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Sind alle Männer Narzissten?

Shownotes

Diesmal geht es um unsere Probleme und unsere ganz eigenen Schwierigkeiten in unserem Leben und in unserer Ehe. Es sind die Dinge, die in uns Leid auslösen und für die wir nur wir selbst verantwortlich sind. Aber warum sind es dann Probleme, die fast schon dem Klischee von Männern und Frauen entsprechen? Wie zum Beispiel, dass Männer nicht zuhören und rational statt emotional sind. Dass Ehefrauen hysterisch sind und nicht Autofahren können.

Man könnte Vermuten, dass unsere eigenen Schwierigkeiten durch gesellschaftliche Probleme ausgelöst werden. Probleme des Patriarchats. Es geht um uns und es geht um Feminismus.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ich weiß nicht, was los ist, aber wir fehlen gerade immer die Ansage.

00:00:05: Ansage, die Begrüßung.

00:00:07: Also wir grüßen euch, Leutjens.

00:00:10: Ja, war auf jeden Fall viel besser, als das ich gemacht habe.

00:00:13: Sogar.

00:00:14: Ja, kurzer Check.

00:00:18: Wie geht's deine Ampel?

00:00:19: Um ... gelb.

00:00:23: Gelb, ja.

00:00:24: Ganz entspannt ist gelb.

00:00:26: Ich fühle mich gerade schon eher grün, würde ich sagen.

00:00:29: Vielleicht so gelb grün, ja.

00:00:31: Geht's ganz gut.

00:00:32: Also mein Schlafbalken, der ist ein bisschen gelb, aber ansonsten ...

00:00:36: Bei mir auch.

00:00:37: Warum ist denn dein Schlafbalken gelb?

00:00:39: Erzähl mal.

00:00:40: Wir haben heute Geburtstag in unserer Familie.

00:00:44: Und wir haben gestern bis halb zwölf oder so noch alles vorbereitet.

00:00:50: Kuchen gebacken.

00:00:51: Länger, länger.

00:00:52: Ja, ich glaube ...

00:00:53: Ich fass bis Mitternacht.

00:00:54: Also wir saßen auf jeden Fall im Bett.

00:00:56: Wir haben dann im Bett, haben wir dann gegessen, endlich Abendessen.

00:01:00: Und dann haben wir quasi reingefeiert, da meinte ich zu malig.

00:01:04: Und jetzt ...

00:01:05: Ja, aber ich meinte, das stimmt nicht.

00:01:07: Weil eigentlich ist unser Kind erst um 5.33 Uhr auf die Welt gekommen.

00:01:10: Und da meinte ich Geburtstag, da geht's um den Tag.

00:01:14: Ja, aber trotzdem ... war's einfach auch nicht so weit.

00:01:19: Ja, war für dich noch nicht die Zeit zum Feiern.

00:01:22: Das finde ich aber bei unserer Tochter voll schwierig,

00:01:25: weil die einfach um 22.34 Uhr auf die Welt gekommen ist.

00:01:29: Und dann hab ich so den ganzen Tag, war ich so mental so,

00:01:32: na ja, eigentlich ist es doch nicht eher Geburtstag.

00:01:35: Für dich gibt's die Geburtsminute und der Tag ist ...

00:01:40: Nein, aber das Ding ist halt für mich,

00:01:43: also weil ich durch lebe das halt so emotional nochmal.

00:01:46: Und dadurch, also gestern, der Tag war halt für mich auch so crazy irgendwie,

00:01:50: das meinte halt irgendwie ... meinte halt ...

00:01:53: unsere Haushaltshilfe, das fühlt sich falsch an das sozusagen,

00:01:57: weil irgendwie ist sie nicht nur unsere Haushaltshilfe,

00:02:00: sondern irgendwie auch eine bekannte ...

00:02:03: Also weiß das ich meine, weil wir halt so viel miteinander

00:02:06: uns unterhalten, auch so über Dinge sprechen,

00:02:08: die jetzt vielleicht auch mal so ein bisschen wichtiger sind.

00:02:11: Es ist schon auf so einer freundschaftlicheren Ebene auch noch zusätzlich,

00:02:15: aber sie ist eigentlich unsere Haushaltshilfe.

00:02:17: Und sie meinte, ach so, ah ja, morgen hat ja auch euer Sohn Geburtstag,

00:02:20: genau, und dann hab ich so auf die Uhr geguckt.

00:02:22: Und es war halt lustig, aber weil sie das genau in dem Moment gesagt,

00:02:25: in dem ich meine zweite Geburtswege hatte.

00:02:27: Und du weißt das halt alles noch, weil es so einprägsam war für dich?

00:02:31: Ja, weil es halt das erste Mal war.

00:02:33: Und irgendwie war das dann den ganzen Tag so,

00:02:35: dass ich halt drüber nachgedacht habe,

00:02:37: ja, wie wir dann auch in den Kreis dahin gefahren sind.

00:02:41: Und dann irgendwann abends beim Kuchen backen meinte ich so,

00:02:43: ja, jetzt hab ich das erste Mal nach der PDA gefragt

00:02:46: und irgendwie dann um 23 Uhr so, ja, jetzt hab ich die erste PDA begonnen.

00:02:50: Und so, keine Ahnung, irgendwie so,

00:02:53: also vielleicht auch weil die Geburt von unserem älteren Kind,

00:02:57: also unserem Sohn halt so schwer auch war.

00:03:00: Ja, es war halt auch die erste Geburt, das ist ja...

00:03:03: Die erste Geburt aber halt auch generell halt einfach,

00:03:06: ja, Triggerwarnung, Gewalt unter der Geburt,

00:03:10: Gewalt unter der Geburt, Stadtgeburt,

00:03:12: da hat ich mir gar nicht mehr drauf eingehen.

00:03:14: Aber genau, ich hab dazu ein YouTube-Video gemacht

00:03:18: zu diesen zwei Geburten, hört man diese Müllabfuhr eigentlich?

00:03:21: Wahrscheinlich, oder?

00:03:22: Wenn du jetzt einfach nichts sprichst, dann kann ich das mal überprüfen.

00:03:27: Egal.

00:03:28: Na ja, man hört es schon ein bisschen.

00:03:29: Ist egal, für alle, die sich fragen, was es ist,

00:03:32: es ist die Müllabfuhr, die sehr wichtige Arbeit leistet,

00:03:36: also wir wollen uns nicht beschweren.

00:03:38: Ich hab über meine Geburt YouTube-Video gemacht

00:03:42: und auf jeden Fall könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:45: da rede ich auch nochmal über die Geburt.

00:03:47: Und wenn ihr euch das gerne anschauen könnt,

00:03:49: dann könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:51: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:53: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:55: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:57: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:03:59: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:01: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:03: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:05: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:07: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:09: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:11: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:13: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:15: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:17: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:19: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:21: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:23: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:25: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:27: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:29: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:31: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:33: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:35: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:37: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:39: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:41: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:43: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:45: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:47: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:49: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:51: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:53: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:55: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:57: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:04:59: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:01: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:03: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:05: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:07: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:09: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:11: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:13: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:15: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:17: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:19: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:21: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:23: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:25: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:27: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:29: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:31: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:33: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:35: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:37: da könnt ihr euch das gerne anschauen,

00:05:39: das war so süß.

00:05:41: Aber voll dankbar dafür war richtig glücklich.

00:05:43: Und der Kuchen und alles,

00:05:45: es hat einfach alles gestimmt.

00:05:47: Er hat sich einfach sehr, aber sehr, sehr glücklich auf jeden Fall.

00:05:49: Ja, das war auch sein Lieblingsobstkuchen.

00:05:51: Und sein Lieblingsobst

00:05:53: haben wir auch noch gekauft

00:05:55: und können aber so sehr, sehr, sehr süß

00:05:57: und sehr emotional.

00:05:59: Jetzt ist er trotzdem in der Kita

00:06:01: heute, weil, also

00:06:03: erstens müssen wir arbeiten und zweitens,

00:06:05: ja, es ist auch einfach für ihn glaube ich

00:06:07: ganz schön, diese Geburtstagsfeier

00:06:09: in der Kita auch noch mal mitzunehmen.

00:06:11: Ich glaube ich auch.

00:06:13: Ja, und also ich hatte immer den Feriengeburtstag immer,

00:06:15: weil ich an quasi,

00:06:17: also in Baden-Württemberg

00:06:19: an einem Feiertag mehr oder weniger Geburtstag habe.

00:06:21: Nicht ganz, aber irgendwie immer

00:06:23: einen Tag vorm Feiertag

00:06:25: und dadurch war es halt immer ein Brückentag

00:06:27: oder Wochenende, also ich weiß nicht, es war irgendwie immer

00:06:29: so immer so.

00:06:31: Ich konnte es nicht in der Kita feiern.

00:06:33: Nie, und auch nie in der Schule und ich war immer neidisch auf die Kinder,

00:06:35: ich hatte einen Tag mit den Freunden zusammen,

00:06:37: die bringen vielleicht auch manchmal schon Geschenke mit

00:06:39: und so was und man ist irgendwie so besonders

00:06:41: und ich hatte das halt einfach nie.

00:06:43: Ja, möchte auch mal sagen.

00:06:45: Ich kann mich gar nicht daran erinnern, also ich glaube

00:06:47: in der Schule

00:06:49: fand ich es glaube ich cool, im Kindergarten

00:06:51: kann ich mich daran erinnern, wie ich mich da gefühlt habe

00:06:53: zu meinen Geburtstagen. Stimmt besonders,

00:06:55: ich mag Geburtstage.

00:06:57: Das ist schön.

00:06:59: Ich mag's.

00:07:01: Sorry, ich habe mir das gerade abgespeichert,

00:07:03: dass ich mich auf dein Geburtstag dann auch langsam vorbereiten sollte.

00:07:05: Ja, nee, aber das ist für mich

00:07:07: gar nicht, ich brauche keine großen Geschenke

00:07:09: oder so, sondern ich möchte mich

00:07:11: einfach ein bisschen besonders fühlen an den Tag.

00:07:13: Ja, das geht mir auch so.

00:07:15: Das weiß du auch und ich sage dir auch immer

00:07:17: zwei Wochen vor schon, ich habe Geburtstag,

00:07:19: ich möchte mich besonders fühlen, ich möchte mich besonders fühlen,

00:07:21: ich möchte mich besonders fühlen, mein Geburtstag wird immer vergessen.

00:07:23: Nein.

00:07:25: Nur wenn ich mich nicht selbst drum kümmere.

00:07:27: Das wird nicht mehr passieren.

00:07:29: Ich hoffe es.

00:07:31: Ich bin mir sicher.

00:07:33: Ich entschuldige mich für die Male,

00:07:35: die du dich nicht besonders für den Kontext hast.

00:07:37: Ja, und ansonsten

00:07:41: Martin hat ja auch

00:07:43: einen zwei Wochen Geburtstag

00:07:45: und ich habe

00:07:47: einfach so eine geile Geschenke, die ich jetzt einfach...

00:07:49: Also, wirklich,

00:07:51: wirklich, wirklich, ich glaube es ist wirklich

00:07:53: eine coole Geschichte, ich weiß nicht ob du dich

00:07:55: vielleicht auch ein bisschen darüber ärgern wirst,

00:07:57: aber ich glaube du wirst dich so...

00:07:59: Martin ist halt so ein Gewohnheitstier

00:08:01: immer, wenn

00:08:03: sich was verändert, findet er es am Anfang blöd,

00:08:05: auch wenn es eine positive Veränderung für ihn ist.

00:08:07: Also wir werden umziehen in diese Wohnung

00:08:09: oder in dieses Haus.

00:08:11: Martin wird es hassen, dass wir umgezogen sind,

00:08:13: obwohl er es liebt, dass wir umgezogen sind.

00:08:15: Und so wird es mit den Geburtstagsgeschenken

00:08:17: auch werden.

00:08:19: Ich habe jetzt auf jeden Fall eine coole Idee

00:08:21: und er hat sich das nicht gewünscht,

00:08:23: ich glaube auch nicht, dass er sich das jemals wünschen würde.

00:08:25: Aber du weißt, dass es gut für mich ist.

00:08:27: Das ist halt wirklich,

00:08:29: wir haben ja gerade

00:08:31: schon versucht aufzunehmen

00:08:33: und irgendwie

00:08:35: habe ich es einfach nicht gepackt.

00:08:37: Wir haben die Aufnahme kurz abgebrochen.

00:08:39: Ich weiß jetzt jetzt zusammenschneide.

00:08:41: Da war ein kleiner Cut.

00:08:43: Und mal ich gesagt, hey, die Sportmache nicht,

00:08:45: war dann so, aber...

00:08:47: Und dann,

00:08:49: das ist halt auch so ein Punkt,

00:08:51: der dich einfach so stört,

00:08:53: dass ich einfach nicht auf dich höre

00:08:55: und dadurch dann emotionale Arbeit leisten muss.

00:08:57: Dadurch, dass du mir nicht einfach

00:08:59: einmal sagen kannst, hey, mach jetzt das

00:09:01: und das ist gut.

00:09:03: Und dadurch,

00:09:05: dass ich dann nicht beim ersten Mal höre,

00:09:07: wenn du sagst, hey, mach doch Sport, hey, mach das,

00:09:09: weil du kennst mir den Zeichen

00:09:11: ganz gut von außen.

00:09:13: Logisch, ich muss dir also...

00:09:15: Bisschen Arquifer oder so.

00:09:17: Und dann habe ich jetzt auch einfach beschlossen,

00:09:19: ich mache jetzt einfach was mal nicht sagt,

00:09:21: weil ich mein,

00:09:23: ich mache genau das Richtige,

00:09:25: aber es ist mindestens von 8

00:09:27: von 10 Fällen richtig.

00:09:29: Warum mache ich das nicht einfach,

00:09:31: weil ich ansonsten

00:09:33: eine Stunde da sitze,

00:09:35: dann rumnimm und ammentiere in mir selbst drin.

00:09:37: Aber was brauche ich jetzt?

00:09:39: So gut, dann meditiere ich vielleicht,

00:09:41: um das herauszufinden, was mir auch hilft.

00:09:43: Das ist auch gut.

00:09:45: Aber, hey, einfach machen, einfach...

00:09:47: Das nehme ich mir jetzt vor.

00:09:49: Ich mache jetzt einfach das, was du mir sagst,

00:09:51: um das herauszukommen.

00:09:53: Das Problem ist, also das Einzige,

00:09:55: was ich dir immer sage, ist entweder

00:09:57: ist was oder mach Sport.

00:09:59: Das sind halt so meine zwei,

00:10:01: den Rest hier musst du unter dir klären,

00:10:03: aber es ist ziemlich offensichtlich,

00:10:05: wann du Sport brauchst,

00:10:07: nämlich du bist dann irgendwie auf so eine

00:10:09: angespannte Art hibbelig.

00:10:11: Und es ist ziemlich offensichtlich,

00:10:13: wann du Essen brauchst, dann siehst du

00:10:15: einfach aus wie der wandelnde Tod.

00:10:17: Es ist kein Wunder, dass du das nicht selber siehst,

00:10:19: weil du das nicht selber siehst.

00:10:21: Wir haben ja sogar auf letztes

00:10:23: auf einer Autofahrt ein Wort dafür gefunden.

00:10:25: Ich war immer richtig hangry.

00:10:27: Ich bin nicht mehr hangry.

00:10:29: Mittlerweile bin ich nicht mehr hangry.

00:10:31: Ich werde nicht mehr super wütend.

00:10:33: Ich habe hang-pression.

00:10:35: Es ist wirklich so.

00:10:37: Hang-pression.

00:10:39: Manchmal ist es aber auch eine hang-ry-pression.

00:10:41: Ja, zum Teil schon, aber halt voll oft

00:10:43: ist es jetzt, oder in letzter Zeit

00:10:45: einfach so gewesen, dass ich hungrig werde.

00:10:47: Das Leben macht keinen Sinn mehr.

00:10:49: Aber dein Körper wahrscheinlich keine Energie mehr hat.

00:10:51: Das wäre ein bisschen zu theatralisch,

00:10:53: aber im Endeffekt ist es schon so,

00:10:55: mir geht es nicht gut.

00:10:57: Das Leben ist so hart.

00:10:59: Wann wird es mir hier mal zu gut gehen?

00:11:03: Was ist verkehrt mit meinen Leben?

00:11:05: Warum bin ich zu uns zufrieden?

00:11:07: Dann wirklich so und dann,

00:11:11: wie komme ich da jetzt wieder raus?

00:11:13: Ich weiß gar nicht, was ich brauche.

00:11:15: Ich brauche gar nicht mehr auf die Idee

00:11:17: Essen.

00:11:19: Dann esse ich was.

00:11:21: Das ist wirklich so geil,

00:11:23: weil es ist halt so,

00:11:25: ich hasse mein Leben quasi,

00:11:27: oder das alles macht gar keinen Sinn

00:11:29: und den größten Weltschmerz so 2 Bissen.

00:11:31: Es braucht nur 2 Bissen.

00:11:33: Und dieser Mann

00:11:35: ist wieder an die blühende Lebensenergie.

00:11:37: Ich fühle mich so,

00:11:39: ich fühle mich einfach so kompliziert in mir drin.

00:11:41: Du bist auch kompliziert.

00:11:43: Ich fühle mich einfach so dicker.

00:11:45: Ist einfach was.

00:11:47: Ein Zweifel essen.

00:11:49: Wenn das nicht hilft, Sport machen,

00:11:51: keine Ahnung.

00:11:53: Was trinken?

00:11:55: Ich bin irgendwie so müde

00:11:57: und kann mich gar nicht konzentrieren.

00:11:59: Hast du heute schon was getrunken?

00:12:01: Nein.

00:12:03: Ja, wir haben 18 und 30.

00:12:05: Vielleicht solltest du das mal tun.

00:12:07: Ja, das ist jetzt übertrieben,

00:12:09: weil ich ja schon auftrinkte.

00:12:11: Aber zum...

00:12:13: Ja, vielleicht soll ich mir irgendwie eine Checkliste...

00:12:15: Nein, du musst dir so was...

00:12:17: eine Freundin von uns, die auch Adi heißt,

00:12:19: die hat so eine riesige Flasche,

00:12:21: die dir aufgefallen, die war bei uns zu Besuch.

00:12:23: Amira, ich sag jetzt einfach ihren Namen.

00:12:25: Amira ist Flasche.

00:12:27: Wir lieben dich.

00:12:29: Kauft ihr so eine Flasche und nimmt die überall hin mit?

00:12:31: Ja, wobei ich echt...

00:12:33: Aber immer von ein Extrem ist

00:12:35: ein anderes Entweder.

00:12:37: Ich trinke so viel, dass ich alle 15 Minuten

00:12:39: auf Toilette muss.

00:12:41: Oder ich trinke zu wenig.

00:12:43: Vielleicht musst du auch einfach wieder mehr Sport machen,

00:12:45: weil ich habe einfach mehr Durst, wenn ich mehr Sport mache.

00:12:47: Da trinke ich auch wieder genug.

00:12:49: Das ist generell auch gerade so.

00:12:51: Ich bin gerade echt in einer Lebensphase,

00:12:53: in der ich gerade wirklich sehr stark versuche,

00:12:55: herauszufinden, was ich brauche,

00:12:57: in meinem Leben

00:12:59: um zufrieden zu sein.

00:13:01: Und irgendwie...

00:13:03: Ja, und auch versuchen muss irgendwie

00:13:05: alle Aspekte davon

00:13:07: einzuordnen.

00:13:09: Sport machen, auch Ernährung.

00:13:11: Freunde treffen.

00:13:13: Freundinnen treffen.

00:13:15: Dann irgendwie Familie.

00:13:17: Ich habe halt diese ganzen Puzzlestücke,

00:13:19: wo ich weiß, okay, die sind ganz wichtig

00:13:21: und ich muss die jetzt bloß irgendwie

00:13:23: zusammenbringen.

00:13:25: Die brauchen alle so ihren Platz

00:13:27: in meinem Leben.

00:13:29: Aber ich bewundere da auch voll die Leichtigkeit

00:13:31: von manchen Menschen.

00:13:33: Also irgendwie habe ich das Gefühl,

00:13:35: wir als Familie oft alles so ein bisschen

00:13:37: auch zerdenken oder so.

00:13:39: Und andere machen das halt einfach.

00:13:41: Voll, das hat Gefühl habe ich auch.

00:13:43: Also irgendwie...

00:13:45: manchmal habe ich einfach so einen Moment gehabt,

00:13:47: wo ich mir dachte, ja andere machen dich so das.

00:13:49: Und dann festgestellt habe, ja, klar,

00:13:51: weil das ist einfach voll wichtig und voll gut.

00:13:53: Und die denken aber nicht drüber nach, die machen es einfach.

00:13:55: Und es tut gut.

00:13:57: Und ich bin dann auch eher so, was brauche ich?

00:13:59: Und ja, genau das, was du sagst,

00:14:01: ich zerdenk das statt das einfach so zu machen.

00:14:03: Ich glaube auch ein bisschen, also ich muss halt

00:14:05: gerade eher an so was denken, wie Freund*innen treffen

00:14:07: und die Kinder mitnehmen oder so Kinder-Familien

00:14:09: Freund*innen haben und

00:14:11: irgendwie auch, weiß ich nicht,

00:14:13: mit den Kindern essen gehen oder sowas.

00:14:15: Dass das andere Familien halt einfach hinkriegen

00:14:17: und das halt ständig machen.

00:14:19: Aber... - An so was habe ich aber auch gedacht.

00:14:21: Genau, an so was habe ich auch gedacht. - Ja, aber ein großes Aber.

00:14:23: Wir haben unsere Kinder beide während Corona bekommen.

00:14:25: Das heißt, wir konnten uns ja, es war quasi

00:14:27: nie möglich und dann auf einmal war es wieder

00:14:29: möglich, aber wir konnten das gar nicht so...

00:14:31: Das ist ja mit jeder Aufgabe so rein.

00:14:33: Also du gehst halt mit einem Neugeborenen,

00:14:35: dann gehst du dann das erste Mal einkaufen

00:14:37: und es ist irgendwie noch kompliziert,

00:14:39: aber Neugeborenen, es bewegt sich auch noch nicht so viel.

00:14:41: Also du wächst ja mit dem Kind mit einem.

00:14:43: Aber wenn du halt von...

00:14:45: Du kannst mit einem Kind nicht essen gehen,

00:14:47: gar nicht, weil es nicht erlaubt ist.

00:14:49: Und dann ist dein Kind auf einmal zweieinhalb

00:14:51: und soll essen gehen im Restaurant,

00:14:53: kennt diese Situation gar nicht.

00:14:55: Ist es ja klar, dass es dann irgendwie auch so ein bisschen

00:14:57: überfordert ist, wenn du dann auch noch selber seit

00:14:59: ein paar Jahren, was das ich meine?

00:15:01: Ja voll, das ist halt auch genau der Punkt.

00:15:03: Wegen Corona und dann noch Kindern.

00:15:05: Das war halt... Also das hat natürlich dazu geführt,

00:15:07: dass wir einfach viel zu Hause waren

00:15:09: und wenig gemacht haben und irgendwie

00:15:11: wenig Menschen getroffen haben.

00:15:13: Und ich habe halt wirklich so das Gefühl,

00:15:15: dass wir uns so ein bisschen...

00:15:17: Ja, so ein bisschen...

00:15:19: Ich habe mich auf jeden Fall verkrochen

00:15:21: in meinem Zuhause.

00:15:23: Und jetzt muss ich es so ein bisschen lernen

00:15:25: und das ist halt das Ding, das kostet halt auch wieder Energie.

00:15:27: Und dann ist es halt ein gewisser Aufwand,

00:15:29: das ist schon Aufgabe dann wieder raus zu gehen

00:15:31: und sich dann Dinge vorzunehmen.

00:15:33: Hey, ich mache jetzt einfach Dinge.

00:15:35: Wir sind einfach zur Karneval gefahren.

00:15:37: Außerhalb von zu Hause.

00:15:39: Wir machen einfach Sachen und das Problem ist halt bloß,

00:15:41: weil das eben Kapazitäten zieht

00:15:43: und wir hatten jetzt auch lange wirklich

00:15:45: wenig Kapazitäten oder halt wirklich...

00:15:47: Ja, es zieht halt Kapazitäten,

00:15:49: neue Gewohnheiten zu etablieren.

00:15:51: Ja, richtig.

00:15:53: Deshalb haben wir es halt auch nicht geschafft

00:15:55: und ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt habe,

00:15:57: aber ich hatte auch in einem Buch gelesen,

00:15:59: was ich sehr treffen fand,

00:16:01: dass Einsamkeit einfach selbst verstärkt ist.

00:16:03: Weil wenn du einsam bist,

00:16:05: dann wird es immer

00:16:07: kräftezehrender soziale Kontakte aufzunehmen.

00:16:09: Je einsamer du bist, desto mehr brauchst du Energie.

00:16:11: Aber Einsamkeit zieht Energie

00:16:13: und dann hast du eigentlich diese Energie nicht,

00:16:15: um Kontakte aufzunehmen.

00:16:17: Man muss sich dann da irgendwie

00:16:19: so reinschmeißen, wie ein Pflaster abziehen.

00:16:21: Ich meld mich jetzt einfach in einem Sportverein an,

00:16:23: obwohl ich keine Ahnung, überhaupt

00:16:25: mir nicht vorstellen kann, Sport zu machen,

00:16:27: Team Sport oder so.

00:16:29: Solche Sachen kann man dann halt machen,

00:16:31: aber es ist halt so schwer, da rauszukommen

00:16:33: und das ist bei uns eben auch voll der Fall gewesen.

00:16:35: Wir sind halt auch gewissermaßen

00:16:37: also jetzt nicht richtig einsam,

00:16:39: weil wir haben uns aber schon

00:16:41: auch ein bisschen einsam geworden.

00:16:43: Ich muss sagen, ich fühle mich nicht so sehr einsam.

00:16:45: Ich glaube, da bist du auch mehr.

00:16:47: Also ich fühle mich ja direkt eigentlich gar nicht einsam.

00:16:49: Ich glaube, da bist du schon ein bisschen mehr drin.

00:16:51: Also mir viel ist nicht schwer,

00:16:53: meine sozialen Kontakte zu pflegen.

00:16:55: Ich habe auch regelmäßig mit Freunden

00:16:57: telefoniert und irgendwie ...

00:16:59: Also ich bin da auch sehr dankbar drum,

00:17:01: dass halt auch viele Freundinnen,

00:17:03: die keine Kinder haben, sich einfach

00:17:05: regelmäßig bei mir melden, weil sie wissen,

00:17:07: dass es für sie in Anfangszeichen einfacher ist,

00:17:09: auch wenn ich weiß, dass es für niemanden

00:17:11: einfach sein muss, weil jede Lebensrealität

00:17:13: eine andere ist.

00:17:15: Aber so grundsätzlich habe ich auch durch meine Arbeit

00:17:17: und so immer wieder regelmäßig soziale Kontakte

00:17:19: immer wieder auch irgendwie auf Events oder auf

00:17:21: Drehs und so was.

00:17:23: Ja, stimmt.

00:17:25: Das hat mich halt auch abgehört.

00:17:27: Telefoniere auch viel mit meiner Schwester zum Beispiel auch,

00:17:29: die ich auch gar nicht als meine Schwester,

00:17:31: sondern eher als meine Freundin bezeichnen würde so.

00:17:33: Also so, ich habe das Gefühl,

00:17:35: dass es auch bei Männern einfach mega schwierig ist.

00:17:37: Ja, weil Männer einfach nicht lernen,

00:17:39: irgendwie sorgsam zu sein

00:17:41: mit dem Leben,

00:17:43: mit den Mitmenschen.

00:17:45: Also ich bin nicht mal sorgsam

00:17:47: mit Gegenständen so.

00:17:49: Das ist aber glaube ich dein Adi-Hass.

00:17:51: Ja, aber das ist halt auch

00:17:53: nicht sorgsam mit den Gegenständen,

00:17:55: die ich liebe so.

00:17:57: Und das ist halt auch eine Form

00:17:59: von sich selbst nicht

00:18:01: die Momenteffekt.

00:18:03: Wenn ich Dinge nicht gut behandle, die mir am Herzen liegen,

00:18:05: Aber was für Dinge behandelt du nicht gut, die dir am Herzen?

00:18:07: Meine alte Gitarre habe ich nicht gut behandelt.

00:18:09: Die lag mir selber im Herzen,

00:18:11: mein Fahrrad und meine Pflanzen

00:18:13: und halt solche Sachen so.

00:18:15: Deine neue Gitarre?

00:18:17: Ja, die Brille von meinem Partner.

00:18:19: Das habe ich besser verloren gegangen,

00:18:21: aber das hat halt so.

00:18:23: Ja, und das ist halt

00:18:25: sich nicht um die Dinge,

00:18:27: die man lieb nicht pflegen.

00:18:29: Es ist halt auch irgendwie

00:18:31: eine Form von sich selbst lieblos behandeln.

00:18:33: Und das habe ich halt auch gemacht.

00:18:35: Und das ist halt, wenn man sich selbst

00:18:37: nicht liebevoll behandelt so.

00:18:39: Ja, weiß ich,

00:18:41: für mich gehört das halt alles ein bisschen zusammen.

00:18:43: Aber glaubst du,

00:18:45: dass es damit zusammenhängt,

00:18:47: dass Männer, also rein so von der Sozialisierung her,

00:18:49: ich würde es gar nicht sagen,

00:18:51: alle Männer, bla bla bla, ist es, ich weiß, generalisiert,

00:18:53: sagen wir immer mit dazu.

00:18:55: Es hängt mit der Sozialisierung zusammen,

00:18:57: das ist damit zusammenhängt, dass Männer quasi gewohnt sind,

00:18:59: dass sich andere um ihre Befindlichkeiten kümmern

00:19:01: und sich darum kümmern,

00:19:03: dass sie sich wohlfühlen und deshalb halt auch nicht

00:19:05: Eigeninitiative ergreifen.

00:19:07: Also zum Beispiel Männertag,

00:19:09: Vatertag.

00:19:11: Und so viele Väter sind das, glaub ich,

00:19:13: gewohnt, dass die Mütter das organisieren

00:19:15: oder dass halt die Familie das organisiert

00:19:17: oder so.

00:19:19: Das ist ein schöner Tag.

00:19:21: Bei Muttertag muss die Mutter selber organisieren.

00:19:23: Also soll es eine Kleinigkeit haben?

00:19:25: Ja, auf jeden Fall, genau das ist nämlich der Punkt so.

00:19:27: Also es fängt, für mich fängt das sogar schon an

00:19:29: bei irgendwelchen Gegenständen

00:19:31: und bei Selbstlieber.

00:19:33: Aber es geht halt auch darum,

00:19:35: dass ich nicht gelernt habe,

00:19:37: auch sorgsam mit meinen Mitmenschen zu sein.

00:19:39: Das ist halt eine Art generelle

00:19:41: Sorglosigkeit

00:19:43: oder eine generelle

00:19:45: Unachtsamkeit

00:19:47: und Lieblosigkeit einfach

00:19:49: allem gegenüber und dazu halt auch den Mitmenschen.

00:19:51: Das ist halt auch einfach so

00:19:53: die gewisse

00:19:55: Achtsamkeit und Sorgfalt gegenüber

00:19:57: dem Mitmenschen fehlt.

00:19:59: Und das führt dann wiederum auch wieder dazu,

00:20:01: dass ich meine sozialen Kontakte

00:20:03: auch nicht gepflegt habe.

00:20:05: Wie ich auch meine Gegenstände nicht gepflegt habe,

00:20:07: habe ich die auch nicht gepflegt.

00:20:09: Ja, aber guck mal,

00:20:11: und trotzdem ist es aber nicht nur,

00:20:13: also ja, okay, du hast Freundinnen,

00:20:15: mit denen hättest du, aber mit denen hast du dich

00:20:17: auch zum Teil noch getroffen und telefoniert

00:20:19: und keine Ahnung was,

00:20:21: weil die halt selbst auch engagiert sind.

00:20:23: Aber deine männlichen Freunde,

00:20:25: wirklich, also

00:20:27: für alle, die jetzt hier auch zuhören so,

00:20:29: ihr könnt euch auch mal selber ein Arsch treten,

00:20:31: weil ihr schafft es ja nicht,

00:20:33: das Bare minimum irgendwie aufrecht zu erhalten.

00:20:35: Irgendwie sich gegenseitig zu fragen, wie geht's dir?

00:20:37: Sich einfach mal anzurufen und zu telefonieren,

00:20:39: einfach nur Belanglust oder auch,

00:20:41: sich einfach mal zu schreiben.

00:20:43: Ich habe mich gerade mit meiner Freundin gestritten

00:20:45: oder mit meiner Frau oder mit meinem Kind

00:20:47: oder ich habe gerade

00:20:49: das und das Gefühl

00:20:51: Männer und Gefühle

00:20:53: wird ja richtig wild

00:20:55: und einfach darüber zu sprechen,

00:20:57: das mache ich ja ständig.

00:20:59: Also deshalb meine ich auch für mich nicht einsam,

00:21:01: weil wenn ich halt irgendein Konflikt habe,

00:21:03: meine Schwester oder ich ruf eine andere Freundin an

00:21:05: so, ich habe ganz viele Anlaufstellen.

00:21:07: Also auch wenn wir uns streiten

00:21:09: und das hilft mir auch total

00:21:11: zum Beispiel meiner Schwester,

00:21:13: wenn wir uns streiten, schreibe ich voll auf

00:21:15: oder telefoniere voll auf meine Schwester

00:21:17: und sie sagt dann voll auf so richtig schlaue Dinge,

00:21:19: die mir helfen,

00:21:21: diesen Streit

00:21:23: in Bezug auf inneres Kind

00:21:25: einzuordnen,

00:21:27: weil sie dann sagt, so was sagt wie

00:21:29: "Hey, aber die und die Konfliktsituation

00:21:31: kennst du dir nicht auch noch von Mama und Papa?

00:21:33: Vielleicht hast du da was übertragen?"

00:21:35: Dann habe ich so "Ja"

00:21:37: und dann kann ich mich halt auch viel besser

00:21:39: wieder auf unseren Streit einlassen

00:21:41: und den besser einordnen und mich dann auch viel besser

00:21:43: zum Beispiel auch entschuldigen.

00:21:45: Richtig und das was du gesagt hast,

00:21:47: das war halt generell auf

00:21:49: männliche Sozialisierung bezogen,

00:21:51: jetzt nicht explizit auf

00:21:53: meine Freunde. Nein, nein, nein, auf Männer.

00:21:55: Und das ist halt diese

00:21:57: Sorglosigkeit mit sozialen Kontakten,

00:21:59: die ich geführt habe, sich weniger zu melden

00:22:01: und halt, dass Männer auch einfach gewohnt sind,

00:22:03: so emotional begleitet zu werden

00:22:05: und halt immer zu nehmen

00:22:07: und zu nehmen und nicht so richtig zu geben.

00:22:09: Und das, genau,

00:22:11: das hat auch irgendwie zu sehr Situationen geführt,

00:22:13: dass ich halt mich einfach

00:22:15: also auch sorglos gegenüber meinen sozialen

00:22:17: Kontakten war, dass ich die eben auch nicht gepflegt habe,

00:22:19: dass ich da halt auch nicht

00:22:21: dieses "Wie geht's dir?"

00:22:23: kam und dadurch halt auch nicht

00:22:25: so dieses, diese emotionale,

00:22:27: dieses emotionale Gespräch irgendwie

00:22:29: oder so

00:22:31: diese tieferen Gespräche,

00:22:33: die du grad beschrieben hast,

00:22:35: auch nicht so richtig zustande kommen

00:22:37: und ich finde,

00:22:39: ich brauche das wirklich sehr

00:22:41: und ich weiß, dass ich das brauche

00:22:43: und dass mir das wichtig ist

00:22:45: und ich versuche das jetzt auch wirklich,

00:22:47: das habe ich mir vorgenommen,

00:22:49: dass ich versuche das zu durchbrechen,

00:22:51: dass ich halt, ich brauche halt eben auch

00:22:53: irgendwie eine tiefere

00:22:55: Gefühlsaustausch-

00:22:57: Ebene

00:22:59: über Probleme sprechen, Ebene

00:23:01: mit

00:23:03: Freunden, also mit Freunden innen so

00:23:05: mit den Frauen würde es mir nicht so schwer fallen,

00:23:07: das sind halt vor allem...

00:23:09: Ja, aber Frauen machen ja auch immer wieder emotionale Arbeit.

00:23:11: Ja, genau, das möchte ich halt auch nicht.

00:23:13: Männer müssen anfangs gegenseitig emotionale Arbeit zu leisten.

00:23:15: Ja, richtig.

00:23:17: Und J.J. Bola in "Seil kein Mann" heißt das

00:23:19: auf Deutsch auf englisch, aufhat halt auch geschrieben,

00:23:21: dass er irgendwann angefangen hat, sich

00:23:23: zu treffen in so einer Männerrunde

00:23:25: und das war halt für die einfach so ein safe space

00:23:27: um über ihre Gefühle und Probleme zu sprechen.

00:23:29: Das denke ich mir halt auch immer.

00:23:31: Und das ist genau das, was ich mir so

00:23:33: wünsche einfach und ich fühle mich,

00:23:35: was das angeht.

00:23:37: Ich versuche das zu durchbrechen,

00:23:39: ich werde das wirklich, ich werde das durchbrechen.

00:23:41: Ich weiß auch, wie ich das

00:23:43: machen kann, so Stück für Stück.

00:23:45: Aber das ist tatsächlich was,

00:23:47: das mich irgendwie einsam macht.

00:23:49: Das ist ja auch logisch.

00:23:51: Das macht mich einsam.

00:23:53: Ich habe halt Therapie,

00:23:55: ich kann mal mit Therapeuten Dinge erzählen,

00:23:57: aber denke mir auch gleichzeitig,

00:23:59: so was ist, wenn die Therapie zu Ende ist.

00:24:01: Also ich brauche sie in den Austausch.

00:24:03: Ich brauche einfach jemanden,

00:24:05: mit dem ich über meine Gefühle sprechen kann.

00:24:07: Auch der nicht du bist.

00:24:09: Ja, aber ich finde es auch wichtig,

00:24:11: du brauchst ja auch jemanden,

00:24:13: mit dem du dich auch mal wirklich über mich auskotzen kannst.

00:24:15: Also das ding ich jetzt irgendwie so gemein,

00:24:17: aber du brauchst ja auch einfach mal,

00:24:19: dass du dich einfach irgendwo loswerden kannst.

00:24:21: Ich mach diese Therapie ja,

00:24:23: vor allem,

00:24:25: ich mach dir seit,

00:24:27: seit wann?

00:24:29: Schon seit Mai.

00:24:31: Schon eine ganze Weile.

00:24:33: Und wirklich dieser Kern,

00:24:35: das Wichtigste an dieser Therapie,

00:24:37: ist ja natürlich Lösungen finden.

00:24:39: Aber wirklich der Wichtigste Aspekt ist,

00:24:41: dass ich mal sprechen kann.

00:24:43: Dass ich mal über meine Gefühle sprechen kann.

00:24:45: Das ist einfach das Wichtigste

00:24:47: und das ist dann unverfümmig.

00:24:49: Also es fühlt sich gerade so ein bisschen wie ein Stich ins Herz an.

00:24:51: Weil ich halt finde,

00:24:53: dass wir wirklich sehr viel über deine Gefühle sprechen.

00:24:55: Aber ich finde es also wichtig,

00:24:57: zu betonen mit einer anderen Person auszudrücken.

00:24:59: Mit einer anderen Person, genau.

00:25:01: Weil für mich ist es halt andersrum in der Therapie.

00:25:03: Ich habe halt gestern

00:25:05: das Gefühl gehabt,

00:25:07: das erste Mal wirklich den Raum einzunehmen.

00:25:09: Ich habe immer versucht,

00:25:11: irgendwie eine gute Patientin zu sein.

00:25:13: Oder ja, keine Ahnung,

00:25:15: auch sehr stark noch maskiert.

00:25:17: Weil ich das auch so gewohnt bin.

00:25:19: Und niemandem zur Last fallen möchte.

00:25:21: Und immer nur von Problemen erzählt habe,

00:25:23: zu denen ich dann auch direkt schon eine Lösung hatte.

00:25:25: Oder so was.

00:25:27: Ja, und das habe ich jetzt komplett abgelegt.

00:25:29: Weil ich mir, also weil du mir das auch gesagt hast,

00:25:31: dass es ganz wichtig ist,

00:25:33: dass ich das jetzt endlich mache.

00:25:35: Und auch weil,

00:25:37: ich mir dachte,

00:25:39: es bringt ja sonst auch einfach gar nichts.

00:25:41: Es bringt mich ja auch gar nichts.

00:25:43: Also es bringt mich ja nicht weiter.

00:25:45: Ich habe mir auch ein paar Dinge einfach ausgesprochen,

00:25:47: die ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

00:25:49: Zum Beispiel,

00:25:51: dass ich einfach,

00:25:53: ich gesetze gerade meine Antidepressiva ab.

00:25:55: Und ein mit großer Grund ist einfach,

00:25:57: dass ich zugenommen habe.

00:25:59: Und dass ich das nicht ertrage.

00:26:01: Aber ich fühle mich auch sehr gut,

00:26:03: ohne die Antidepressiva gerade.

00:26:05: Also das ist auch so ein,

00:26:07: also ein Mitgrund ist schon auch,

00:26:09: dass ich mich emotional so

00:26:11: gut gefühlt habe.

00:26:13: Und jetzt habe ich das Gefühl,

00:26:15: ich taue gerade wieder auf.

00:26:17: Könnte auch am Frühlingsbeginn liegen,

00:26:19: an der Hoffnung, die man dadurch bekommt.

00:26:21: Vielleicht weiß ich nicht.

00:26:23: Find ich generell sehr spannend,

00:26:25: weil ich immer das Gefühl habe,

00:26:27: dass wir uns im Winter voll einigeln.

00:26:29: Und dann ...

00:26:31: Frühling ist mein Frühlinges-Jahreszeit,

00:26:33: in der wirklich ich,

00:26:35: ich habe Frühlingsgefühle.

00:26:37: Da kommt so, da kommt das Glück.

00:26:39: Aber wirklich,

00:26:41: wenn ich merke, die Sonne wärmt,

00:26:43: meine Haut so dann,

00:26:45: dann bekomme ich richtig ...

00:26:47: auch Vögel, die zwitschern ich liebe, Frühling.

00:26:49: Es ist wirklich mein Jahreszeit,

00:26:51: da übermand mich wirklich ein richtiges Glück.

00:26:53: Ja, same.

00:26:55: Ich glaube aber irgendwie auch,

00:26:57: das fühlt sich halt so, es fühlt sich wirklich wie auf Tauern an.

00:26:59: Also ich weiß nicht,

00:27:01: ich frage mich halt immer auch so ein bisschen,

00:27:03: ob halt Winter einfach so ...

00:27:05: Winter ist einfach so,

00:27:07: dass wir sich innerhalb der Kernfamilie verbringen.

00:27:09: Weil man geht ja nicht raus,

00:27:11: weil es einfach kalt ist.

00:27:13: Und irgendwie nicht schön draußen.

00:27:15: Und es wird so früh dunkel.

00:27:17: Aber was macht man dann in der Dunkelheit?

00:27:19: Also ich glaube, wir müssen für nächsten Winter

00:27:21: brauchen wir wirklich ein Schlachtpanzo

00:27:23: von wegen halt viel mit Menschen einfach dann ...

00:27:25: zu sich nach Hause

00:27:27: einladen und einkuschen,

00:27:29: vielleicht auch mal zum Übernachten oder so.

00:27:31: Also wirklich dann halt so,

00:27:33: dass man dann eher so auf diese ...

00:27:35: die Tauernkatholik halt geht,

00:27:37: aber in einem gemeinschaftlichen Rahmen.

00:27:39: Ich weiß es nicht.

00:27:41: Oder halt viel mehr.

00:27:43: Oder vielleicht ist der Winter auch deshalb so deprimierend,

00:27:45: weil man sich immer denkt,

00:27:47: man muss jetzt aber doch Dinge tun,

00:27:49: aber eigentlich möchte man gar nicht.

00:27:51: Vielleicht ist es auch okay im Winter,

00:27:53: wenn an Kohle zu sein.

00:27:55: Vielleicht gehört es auch einfach dazu.

00:27:57: Ich weiß nicht.

00:27:59: Winter ist für mich wirklich die ...

00:28:01: eigentlich für mich die Jahreszeit,

00:28:03: da habe ich das Bedürfnis so richtig

00:28:05: für mich zu sein.

00:28:07: Ich finde nach dem Winterbinden fühlt sich das dann immer,

00:28:09: also jetzt gerade fühlt sich das so an,

00:28:11: als ob ich jetzt erst wieder zu Mensch werde.

00:28:13: Ja, und ich brauche halt trotzdem

00:28:15: trotzdem auch diese Balance halt.

00:28:17: Ich brauche halt auch eben andere Menschen

00:28:19: und soziale Kontakte.

00:28:21: Und noch ganz kurz

00:28:23: wieder den kleinen Wogen zurück zu spannen.

00:28:25: Es ist tatsächlich auch jetzt

00:28:27: mit sozialen Kontakten

00:28:29: und Beziehungen pflegen

00:28:31: und das ist halt wirklich was,

00:28:33: wo ich jetzt wirklich

00:28:35: eine Gewohnheit etablieren

00:28:37: werde und möchte.

00:28:39: Ich muss mir noch überlegen, wie ich es mache,

00:28:41: aber irgendwie mit kleinen Dingen anfangen.

00:28:43: Ich kann auch zum Beispiel nicht mehr

00:28:45: ertragen zu maskieren.

00:28:47: Also, die Beerdigung von meinem Opa

00:28:49: war jetzt vor ein paar Tagen

00:28:51: und ich hatte nur so, ich hatte so ein paar Gespräche

00:28:53: und ich habe da mehr oder minder maskiert.

00:28:55: Und dann war ein Gespräch am Ende,

00:28:57: wo es halt um Energietechnik

00:28:59: und halt um meinen Studienfach ging

00:29:01: und um meinen Know-how

00:29:03: und dann so richtig wie so ein Ingenieurs-Schalter

00:29:05: so die Ingenieursmaske aufgesetzt,

00:29:07: fachlich gesprochen

00:29:09: und danach bin ich hinüber.

00:29:11: Diese Maske, die zieht so heftig.

00:29:13: Die maskieren, ich hatte jetzt mehrere Situationen,

00:29:15: wo ich gemerkt habe,

00:29:17: wenn ich maskiere,

00:29:19: zieht es mich weg.

00:29:21: Es zieht mir wirklich, es ist so

00:29:23: energieaufwendig, es zieht mir in den Boden

00:29:25: und in den Füßen weg.

00:29:27: Das sind halt so Sachen,

00:29:29: die das demaskieren lernen,

00:29:31: auf andere zugehen,

00:29:33: dass ich mich öffne,

00:29:35: dass ich Kontakte pflege

00:29:37: und halt auch dieses männliche ...

00:29:39: Es ist halt auch nicht so,

00:29:41: das ist ja auch gut auf Gegenseitigkeit.

00:29:43: Es muss einfach auch Männer geben,

00:29:45: die das einmal durchbrechen.

00:29:47: Glaubst du, dass alle Männer maskieren?

00:29:49: Also, es gibt ja diese Maske

00:29:51: für ADHS und Autismus generell,

00:29:53: also für neurodivergente Menschen.

00:29:55: Was machst du dadurch, dass Männer

00:29:57: quasi von klein auf ihre Emotionen

00:29:59: abgesprochen werden,

00:30:01: die halt als nicht männliche

00:30:03: Einführungszeichen gelten,

00:30:05: dass quasi jeder Mann eine Maske trägt?

00:30:07: Ja, so eine Emotion ...

00:30:09: Ja klar, das ist ja so eine Art ...

00:30:11: so eine Art ...

00:30:13: Emotionen nicht zeigen, Panzer.

00:30:15: Es ist ja für sich schon eine Maske.

00:30:17: Es gibt halt, glaube ich, auch viele,

00:30:19: das sind glaube ich auch besonders Männer,

00:30:21: die halt dann wirklich so eine ...

00:30:23: so eine Überflächlichkeit.

00:30:25: Also, das frage ich mich halt auch, ob ...

00:30:27: Genau das, was ich halt beschreibe,

00:30:29: das ... dazu gehört ja auch irgendwie so,

00:30:31: hey, wir sind jetzt irgendwie

00:30:33: Stammtischkumpels oder ...

00:30:35: spielen zusammen Fußball und ha-ha lustig.

00:30:37: Und das war es dann so, diese Überflächlichkeit

00:30:39: ist ja auch wie so ein ...

00:30:41: wie so ein Schutzpanzer, so was gegenüber.

00:30:43: Und das fand ich gestern voll süß.

00:30:45: Das muss ich kurz erzählen,

00:30:47: weil ich bin hinter so zwei Security-Menschen gelaufen

00:30:49: in so einem Einkaufszentrum.

00:30:51: Die haben sich unterhalten, und zwar meinte der eine zum anderen.

00:30:54: Ja, ähm, du kennst auch diesen, und diesen Duft,

00:30:56: ich weiß nicht mehr, wie der heißt. Ja, der ist ja so mega teuer.

00:30:58: Ja, ich hab jetzt entdeckt, es gibt den und den Duft,

00:31:00: der riecht ganz genau so, aber der ist viel günstiger.

00:31:02: Immer, wenn ich den draufmache, meine Frau freut sich immer so,

00:31:05: ich sag immer so, oh, du riehst ja so gut, du kennst an was.

00:31:07: Und ich musste irgendwie schwunzen, weil ich fand dieses Gespräch total süß.

00:31:10: Das waren zwei riesige Bären so.

00:31:12: Und gleichzeitig dachte ich mir so, boah krass,

00:31:15: das empfinde ich schon als

00:31:17: intimer Austausch zwischen Männern.

00:31:19: Aber eigentlich ist es auch,

00:31:21: empfinde ich auch als intimer Austausch.

00:31:23: Aber es ist eigentlich überhaupt kein intimer Austausch.

00:31:25: Und das finde ich halt krass, weil also ich glaube allein schon,

00:31:27: dass dieses Gespräch spindet auch nur unter Männern,

00:31:30: statt die sich einigermaßen gut verstehen und sich vertrauen so.

00:31:33: Und das ist halt aber so eigentlich so oberflächlich.

00:31:36: Ich hab halt auch, das war ja bei meinem Jahrgangstreffen,

00:31:40: mit einem Kumpel gesprochen, der da halt auch so hintergekommen ist

00:31:44: mit diesem Männlichkeitsding,

00:31:46: und hab mich auch mit dem ausgetauscht.

00:31:49: Er trägt auch meinen T-Shirt, da steht Boys,

00:31:52: A set, two oder so irgendwie so.

00:31:55: Und halt hat auch so, trotzdem auch so,

00:31:59: bisschen auch so diese Männlichkeitsmaske.

00:32:02: Und der hat mir erzählt,

00:32:04: dass er halt, der geht halt so pumpen,

00:32:07: so, es fit die in der Sattel,

00:32:09: weil so riesen Leute,

00:32:10: und er hat sich jetzt einfach so ein bisschen zur Gewohnheit gemacht,

00:32:14: wenn dann Leute kennen,

00:32:16: einfach mal einfach zum Testen,

00:32:18: irgendwas Intimes zu äußern.

00:32:21: Und dann gibt's entweder die, die halt dann so,

00:32:24: ja okay, so weggehen,

00:32:26: aber es gibt halt auch total viele,

00:32:28: die ja richtig dankbar drüber sind,

00:32:30: und dann anfang von sich zu erzählen.

00:32:32: Und deshalb, es muss einfach Männer geben,

00:32:34: die das durchbrechen.

00:32:36: Und das möchte ich sein,

00:32:38: also es muss einfach Männer geben,

00:32:40: die dann einfach anfangen

00:32:42: mit einer emotionalen Tiefgründigkeit zu sprechen,

00:32:45: über Gefühle, über Probleme.

00:32:47: Und das einfach mal so durchbrechen.

00:32:49: Und ich glaube, dass ganz, ganz viele da dankbar drüber sind

00:32:53: für diesen Anstoß,

00:32:54: weil es schafft irgendwie keiner.

00:32:56: Männer schaffen das einfach nicht, ich schaff das nicht.

00:32:59: Ich glaube, viele von meinen Freunden schaffen das auch nur sehr bedingt.

00:33:03: Mit der Hilfe von Frauen immer.

00:33:05: Aber es ist ja auch kein Wunder,

00:33:06: weil ihr das nicht lernt.

00:33:07: Ihr dürft, dass ihr es darf,

00:33:08: keinen Raum einnehmen.

00:33:09: Was ich mich auch gefragt habe,

00:33:11: ist, ob man dadurch, dass man quasi Männern

00:33:13: direkt so eine Härte antrainiert

00:33:15: und damit ja auch eine Oberflächlichkeit,

00:33:17: so der voll oft gesagt, ja, der und der,

00:33:19: ich war in der und der toxischen Beziehung,

00:33:21: und die und die Person war nazistisch und so weiter.

00:33:23: Also voll oft sagen Frauen,

00:33:24: so ja, ich war in der toxischen Beziehung,

00:33:26: und dann wird irgendwie,

00:33:27: also habe ich jetzt schon ein paar Mal mitbekommen,

00:33:29: das gesagt wird so, ja, es kann aber nicht sein,

00:33:31: dass alle von euch in der toxischen Beziehung waren,

00:33:33: so viele Nazisten gibt es gar nicht so.

00:33:35: Und ich frage mich jetzt,

00:33:36: und das ist jetzt nur eine Hypothese,

00:33:38: die ich jetzt einfach so meinen Raum stelle,

00:33:40: ob man quasi durch diese Sozialisierung

00:33:42: und durch dieses Männlichkeitsbild quasi immer,

00:33:45: es muss ja kein krasses Störungsbild sein,

00:33:48: aber quasi immer so nazistische Persönlichkeitsanteile

00:33:51: einfach hervorruft, weil es gar nicht möglich ist,

00:33:54: quasi diese Männlichkeitsmaske aufrecht zu erhalten,

00:33:57: ohne auch einfach ein Teil von sich abzukapseln

00:34:00: und dann auch so ein bisschen quasi sein,

00:34:04: also sein Selbstwert quasi

00:34:08: an Äußerlichkeiten auch zu messen

00:34:10: und sich halt eben auch generell die ganze Zeit zu messen

00:34:12: und so einfach um bei dieser Oberflächlichkeit zu bleiben

00:34:14: und halt nicht in dieses Gefühl von Traurigkeit

00:34:19: und so reingehen zu müssen quasi.

00:34:21: Ja, vielleicht ist es auch so eine Art Ablenkung ein,

00:34:25: es gibt glaube ich auch einfach viele Männer,

00:34:27: die dann einfach, ich weiß nicht, wie es bei Frauen sein ist,

00:34:30: ich glaube es gibt generell einfach viele Menschen,

00:34:32: die halt sich auch wie so super beschäftigt halten

00:34:36: oder halt auch gar nicht schaffen irgendwie für sich zu sein,

00:34:39: weil sie nicht ertragen so,

00:34:41: weil sie dann die Gefühle einfach kommen,

00:34:45: dann denken sie über sich nach

00:34:47: und dann ist es halt so unerträglich für viele,

00:34:50: dass sie das dann lieber so, nee, okay, jetzt...

00:34:53: Ja, aber meinst du, dass man da überhaupt Zugang zu hat,

00:34:55: wenn man das nie macht?

00:34:57: Ich weiß nicht, das ist nicht so...

00:34:59: Ich finde es halt, zum Beispiel fand ich es heute ziemlich krass,

00:35:01: ich habe heute zum ersten Mal verstanden,

00:35:03: ich dachte immer, Martin ist oft unglücklich,

00:35:06: darf ich das erzählen?

00:35:08: Ja.

00:35:10: Und habe mich aber gewundert,

00:35:12: also es war für mich nie richtig passend,

00:35:14: weil eigentlich ist deine Grundeinstellung auch glücklich,

00:35:17: du bist ja glücklich mit deinem Leben,

00:35:19: man merkt es dir ja auch anders, dass du glücklich bist.

00:35:22: Aber du, natürlich strahlst du nicht jedes,

00:35:25: aber selbst wenn man kann ja weinen

00:35:28: und selbst trotzdem in seiner Situation rundum glücklich sein,

00:35:31: dann schlussst es bei mir halt auch so, dass ich halt oft weine

00:35:34: und trotzdem würde ich sagen, ich bin glücklich,

00:35:36: weil das ist halt irgendwie, es ist,

00:35:38: ich finde glücklich ist so ein bisschen das Gegenstück zu depressiv,

00:35:41: also du hast halt entweder eine Grundstimmung,

00:35:44: ist halt eigentlich quasi immer traurig, dann kannst du zwar lachen,

00:35:47: aber dir geht es halt trotzdem,

00:35:49: vielleicht auch deine Grundstimmung ist halt, du bist zufrieden,

00:35:52: ich weiß genau, was du meinst.

00:35:54: Ja, und auf jeden Fall ist mir halt aufgefallen,

00:35:56: dass bei Martin nicht das Glück fehlt

00:35:58: und das Glück ist halt auch die Aufmerksamkeit,

00:36:00: weil du sonst was bist, du als Zufriedenheit.

00:36:02: Ja, ich glaube, das Glück ist sowieso

00:36:05: noch mal ein bisschen was größeres,

00:36:07: was alles im Gibt und dann Zufriedenheit

00:36:09: ist irgendwas noch innerhalb von Glück,

00:36:11: du kannst irgendwie glücklich sein,

00:36:13: aber trotzdem unzufrieden auf offener Art.

00:36:15: Ja, weil Zufriedenheit ist eher so was Momentanes

00:36:18: und was ich eigentlich sagen wollte,

00:36:20: ist mir aufgefallen, dass ich halt auch jedes Mal,

00:36:22: wenn ich sage, ich bin glücklich,

00:36:24: voll oft auch einfach Zufriedenheit meine

00:36:26: dass wir so viele Nuancen haben, dass ich es auch kein Wunder finde,

00:36:29: dass Menschen, die ihre Gefühle immer wegdrücken,

00:36:32: überhaupt keinen Zugang dazu haben, was sie gerade fühlen.

00:36:35: Dann glaube ich halt tatsächlich, dass quasi eine steile These ist,

00:36:39: zu sagen, dass diese Menschen, wenn sie alleine sind,

00:36:42: die Gefühle über sie reinbrechen.

00:36:44: Ich glaube, sie wissen gar nicht, was sie gerade fühlen in dem Moment.

00:36:48: Kann schon sein, dass viele Menschen das dann wirklich verdrängen,

00:36:52: die sich da weg sperren. Ich finde das einfach super spannend.

00:36:57: Und mir ist auch einfach nochmal, gerade in den letzten Wochen,

00:37:01: nochmal so bewusst geworden, wie viel ...

00:37:06: Und diese Männlichkeit einfach raubt.

00:37:10: Es ist ...

00:37:11: Ich bin immer mehr dahintergekommen.

00:37:14: Und jetzt noch mal, ich hab noch mal jetzt mehr verstanden.

00:37:18: Und es einfach erschüttern so.

00:37:20: Frauen werden unterdrückt, aber was Männer sich halt auch antun,

00:37:24: das ist schon traurig. - Ja, aber ich finde auch irgendwie,

00:37:27: die Nuancen, die das alles annimmt, wenn man immer weiter reingeht,

00:37:32: sind auch so erschütternd, weil das alles so unterbewusst ist.

00:37:35: Also, das ist halt einfach so, es sitzt so tief,

00:37:38: und es ist halt keine Persönlichkeit.

00:37:40: Also, wenn ich mir unseren Sohn angucke,

00:37:43: er hat noch alle Nuancen von Emotion,

00:37:46: hat alle Nuancen von Persönlichkeit, alle ...

00:37:49: Also, zum Beispiel ...

00:37:51: Unser Sohn fällt sofort auf, wenn ich ein neues Kleidungsstück habe.

00:37:55: Er sagt voll oft, heute gefällt mir dein Outfit,

00:37:57: du siehst mega süß aus und so was.

00:37:59: Einfach, weil ich das oft zu ihm sage oder ich weiß nicht.

00:38:02: Und jetzt hab ich letztens, ich war gestern beim Nägel machen,

00:38:06: und ich wollte mir eigentlich ganz andere Nägel machen.

00:38:09: Und dann hab ich überlegt, weil er freut sich immer über meine Nägel,

00:38:12: dann hab ich mir überlegt, welche Nägel ich mache,

00:38:15: worüber er sich am meisten freuen würde,

00:38:17: oder was so rosa Nägeln mit so rotem Herzchen.

00:38:20: Weil ich einfach wusste, dass er sich darüber freut,

00:38:23: irgendwie, keine Ahnung, und er hat sich mega gefreut.

00:38:26: Ja, und irgendwie, ich weiß auch nicht,

00:38:29: also, ich finde halt, man sieht halt bei den Kindern,

00:38:31: dass da alle nur aus und da sind, aber er darf eben auch weinen,

00:38:35: traurig sein, frustriert sein, eifersüchtig sein.

00:38:37: Und was weiß ich?

00:38:39: Viele Kinder oder Jungs hören in dem Alter,

00:38:43: nee, du darfst jetzt nicht weinen wegen so was,

00:38:46: nee, ich bin nicht wie ein Mädchen und keine Ahnung.

00:38:48: Oder auch so was wie, ja, es ist egal, wie du aussiehst,

00:38:51: ob du schick bist oder nicht, du bist ein Junge,

00:38:53: du bist auch nicht süß, du bist halt cool oder keine Ahnung.

00:38:57: Das ist halt das Problem, dass man dadurch so viele Emotionen

00:39:00: einfach so wie so wegdrückt, wegsperrt,

00:39:02: und die einfach da nicht mehr fühlen kann so richtig.

00:39:05: Und dann kommt's halt einfach zu,

00:39:07: also, ich hab das ja am eigenen Alter erfahren,

00:39:09: dann kommt's einfach zu irgendwelchen ...

00:39:12: das kann, glaub ich, auch einfach sehr gut zur Depression fühlen

00:39:15: und auch andere Auswüchse, also kann Depression sein,

00:39:18: das kann aber auch dann einfach sein, dass es einfach nicht gut geht,

00:39:22: dass man einfach richtig leidet, ständig wütend ist oder so,

00:39:25: und da gar nicht dahinter kommt.

00:39:27: Genau, weil Wut halt ein akzeptiertes Gefühl für Männer ist

00:39:29: und alles in Wut umgelagert wird.

00:39:31: Das ist das Gleiche bei Frauen mit Weinen.

00:39:34: Ich muss bei jeder Emotion weinen,

00:39:36: weil auch wenn ich wütend werde, fang ich an zu weinen,

00:39:38: weil das ist akzeptiert bei Frauen, Frauen sind eben weinen eben.

00:39:42: Und ich war, ich hab auch als Kind irgendwann,

00:39:44: als ich mich dann in den Tränern angefangen,

00:39:46: einfach immer, wenn mir irgendwas zu viel war,

00:39:49: also ich war immer so wütend, ich war so wütend,

00:39:51: ich hab so gestampft und halt jetzt als Erwachsener dann noch so ...

00:39:54: ich war so wütend und ich hab's nicht verstanden,

00:39:56: ich wusste einfach nicht, woran es liegt, was los ist.

00:39:59: Und es ist einfach so schwer, wenn man diese Gefühle einmal so ...

00:40:04: wegsperrt und halt nicht mehr fühlt,

00:40:07: dann ist es so schwer, die wieder dahinterzukommen,

00:40:11: das wieder zu verstehen.

00:40:12: Das braucht richtig Arbeit so.

00:40:15: Und das schaffen, glaube ich, viel auch einfach nicht mehr zurück,

00:40:19: weil man ... es ist einfach richtig Arbeit.

00:40:21: Man muss sich damit beschäftigen.

00:40:23: Ich glaube, dieses "mit nicht zurück schaffen",

00:40:25: das ist dann halt auch dieses, weil es halt wahrscheinlich ...

00:40:28: Da doch eine nazistische Persönlichkeitsstörung ist.

00:40:31: Keine Ahnung. - Weiß ich nicht.

00:40:33: Also, es muss auf jeden Fall irgendein Krankheitsbild sein, weil ...

00:40:37: Ich kenne mich einfach nicht gut genug damit aus,

00:40:39: um jetzt so einen Raum zu stellen,

00:40:41: dass es eine klinische Störung ist. - Ja, voll.

00:40:44: Natürlich muss es irgendwas Klinisches sein,

00:40:46: weil du wirst ... du kannst das zurückfinden,

00:40:48: aber du schaffst das nicht alleine,

00:40:50: sondern brauchst professionelle Begleitung dafür.

00:40:53: Wie wir unsere Kinder begleiten, brauchst du das dann erwachsenen.

00:40:56: Und es ist dann noch schwieriger.

00:40:58: Also, was ich halt zum Beispiel merke,

00:41:00: ist, dass ich gelernt habe, als Mädchen darf ich keine Wut empfinden.

00:41:04: Ähm, dass ich einfach ...

00:41:07: Jetzt, wo die Kinder da sind,

00:41:10: dass ich gelernt habe, Wut zu durchzustehen und durchzufühlen

00:41:13: und auch diese ganzen Nuancen von Wut.

00:41:15: Und das Coole ist mittlerweile,

00:41:17: es ist halt wirklich, wenn ich einfach so ...

00:41:19: und da bin ich nicht mehr wütend.

00:41:21: Einfach nur kurz, ich weiß nicht, ist das total spannend.

00:41:24: Das kann man bei Kindern beobachten.

00:41:26: Je öfter man so ein Gefühlsturm begleitet

00:41:28: und intensive Gefühle begleitet,

00:41:30: desto weniger intensiv werden die Gefühle auch einfach.

00:41:33: Mit jedem Mal, dann wieder.

00:41:34: Ich find's auch ganz spannend, weil du meinst,

00:41:37: du nuancen von Gefühlen erkennen.

00:41:39: Und ich weiß so, dass ich zum Teil wirklich mir richtig Zeit nehmen muss.

00:41:43: Und dann fettest mir ...

00:41:45: Dann komm ich dahinter so,

00:41:47: bin ich jetzt nervös oder wütend?

00:41:50: Oder hab ich Angst, so zu spüren, wo spür ich, dass sie fühlt sich das an?

00:41:54: Ich kann teilweise Angst und Stress oder Angst und Wut

00:41:57: nicht voneinander unterscheiden,

00:41:58: sondern das sind so ganz grundlegende Sachen.

00:42:01: Letztens dachte ich, ich bin gestresst, aber hab festgestellt,

00:42:04: ich bin eigentlich verwirrt.

00:42:06: Verwirrt ist ja auch 'ne Emotion so. - Ja.

00:42:09: So, ich war so, boah, ich bin grad voll gestresst,

00:42:12: weil die Kinder haben alles gleichzeitig gemacht.

00:42:14: Ich weiß so, ich bin nicht gestresst, ich bin verwirrt,

00:42:17: weil ich weiß, was jetzt los ist.

00:42:19: Kinder, ich bin verwirrt, wir müssen kurz Struktur reinbringen.

00:42:22: Guck mich mein Kind an.

00:42:24: Ach so, okay, wir machen Struktur rein und alles war gut.

00:42:27: Ja, aber das ist halt so krass festzustellen,

00:42:30: dass ich halt so krass, so gar keine Nuancen ...

00:42:33: Also ich muss das halt auch alles jetzt irgendwie lernen,

00:42:36: so wie fühlen sich meine Gefühle an und das unterscheiden.

00:42:40: Das ist einfach richtig Arbeit, ich muss mich richtig hinsetzen.

00:42:43: Ich muss es richtig fühlen. - Aber was müssen wir alle machen?

00:42:46: Ja, aber das ist so wichtige Arbeit.

00:42:48: Und ich bin einfach, je mehr ich das irgendwie merke,

00:42:51: desto erschütterter bin ich davon, wie viel das Patriarchat an sich,

00:42:56: so dass uns allen nimmt.

00:42:59: Aber ich find's irgendwie auch ...

00:43:01: Also ich verstehe das und gleichzeitig macht mich das,

00:43:03: weil ich bin auch immer so ein bisschen wütend.

00:43:06: Wenn quasi der einzige Grund für Männer am Patriarchat zu arbeiten ist,

00:43:10: ja, weil wir auch darunter leiden.

00:43:12: Also weil ich muss sagen, dadurch, dass dieser Gedenkanstoß

00:43:17: mit den Emotionen und so kommt ja auch ein bisschen daher,

00:43:20: dass ich gesagt habe, ich kann diese ganze emotionale Arbeit

00:43:23: jetzt auch nicht mehr leisten, es geht einfach nicht mehr,

00:43:26: es ist mir zu anstrengend.

00:43:28: Natürlich bin ich für dich da, aber es ist schon ein Unterschied,

00:43:31: ob man halt den Partner therapiert oder halt ...

00:43:34: Ja, einfach nur zuhört so in Situationen,

00:43:38: aber die Person halt meistens schon irgendwie Selbststrategien erarbeiten kann,

00:43:42: um quasi aus der Situation wieder rauszukommen.

00:43:44: Ich weiß nicht genau, ob das Sinn ergibt.

00:43:47: Aber deshalb macht es mich halt auch manchmal wütend,

00:43:49: wenn halt dann so gesagt wird, ja, wir Männer leiden auch darunter,

00:43:53: ihr leidet auch darunter.

00:43:54: Trotzdem würden sich viele Frauen einfach mal wünschen,

00:43:57: mit so einer Rücksichtslosigkeit durch die Welt gehen zu können,

00:44:01: und ich glaube, auf jeden Fall, ich kann das total nachvollziehen,

00:44:04: ich sage das ja jetzt auch nur, weil ich feststelle,

00:44:07: was es mir jetzt nimmt, ich würde nie sagen,

00:44:10: dass es primär Männer leiden ist,

00:44:13: wenn halt immer noch Frauen unterdrückt und Frauen leiden,

00:44:16: viel mehr darunter.

00:44:18: Aber wenn das Problem ist, dass halt, wenn Frauen leiden ...

00:44:23: Ich weiß aber jetzt auch schon wieder, was du meinst,

00:44:26: weil dieses Jahr Männer leiden und Frauen leiden,

00:44:29: das kann Leid nicht miteinander aussehen.

00:44:31: Genau, das kannst du nicht voneinander trennen.

00:44:34: Ich behandle dich schlecht, weil ich einfach total internalisierte Muster habe,

00:44:39: dass ich irgendwie so internalisiert habe,

00:44:41: dass Frauen nicht ernst zu nehmen sind,

00:44:44: und so, dass ich dich verletze.

00:44:47: Das finde ich auch wirklich krass, weil ...

00:44:49: Weil das ist wirklich ...

00:44:51: Also wenn Martin, also Martin würde mich niemals mit Absicht

00:44:55: zum Beispiel nicht ernst nehmen.

00:44:57: Und trotzdem passiert es manchmal einfach in Situationen.

00:45:00: Aber auch einfach, ich weiß auch, woher das kommt,

00:45:02: weil mir würde es zum Beispiel ...

00:45:04: Ich muss auch immer wieder dran denken,

00:45:07: an so Situationen, wo meine Mutter irgendwas gesagt hat,

00:45:09: und mein Vater dann mit mir und meine Schwester

00:45:12: Augen verdreht mehr oder weniger die ...

00:45:14: Ich hoffe, ich bin jetzt kein Schildungsgrund hier mit diesem Satz.

00:45:17: Aber die hinter dem Rücken quasi sich lustig gemacht hat

00:45:20: über diese Aussage von dieser in Anführungszeichen dummen Frau.

00:45:24: Mhm, genau.

00:45:25: Aber halt im Nachhinein so voll ...

00:45:27: Das Miso-Günen-Anfacht. - Einfach nur Miso-Günen ist.

00:45:30: Aber auch von Maggie und mir, dann internalisierte Miso-Günen,

00:45:34: gar nicht so ...

00:45:35: Keine Ahnung, irgendwie ...

00:45:37: Mir fallen einfach viele Dinge an unserer Beziehungsstruktur auf.

00:45:42: Die es halt früher auch bei meinen Eltern gab.

00:45:45: Und wo ich halt immer dachte, Mama stellt sich so an.

00:45:48: Aber wenn du halt in 20 Situationen am Tag das Gefühl bekommst,

00:45:52: die Person nimmt dich nur aus hier nicht ganz ernst.

00:45:55: Richtig. - Und das aber ganz subtil.

00:45:57: Mhm.

00:45:58: Zum Beispiel durch solche Begriffe wie ...

00:46:01: Das hat mich so heftig getriggert,

00:46:03: dass Martin in dem Gespräch zu mir sagt, das mag sein.

00:46:06: Anstatt zu sagen, ah, okay.

00:46:08: Oder sonst irgendwas.

00:46:09: Sondern quasi ...

00:46:11: Was ja nicht Schlimmes, aber dadurch, dass ich halt mehrfach am Tag

00:46:14: das Gefühl hatte, nicht ernst genommen zu werden.

00:46:17: Und dann halt ...

00:46:18: Also, ich weiß nicht, was ging.

00:46:20: Ich hab irgendwie gesagt, wir haben so viel Geld ausgegeben.

00:46:23: Und das klang für mich dann so,

00:46:25: als ob er mir nicht glaubt, dass es so war oder so.

00:46:28: Das hat mich richtig wütend gemacht.

00:46:30: Und da erst mal dahinterzukommen, dass man grade nicht verrückt wird,

00:46:34: sondern dass es an Nuancen liegt, die halt immer wieder passieren.

00:46:38: Das funktioniert auch nur, weil wir so gut im Gespräch miteinander sind.

00:46:42: Die hat für sich genommen einfach so ...

00:46:44: Für sich genommen ist das halt einfach nichts.

00:46:46: Das sind diese kleine Nadelstiche. Das ist eben das Problem.

00:46:50: Und deshalb, glaub ich, auch Frauen werden unterdrückt.

00:46:53: Aber man kann kein Leid nicht da voneinander trennen.

00:46:56: Um jetzt bei uns zu bleiben,

00:46:58: ich bin internalisiert, misogyn, ich möchte es nicht sein.

00:47:02: Aber ich bin's eben.

00:47:03: Das führt halt zu Konflikten und Streit.

00:47:05: Das führt dazu, dass du dich nicht geliebt fühlst,

00:47:08: dich nicht weltgeschätzt fühlst.

00:47:10: Das führt zu verzweifelten Situationen,

00:47:12: wo ich einfach nicht weiß, wie ich's besser machen kann.

00:47:15: Weil ich da richtig dahinterkomme.

00:47:17: Weil es auch nicht funktioniert von jetzt auf gleich.

00:47:20: Man kann das nicht einfach gesagt bekommen.

00:47:23: Man muss das für sich richtig verstehen.

00:47:26: Das ist eher so eine Einsicht, die man haben muss.

00:47:29: Und die kann ja niemand einfach geben sollen.

00:47:32: Und du musst es jedes Mal abgleichen.

00:47:34: Das Gleiche wie mit den Kindern.

00:47:36: Du musst jedes Mal, wenn du in solchen Situationen bist,

00:47:39: mit Achtsamkeit zu tun.

00:47:40: Ich bin mittlerweile so achtsam,

00:47:42: das klingt sowieso selbst über euch.

00:47:44: Aber ich hab mittlerweile dieses Game mit den Kindern.

00:47:48: Ich bin da so sehr im Moment, dass ich bei jeder Situation,

00:47:51: also nicht bei jeder, das wär zu übertrieben,

00:47:53: aber bei so vielen Situationen so abwägen kann,

00:47:56: was ich grade denke, dass meine Emotionen so abgleichen kann.

00:48:00: Dass du halt dann auch einfach, wenn ich dir was sage,

00:48:03: da musst du halt innehalten und quasi achtsam genug sein,

00:48:06: um in dich hineinzuspüren und zu spüren,

00:48:08: behandle ich diese Aussage gerade auf Augenhöhe.

00:48:11: Nimm ich diese Aussage gerade genauso ernst,

00:48:13: wie wenn sie von einem Mann kommen würde.

00:48:16: Das ist eine absolute Achtsamkeit.

00:48:18: Und natürlich ist es halt dann auch nicht ...

00:48:20: Das wär ja crazy, wenn ich dir einmal sage,

00:48:23: "Du behandelst mich nicht auf Augenhöhe."

00:48:26: Und du bist so, okay, ich hab das unterbewusst gemacht,

00:48:29: und ich weiß auch gar nicht genau, in wie vielen Situationen,

00:48:32: und wie lange ich das schon internalisiert habe.

00:48:35: Aber ob morgen mach ich's nicht mehr,

00:48:37: so als ob man einen Schalter umlegen kann, ist ein Prozess.

00:48:40: Es ist einfach ein Prozess.

00:48:42: Man braucht wirklich eine gewisse Einsicht,

00:48:45: man kann das so oft gesagt bekommen.

00:48:47: Es ist so schwer, dass es ankommt.

00:48:49: Man kann es wirklich nur für sich begreifen.

00:48:52: Man kann es nicht einfach erklärt bekommen.

00:48:54: Das ist das, was ich meine.

00:48:57: Und deshalb Frauen leiden primär, aber wenn Frauen leiden.

00:49:01: Und um das noch mal ...

00:49:03: Ich wollte das mich einmal diesen Punkt machen.

00:49:06: Ich behandle dich internalisiert meso gün.

00:49:08: Dann gibt's riesen Streiz.

00:49:10: Ich weiß einfach nicht, ich bin verzweifelt.

00:49:13: Ich weiß nicht, warum wir uns so streiten.

00:49:15: Warum haben wir jetzt so eine Krise?

00:49:17: Mir geht's dann dadurch schlecht.

00:49:19: Dann leide ich auch.

00:49:21: Du leidest, ich leide, wie alle leiden so.

00:49:24: Man kann dies leiden, nicht voneinander trennen.

00:49:27: Wenn Frauen leiden, leiden auch Männer.

00:49:29: Das ist halt einfach so, du kannst nicht ...

00:49:32: Menschen unterdrücken und dir geht's gut so.

00:49:35: Das funktioniert einfach so nicht.

00:49:37: Ja gut, aber du kannst Menschen unterdrücken

00:49:39: und dir geht's gut.

00:49:41: Man kann nur so lange, dass sich die Person unterdrücken lässt.

00:49:44: Ich weiß es nicht.

00:49:46: Ja, ich glaub eher so oberflächig vielleicht.

00:49:48: Aber bei diesem Beispiel mit dem Patriarchat,

00:49:51: wir leben in einer heterosexuellen Beziehung.

00:49:54: Und vor allem, weil du das nicht möchtest.

00:49:57: Ja.

00:49:58: Wenn es dir egal wäre, dann wär's dir egal.

00:50:01: Dann würdest du das fast nicht aufmachen lassen.

00:50:04: Dann würdest du's vielleicht zumachen.

00:50:06: Es hat die Frage, ob Menschen, die das so sehen,

00:50:09: ob's denen wirklich gut geht, mal so dahingestellt.

00:50:13: Die schieben es halt weg so.

00:50:15: Den geht's halt oberflächig gut. - Ja, genau.

00:50:17: Die sagen so was wie ein Clubs hat mir nicht geschadet.

00:50:21: Die Jungen das verweichlicht.

00:50:22: Und wenn man das irgendwie im Internet ...

00:50:25: irgendwelche Herber zieht im Internet irgendwelche Kommentare.

00:50:29: Das auch so krass, oder?

00:50:31: Ich werde ...

00:50:32: Ich mache fast gar keine feministischen Themen mehr.

00:50:36: Ich werde die durchgehen von Männern,

00:50:38: dass ich so hässlich sei.

00:50:40: Und ich denke mir so, dann schau mir dich doch ...

00:50:43: Und dann guck ich mir die Profilbilder an,

00:50:45: denke mir so, nee, ich bin nicht hässlich, sondern du.

00:50:48: Das überschreit einfach.

00:50:50: Aber ich verstehe, um dieser Hass gegen Frauen,

00:50:53: es wäre einfach ...

00:50:56: Es ist so krass, weil wenn eine Frau sagt, ich hasse Männer,

00:51:01: dann wird es so, du bist so übel, ist die schlimme Person.

00:51:05: Ich habe nicht das Gefühl, dass du mich liebst,

00:51:07: wenn du mich so und so behandelst.

00:51:09: Und das Ding ist halt auch, das machst du nicht mit Absicht,

00:51:13: weil du liebst mich ja wirklich.

00:51:15: Aber dieser Frauenhasst, also das ist ja internalisierte Misogynie,

00:51:19: heißt ja verinnerlichter Frauenhasst.

00:51:21: Dieser verinnerlichte Frauenhasst äußert sich dadurch,

00:51:24: dass es gesellschaftlich einfach ...

00:51:27: Das ist das, was ich sage, das ist das, was ich sage.

00:51:30: Das ist das, was ich sage.

00:51:32: Das ist das, was ich sage, das ist gesellschaftlich einfach ...

00:51:35: Normaler ist, Frauen zu hassen,

00:51:38: das ist das Normal, als Frauen auf Augenhöhe zu behandeln.

00:51:42: Frauen scheiße, allein schon durch Serien wie "How I met your mother".

00:51:46: Das alles, was in dieser Serie produziert wird

00:51:49: auf Seiten von Barney Stinson, ist Frauenhasst.

00:51:52: Das ist Frauenhasst innerhalb einer Serie.

00:51:55: Absolut nicht auf Augenhöhe, so. - Nee.

00:51:57: Und ... - Und wenn du eine Frau sagst,

00:52:01: oder wenn du deine Frau nicht ernst nimmst,

00:52:04: wenn sie sagt, mir geht es schlecht, und du denkst dir,

00:52:08: ja, Frauen geht es halt schlecht. - Hysterisch.

00:52:10: Die sind halt hysterisch.

00:52:12: Dann ist das Frauenhasst. - Mhm, ja.

00:52:14: Und das ist halt so, und wenn Frauen dann sagen,

00:52:18: ich hasse Männer und meinen damit aber eigentlich,

00:52:21: ich hasse es, unterdrückt zu werden, ich hasse es,

00:52:24: ich hatte letztens eine Situation, da war ich ...

00:52:27: Genau, da bin ich nach Hause gefahren mit den Kindern

00:52:30: und ich habe einen kleinen Platz.

00:52:32: Und da war eine Parklücke, die war sehr klein.

00:52:35: Und die war sehr klein, weil ein Auto ganz schief

00:52:38: auf fast zwei Parklücken stand.

00:52:40: Und ... also quasi auf meiner und auf der davor.

00:52:45: Und so halb auch auf der Straße.

00:52:47: Und auf jeden Fall dachte ich mir so, okay, ich probiere es,

00:52:51: ich hatte nämlich ein sehr kleines Auto.

00:52:53: Es war ein Carsharing-Auto, und es war sehr klein.

00:52:56: Ich dachte mir, ich komme da rein in die Parklücke,

00:52:59: und ich dachte genau in dem Moment,

00:53:01: wo ich da einpacken wollte, kam der Mann,

00:53:03: dem dieses schiefe, arschig geparkte Auto gehörte.

00:53:08: Und ich dachte mir nur so, also erstens dachte ich mir nicht,

00:53:12: oh, der hat schief und arschig gepackt,

00:53:14: und ich dachte mir so, der kommt jetzt,

00:53:16: dann kann ich da einpacken, und ach, wahrscheinlich hat der

00:53:19: einfach nur kurz das Auto abgestellt, irgendwas abgegeben,

00:53:22: und deshalb steht das Auto hier so scheiße.

00:53:24: Ich war dem gegenüber total wohlgesund,

00:53:26: bin vorgefahren, bei uns in der Straße ist die Parksituation,

00:53:30: die ist ins Hain, hier stehen so viele Autos,

00:53:33: und eine Parklücke ist zwei Sekunden da, dann ist sie weg.

00:53:36: Deshalb bin ich rausgefahren, aber nicht weit weg,

00:53:38: und habe geblinkt, damit alle anderen Autos,

00:53:41: die in diese Straße einbiegen, wissen,

00:53:44: das hier wird meine Parklücke sein,

00:53:46: ich werde sie mir nicht wegnehmen lassen.

00:53:48: Aber es war genug Platz für den Mann, um halt rauszufahren,

00:53:52: und ganz entspannt wegzufahren, weil das ist eine relativ breite Straße.

00:53:56: Ich stand dann also mit meinem Auto da,

00:53:58: und habe gewartet, dass er ausparkt, und er parkte nicht aus,

00:54:01: und dann dachte ich so, vielleicht möchte er doch nicht auspacken,

00:54:05: und dann Finger an Lichthube zu geben.

00:54:07: Ich dachte mir so, warum gibt er Lichthub?

00:54:10: Hab noch mal nach rechts geguckt, ob neben mir genug Platz ist,

00:54:13: hab noch mal nach hinten geguckt, war alles easy,

00:54:16: überall genug Platz, ich stand halt direkt parallel zu dem Auto,

00:54:20: was vor ihm stand, und da ich das so schief gepackt hat,

00:54:23: war da auch wirklich noch viel Abstand,

00:54:25: direkt neben dem Auto.

00:54:27: Ähm, ja.

00:54:29: Lichthube, Lichthube, Lichthube.

00:54:31: Okay, keine Ahnung, was mit ihm war.

00:54:33: Ich habe einfach gewartet,

00:54:35: ich dachte, er wird schon merken, dass er hier rauskommt,

00:54:38: und was soll ich sonst auch machen?

00:54:40: Ich schacke jetzt nicht aus und sage ihm alles in Ordnung bei ihm.

00:54:43: Geh mal, sie ist hier Licht kaputt.

00:54:46: Das hätte ich vielleicht tun sollen.

00:54:48: Naja, auf jeden Fall fuhr er dann raus.

00:54:52: Er musste dafür aber ein bisschen lenken

00:54:54: und konnte nicht einfach geradeaus rausfahren,

00:54:57: sondern er stand ja schon tief, aber er musste eben noch ein bisschen lenken.

00:55:01: Dann hat er sich neben mich parallel gestellt

00:55:04: und hat seinen Fenster runtergemacht und angefangen zu fuchteln.

00:55:08: Dann war ich so, okay, dann mache ich meinen Fenster auch in Ordnung.

00:55:11: Ich war noch sehr höflich, weil ich mir dachte,

00:55:14: ich war schon ein bisschen innerlich,

00:55:16: ich war schon so ein bisschen zu kochen,

00:55:18: aber ich war noch höflich, weil ich dachte,

00:55:21: ich war schon ein bisschen zu kochen.

00:55:23: Dann hat er mich beleidigt, dass ich nicht Autofahren sollte,

00:55:26: weil ich einfach nicht dazu in der Lage bin,

00:55:29: dass ich doch sehen könne, dass er nicht aus der Parklücke rauskommt.

00:55:33: Ich habe ihn nur angeschaut, meinte, sie stehen doch neben mir.

00:55:36: Sie sind doch rausgekommen, wo ist ihr Problem?

00:55:39: Dann meinte sie noch mal, ich glaube, das sollte man nicht Autofahren lassen.

00:55:43: Dann bin ich ausgerastet, dann habe ich ihm hinterhergeschrien.

00:55:46: Nur weil sie ein Mann sind, haben sie nicht das Recht,

00:55:49: dass sie die einzigste Person auf der Welt wären, sie Arschloch.

00:55:52: Da war ich richtig wütend, weil ich mir dachte,

00:55:55: du hast mich zweimal beleidigt, dass ich nicht Autofahren kann,

00:55:58: obwohl du hier easy rausgekommen bist,

00:56:00: das Einzige, was du musstest, war, dein Lenkrad zu bewegen.

00:56:04: Wie? Und Leute, ich meine es ernst, das ist kein Einzelfall.

00:56:07: Ja. - Es ist kein Einzelfall.

00:56:09: Männer benehmen sich so, es war ein paar Stunden später,

00:56:13: es war am nächsten Morgen,

00:56:15: aber es war nur ein paar Stunden später,

00:56:17: waren wir im Indorspielplatz, und ich habe meine Schuhe weggebracht,

00:56:21: weil ich auch gerade auf Toilette war,

00:56:24: das war so ein ganz enger Gang zwischen Schuhe und Garderobe,

00:56:27: wo die Jacken hängen.

00:56:29: Und ich kam aus diesem Gang raus,

00:56:31: und ein Mann, der kam aus diesem riesigen Bereich, rein.

00:56:34: Und ich war 50 Zentimeter vom Gang quasi,

00:56:38: ich hätte noch 50 Zentimeter, oder meinetwegen,

00:56:40: einen Meter durch den Gang gehen müssen, damit er reinkommt.

00:56:44: Er sieht mich. - Mhm.

00:56:45: Und er läuft einfach weiter, und ich musste mich richtig

00:56:48: gegen diese Garderobe drängen.

00:56:50: Richtig, ich musste komplett mein Oberkörper drehen,

00:56:53: und ich musste mit meinem Kopf in die Jacken rein,

00:56:56: damit er mich nicht umrennt.

00:56:58: So, jedes einzelne Mal, wenn mir Männer entgegenkommen,

00:57:02: mach ich meine Schulter, ich mach es schon automatisch zur Seite.

00:57:06: Und das Krasse ist, bei Kindern ist es nicht so, aber bei Jungs,

00:57:10: bei neunjährigen, so circa neunjährigen Jungs,

00:57:12: fängt das dann an, dass die dir keinen Platz mehr machen.

00:57:15: Ich finde das immer sehr interessant.

00:57:17: Ich bestürze das immer so ein bisschen,

00:57:19: wenn solche Situationen erzählt werden,

00:57:21: weil ich mir immer denke, mir als Mann wäre das allerhöchst,

00:57:26: wahrscheinlich nicht passiert.

00:57:28: Ja. - Es wäre nicht passiert.

00:57:30: Es wäre einfach nicht so ...

00:57:32: Also, mir passieren vielleicht auch selten solche Situationen,

00:57:35: aber so diese Häufungen.

00:57:37: Und es tut mir einfach weh, und, ey, Leute,

00:57:40: wir haben einfach ein verdammt großes Problem.

00:57:42: Wir haben ein Riesenproblem, internalisierte Misogenü-Genie.

00:57:47: Sagt doch einfach, Frauen hast du Verstehung?

00:57:50: Ja, Frauen hast ein Riesenproblem, Diskriminierung an sich,

00:57:53: ist ein Riesenproblem.

00:57:55: Aber es ist doch einfach scheiße, es tut allen weh.

00:57:58: Frauen werden unterdrückt, Männer kommen irgendwie ...

00:58:02: Ja, unglücklich, nee, vielleicht nicht unglücklich.

00:58:05: Aber Männer leiden halt auch,

00:58:06: da ist Leine alle drunter.

00:58:08: Es kann mir doch niemand sagen, dass Leute,

00:58:11: die sich davon bedroht fühlen, dass ich im Internet eine Präsenz habe,

00:58:14: dass ich Bildungsinhalte teile,

00:58:16: die sich von meinem Aussehen bedroht fühlen,

00:58:19: die mir schreiben müssen, dass ich hässlich bin,

00:58:21: dass ich sterben soll, dass ich mich löschen soll.

00:58:24: Das sind alles Männer, die heißen alle Thomas.

00:58:27: Oder, ich weiß nicht, Jonas oder keine Ahnung was.

00:58:29: Ja, ich glaub halt ... - Den geht's doch nicht gut.

00:58:32: Natürlich, es ist halt doch viel einfacher.

00:58:34: Kannst du mir doch nicht erzählen, dass du einen Hasskommentar schreibst

00:58:38: und es dir dabei gut geht.

00:58:40: Es gibt ja auch die Gefühle,

00:58:42: die man sich nicht mehr verantwortlich machen kann.

00:58:45: Und halt jemanden dafür verantwortlich zu machen,

00:58:48: Leute machen Migranten dafür verantwortlich,

00:58:50: Leute machen irgendwelche Random-Leute im Internet dafür verantwortlich.

00:58:54: Es werden alle dafür verantwortlich gemacht,

00:58:56: aber es werden nie die Verantwortung für die eigenen Gefühle,

00:58:59: wird nie selbst übernommen.

00:59:01: Aber von solchen Menschen wird die Verantwortung nicht selbst übernommen.

00:59:05: Ist das auch wieder was, was man in der Kindheit gelernt hat?

00:59:08: Die Eltern übertragen ja sehr oft die Verantwortung

00:59:11: für ihre Emotionen auf die Kinder,

00:59:13: gerade wenn es um den autoritären Erziehungstil so geht.

00:59:16: Wenn quasi ein Kind dafür verantwortlich gemacht wird,

00:59:19: dass ein Elternteil schlecht gelaunt ist mehr oder weniger.

00:59:22: Ist es dann vielleicht auch einfach so ein Learning,

00:59:26: dass man quasi gelernt hat?

00:59:27: Na ja ...

00:59:28: Ich glaub, andere für irgendwelche Leid verantwortlich machen

00:59:32: ist einfach so ein Ding, was einfach viele machen

00:59:35: und dann lernen viele Kinder das auch von den Eltern.

00:59:38: Ja. - Glaub ich wirklich.

00:59:39: Wir müssen einfach ...

00:59:41: Wir müssen einfach daran arbeiten.

00:59:43: Leute, wir müssen daran arbeiten.

00:59:45: Wir haben echt ein Problem.

00:59:47: Ich hab ein Problem, du hast ein Problem.

00:59:49: Wir haben's alle.

00:59:50: Möchtest du noch darüber sprechen,

00:59:52: was das schlimmste Problem in unserer Beziehung war?

00:59:55: Weil ich glaube, das könnte vielen krass weiterhelfen,

00:59:58: wenn du das von dir aus erzählst und auch sagst,

01:00:01: was du vorhast dagegen zu tun.

01:00:02: Was das schlimmste Problem war,

01:00:04: dass ich dir nicht richtig zuhöre.

01:00:07: Und dass du mich nicht ernst nimmst.

01:00:09: Dass ich dich nicht ernst nehme.

01:00:11: Dass ich nicht auf die kleinen Dinge achte,

01:00:14: die einem eine Freude machen.

01:00:17: Dass ich ...

01:00:18: Dass ich lieblos mit dir umgehe,

01:00:21: obwohl ich dich am meisten liebe.

01:00:23: Nee, okay. - Doch, es ist so.

01:00:25: Aber das ist alles nicht so richtig.

01:00:27: Ja, vielleicht auch, aber das klingt so hart.

01:00:30: Ich muss sagen, das krasseste Problem in unserer Beziehung

01:00:33: ist, dass du über meine Zeit verfügst.

01:00:36: Mit einer Selbstverständlichkeit.

01:00:38: Und das klingt jetzt irgendwie so,

01:00:40: als ob mein Mann mir erlaubt, ob ich rausgehe oder nicht.

01:00:43: Das ist es nicht.

01:00:44: Es ist es, wer von uns beiden geht aufs Klo,

01:00:47: ohne was zu sagen oder ohne ein Kind mitzunehmen und wer nicht.

01:00:51: Wer von uns beiden schreibt eine To-do-Liste ohne das Kind

01:00:54: und wer arbeitet gerade mit Kind.

01:00:56: Wer von uns beiden plant, einkaufen zu gehen mit Kind und wer ohne.

01:01:00: Außer man würde das jetzt absprechen.

01:01:02: Also, weißt du, was ich meine? - Ja, natürlich.

01:01:05: Und diese ganzen Kleinigkeiten.

01:01:07: Und das, liebe Leute, möchte ich euch mitgeben.

01:01:10: Achtet darauf, weil wenn ihr euch ausgebrannt fühlt

01:01:13: und ihr nicht wisst, warum, und ihr euch immer fragt,

01:01:15: aber wir teilen das doch schon alles.

01:01:18: Und achtet darauf, wer über welche Zeit verfügt.

01:01:21: Weil mir war das so lange nicht bewusst.

01:01:23: Ich weiß nicht, ich hab so ewig gebraucht,

01:01:25: um dahinterzukommen, bis ich irgendwann dahintergekommen bin.

01:01:28: Das ist winzige, winzige Norsen sind in Situationen,

01:01:32: die sich aber über einen Tag total sammeln,

01:01:34: in denen über meine Zeit fremd verfügt wird.

01:01:37: Und ich dadurch dann das Gefühl habe, nicht ernst genommen zu werden.

01:01:41: Dahinter muss man erst kommen.

01:01:43: Das ist dir ja genauso wenig bewusst gewesen.

01:01:46: Aber das ist trotzdem auch, es stimmt alles, dass es dann ...

01:01:49: Ich möchte kurz noch was dazu sagen, weil es ist wichtig.

01:01:52: Mir ist es auch nicht bewusst gewesen,

01:01:55: weil ich es ja auch gewohnt bin, als Frau,

01:01:57: dass über meine Zeit verfügt wird.

01:01:59: Weil ich das ja auch so gelernt habe

01:02:01: und ich bin so, es stimmt aber halt auch alles, was ich gesagt habe.

01:02:05: Weil alles mündet, im Endeffekt alles zusammen,

01:02:08: kumuliert sich in der Art Lieblosigkeit.

01:02:10: Ja, es klingt so hart, aber ich fühle mich sehr einfach.

01:02:13: Ja, das Ding hat, aber es wird dir auch nicht gerecht,

01:02:16: weil du bist halt ein sehr liebevoller Mensch.

01:02:19: Also, es stimmt halt nicht.

01:02:21: Also, trotzdem sind das, was ich aber sagen wollte,

01:02:23: es sind halt so viele Kleinigkeiten,

01:02:26: dieses Nicht-Erzte-Nicht-Richtig-Zuhören,

01:02:28: diese internalisierte Misogenie

01:02:30: und das sind halt wirklich ...

01:02:32: Das sind jetzt wirklich Norgens.

01:02:34: Das sind jetzt nicht mehr die Basics

01:02:36: einer gleichberechtigten Partner-Innenschaft,

01:02:38: sondern das sind jetzt wirklich so ...

01:02:41: Ja, das sind so Norgens, das sind Kleinigkeiten,

01:02:43: aber die halt immer noch mega wichtig sind.

01:02:46: Aber ich hab auch das Gefühl, diese Norsen,

01:02:48: die machen den Unterschied zwischen ...

01:02:51: Zwischen Liebe ...

01:02:53: und Partnerschaft oder so dieses ...

01:02:58: Also, es kann halt, finde ich, nie Liebe sein,

01:03:01: wenn die eine Person immer ein bisschen über der anderen Person steht.

01:03:06: Also, wenn ich halt über eine Zeit von jemandem verfüge,

01:03:09: stehe ich halt über dieser Person.

01:03:11: Und dann ist es halt immer so ein Über- und Unterordnungsverhältnis.

01:03:15: Und das ist irgendwie immer, glaube ich ...

01:03:17: Es wird halt nie dazu führen, dass sich halt die eine Person halt ...

01:03:21: Vielleicht ist es auch Interpretation,

01:03:23: vielleicht finden das manche auch gut, keine Ahnung.

01:03:26: Vielleicht verstehen's manche auch nicht,

01:03:28: dass man das nicht aufhält, aber ...

01:03:30: Ich steh's mir auch schmerzhaft vor.

01:03:32: Ja, weil man ... - Das sind doch immer so kleine Nadelstiche.

01:03:36: Situationen, in denen du dich nicht auf Augenhöhe behandelt fühlst,

01:03:39: das sind ja so ...

01:03:41: Weil du das auch nicht benennen kannst. - Die tun halt immer weh.

01:03:44: Weil das so winzige Situationen sind,

01:03:46: dass du dir gar nicht sicher bist, ob das jetzt wirklich so war.

01:03:50: Und ich glaub, das macht vielleicht auch den Unterschied zwischen ...

01:03:54: irgendwie, ob man gesund ist oder psychisch krank wird,

01:03:57: und das wird irgendwie so ein bisschen frustriert.

01:04:00: Vielleicht frustriert es einfach auf Dauer.

01:04:02: Ich weiß es nicht. - Ja.

01:04:03: Ich hab auf jeden Fall das Gefühl,

01:04:05: seitdem wir dahintergekommen sind,

01:04:07: das jetzt ungefähr drei, vier Wochen her mit der Zeit,

01:04:10: gab's einfach ein paar Situationen,

01:04:12: in denen wir das noch mal so ...

01:04:14: intensiv benannt haben. - Mhm.

01:04:16: Und mittlerweile kann ich das ganz emotionalos benennen,

01:04:19: und du kannst das ganz emotionalos annehmen.

01:04:21: Und wir beobachten diese Situationen so aus der Vogelperspektive.

01:04:25: Und dann werden wir gerade nichts in dem Moment dran ändern,

01:04:28: weil es halt unterbewusst stattfindet von beiden Seiten.

01:04:31: Es ist nicht nur ein Smart-Tier, sondern ...

01:04:34: Ich werde niemals draufgekommen, wenn ich das benannt hätte.

01:04:37: Ich weiß nicht, wie ich draufgekommen bin.

01:04:39: Ich hab sogar einen Buch dazu geschenkt.

01:04:42: Ja, stimmt, das müssen wir beide noch lesen.

01:04:45: Aber ich weiß nicht genau, wie ich darauf gekommen bin,

01:04:48: aber auf jeden Fall war das noch mal so ein krasser Schlüssel.

01:04:52: Natürlich können wir es nicht sofort ändern.

01:04:54: Das ist ein Spruch, den ihr beiseite legen müsst.

01:04:57: Man kann solche Muster nicht von jetzt auf gleich ändern.

01:05:00: Das sind Gewohnheiten, die muss man durchbrechen.

01:05:03: Ihr müsst euch vielleicht überlegen,

01:05:05: wie viel wollt ihr überhaupt durchbrechen?

01:05:07: Wie viel wollt ihr im traditionellen Bild bleiben?

01:05:10: Ihr könnt anfangen, was zu durchbrechen.

01:05:12: Ich hab eine Tochter, ich hab den Wille viel zu durchbrechen für sie.

01:05:16: Ich hab ein Sohn, ich hab den Wille viel zu durchbrechen für ihn.

01:05:20: Weil ich möchte nicht, dass er ... mit seiner Frau an ...

01:05:23: wenn er heterosexuell wird,

01:05:25: möchte ich nicht, dass er mit seiner Frau

01:05:27: an dieselben Verhaltensmuster stößt.

01:05:29: Ich möchte, dass er ...

01:05:31: möchte ihn da ein bisschen anders in die Welt schicken.

01:05:34: Ich denke mir, man kann schon viel machen.

01:05:37: Einerseits, dass aufarbeiten, diese internalisierte Misogenie.

01:05:40: Und solche Muster versuchen zu verstehen,

01:05:43: sich mit Feminismus auseinandersetzen.

01:05:45: Und dann, Leute, Frauen zuhören.

01:05:48: Es ist wirklich dieses zuhören und eben auf Augenhöhe zu nehmen.

01:05:53: Und zuhören und ernst nehmen.

01:05:55: Und das wirklich versuchen zu verstehen und nicht abtun.

01:05:58: Das ist schon so ein Key-Element von auf Augenhöhe behandeln.

01:06:01: Was einfach Frauen, die meisten Frauen, einfach so wichtig ist.

01:06:05: Das ist einer der absoluten Kernsachen, die halt, glaube ich, sehr weh tun.

01:06:09: Das ist halt total wichtig.

01:06:11: Und auch so in Untermännern so ...

01:06:15: man einfach sprecht über Gefühle,

01:06:18: durchbrecht diesen emotionalen Panzer.

01:06:22: Das würde halt auch schon viel helfen.

01:06:24: Das macht auf der anderen Seite auch einen Unterschied.

01:06:27: Ja, klar, weil wenn du zu dir selbst ...

01:06:30: Also, wenn du Zugang zu deinen Gefühlen hast,

01:06:32: kannst du auch wieder empatischer sein.

01:06:34: Weil, wenn du weißt, wie sich Traurigkeit anfühlt

01:06:37: und das zulässt zu weinen, zum Beispiel,

01:06:39: dann weißt du ja auch sofort, wie sich andere fühlen, die weinen.

01:06:43: Und möchtest sie trösten und bist nicht so, die Person ist schwach.

01:06:47: Sondern du bist so, die Person ist traurig, die weinen so fühlt sich.

01:06:51: Wenn du halt dein eigenes Leid verstehst,

01:06:53: kannst du auch Verständnis für andere aufbringen.

01:06:56: Ja. - Und hast auch Verständnis dafür, wie es anderen geht.

01:06:59: Und das ist halt, ja, klar. - Ja.

01:07:01: Das ist halt auch was, was auf jeden Fall helfen würde.

01:07:04: Und ich würde mir wirklich für alle Menschen wünschen,

01:07:08: dass es immer mehr aufbricht, weil wir verlieren so viel dadurch.

01:07:12: Es ist einfach schmerzhaft.

01:07:13: Es ist einfach schmerzhaft. - Ja, einfach auch so viel Menschlichkeit.

01:07:17: Also, miteinander verliebt man dadurch.

01:07:19: Irgendwie macht das die Verletzung nicht besser,

01:07:22: aber man verletzt dadurch noch mal andere

01:07:24: und würde man wahrscheinlich offen über seine eigene Verletzung sprechen.

01:07:28: Dann würde die andere Person auch offen einem helfen.

01:07:31: Weil die Menschen sind ja auch so innerlich.

01:07:33: Man ist ja dazu gemacht, so zu helfen.

01:07:35: Ja, exakt so. Wenn man anderen sagt, hey, ich ...

01:07:38: mir geht's grade nicht gut, ich leide, dann wird einem geholfen.

01:07:42: Aber wenn man halt so ...

01:07:43: Das machen halt die meisten ja auch einfach ...

01:07:46: Leute beleidigen einen, sind scheiße zu einem,

01:07:48: weil es dir nicht gut geht so.

01:07:50: Und jetzt mal, man muss nicht zu jedem auf der Straße begegnen,

01:07:54: aber auch innerhalb von der Partnerschaft oder Partnerinenschaft.

01:07:57: Wenn du halt da zurück schießt, dann geht's einfach beiden schlechter.

01:08:01: Das ist halt ein Abschwerdsspiral.

01:08:03: Und das ist halt insgesamt auch so.

01:08:05: Wenn du auf Leiden von Menschen damit reagierst,

01:08:10: die noch mal Leid zuzufügen ...

01:08:12: Ja.

01:08:13: Also, je mehr Menschen leiden in der Welt

01:08:17: und je mehr die an ein Zu-Rück-Geben,

01:08:19: das zu schlechter geht's ein einfach.

01:08:22: Ich glaub, das ist das, was ich sagen wollte,

01:08:24: Leid ist einfach so eine Abwärtsspiral.

01:08:27: Und dann einfach zu sagen, hey, mir geht's nicht gut.

01:08:30: Diese Offenbarung hilft einfach schon raus.

01:08:33: Das einfach zu trennen, bei den Kindern find ich's auch einfach,

01:08:37: ihre Emotionen nicht auf mich zu beziehen.

01:08:39: Wenn mein Kind jetzt rumschreit und mich beschimpft,

01:08:42: dann bist du wütend an, bist du gerade sauer auf mich so.

01:08:45: Das könnte man ja auch einfach mit dem Partner auch machen.

01:08:49: Weil im Endeffekt, wenn ich anfange, zu beleidigen und wütend zu werden,

01:08:53: dann ist es einfach nur,

01:08:54: weil ich mich sonst überhaupt nicht gehört und gesehen fühle.

01:08:58: Das ist uns auch aufgefallen.

01:09:00: In letzter Zeit war ich echt oft sauer auf Martin,

01:09:02: hab auch meine Sachen gesagt.

01:09:04: Wir sind einfach dahintergekommen,

01:09:06: dadurch, dass ich mich oft nicht gehört gefühlt habe,

01:09:09: angefangen habe, wütend zu werden und zu sticheln,

01:09:12: weil ich mir nicht anders zu helfen wusste.

01:09:14: Natürlich war das keine gute Strategie

01:09:16: und ist auch unterbewusst abgelaufen.

01:09:18: Aber dadurch, dass Martin das Gefühl begleitet hat und benannt hat,

01:09:22: ging es dann einfach wieder weg, oder?

01:09:24: Überhaupt der Gedanke so, jetzt werd ich halt irgendwie schlecht behandelt.

01:09:28: Weil vielleicht geht's der anderen Person nicht gut so.

01:09:31: Und ich hätte einfach auch mehr dahinter kommen können.

01:09:35: Weil es war halt klar, die geht's einfach nicht gut und irgendwas ist.

01:09:39: Und irgendwie bist du verzweifelt und möchtest mir was sagen.

01:09:42: Ich bin aber auch nicht genug darauf eingegangen.

01:09:44: Ich hab's nicht genug gesehen

01:09:46: und hab nicht genug Verständnis dafür aufgebracht.

01:09:49: Sondern bin halt auch so 'ne Abwehrhaltung verfallen.

01:09:52: Ja, ich werd ja scheiße behandelt.

01:09:54: Aber ist auch okay, weil ... - Es ist okay, aber nicht hilfreich.

01:09:57: Ich hätte jetzt diese ganzen Situationen, die wir hatten,

01:10:01: ich würd's jetzt einfach versuchen, ganz anders zu sagen.

01:10:04: Ich weiß nicht, ob ich's könnte.

01:10:06: Aber ich weiß jetzt ganz klar, wie falsch ich reagiert habe,

01:10:10: was ich falsch gemacht habe und was einfach schief gelaufen ist.

01:10:13: Und halt in der Beziehung ist es halt eben,

01:10:17: wenn man so, dass ich leid aufschauke. - Aber ich find das auch wieder ...

01:10:21: Find ich wieder unfair.

01:10:22: Ich find es schon, dass wir da auch viele Fehler ...

01:10:26: Also, ich finde nicht, dass du alleine ...

01:10:28: Ja, aber ich bin ja nicht für deine Fehler verantwortlich.

01:10:31: Ich kann deine Fehler nicht ändern. - Aber trotzdem war das 'ne Dynamik.

01:10:35: Ja, es war 'ne Dynamik natürlich.

01:10:37: Wenn wir sie selbst durchbrechen können, was du machst,

01:10:40: ist deine Sache, da hab ich keinen Einfluss drauf.

01:10:43: Ich kann aber schon mal einflussen, was ich mache.

01:10:46: Deshalb kann ich mir meine eigene Fehler nur eingestehen.

01:10:49: Darum geht's mir halt, was hätte ich anders machen können?

01:10:52: Ja. - Und dann wäre es halt auch anders gelaufen.

01:10:54: Ja.

01:10:56: Und deshalb würde ich das halt anders machen.

01:10:58: Und wie sind wir da draufgekommen?

01:11:00: Ja, wenn man andere ...

01:11:03: Wenn man anderen leidzufügt,

01:11:05: dann ist das einfach, führt das 'ne Abwechsspirale,

01:11:08: dann geht's einen schlechter. - Ja.

01:11:10: Wir müssen das durchbrechen. - Ja.

01:11:12: Ich hoffe, es ist 'n bisschen rund jetzt der Abschluss.

01:11:15: Hab ich das Gefühl, es ist 'n Rundeabschluss, oder?

01:11:18: Ja, also ... - Rund.

01:11:19: Freu mich einfach, dass wir über so ...

01:11:21: wichtiges Thema sprechen konnten.

01:11:23: Das fühlt sich an wie verschiedene Themen,

01:11:26: aber es ist eigentlich ein Thema und alles hängt zusammen.

01:11:29: Ja, und irgendwie ist das auch so ein bisschen ...

01:11:32: Es fühlt sich an, dass wir uns krass öffnen.

01:11:34: Aber ich finde, wir sprechen so viel über ehrliche Elternschaft,

01:11:38: und man kann ja auch einfach mal ein bisschen ehrlicher

01:11:41: auch über die Ehe sprechen, vielleicht,

01:11:43: über die Schwierigkeiten, die man da so hat.

01:11:45: Keine Ahnung.

01:11:46: Ja, was ja eigentlich auch das Thema der Folge war, sich öffnen.

01:11:50: Ja. - Also ...

01:11:51: Ich glaub nicht, dass das dumm ist.

01:11:53: Ich halte das für wichtig. - Ich weiß nicht, wie schlau das ist,

01:11:56: sich vor irgendwelchen von wildfremden Menschen zu öffnen.

01:11:59: But we will see what's gonna happen next.

01:12:02: Obwohl das ja auch einfach für mich sehr universelle Dinge sind.

01:12:07: Das stimmt. - Die uns eben so betreffen wie ...

01:12:10: alle anderen auch.

01:12:11: True. - Deshalb ...

01:12:14: Ich freu mich, dass wir jetzt über ...

01:12:16: über so ein wichtiges Thema sprechen konnten.

01:12:19: Und ...

01:12:20: wünscht mir einfach, dass es vielleicht

01:12:22: der eine oder andere Person hilft.

01:12:24: Und ja, damit verabschieden wir uns ...

01:12:28: für dieses Mal.

01:12:29: Bye-bye. - Macht's gut.

01:12:32: Ich bin mit Müll!

01:12:34: [Musik]

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