzeitig sind unsere Kinder aber auch viel ruhiger geworden.
00:43:21: Man merkt auch, dass diese Verbindung ...
00:43:23: dass es sehr viel ...
00:43:25: Ich hatte letztens eine Situation, zum Beispiel, mit meinem Kind.
00:43:29: Ich war ... "Hab ich das letzte Folge schon erzählt?"
00:43:32: "Nee, das hab ich dir aber schon erzählt."
00:43:34: Ich weiß da nicht mehr genau, was das war.
00:43:37: Aber das hatte ... Hing mit Tischdecken zusammen.
00:43:40: Dann saßen wir gemeinsam am Tisch.
00:43:43: Und das Kind mir irgendwie schon was auf den Teller gelegt
00:43:45: und da irgendwas schon ganz bestimmt so gemacht.
00:43:48: Und meinte dann zu mir, guck mal, Mama,
00:43:50: das hab ich schon für dich vorbereitet.
00:43:52: Ich weiß nämlich, dass du das so gerne magst.
00:43:55: Und es hat mich so gerührt, weil das nur eine Kleinigkeit war,
00:43:58: die ich irgendwie mal so nebenbei erzählt hatte.
00:44:01: Und daran merkt man aber, dass das eben so Momente sind,
00:44:03: die Beziehung und Verbindung schaffen,
00:44:06: dass unsere Kinder uns kennenlernen können.
00:44:08: Und das ist das, was wichtig ist.
00:44:10: Weil die Kinder eben auf so 'ne ...
00:44:12: "Nein, ich will grad nicht spielen."
00:44:14: Nicht mit Panik reagieren, weil sie uns eben kennen und wissen ...
00:44:18: Ja, okay, das hat irgendeinen ...
00:44:20: und den erfahr ich gleich.
00:44:21: Wir können darüber reden.
00:44:22: Vielleicht finden wir eine gemeinsame Lösung.
00:44:25: Dass sie gelernt haben, Mama und Papa haben Bedürfnisse.
00:44:29: Ja.
00:44:30: Die haben auch Grenzen.
00:44:32: Das ist auch wichtig, die einzuhalten.
00:44:34: Ich muss nicht jedes Mal mich darüber aufregen,
00:44:37: dass Mama und Papa auch eine andere Meinung haben.
00:44:40: Ja, voll.
00:44:41: Aber ich glaube, wir haben jetzt auch festgestellt,
00:44:44: oder ich glaube, es war offensichtlich an diesen Beispielen,
00:44:48: dass es so leicht ist, herauszufinden,
00:44:50: welches Bedürfnis überhaupt dahinterstecken soll,
00:44:53: wenn ein Kind sich so und so verhält.
00:44:55: Voll.
00:44:56: Da drin steckt schon die Prämisse,
00:44:58: die in der bedürfnisorientierten Erziehung
00:45:01: als ein absoluter Grundsatz hochgehalten wird.
00:45:04: Dass es die Prämisse hinter jedem Verhalten steckt,
00:45:07: ein Bedürfnis.
00:45:08: Und dahinter steckt ja eigentlich die Grundidee,
00:45:11: dass jegliches Handeln und Verhalten von Menschen
00:45:14: eigentlich von Bedürfnissen getrieben wird.
00:45:16: Aber das Ding ist, es ist ja halt gar nicht klar,
00:45:19: was ein Bedürfnis ist.
00:45:20: Und im Zweifel kann man sich einfach irgendein Bedürfnis konstruieren,
00:45:24: wenn man grad nicht weiter weiß.
00:45:26: Ja, stimmt. Da kann sich ja entscheiden, nach welchem ...
00:45:29: Das fand ich nämlich auch so spannend mit einer Diskussion mit,
00:45:33: oder nicht, Diskussion, aber in einem Gespräch mit einer,
00:45:36: die meinte, na ja, wenn irgendwie Geschwister sich ärgern oder so,
00:45:41: und dann das eine Geschwisterchen, das andere erniedrigt,
00:45:44: dann befriedigt das ja das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung.
00:45:47: Und ich war nur so, wo sind wir denn jetzt hier angekommen?
00:45:50: Ja, kann man sagen.
00:45:52: Man kann sich ja im Prinzip alles irgendwie so ein bisschen ...
00:45:56: Deshalb finde ich diese psychischen Gründen mit dem mega problematisch.
00:46:00: Weil, ja, ich glaube, gerade in kollektivistischen Kulturmaß
00:46:03: auch komplett haltlos.
00:46:04: Gerade das Bedürfnis des Selbstwertemunus.
00:46:06: Dann könnte es eigentlich keinen Grundbedürfnis sein.
00:46:09: Man kann ja dann wirklich auch alles verhalten von den Kindern
00:46:13: und sagen, na ja, es ist ein Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung.
00:46:16: Dann ist es auch noch auf sich selbst,
00:46:18: ich habe eben den Selbstwert von meinem Kind nicht gestärkt.
00:46:21: Deshalb muss jetzt das Geschwisterkind ärgern.
00:46:23: Voll in der Verantwortung auch immer.
00:46:25: Malis hat auch so ein Reel, dass sie gesehen hat,
00:46:27: dass sie selbst nicht vergessen hat, was sie immer ins Spiel gebracht hat.
00:46:31: Da hat die Mutter ein Bedürfnis nach Ordnung konstruiert.
00:46:34: Maxin, erzähl mir, worum es in dem Reel ging.
00:46:36: Das war irgendwie auch einfach nur so eine Mutter,
00:46:39: die das Kinderzimmer aufgeräumt hat und dann so geschrieben,
00:46:42: ich wollte mir nicht lange ihr Kinderzimmer aufzuräumen.
00:46:45: Es ist mein Bedürfnis nach Ordnung nicht ihr.
00:46:47: Und es fand ich halt schon krass,
00:46:48: weil erstens ist Ordnung in keinem Bedürfnismodell
00:46:52: irgendwo ein Bedürfnis.
00:46:55: Ordnung habe ich so wirklich noch nicht gelesen.
00:46:57: Nee, ich glaube, wenn dann Sicherheit, weiß ich nicht,
00:47:00: was das dann für ein Bedürfnis sein könnte.
00:47:03: Struktur wahrscheinlich.
00:47:05: Auf jeden Fall geht das ja aber in der Familie.
00:47:09: Das ist das Ding, was ich auch nicht checke,
00:47:11: was vielleicht in meinen portugiesischen Kopf nicht reingeht,
00:47:14: dass die Deutschen so wenig untereinander oder keine Ahnung war.
00:47:18: Aber in der Familie geht es doch um den Zusammenhalt.
00:47:22: Also, für mich ist Familie Zusammenhalt, ich weiß nicht,
00:47:25: wie gesagt, ist es mein portugiesischer Kopf,
00:47:27: ist es meine deutsche Großfamilie auch,
00:47:29: bei der immer Zusammenhalt großgeschrieben wird.
00:47:32: Ich weiß es nicht.
00:47:33: Aber für uns, so bin ich aufgewachsen, Blut ist dicker als Wasser,
00:47:37: wir hatten zusammen, egal was passiert.
00:47:39: Und das bedeutet aber auch, dass wir gegenseitig Rücksicht
00:47:42: aufeinandernehmen.
00:47:43: Das ist auch nicht zu viel verlangt, dass ich meinem Kind sage,
00:47:46: die räumen deinen Zeug bitte selbst weg.
00:47:49: Ich bin nicht dein Diener, ich bin nicht dein Hausmädchen,
00:47:52: ich bin deine Mutter. Wir leben hier zusammen,
00:47:54: das ist deine Verantwortung, dein Zeug wegzuräumen.
00:47:57: Ich habe das auch schon mal gesagt im Podcast,
00:47:59: es ist wirklich nicht zu viel verlangt.
00:48:01: Unser zweijähriges Kind kann das, unser vierjähriges Kind kann das,
00:48:04: und ja, Kinder brauchen da individuelle Begleitung,
00:48:07: was ich auch noch wichtig finde zu sagen, unser vierjähriger zum Beispiel,
00:48:10: der hat jetzt einmal nur gelernt, achtsam zu sein.
00:48:13: Der hat jetzt gelernt, uns zu sagen, Mama, da ist mir was runtergefallen.
00:48:17: Ich krieg das nicht wieder aufgehängt, kannst du mir dabei helfen?
00:48:20: Zum Beispiel, der geht nicht mehr durch die Wohnung
00:48:22: und schmeißt überall alles um und lässt es einfach so liegen,
00:48:25: sondern wenn er was umschmeißt, kommt er her und sagt,
00:48:27: ich habe das umgeschmissen, ich krieg das gerade alleine nicht wieder hin,
00:48:30: können wir es gemeinsam wieder aufstellen.
00:48:32: Und dann, kein Problem, helfe ich auch beim Aufräumen.
00:48:35: Das finde ich auch gerade bei den Kindern jetzt so zu sehen,
00:48:38: wenn ich anfange, Küche- und Wohnzimmeranzug aufzuräumen,
00:48:41: fängt unser Sohn mit vier Jahren parallel an, sein Zimmer aufzuräumen.
00:48:44: Ich muss dazu gar nichts sagen, ist einfach nur dieses,
00:48:47: ah, wir räumen jetzt auf, dann fängt er an.
00:48:49: Und bei seiner kleinen Schwester macht er jetzt so, guck mal,
00:48:52: das machst du da rein, das kommt da rein.
00:48:54: Und wenn er was braucht von mir, wenn er Hilfe braucht,
00:48:56: kommt er zu mir und sagt, da weiß ich grad nicht, wo das hingehört.
00:48:59: Und ich finde es halt total schön, weil wir haben einfach nur einmal gesagt,
00:49:02: hey, das ist deine Verantwortung, dein Kram wegzuräumen.
00:49:04: Und auch so was wie, weiß ich nicht, wenn irgendwas,
00:49:07: zum Beispiel jetzt, letztens ist ihm Weihnachtsbaum-Springen,
00:49:10: ist hier so eine Kugelgesprung.
00:49:12: Und dann haben wir gesagt, mach das selber weg,
00:49:15: hol den Kericht, kehr das auf und einmal saugen.
00:49:18: Ich fand am Anfang richtig blöd und ich war so, ja,
00:49:21: aber du hast es doch auch gemacht, also du kannst es ja auch wieder aufräumen.
00:49:24: Du kannst ein bisschen dazu in der Lage, ja, ich find es nervig.
00:49:27: Und ich bin da einfach so, ich find es genauso nervig.
00:49:29: Ich will es auch nicht machen.
00:49:30: Und ich hab aber nicht, ich hab es aber nicht verursacht, sondern du.
00:49:33: Und wir gehören alle zu der Familie und müssen auf ne Rücksicht nehmen.
00:49:37: Und dazu gehört eben auch, dass jeder seinen Scheiß selbst wegmacht.
00:49:40: Und es hat er verstanden.
00:49:42: Und wie gesagt, wenn er da Hilfe braucht, dann kriegt er die auch.
00:49:46: Aber ich find das schon nicht zu viel verlangt,
00:49:49: einfach innerhalb einer Familie, dass man sagt so, hey,
00:49:51: das ist jetzt echt nicht zu viel verlangt.
00:49:53: Sorry, da bin ich jetzt grad echt ausgeschweift, aber ...
00:49:57: Nee, aber da hast du ja schon ausgeholt,
00:50:00: um einen Kernproblem der bedürfnisorientierten Erziehung aufzuzeigen.
00:50:05: Und zwar ist es, nach welchem Bedürfnis arbeite ich,
00:50:08: welches ... was ist jetzt eigentlich ein Wunsch?
00:50:10: Kann ich das voneinander abgrenzen?
00:50:12: Und zieh ich mir jetzt wahlweise dann irgendwie für die Situation,
00:50:15: das Bedürfnis nach Selbstwerderhöhung heran und sage,
00:50:18: mein Kind muss ja so handeln, weil hinter jedem Handeln steckt ein Bedürfnis.
00:50:22: Und das ist eben das Bedürfnis.
00:50:23: Und dann ärgert das eben das Geschwisterchen.
00:50:25: Und verhält sich halt also, was steckt ein Bedürfnis dahinter so.
00:50:28: Also, das ist ja schon ein Problem.
00:50:30: Ich find auch generell, dass dadurch Kinder irgendwie auch so ...
00:50:34: komplett die Verantwortung genommen wird, für sich selbst zu sorgen.
00:50:37: Weil jetzt auch ... also ...
00:50:39: jetzt auch noch mal mit diesem Ordnung und so.
00:50:42: Ich mein, das ist jetzt ein Beispiel,
00:50:45: was jetzt bei uns auch gut funktioniert.
00:50:47: Mein Kind hat halt ein Bedürfnis nach Erholung.
00:50:49: Das kann jetzt nicht aufrechnen. - Ja, meinetwegen.
00:50:51: Aber ich meine halt, das ist ja auch ...
00:50:53: Ich erzähle das jetzt so, und das klappt jetzt auch so,
00:50:56: aber das ist ja auch nicht so, dass es jetzt von jetzt auf gleich so klappt,
00:50:58: und dass es darum geht, einem Kind beizubringen,
00:51:00: achtsam mit der Umwelt zu sein.
00:51:02: Also, zum Beispiel hatten wir es jetzt auch letztens,
00:51:04: dass irgendwie unser ... - Und ruhig sich zu nehmen.
00:51:06: Genau, unser Kind einfach irgendwie ...
00:51:08: Der geht voll gerne ins Badezimmer, um so Hände zu ...
00:51:12: Also, ja, logischerweise.
00:51:13: Genau, nein, das war ...
00:51:15: Wir haben zusammen Plätzchen gebacken,
00:51:17: und unser Kind durfte den Teig kneten und war dann Hände waschen.
00:51:20: Und dann war ich irgendwie eine halbe Stunde später im Bad,
00:51:23: und dann war das ganze Badezimmer voll mit Teig.
00:51:26: Weil irgendwie ... ich weiß nicht, was passiert ist.
00:51:28: Aber ich war richtig sauer dann, und dann war ich so, nee,
00:51:31: ich will, dass du jetzt ins ... wir backen jetzt nicht weiter,
00:51:33: ich will, dass du jetzt ins Badezimmer gehst,
00:51:36: und das erst mal sauber machst, weil das ist echt nicht okay,
00:51:38: dass hier überall diese Teigspritzer sind.
00:51:40: Und da ist unser Kind richtig, richtig, dolle, sauer geworden
00:51:43: und richtig ausgerastet, und ...
00:51:45: Ich sage euch eins.
00:51:46: Die Prämisse früher, also, und ich glaub, das machen immer noch viele Eltern,
00:51:50: die bedürfnisorientiert erziehen, diese denken dann,
00:51:52: ah, dass mein Kind ausrastet ist ein Zeichen dafür,
00:51:54: dass es jetzt Hilfe braucht beim Saubermachen,
00:51:56: und ich mach jetzt sauber, und mein Kind muss es nicht sauber machen.
00:51:59: Aber das stimmt nicht.
00:52:01: Euer Kind kann das trotzdem sauber machen.
00:52:03: Ihr könnt Hilfestellung leisten,
00:52:05: und zwar indem ihr euer Kind emotional begleitet.
00:52:08: Ich war da.
00:52:09: Ich hab mein Kind getröstet,
00:52:11: ich hab mein Kind liebevoll in den Arm genommen,
00:52:13: ich hab meinem Kind erklärt,
00:52:15: weil das ist auch, das ist kein Machtkampf.
00:52:17: Das ist auch wichtig, noch mal zu sagen, es ist kein Machtkampf,
00:52:20: nur weil man eine Grenze setzt und die auch einhält,
00:52:22: wenn man sagt, ich will das nicht wegmachen,
00:52:24: wenn euer Ersthandpuls ist, ich will das nicht wegmachen,
00:52:26: es ist echt scheiße, das wegzumachen.
00:52:28: Dann habt ihr damit eine Grenze gesetzt,
00:52:30: und es ist kein Machtkampf, wenn ihr diese Grenze durchsetzt,
00:52:33: solange ihr dabei liebevoll bleibt.
00:52:35: Am Ende hab ich dann auch noch mal drüber nachgedacht,
00:52:37: und dann meinem Kind gesagt, du weißt, was mir geht's auch gar nicht darum,
00:52:40: dass ich das nicht sauber machen will.
00:52:42: Hättest du, nach dem Händen war schon zu mir gekommen,
00:52:45: jetzt geht's Mama, das ganze Badetsohn, was ich voll mit teigte,
00:52:48: das war aus Versehen, ich weiß nicht, ich krieg das jetzt gerade nicht mehr weg,
00:52:51: kannst du mir helfen, dann hätte ich dir sofort geholfen.
00:52:54: Das ist das, was mir geht, dass du das einfach nicht wegmachst,
00:52:56: und das mir nicht sagst, weil du davon ausgehst,
00:52:58: dass ich das wegmache und das für dich selbstverständlich ist.
00:53:01: Und das will ich nicht, weil das ist nicht selbstverständlich.
00:53:03: Ich helfe dir gern, aber du musst das selbst sehen.
00:53:05: So, nämlich. - Ja.
00:53:08: Und das ist halt ein Kernproblem der bedürfnisorientierten Erziehung.
00:53:10: Ja. - Dass dein Eltern,
00:53:12: das Kind macht irgendwas, und Eltern überlegen dann,
00:53:15: welches Bedürfnis steckt dahinter.
00:53:17: Und wenn sie da vielleicht schon ein bisschen geübter sind,
00:53:20: oder ein bisschen mehr verstanden haben,
00:53:22: was ist mein Bedürfnis dahinter?
00:53:24: Und dann würden sie abwägen,
00:53:26: welches Bedürfnis wiegt jetzt schwerer?
00:53:29: Ja, genau. - Und dann würden die darauf eine Entscheidung treffen.
00:53:32: Und weil das Kind lauter schreit, ist meistens mein Bedürfnis weniger schwer,
00:53:35: nämlich dann, okay, dann knie ich mich halt hin und wisch jetzt den Boden,
00:53:38: weil mein Kind schreit ja gerade so verzweifelt,
00:53:40: scheint ja schon echt schlimm für das zu sein, das so machen.
00:53:42: Aber der Gedanke, wir leben alle zusammen,
00:53:45: und wollen ein Lauf ineinander Rücksicht nehmen,
00:53:47: damit unser Zusammenleben funktioniert,
00:53:49: das ist ja nicht so richtig Bestandteil der bedürfnisorientierten Erziehung.
00:53:54: Das ist ja wieder quasi ein ganz anderer Gedanke.
00:53:56: Doch, eigentlich ja schon, weil es wird ja immer gesagt,
00:53:58: die Bedürfnisse von allen zählen, aber das ist ja auch wieder die Mutter
00:54:01: oder eine von den Elternpersonen, die halt immer am Abwägen ist.
00:54:03: Dann würde man ja abwägen, welches Bedürfnis ist bei wem jetzt, genau.
00:54:06: Aber genau, und man kann auch einfach diese Bedürfnisüberlegung
00:54:10: beiseite lassen und sagen, hey, ich will,
00:54:12: dass wir alle respektvoll miteinander umgehen,
00:54:14: auf eine Rücksecht nehmen,
00:54:16: und danach die Erziehung ausrichten, würde ja auch funktionieren.
00:54:21: Aber müsste man halt nicht die ganze Zeit analysieren,
00:54:24: was jetzt für ein Bedürfnis ist, was ist bei mir für ein Bedürfnis,
00:54:27: was ist bei dem Kind für ein Bedürfnis, steckt einen Wunsch dahinter,
00:54:30: weil das Ding ist halt, das ist so unklar mit den Bedürfnissen.
00:54:34: Und zwar kann ich mir hier auch einfach mal
00:54:36: die Bedürfnismodelle, die wir schon genannt haben, rauspecken.
00:54:38: Die Bedürfnisse von verschiedenen Bedürfnismodellen
00:54:41: könnten ja auch Wünsche sein,
00:54:43: die eigentlich das Bedürfnis eines anderen Bedürfnismodells
00:54:47: befriedigen sollen. Verstehst du, was ich meine?
00:54:49: Ich kann mir hier das Bedürfnismodell von Rosenberg nehmen
00:54:52: und hab hier zum Beispiel das Bedürfnis nach Verbindung.
00:54:58: Genau, das Bedürfnis nach Verbindung.
00:55:01: Aber es ist vielleicht Verbindung eigentlich ein Wunsch.
00:55:04: Und damit soll das Bedürfnis nach Geborgenheit,
00:55:07: nach Schubat befriedigt werden. - Ja, voll.
00:55:09: Und deshalb kann man eigentlich wünschen,
00:55:11: dass man sich so unmöglich so richtig auseinanderhält.
00:55:14: Ja, weil man halt auch ...
00:55:16: Das ist ja ... Genau, da müsste man jetzt sagen,
00:55:19: ich werd mich jetzt einfach nur an ...
00:55:21: Also, wenn man das jetzt so strikt durchziehen würde,
00:55:23: ich halte mich nur an ein Modell an.
00:55:25: Das ist jetzt mein Bedürfnismodell.
00:55:27: Und alle anderen potenziellen Bedürfnisse klare ich einfach aus.
00:55:30: Dann steht man aber wieder in der Gefahr,
00:55:33: dass man ein Bedürfnis seines Kindes übersieht,
00:55:35: wenn man sich quasi nur eine Modell zugewandt hat.
00:55:37: Dann hat man ja so eine riesige Palette an Bedürfnissen.
00:55:39: Das ist ja halt Sinn, dass man sagt,
00:55:41: hinter jedem Verhalten steckt ein Bedürfnis.
00:55:44: Man hat ja wirklich viele Bedürfnisse,
00:55:46: wenn man sich nicht traut, auf ein Bedürfnismodell zu schütten.
00:55:49: Weil es ja schon ein bisschen muss kann.
00:55:51: Genau, um das Verhalten zu erklären,
00:55:53: nimmt man entweder dann irgendein Bedürfnis aus irgendeinem Modell,
00:55:56: oder man konstruiert sich eben irgendein Bedürfnis nach Ordnung.
00:55:59: Oder sonst was, was man im Falle einfällt.
00:56:01: Das wird ja in der Realität häufig gemacht.
00:56:03: Und so funktioniert dann bedürfnisorientierte Elternschaft.
00:56:06: Aber ist ja auch okay, weil da Bedürfnismodelle
00:56:08: steht ja zu, dass sich selbst was Philosophens zu hinzu,
00:56:12: so war, why not so.
00:56:14: Aber da muss man ja auch sagen, dass hinter so random Sachen
00:56:17: ein Bedürfnis steht, wie zum Beispiel auf dem Tisch liegen drei Stifte
00:56:21: und ich greife jetzt den roten Stift.
00:56:23: Und anstatt den blauen und den gelben,
00:56:25: welches Bedürfnis steht dahinter?
00:56:28: Hast du hier auf meine Notizen geguckt,
00:56:30: ich habe einen grünen Statt, einen gelben Stift,
00:56:32: aber mein Kind greift auch den roten Stift.
00:56:34: Genau, das ist halt das Ding.
00:56:36: Man müsste ja sagen, dass wirklich hinter jedem Handeln
00:56:38: ein Bedürfnis steht.
00:56:40: Aber welches Bedürfnis steckt dahinter?
00:56:42: Ja, das wollte ich dich eigentlich fragen.
00:56:44: Ich habe keine Ahnung.
00:56:46: Struktur.
00:56:48: Sicherheit.
00:56:50: Weiß ich nicht.
00:56:52: Aber es nimmt halt, was soll für Bedürfnis dahinter stecken,
00:56:55: dass aus drei Stiften eine Farbe ausgewählt wird?
00:56:57: Ich sag es dir aber, wenn die Kinder dann anfangen zu streiten
00:56:59: um einen Stift, dann steckt dahinter wieder ein Bedürfnis.
00:57:01: Ich habe noch ein Beispiel für,
00:57:03: steckt hinter dem Verhalten jetzt ein Bedürfnis,
00:57:05: du stehst vom Supermarktregal,
00:57:07: vom Schokoregal
00:57:09: und da sind 10 Tafeln Schokolade
00:57:11: und du nimmst dir eine bestimmte, um die zu kaufen.
00:57:13: Welches Bedürfnis steckt dahinter,
00:57:15: dass du genau diese Schokolade nimmst
00:57:17: und nicht die andere?
00:57:20: Das hat sie mir am besten schmeckt.
00:57:22: Körperliches Wohlbefinden.
00:57:24: Keine Zerstörung meiner Geschmacksknospen.
00:57:26: Oder auch, ich habe noch ein Beispiel.
00:57:28: Du hast einen Arbeitsweg,
00:57:30: mein Weg fährst du mit Auto, der Einfachheit,
00:57:32: fährt man mit Auto
00:57:34: und eine Straße ist gesperrt seit einem Jahr.
00:57:36: Du fährst mit deinem Umweg,
00:57:38: weil man nicht durch die Baustelle kann.
00:57:40: Auf einmal ist die Baustelle weg,
00:57:42: aber du fährst immer noch den alten Weg.
00:57:44: Steckt dein Bedürfnis dahinter?
00:57:47: Sicherheit. Aber ich würde den neuen Weg wieder fahren.
00:57:49: Ich würde den auch fahren.
00:57:51: Aber vielleicht hat man nicht drüber nachgedacht
00:57:53: und fährt automatisch geistig den alten Weg.
00:57:55: Ich würde nicht das Bedürfnis nach Sicherheit.
00:57:57: Weil ...
00:57:59: Weil ... Houtinen.
00:58:01: Aber es ist gar nicht so leicht herauszufinden, oder?
00:58:03: Vorhersehbarkeit.
00:58:05: Das ist ein bisschen schwieriger.
00:58:07: Alles klar. Gut.
00:58:09: Deshalb habe ich drei Beispiele, um dich aus der Reserve zu locken.
00:58:12: Schokolade schmeckt individuell, aber Stifte.
00:58:14: Schmecken auch individuell.
00:58:16: Da haben wir unterschiedliche Farbe.
00:58:18: Vielleicht ist der Grund, dass die Farbe
00:58:20: sich besser auf dem Papier abzeichnet.
00:58:22: Deshalb malen Kinder auch oft mit schwarzen Stiften,
00:58:24: weil der Kontrast größer ist.
00:58:26: Und so wahrscheinlich, weil sie irgendwie ...
00:58:28: ... Psychopathen sind.
00:58:30: Und dass es bedenklich ist.
00:58:32: Genau.
00:58:34: Das ist wirklich zu verstehen, ob jetzt hinter jeder ...
00:58:37: ... hinter jedem Handeln ein Bedürfnis steckt.
00:58:39: Muss man sich erst mal angucken,
00:58:42: wie die Entscheidungsfindung im Gehirn eigentlich funktioniert.
00:58:44: Und zwar haben wir im Gehirn verschiedene Netzwerke,
00:58:47: die halt bei so einer Entscheidung mitwirken.
00:58:49: Man kann sich das so vorstellen, als hätte man Parlament.
00:58:52: Und dieses Parlament fällt eine Entscheidung.
00:58:55: Aber sitzen verschiedene Parteien in dem Parlament.
00:58:57: Und ...
00:59:00: Dann kommt es zu keiner Entscheidung.
00:59:02: Eigentlich sind nur ...
00:59:04: Deshalb trifft man einfach nie eine Entscheidung.
00:59:06: Ampel in a nutshell.
00:59:08: Und die wenigsten von diesen Parteien
00:59:12: sind eigentlich bewusst seinsfähig.
00:59:14: Und die anderen Parteien sind eigentlich nur unterbewusst sein.
00:59:17: Und die haben auch unterschiedliche Eigenschaften.
00:59:19: Also manche sind schneller, manche sind stärker auch.
00:59:21: Manche über Stimmen andere und so.
00:59:23: Aber im Prinzip ...
00:59:25: Ja, ist Unterbewusstsein und Bewusstsein
00:59:27: und verschiedene Teile sind einfach an so einer Entscheidungsfindung beteiligt.
00:59:30: Wenn man nach Bedürfnissen geht,
00:59:32: ist es häufig so, dass unterschiedliche Parteien
00:59:34: für unterschiedliche Bedürfnisse einstehen.
00:59:37: Und wenn dann eine Partei eine andere überstimmt,
00:59:40: wurde quasi ein Bedürfnis begünstigt
00:59:42: und da ein anderes Bedürfnis wurde hinten dran gestellt.
00:59:45: Ja, aber das ist ja so eine Theorie
00:59:47: der konkurrierenden Bedürfnisse in der bedürfnisorientierten Erziehung.
00:59:50: Also quasi, dass wenn ein Kind jetzt nicht vom Spielplatz gehen will,
00:59:53: dass die Ursache hat, dass es eben noch ein Bedürfnis
00:59:55: nach Spielspaßerholung hat,
00:59:57: aber gleichzeitig eben ein Bedürfnis nach Schlaf.
00:59:59: Genau.
01:00:01: Ich meine, dadurch wird auch dieser Gedanken,
01:00:03: was für ein Bedürfnis steckt jetzt hinter dem Verhalten von meinem Kind?
01:00:07: Für den wird ja noch komplizierter, weil man weiß,
01:00:09: okay, es sind eigentlich ganz viele Bedürfnisse gleichzeitig aktiv
01:00:12: und in verschiedenen Situationen sind manche halt relevant.
01:00:16: Man geht davon aus, weil Bedürfnisse sind ja wieder ...
01:00:18: Konstruiert.
01:00:20: Also, das muss man ja noch mal dazu sagen.
01:00:22: Das ist ja voll wichtig eigentlich.
01:00:24: Genau.
01:00:26: Ich will dazu auch noch was sagen.
01:00:28: Und zwar ist es auch einfach so,
01:00:31: dass wir 95 bis 99 Prozent im Gehirn,
01:00:35: also von Entscheidungen, nein, 95 bis 99 Prozent der Entscheidungen,
01:00:38: die wir treffen, treffen wir unbewusst.
01:00:40: Also, das habe ich aus dem Lehrbuch
01:00:42: der kognitiven Neurowissenschaften von Jenke.
01:00:45: Ich weiß gerade seinen Vornamen nicht.
01:00:47: Aber auf jeden Fall ist es halt so,
01:00:49: dass die meisten Entscheidungen, die wir treffen,
01:00:52: unbewusst passieren, also unbewusst eben getroffen werden,
01:00:57: weil das einfach wahnsinnig viel Energie spart,
01:00:59: weil das haben wir auch in der Kooperationsfolge noch angesprochen.
01:01:02: Das einfach ... also, dieses bewusste Denken
01:01:04: einfach wahnsinnig viel Energie zieht.
01:01:06: Und es ist bei unseren Kindern halt noch mal stärker,
01:01:08: weil der prifontale Cortex eben noch nicht so ausgebildet ist.
01:01:11: Und was ich da auch wichtig finde zu sagen,
01:01:13: also, die Kinder, die entwickeln ihr Gehirn nicht nur
01:01:16: aufgrund von ...
01:01:18: genetischen Bedingungen, wie zum Beispiel,
01:01:20: dass eben die Hirnrinne noch nicht ausgereift ist
01:01:23: und sich halt bis zum 23. Lebensjahr vollständig entwickelt,
01:01:27: sondern das, wie sich das Gehirn entwickelt,
01:01:29: also, welche Neuronen sich verknüpfen,
01:01:31: hängt auch mit Umweltfaktoren zusammen.
01:01:33: Also, das Gehirn wächst nicht nur ganz normal, wie es halt wächst,
01:01:37: wenn man älter wird, sondern es verknüpft sich
01:01:39: auch noch auf eine bestimmte Art und Weise.
01:01:41: Und das ist halt komplett individuell,
01:01:43: je nachdem, was für ein Leben das Kind führt.
01:01:46: Das heißt, also, bei einem Kind ...
01:01:48: Das ist auch mit der Bindungstheorie, mit der Fremdenfurch.
01:01:50: Ich hab das noch mal nachgelesen.
01:01:52: Also, die Kinder in der Bankkultur, zum Beispiel,
01:01:55: haben Anlagen, um potenziell Fremdenfurcht zu entwickeln.
01:01:58: Aber dadurch, dass es halt kulturell bedingt, nicht nötig ist,
01:02:01: entwickeln sie keine Fremdenfurcht und deshalb entwickeln Kinder
01:02:04: in unseren Kulturen eine Fremdenfurcht.
01:02:06: Also, diese Verknüpfung findet einfach statt,
01:02:08: während sie in der Bankkultur nicht stattfinden.
01:02:10: Auch von den Erfahrungen, die die Kinder machen.
01:02:12: Genau, und das wird halt auch Neuroplastizität genannt.
01:02:14: Und diese Neuroplastizität ist halt bei Kindern
01:02:16: einfach noch am größten.
01:02:18: Da passiert das noch am meisten, dass halt Umwelteinflüsse
01:02:20: einfach zu Automatismen werden.
01:02:22: Das halt, wie jetzt die Fremdenfurchte zum Beispiel,
01:02:24: einfach die es so tief in einem verankert,
01:02:26: das fühlt sich an wie ein Bauchgefühl quasi.
01:02:29: Dass man halt eher misstrauisch gegenüber Fremden sein soll.
01:02:31: Aber dabei ist es einfach nur eine Erfahrung,
01:02:34: die Neuroplastik und die man Neuroplastizität hört auch niemals auf.
01:02:37: Also, die man theoretisch sogar auflösen kann.
01:02:40: Also, wenn man jetzt die Fremdenfurcht hat,
01:02:42: könnte man theoretisch durch neue Erfahrungen und durch Meditation,
01:02:44: glaube ich, vor allem auch und also Gehirn, Training quasi,
01:02:47: das auch wieder auflösen.
01:02:49: Was ich daran aber wichtig finde,
01:02:52: ist, dass halt diese Automatismen ja auch alle damit zusammenhängen,
01:02:55: wie wir eben aufgewachsen sind, aber auch zu 99 Prozent
01:02:58: eben unsere Entscheidungen mitfällen.
01:03:00: Also, zum Beispiel auch wenn wir Auto fahren,
01:03:02: dann ist es ja am Anfang ganz kompliziert.
01:03:04: Aber wenn man dann oft Auto gefahren ist,
01:03:06: dann ist es ein Automatismus und das ist halt auch Neuroplastizität.
01:03:09: Ja, und da bilden sich so Scheidkreise,
01:03:11: hatte ich ja in irgendeiner Folge schon mal genannt,
01:03:13: ich nenne sie jetzt richtig, hatte ich es nämlich falsch gesagt,
01:03:15: das sind ZPG-Scheidkreise und die sind nur dafür da Automatismen.
01:03:19: Also, die kriegen quasi ein Input, spült diesen Automatismus ab,
01:03:22: da machen die das.
01:03:25: Genau, und deshalb kann es halt nämlich auch,
01:03:27: das haben wir auch schon mal in der Folge abgesprochen,
01:03:29: sein, dass halt bei eurem Kind zum Beispiel jedes Mal,
01:03:31: wenn ihr aufbricht, halt die Neuglei oder der Wutanfall losgeht,
01:03:35: einfach weil es schon ein Automatismus geworden ist.
01:03:37: Und das halt gar nicht mehr so richtig mit einem wirklichen Auslöser zusammenhängt.
01:03:42: Und da wird es dann halt auch wieder schwierig zu sagen,
01:03:44: ja, dahinter steckt jetzt ein Bedürfnis,
01:03:46: weil eigentlich muss man vielleicht einfach nur diesen Automatismus auflösen.
01:03:48: Automatismen sind wirklich, ja, hast du ja schon gesagt,
01:03:52: so 95 Prozent Automatismen sind halt riesig.
01:03:54: Ansonsten, wenn wir diese Automatismen nicht hätten,
01:03:56: müssten wir über jeden Atemzug und über jeden Schritt,
01:03:59: den wir tun, bewusst nachdenken.
01:04:01: Und das würden wir nicht schaffen, dann wären wir wie ein Baby,
01:04:03: die halt noch keine Automatismen haben.
01:04:06: Ganz genau, ja.
01:04:08: Im Endeffekt geht es den meisten Eltern ja eigentlich auch ein bisschen darum,
01:04:12: weil wir jetzt auch viel über Frust gesprochen haben,
01:04:14: eben diesen Frust auf eine Art auch irgendwo zu vermeiden,
01:04:17: das ist, glaube ich, das Gefühl.
01:04:19: Auch wenn zwar immer gesagt wird, Frust ist wichtig,
01:04:21: weil Frustration führt zu Wachstum und Kinder müssen lernen,
01:04:23: Frust auszuhalten, glaube ich ja schon auch,
01:04:25: dass halt Frust gleichgesetzt wird mit einem mangelnden Bedürfnis.
01:04:27: Und dass Eltern quasi die Bedürfnisorientiert erziehen,
01:04:29: so den Wunsch haben, nicht nur, dass die Bindung eben gut ist,
01:04:33: was ja auch gesagt wird, gut für die Entwicklung ist,
01:04:36: wo wir, wie gesagt, in der letzten Folge darüber gesprochen haben,
01:04:39: dass es halt ein bisschen haltlos ist.
01:04:41: Und eben auch, wenn halt, wenn alle Bedürfnisse erfüllt sind,
01:04:45: das bedeutet ja, dass sie ja wohl befinden,
01:04:47: das bedeutet ja im Prinzip auch, dass die Kinder glücklich werden.
01:04:49: Und ich habe jetzt auch in den letzten Tagen ganz oft gelesen,
01:04:51: dass die Eltern einfach Angst haben, dass ihre Kinder zum Beispiel
01:04:53: später mal in Therapie müssen.
01:04:55: Deshalb erziehen sie sie Bedürfnisorientiert.
01:04:57: Und ich finde diese Prämisse quasi davon auszugen,
01:05:00: ich muss alle Bedürfnisse meiner Kinder erfüllen,
01:05:02: damit sie glücklich sind, per se irgendwie schon so ein bisschen schwierig.
01:05:04: Ja, voll.
01:05:07: Ich glaube auch, wenn meine Eltern jetzt fragen würde,
01:05:09: warum erziehst du dein Kind jetzt bedürfnisorientiert,
01:05:11: oder warum achtest du auf die Bedürfnisse,
01:05:13: dann würden die sagen, damit es beim Kind gut geht.
01:05:16: Weil es ist ja auch der Sinn von Bedürfnissen,
01:05:18: die sind ja essentiell für wohlbefinden,
01:05:20: damit mein Kind wohlbefinden hat.
01:05:22: Aber dahinter gesteckt ja auch so ein bisschen der Gedanke,
01:05:24: damit mein Kind glücklich ist.
01:05:26: Ich finde es nochmal an der Stelle wichtig zu sagen,
01:05:28: dass die Bedürfnisse wirklich philosophisch sind.
01:05:31: Also das finde ich nochmal ganz wichtig zu sagen,
01:05:33: es ist nicht wissenschaftlich bewiesen ist,
01:05:35: dass Menschen diese Bedürfnisse,
01:05:37: nach welchen Modellen auch immer geht, brauchen,
01:05:39: um sich wohl zu fühlen.
01:05:42: Wobei es ja schon obviel ist, dass Menschen irgendwas brauchen.
01:05:45: Also dass Menschen irgendwas brauchen.
01:05:47: Das stimmt.
01:05:49: Das ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass es Bedürfnisse gibt.
01:05:51: Also dieses Konzept ist ja an sich schon schlüssig.
01:05:53: Das stimmt, das Konzept ist schlüssig.
01:05:55: Aber gleichzeitig finde ich es trotzdem schwierig zu sagen.
01:05:58: Also weil, das habe ich auch letztens erst in diesem
01:06:01: Kognitionsbuch gelesen, also diesem neurowissenschaftlichen Buch,
01:06:04: dass es sehr viele Menschen gibt,
01:06:08: die quasi äußerlich gar nicht diese ganzen Bedürfnisse erfüllt haben.
01:06:11: Aber neurologisch, das Gehirn ist einfach nur nicht weiß.
01:06:15: Und deshalb sind die halt glücklich, weißt du was ich meine?
01:06:17: Also es ist halt wirklich ein bisschen schwierig,
01:06:20: sozusagen die und die äußeren Umstände ein bisschen vorliegen,
01:06:22: damit eine Person glücklich ist oder sich wohl fühlt.
01:06:25: Ja, Glück ist halt generell auch einfach nochmal
01:06:27: so ein Thema für sich.
01:06:29: Und ich habe mir halt die Frage gestellt, was ist Glück überhaupt?
01:06:32: Und die Wissenschaft hat da eigentlich,
01:06:34: und finde ich eine ganz gute Antwort darauf,
01:06:36: die auch wieder mit Bedürfnissen zusammenhängt.
01:06:41: Und zwar sagt die Wissenschaft,
01:06:43: Glück ist subjektives Wohlbefinden.
01:06:46: Wobei ich aber jetzt nicht finde, dass es dann aufbedeu-
01:06:48: Also dass ich das überschneide, weil ich finde halt Wohlbefinden,
01:06:51: ja, aber Wohlbefinden muss ja nichts mit Bedürfnissen zu tun haben.
01:06:54: Aber das Wohlbefinden ist schon wieder so eine Gemeinsamkeit,
01:06:57: meine ich damit. - Ja, gut.
01:06:58: Okay, aber das ist ja nicht so, dass es jetzt eine allgemeine Möglichkeit, ja.
01:07:02: Aber es ist ja schon kein Wunder,
01:07:04: dass Glück da so ein bisschen mit reingeworfen wird
01:07:07: und dass Leute und das Eltern dann denken,
01:07:09: das mache ich, dann ist mein Kind glücklich.
01:07:11: Ja, voll. - Weil Glück ist subjektives Wohlbefinden,
01:07:13: der Wissenschaft nach.
01:07:15: Und ich würde mal sagen, alle Eltern wollen irgendwie,
01:07:18: dass ihr in Kindern gut geht.
01:07:20: Und wünschen sich im Prinzip, dass ihre Kinder glücklich sind.
01:07:22: Also wer wünscht es dem Kind nicht?
01:07:24: Ich finde es an der Stelle auch wichtig zu sagen,
01:07:27: dass es auch für Eltern gilt.
01:07:29: Also weil ich finde auch in der Bubble ist es manchmal so absolut
01:07:32: gegenüber den eigenen Eltern so, ja, meine Mutter hat das und das
01:07:34: mit mir gemacht, so wie konnte sie nur.
01:07:37: Safe wollte deine Mutter auch, dass du glücklich bist.
01:07:39: Also es gibt halt die mal, also die wenigsten Eltern
01:07:41: sind missbräuchlich gegenüber den Kindern aus bösen Willen,
01:07:44: sondern manche machen es einfach, weil sie es nicht besser wissen
01:07:47: oder weil sie Angst davor haben, vor größerem Übel.
01:07:49: Zum Beispiel jetzt auch, nehmen wir eine erst gestörte Mutter,
01:07:52: die ihre Essstörung auf ihr Kind überträgt.
01:07:54: Diese Mutter hat Angst davor, dass ihre Tochter weiblich sozialisiert wird
01:07:58: aufgrund von Übergewichtigkeit dann noch zusätzlich marginalisiert ist.
01:08:03: Und das ist ja eigentlich auch der Wunsch danach,
01:08:06: dass es der Tochter jetzt zum Beispiel besser geht,
01:08:08: dass es einem selbst vielleicht ging,
01:08:10: weil man vielleicht eben durch Übergewicht marginalisiert wurde.
01:08:13: Also deshalb finde ich es halt immer so ein bisschen schwierig,
01:08:15: so ja, meine Mutter ist schuld daran, dass ich eine Essstörung entwickelt habe,
01:08:18: die hasst mich und keine Ahnung, was nicht,
01:08:20: vielleicht blieb die sich und genau deshalb ist das passiert so.
01:08:23: Wir versuchen irgendwie die ganze Zeit die Bedürfnisse
01:08:26: unserer Kinder zu befriedigen, weil wir dann denken,
01:08:28: ja, dann sind unsere Kinder glücklich.
01:08:30: Und ich habe mich halt gefragt, wovon hängt Glück eigentlich ab?
01:08:35: Und da kommt es darauf an, was man jetzt nimmt.
01:08:38: Also in den Sozialwissenschaften werden so Fragebögen verteilt
01:08:41: und da werden Leute nach Glück gefragt.
01:08:43: Und da hat man zum Beispiel herausgefunden,
01:08:45: dass, das denkt man gar nicht, aber das zum Beispiel körperliche Gesundheit
01:08:49: langfristig gar nicht so viel mit Glück zu tun hat.
01:08:53: Weil also wenn sich der Gesundheitszustand nicht ständig verschlechtert
01:08:57: und man nicht ständig Schmerzen hat,
01:08:58: dann ist, wenn man dann Unfall hat oder so,
01:09:00: macht seinen in dem Moment unglücklich,
01:09:02: aber langfristig hat das keinen Einfluss.
01:09:04: Also jemand, der jetzt in Lotto gewinnt
01:09:06: und sich übes zu überfreut und eine Person,
01:09:08: die im gleichen Moment, meinetwegen auch Zwillinge,
01:09:12: die sind ja genetisch noch gleich verankert,
01:09:14: wenn ein Zwilling, zwei Zwillinge, einer gewinnt im Lotto,
01:09:17: der andere Zwilling hat ein Auto in den Fall und verliert einen Bein.
01:09:20: Und wenn du beide nach zehn Jahren nach dem Glück fragst,
01:09:23: hat das eigentlich keinen Einfluss gehabt im Endeffekt.
01:09:26: Ja, also in dem Fall auch finanzielle Aspekte, in dem Fall nicht.
01:09:29: Nur, nur halt eine dauerhafte Steigerung,
01:09:34: wenn sich was zum Positiven verändert verfallen.
01:09:37: Die zu Familienkicks.
01:09:38: Genau, das macht dann wirklich Orderheit,
01:09:40: dauernd das Pech, also laufen die Schmerzen ständig verschlechtert.
01:09:43: Da war ich auch viel mit Fokus zu tun dann.
01:09:45: Auch natürlich.
01:09:46: Und was man auch herausgefunden hat,
01:09:48: ist, dass zwischenmenschliche Beziehungen glücklich zu machen scheinen.
01:09:52: Aber man hat gesagt, der größte Einflussfaktor
01:09:54: ist die Erwartungshaltung.
01:09:56: Das habe ich gerade gesagt, Fokus.
01:09:58: Genau, ist die Erwartungshaltung.
01:09:59: Also wenn du eine niedrige Erwartungshaltung hast,
01:10:02: wirst du mal positive überrascht.
01:10:04: Wenn du eine hohe hast, wirst du immer enttäuscht.
01:10:06: Ach so, okay. - Das macht dann unglücklich.
01:10:08: Aber das finde ich auch...
01:10:09: Ich hatte eher so Interpretiert, dass ich nicht z.B.
01:10:11: durch die Straßen auf dem Bedenken baue, ich bin der King.
01:10:14: Ampeln werden sofort grün, wenn ich auf sie zuläufe.
01:10:16: Und dann passiert es halt tatsächlich, es hat funktioniert.
01:10:19: Dann freut man sich über so kleine Dinge, was das ich mein.
01:10:21: Ja, aber das ist damit nicht gemeint. - Schade.
01:10:23: Da habe ich mich gefragt, inwiefern das wirklich zutrifft.
01:10:26: Weil wenn ich jetzt sage, Menschen sind schlecht,
01:10:28: und ich traue allen Menschen und kann nur positive überrascht werden,
01:10:31: würde ich nicht sagen, dass ich voll glücklich bin damit.
01:10:34: Ja, voll, da ist bei die Asset echt schlecht gelaut.
01:10:36: Und dann wird man einmal so positiv überrascht.
01:10:38: Genau, nur weil meine Erwartungshaltung jetzt irgendwie niedrig ist.
01:10:41: Nur so am Rande.
01:10:42: Aber was ich noch ganz spannend fand, ist auch die Neurobiologie.
01:10:45: Die hat auch ihre eigene Meinung dazu.
01:10:47: Und die sagt halt, das Wohlbefinden hängt von unseren Neurotransmittern ab.
01:10:51: Also Dopamin, Serotonin, Oxytozine und Endorphine.
01:10:54: Und so die Funktionsweise des Gehirns
01:10:56: ist eigentlich ziemlich genetisch vorgegeben.
01:10:59: Also nicht diese Neuroplastizität,
01:11:01: die funktioniert mit den Neurotransmitttern.
01:11:03: Und deshalb gibt es einfach Menschen, die sind glücklicher als andere.
01:11:07: Ja, das ist auch voll unfair, weil es auch so genetische Predispositionen gibt.
01:11:12: Wie jetzt zum Beispiel auch wir mit ADHS, dann niedriges Dopaminlevel.
01:11:15: Aber auch zum Beispiel, wenn die Mutter niedriges Serotonin-Level hat.
01:11:19: Also zum Beispiel aufgrund von der Depression.
01:11:21: Also deshalb sind Depressionen auch vererbbar,
01:11:23: weil das Baby dann auch direkt von Anfang an weniger Serotonin
01:11:27: hat so richtig gemein einfach.
01:11:29: Ja, da gibt es auf jeden Fall so diese genetische Predispositionen.
01:11:32: Und wenn du halt sagst, Menschen haben irgendwie eine Glücksskala
01:11:36: von 1 bis 10, dann gibt es einfach Menschen,
01:11:38: die haben mehr Glück gehabt mit ihrem Glück.
01:11:41: Die sind da einfach besser veranlagt.
01:11:44: Und bei denen schwankt das Glück dann zwischen 6 und 10.
01:11:49: Und wenn es so ein Hoch ist,
01:11:51: und was Cooles passiert, dann vielleicht 10.
01:11:53: Wenn irgendwas scheiß passiert, 6.
01:11:55: Ja, andere sind es zwischen 2 und 5 oder so.
01:11:58: Andere wären halt dann zwischen 3 und 7.
01:12:00: Und da schwankt das so.
01:12:02: Und darüber hinaus gibt es auch noch andere Ansichten,
01:12:06: was halt zu Glück führt.
01:12:08: Zum Beispiel Buddhismus hat noch mal,
01:12:09: ist ja eine ganz eigene Religion, wo das viel thematisiert wird.
01:12:13: Und zum Beispiel sagen auch Leute,
01:12:15: dass ein Sinn im Leben auch essentiell ist für Glück.
01:12:18: Und das ist halt die Frage, was genau können wir Eltern davon
01:12:23: jetzt so richtig beeinflussen?
01:12:24: Also für den Sinn im Leben kann ich jetzt noch mal ganz kurz darüber sprechen,
01:12:28: was ich vorher auch schon gesagt habe.
01:12:29: Nämlich mit den Kindern, die halt keinen Sinn
01:12:33: innerhalb einer Familie haben,
01:12:34: weil sie eigentlich die ganze Zeit 24/7 nur bespaßt,
01:12:36: dann sich alles um die drehen.
01:12:37: Sorry to say, aber das ist halt eben genau das Gegenteil davon,
01:12:40: von dem Sinn im Leben zu haben.
01:12:42: Und wenn die aber einen aktiven und wertvollen Teil zur Familie beitragen
01:12:45: und wissen, dass was ich hier mache, verändert auch die Dynamik,
01:12:49: dann ist es einen Sinn innerhalb der Familie.
01:12:51: Ja, es gibt ja auch wirklich viele Bedürfnismodelle,
01:12:53: die so Bedürfnisse zum Beispiel nach Kompetenz,
01:12:56: nach Mitbestimmung und so, oder halt im Prinzip Bedürfnis danach,
01:13:01: dass man irgendwie wirksam ist in der Gemeinschaft aufmachen,
01:13:05: wird auch oft gesehen.
01:13:07: Also ich würde persönlich schon sagen,
01:13:10: also ich würde nicht sagen, dass Eltern da gar kein Einfluss drauf haben.
01:13:12: Und ich kann mir vorstellen, dass je nachdem,
01:13:14: wie die Eltern mit den Kindern umgehen,
01:13:16: natürlich auch das Gehirn auch wieder beeinflusst wird
01:13:19: und die Neurotransmitter auch beeinflusst werden,
01:13:21: auch wenn irgendwie ein großer Teil da genetisch vorgegeben ist.
01:13:25: Also ich würde nicht sagen, Eltern haben kein Einfluss,
01:13:28: aber Eltern sind am Ende,
01:13:30: haben es am Ende dann nicht in der Hand so komplett,
01:13:35: ob ihr Kind glücklich ist.
01:13:37: Also das Ding ist ja einfach,
01:13:39: das ist ja eben ein subjektives Wohlbefinden.
01:13:41: Und wir können als Eltern, das haben wir auch schon in der Gefühle
01:13:44: begleitend folge gesagt, unseren Kindern Tools mit an die Hand geben,
01:13:47: damit sie glücklich sind, aber wir sind nicht dafür verantwortlich,
01:13:50: dass sie glücklich sind.
01:13:51: Genau, wir versuchen die besten Voraussetzungen zu schaffen
01:13:53: für unsere Kinder, dass es ihnen gut geht.
01:13:55: Na ja, aber an sich, also okay,
01:13:59: jetzt haben wir die Bedürfnisse so ein bisschen zerrissen,
01:14:01: aber an sich ist es ja gar nicht so schlecht,
01:14:02: dass man zumindest sich so ein bisschen an irgendwas orientiert,
01:14:05: als gerade, wenn man halt irgendwie von diesen autoritären Strukturen weg will.
01:14:08: Und eben, ich glaube, man sollte einfach nur nicht aus den Augen verlieren,
01:14:12: dass nur, weil man etwas tut, damit das Kind glücklich wird,
01:14:15: das nicht auch bedeutet, dass es glücklich wird.
01:14:17: Also wie ich auch vorher schon meinte,
01:14:19: weil die erst gestörte Mutter ihr,
01:14:21: oder also ihre Tochter quasi davor bewahrt, fett zu werden,
01:14:25: heißt es nicht, dass es ihre Tochter am Ende glücklich macht,
01:14:28: sondern es macht sie wahrscheinlich einfach nur S-gestört.
01:14:29: Und dass halt da auch so ein bisschen das eigene Verhalten hinterfragt wird,
01:14:32: mache ich das gerade eigentlich, um meinen Kind glücklich zu machen?
01:14:34: Oder ist es gerade das, was ich wirklich machen will auch?
01:14:37: Das finde ich übelst wichtig in der Erziehung,
01:14:39: dass man sich auch immer bewusst hat, was und eigentlich meine Beweggründe,
01:14:41: was steckt dahinter, das ist so wichtig.
01:14:43: Ja, und ich habe mir außerdem halt noch überlegt,
01:14:46: weil ich finde halt gerade dieses Bedürfnisse erfüllen
01:14:49: und da dann quasi die Prämisse zu haben,
01:14:52: ja, ich muss das machen, damit mein Kind am Ende glücklich sein wird.
01:14:55: Und wenn mein Kind später in Therapie muss,
01:14:57: habe ich als Elternteil komplett versagt.
01:14:59: Ja, es ist halt an sich halt ein Problem,
01:15:02: dass man sagt, Bedürfnis orientiert der Erziehung,
01:15:05: muss ich so und so machen und das aber so strikt gesehen wird.
01:15:07: So, es ist ja okay, dass man sagt,
01:15:09: irgendwie das Verhalten von mein Kind wird schon irgendwie ein Grund haben
01:15:12: und es hat Bedürfnisse und Wünsche und so.
01:15:15: Aber dass man das so strikt sieht und sich da auch so Stress macht,
01:15:18: deswegen, das ist einfach ein Problem.
01:15:20: Weil wir haben jetzt wirklich lange erklärt,
01:15:22: dass das eigentlich sehr verwaschen ist
01:15:24: und dass man es eigentlich gar nicht so strikt sehen kann überhaupt.
01:15:27: Das gar keinen Sinn macht.
01:15:29: Vor allem, weil das ja auch verkauft ist
01:15:31: und dann einfach die Authentizität flöten geht,
01:15:34: was ja auch einfach, also das ist ja einfach blöd.
01:15:36: Ich habe jetzt auch ein paar Büchern
01:15:38: und auch generell bei Eltern,
01:15:39: also bei So-Marm-Flöenzern in der Story immer wieder mal gewesen,
01:15:42: ja, Bedürfnis orientiert der Erziehung,
01:15:44: diese ganzen Floskeln, die man dann sagen soll,
01:15:47: das fühlen sich halt wie so eine Rolle an,
01:15:48: die ich auswendig gelernt habe, wo ich mir so denke,
01:15:50: ja, Diggy, das funktioniert halt so.
01:15:52: Das ist halt auch einfach eine Rolle, die du auswendig gelernt hast.
01:15:54: Das funktioniert auch einfach nicht.
01:15:55: Das ist wirklich, damit tut ihr euren Kindern einfach keinen Gefallen mit.
01:15:58: So, das kann man auch ganz klar so sagen.
01:15:59: Also ihr könnt euch diesen Druck wirklich von den Schultern nehmen,
01:16:03: weil das halt einfach gar keinen Sinn macht.
01:16:06: Und natürlich haben wir aber auch gerade schon darüber gesprochen,
01:16:10: dass es aber trotzdem Dinge gibt,
01:16:12: die innerhalb einer Erziehung wichtig sind.
01:16:13: Also, ich glaube, uns ist klar, dass nur weil wir jetzt sagen,
01:16:16: okay, Bedürfnis orientiert der Erziehung,
01:16:17: macht halt vielleicht auch einfach nicht so richtig Sinn,
01:16:19: weil es halt einfach keine Bedürfnisse gibt, heißt es ja nicht.
01:16:21: Das habe ich ja auch im Anfang schon gesagt,
01:16:23: dass wir unsere Kinder jetzt gewaltvoll und autoritär erziehen.
01:16:25: Ja, und was ich noch sagen wollte, was ich auch total wichtig finde,
01:16:29: weil du hast ja gesagt, das ist so verkauft.
01:16:30: Und es stimmt ja auch, wenn wir wirklich bedürfnisorientiert
01:16:33: so das Ernst nehmen und so erziehen,
01:16:36: dann müssen wir jedes Mal versuchen, wir sehen Verhalten,
01:16:39: dann müssen wir analysieren, ja, was für ein Bedürfnis
01:16:41: könnt ihr jetzt dahinter stecken?
01:16:42: Ist das wirklich ein Bedürfnis?
01:16:43: Was ist, oder ist das jetzt ein Wunsch?
01:16:45: Und dann bist du einfach ein halber Psychoanalytiker
01:16:49: in der Situation und das ist einfach ultra schwierig.
01:16:52: Du kannst es auch gar nicht wissen.
01:16:54: Und dann sind wir dann auch wieder bei einem präfrontalen Cortex,
01:16:56: der halt wahnsinnig viel Energie zieht.
01:16:58: Also, diese ganze Energie, die geht dir uns da einfach flöten,
01:17:01: die haben wir dann im Alltag nicht.
01:17:02: Also, allein, die sich darüber nachdenken,
01:17:04: ist einfach für unsere Ressourcen komplett schlecht.
01:17:08: Also, 20 Prozent Energie oder so.
01:17:10: Also, wie so ein Freifahrtsschein einmal in Stress,
01:17:14: einmal bitte in Stress rein.
01:17:15: Weil, wenn du jetzt irgendwie dreimal hintereinander
01:17:17: dir so intensiv darüber Gedanken machst, welches Bedürfnis,
01:17:19: dann ist Kindesjahr dahinter steckt,
01:17:20: dann hast du eigentlich schon alle Ressourcen
01:17:22: für deinen präfrontalen Cortex aufgebracht und brauchst erst mal Pause.
01:17:25: So, und das ist halt... - Die du nicht bekommst.
01:17:27: Genau, und gleichzeitig habe ich mir aber überlegt,
01:17:29: worauf könnte man denn jetzt achten,
01:17:31: wenn man jetzt sagt, hey, ich will, aber irgendwie,
01:17:34: ja, trotzdem jetzt nicht autoritär erziehen.
01:17:36: Und ich brauche irgendwie eine Orientierung, irgendeine.
01:17:38: Und da habe ich mir halt überlegt, ganz ehrlich,
01:17:40: warum gehen wir nicht einfach mit dem Fokus auf die Menschen würde,
01:17:43: was du ja auch vorher schon angesprochen hast.
01:17:45: Ja.
01:17:46: Weißt du, was die Definition von Menschen würde ist?
01:17:49: Nach Kant ist es ja, der Wert eines Menschen,
01:17:53: alle Menschen haben einen Wert, egal, ob sie jetzt krank sind oder nicht,
01:17:58: oder sonst was, das ist Menschenwürde, so kenne ich das.
01:18:01: Kant war doch übelster Arsch, oder?
01:18:03: Also, ich glaube... - Ja, der war halt auch sehr rassistisch und so.
01:18:05: Also, ich kann auch kritisch sehen, einige Sachen.
01:18:08: Ich finde es eher einfach so absurd,
01:18:12: dass einfach diese ganzen Männer weiterhin rezitiert werden.
01:18:14: Also, obwohl es heißt, dass man sich so künftig sieht.
01:18:17: Manche Gedanken waren halt nicht so gut so.
01:18:19: Nee, also wirklich, egal.
01:18:20: Ich habe Wikipedia gefragt, okay?
01:18:22: Okay.
01:18:23: Der Wert der allen Menschen gleichermaßen unabhängig
01:18:26: von ihren Unterscheidungsmerkmalen, wie Alter, Geschlecht,
01:18:28: Herkunft, sexuelle Orientierung oder Status zugeschrieben wird.
01:18:31: Ja, das ist ja im Prinzip so. - Das selbe, ja.
01:18:34: Nur, dass er halt hier bei Herkunft und so weiter
01:18:37: ja dann wohl Absprüche gemacht hat, egal.
01:18:39: Aber was denkst du, worauf man achten muss,
01:18:42: wenn man einen Menschenwürdig behandeln will?
01:18:44: Ja, das ist ja... Da sind wir ja schon wieder bei dem schönen Konzept
01:18:48: von Jesper Juhe, was ich so super finde,
01:18:51: dass man sagt, Kinder sind gleichwürdig.
01:18:53: Also, dass man Kinder respektvoll behandelt einfach
01:18:57: und ihre Integrität fahrt.
01:18:59: Und als genauso wertvollen Teil der Familie und der Gesellschaft ansieht,
01:19:04: wie andere Menschen auch, auch wenn Kinder noch unentwickelt sind
01:19:08: und noch nicht die gleichen Fähigkeiten haben.
01:19:10: Ja, ich hab tatsächlich auch Chatchi Pity gefragt,
01:19:12: was man quasi tun muss, um jemanden Menschenwürdig zu behandeln.
01:19:16: Und ich fand die Antwort sehr gut.
01:19:18: Chatchi Pity hat gesagt, einmal geht es um Respekt und Achtung.
01:19:21: Also die gleichwertige Behandlung der Menschen,
01:19:24: keine Herabwürdigung, keine Ernietrigung, keine Manipulation,
01:19:27: gesetzte Grenzen ernst nehmen und nicht überschreiten.
01:19:30: Dann Empathie, Gefühle und Meinungen des Menschen ernst nehmen
01:19:34: und Verständnis zeigen, Wille den anderen zu verstehen, zu hören.
01:19:37: Also die Gefühle des Kindes ernst nehmen, Verständnis dafür zeigen,
01:19:42: den Willen dieses Kind zu verstehen und dem Kind zu hören.
01:19:45: Förderung der Autonomie.
01:19:47: Entscheidungen und Selbstimmung respektieren.
01:19:50: Also ich respektiere die Entscheidung meines Kindes.
01:19:53: Ich manipuliere oder drohe nicht, um die Person
01:19:55: zu einem gewünschten Verhalten zu bringen.
01:19:58: Gerechtigkeit, eben keine Diskriminierung.
01:20:02: Fair behandeln, gleiche Chancen ermöglichen.
01:20:05: Unterstützung.
01:20:07: Verletzliche Menschen schützen und unterstützen.
01:20:09: Hilfe anbieten ohne Überheblichkeit und Mitleid.
01:20:12: Also das heißt, auch da nicht die in diese ...
01:20:15: Ich helfe dir jetzt, weil ich kann das besser als du,
01:20:18: sondern eben unterstützend.
01:20:20: Dann natürlich den Schutz vor der Gewalt,
01:20:22: keine Toleranz für physische oder psychische Gewalt.
01:20:26: Respekt vor körperlichen Grenzen, keine Berührungen ohne Zustimmung
01:20:30: und Respekt vor der körperlichen Selbstbestimmung.
01:20:33: Also da würde jetzt zum Beispiel auch dazu gehören,
01:20:35: dass wenn mein Sohn sagt, er will ein Kleid tragen
01:20:38: oder er will Nagelag tragen, dass ich das respektiere.
01:20:41: Weil das würde die Menschen wieder respektieren,
01:20:43: weil es respektiert den Schutz der Selbstbestimmung.
01:20:46: Und der letzte Punkt ist Wertschätzung.
01:20:48: Nämlich die Anerkennung für Individualität
01:20:51: und Beiträge der Person zeigen.
01:20:53: Und gleichzeitig auch die positiven Eigenschaften und Taten anzuerkennen,
01:20:57: ohne Bedingungen daran zu knüpfen.
01:20:59: Okay, spannend.
01:21:02: Dadurch kommen wir im Prinzip von einer Erziehung,
01:21:05: die immer auf irgendwelche Bedürfnisse guckt und sich überlegt,
01:21:09: was jetzt das Bedürfnis also immer neu analysieren muss,
01:21:12: zu einer Art wertbasierter Erziehung,
01:21:15: die gewisse Grundsätze einfach verfolgt.
01:21:18: Ja.
01:21:20: Und die, die man nachgehen kann und die aber auch immer gelten.
01:21:23: Genau. Und ich hab mir dann überlegt,
01:21:25: wie setzt man das jetzt im Alltag zum Beispiel immer so?
01:21:28: Man muss dringend los, das Kind will aber nicht die Jacke anziehen
01:21:32: und steigen und also macht das einfach überhaupt nicht mit so.
01:21:35: Ist es möglich, diesen Konflikt jetzt zum Beispiel Menschen
01:21:38: würde ich zu lösen? - Mhm.
01:21:39: Was denkst du?
01:21:41: Ja, auf jeden Fall. - Ja, aber wie?
01:21:43: Mit liebevoll, respektvollen Umgang.
01:21:45: Ähm, in dem man kann das Kind dann
01:21:49: im schlimmsten Fall liebevoll hochnehmen oder so, keine Ahnung.
01:21:55: Aber also, es gibt ja schon Handlungsoptionen,
01:21:57: die da irgendwie drinstecken.
01:21:59: Ja, also ich hab jetzt auch aufgeschrieben,
01:22:02: halt einfach liebevoll bleiben,
01:22:04: also den Stress und den Druck, den man jetzt spürt,
01:22:06: nicht aufs Kind übertragen und das Kind auch nicht dafür verantwortlich machen.
01:22:10: So schwer wie es ist, ja. - Ja.
01:22:12: Dabei halt zugewandt sein, also ich verstehe,
01:22:14: dass du nicht gehen willst und trotzdem die Entscheidung treffen.
01:22:17: Ich will, dass wir jetzt gehen und dann die Gefühle validieren.
01:22:20: Du darfst wütend auf mich sein und klarbleiben,
01:22:24: lass deine Wut gerne an mir raus, ich helfe dir damit.
01:22:26: Wir gehen jetzt.
01:22:29: Und dann eben auch gehen.
01:22:31: Und da würde ich jetzt auch noch mal auf die Kooperationsfolge verweisen,
01:22:35: weil da es gibt wirklich sehr viele Strategien,
01:22:38: die es möglich machen, solche Situationen einfach komplett im Alltag zu vermeiden.
01:22:42: Ähm, zum Beispiel gar nicht erst beim Losgehen zu diskutieren,
01:22:45: ja, wir gehen jetzt los, nee, jetzt hier seine Jacke an,
01:22:47: sondern einfach also Kinderfolgen erwachsen.
01:22:49: Es ist psychologisch so festgelegt, dass die den folgen.
01:22:52: Das heißt, du sagst einem Kind, ich geh jetzt, wir gehen jetzt los,
01:22:54: ziehst dich schon mal an, mach deine Schuhe fertig
01:22:56: und spätestens dann wird ein Kind unter fünf Jahren auf jeden Fall angerannt kommen
01:23:00: und mitkommen.
01:23:02: Du kannst doch vorab an, wie man es macht.
01:23:04: Es bringt nichts, wenn ihr dich anzieht und sagt, so, ich geh jetzt aber.
01:23:07: Ich geh jetzt aber ohne dich.
01:23:09: Dann ist es wieder ein Drohung, ein Kampf.
01:23:11: Dann ist es auch nicht menschenwürdig.
01:23:13: Aber halt, sich einfach nur zu sagen, hey, ich geh jetzt, wir gehen jetzt los.
01:23:16: Ich mach mich jetzt, wenn das Kind nicht sofort kommt,
01:23:18: dann einfach die sich selber schon fertig machen,
01:23:20: versuchen in der eigenen Zufriedenheit quasi zu bleiben,
01:23:22: sich schon fertig zu machen.
01:23:24: Wenn das Kind tatsächlich nicht losgeht, dann könnt ihr schon mal rausgehen,
01:23:26: das Auto irgendwie die Scheibe frei kratzen oder die Heizung um Auto anmachen.
01:23:28: Wenn das Kind dann irgendwie Jacke nicht anziehen will,
01:23:31: dann ist wenigstens das Auto warm oder das Fahrrad schon mal raus.
01:23:33: Es gibt ja wirklich sehr viele Optionen,
01:23:35: wie man quasi dieses Losgehen symbolisieren kann,
01:23:37: ohne das Kind quasi alleine zu lassen.
01:23:39: Ja, genau.
01:23:41: Und deshalb meinte ich ja auch, es ist so wichtig,
01:23:43: die eigenen Beweggründe zu wissen, weil im Endeffekt macht es die innere Einstellung,
01:23:48: meine Beweggründe und wie ich gerade zu meinem Kind stehe, innerlich,
01:23:52: macht den Unterschied zwischen ist es jetzt menschenwürdig
01:23:56: oder ist es nicht menschenwürdig,
01:23:58: ist es jetzt gewaltvoll oder ist es nicht gewaltvoll?
01:24:00: Ja, ich finde da auch noch wichtig zu sagen,
01:24:02: also weil ich habe jetzt gerade gesagt,
01:24:04: kleinen Kinder die folgen, größere Kinder,
01:24:06: die nicht mehr folgen, könnt ihr den,
01:24:08: könnt ihr auch einfach die Verantwortung übertragen.
01:24:10: Also wenn es jetzt ein sechsjähriges Kind ist
01:24:12: und ihr habt jeden Morgen den Konflikt, dass das Kind nicht mitkommt
01:24:15: und nicht irgendwie, weil ihr das irgendwie vereinbart habt,
01:24:17: dass ihr das in die Schule bringt oder keine Ahnung was,
01:24:19: also ich persönlich würde dem Kind dann einfach sagen,
01:24:21: okay, du kannst hier bleiben,
01:24:23: dann ist es jetzt deine Verantwortung,
01:24:25: dass du rechtzeitig in die Schule kommst,
01:24:27: weil ich werde jetzt losfahren.
01:24:29: Wenn du mitkommen möchtest, dann kannst du gerne mitkommen,
01:24:31: aber ich werde jetzt nicht länger auf dich warten,
01:24:33: da musst du eben diese Verantwortung selbst tragen.
01:24:35: Und da muss das Kind eben auch selbst dann begründen,
01:24:38: warum es zum Beispiel zu spät kommt.
01:24:41: Und ich kann euch sagen, die meisten Kinder werden kooperieren
01:24:43: und ganz ehrlich, das ist keine Drohung.
01:24:45: Um jetzt hier wieder dahinterstecken, kein Bedürfnis.
01:24:47: Euer Kind hat es vielleicht einfach nur gewohnt,
01:24:49: dass ihr einen Alltag danach ausrichtet
01:24:51: und findet es gerade einfach blöd,
01:24:53: dass es jetzt so schnell machen muss oder keine Ahnung was.
01:24:55: Aber nach einigen Bedürfnismodellen gibt es ja auch
01:24:57: das Bedürfnis nach Verantwortung und das Bedürfnis nach Autonomie.
01:24:59: Das würde dann damit gestärkt sein.
01:25:01: Aber ihr gebt dem Kind ja dann auch wieder
01:25:03: die Möglichkeit zu wählen zwischen ich komme jetzt einfach mit
01:25:06: oder ich trage die Verantwortung selbst.
01:25:08: Das ist ja beides dann auch wieder eine echte Autonomie.
01:25:10: So.
01:25:12: Ja, ich fand das total schön mit dem Menschenwürdig,
01:25:16: weil ich habe das gelesen,
01:25:18: im Endeffekt geht es darum.
01:25:20: Also ich bin mir ganz sicher, dass das Erziehung,
01:25:22: dass es eigentlich darum geht, unsere Kinder menschenwürdig zu behandeln.
01:25:25: Dass man mit Kindern so umgeht,
01:25:28: wie man mit Menschen umgehen sollte, an sich.
01:25:31: Ja, genau.
01:25:33: Und wie es leider in der Gesellschaft aber noch viel zu wenig steht.
01:25:35: Und da gibt es gar nicht so diesen riesen Unterschied
01:25:37: zwischen Kindererziehung und wie geht man mit Menschen um an sich?
01:25:40: Ja.
01:25:42: Ich habe mir auch noch die Frage gestellt,
01:25:44: ob Kinder in unserer heutigen Gesellschaft
01:25:47: diese Bedürfnisse haben können.
01:25:49: Fand ich irgendwie so ein spannender Gedanke,
01:25:51: selbst wenn die Kinder quasi in relativ autoritären Haushalten aufwachsen,
01:25:55: die jetzt irgendwie nicht komplett auf die Herabwürdigung des Kindes aus sind,
01:25:59: glaube ich nämlich tatsächlich, dass das gar nicht so richtig der Fall ist,
01:26:02: dass Kinder überhaupt unaffüllte Bedürfnisse haben.
01:26:06: Also Grundbedürfnisse, die grundsätzlich sehr unaffüllt sind.
01:26:09: Ja, wenn es nicht ein total gewaltvoller Haushalt ist.
01:26:12: Also unsere Verfassung steht ja auch,
01:26:14: dass wir das Menschen des Unantastbohr und unsere Gesellschaft
01:26:17: auch darauf ausgerichtet, dass andere Menschen Menschen würde ich leben können.
01:26:22: Und dadurch müsste ja eigentlich also sollten.
01:26:24: Und dadurch müsste ja eigentlich auch diese Bedürfnisse
01:26:27: zumindest erfüllt sein in den meisten Familien.
01:26:29: Also falls ihr euch da jetzt so ein bisschen Stress macht
01:26:31: und euch überlegt ja vielleicht erfülle ich gerade das Bedürfnis
01:26:34: von meinem Kind nicht, weil ich hier ein ruhig Kaffee trinken will,
01:26:36: so die Wahrscheinlichkeit ist extrem gering.
01:26:38: So das wollte ich damit eigentlich nur sagen.
01:26:40: Ich habe noch einen total wichtigen Gedanken zu dem,
01:26:42: was du gesagt hast mit Respekt und Kindermenschen würde ich behandeln ist.
01:26:44: Also wenn ihr weiterhin auch an diesem Bedürfnismodell festhalten wollt,
01:26:48: was ihr auch machen könnt,
01:26:50: wenn man das so, wenn man kindermenschenwürdig behandelt,
01:26:53: dann hat es auf jeden Fall den Nebeneffekt,
01:26:55: dass alle Grundbedürfnisse grundsätzlich gestillt werden.
01:26:59: Also dass die befriedigt werden.
01:27:01: Also diese menschenwürdige Erziehung führt auf jeden,
01:27:05: also führt meiner Meinung nach indirekt auch zur Bedürfniserfüllung.
01:27:11: Ja, also wenn man halt, ja das ist halt schwierig wieder zu sagen,
01:27:14: weil Bedürfnisse ja wieder so hoch und so fest sind,
01:27:16: aber sowohl befinden einfach.
01:27:18: Genau, für sowohl befinden und dadurch muss es auch irgendwie
01:27:21: zur Bedürfnisfüllung führen.
01:27:23: Ja, wenn man jetzt das irgendwie philosophisch wieder ummünzen will,
01:27:25: weil Bedürfnisse existieren ja rein, also existieren ja eigentlich nicht.
01:27:29: Das hat nur eine andere Sichtweise, wollte ich einmal sagen.
01:27:31: Ich habe aber noch eine Reflexionsfrage ganz zum Abschluss mitgebracht.
01:27:34: Willst du abschließend noch was sagen?
01:27:36: Weil ich glaube, ich möchte mit der Reflexionsfrage aufhören.
01:27:38: Okay, bist du dich schon verabschieden oder so?
01:27:40: Okay, ich verabschiede mich und ich fand es richtig cool.
01:27:43: Meine Reflexionsfrage ist,
01:27:45: weil in der bedürfnisorientierten Erziehung,
01:27:47: ich glaube, da gehen echt immer viele sehr über ihre eigene Grenzen an Eltern.
01:27:51: Deshalb ist meine Reflexionsfrage, die ich möchte,
01:27:53: dass ihr sie für euch mitnimmt.
01:28:12: Wenn mich jemand so behandeln würde, wie ich mich behandle,
01:28:15: würde ich sagen, dass die Person meine Menschen würde achtet.
01:28:19: Vielleicht nehmt ihr die Frage mal mit in eure Woche
01:28:23: und versucht euch selbst Menschen, würd ich zu behandeln.
01:28:26: Bis bald.
01:28:28: Tschüss.
01:28:30: Copyright WDR 2020
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