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Die Macht der Erwartungen

Shownotes

Faszinierend, was für einen Einfluss unsere Erwartungen auf andere Menschen haben können!

Martin spricht über seine Erlebnisse bei dem 10-jährigen Jahrgangstreffen und wir können uns bei der Zuhörer*Innenfrage mal wieder so richtig aufregen. Außerdem gibt es einen kleinen Exkurs warum auch Jungen weinen dürfen sollten.

Viel Spaß beim Anhören!

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erwähnte Bücher:

Rutger Bregman - Im Grunde Gut

Nicola Schmidt - Erziehen ohne Schimpfen


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Transkript anzeigen

00:00:00: Der dicke Dachdecker deckt das Dach.

00:00:03: Okay, da hat sich Marlis ja richtig was ausgedacht.

00:00:07: Ich wollte es eigentlich ganz singen, aber ich habe mich nicht getraut irgendwie.

00:00:10: Aber egal, es ist äh...

00:00:12: Marlis ist auf jeden Fall Fan von, äh, wie heißt der?

00:00:15: Bodo Watke, glaube ich.

00:00:17: Ja.

00:00:18: Vom dicken Dachdecker bin ich Fan.

00:00:20: Vom dicken Dachdecker Song.

00:00:22: Aber auch nur, also ich feier es halt erst so ein Boomer und ich feier es einfach, dass

00:00:27: er so ein virales Tee, also er hat halt 14 Millionen Aufrufe auf TikTok.

00:00:31: Ich feier ihn schon dafür, ich find's cool, wenn man so...

00:00:34: Also meine Familie feiert den Mega wegen diesem Ja-Schatz-Lied.

00:00:37: Ja-Schatz.

00:00:38: Ich muss dann immer an meine Familie denken.

00:00:40: Es tut mir schrecklich leid.

00:00:42: Ja-Schatz.

00:00:43: Keine Ahnung, ich kenne die Texte nicht, aber der dicke Dachdecker, der, also der geht

00:00:48: übelst viral auf TikTok und das ist einfach auch so ein catchy.

00:00:51: Also für alle, die das nicht kennen, schaut, schaut euch das mal an.

00:00:54: Sehr catchy.

00:00:55: Mal ich sieb, dass seit sie es das erste Mal gesehen hat, sind sie ganz hättest.

00:00:59: Ja, weil ich das nicht mehr aus dem Ohr kriege.

00:01:00: Ja, ich versuch auch immer dann mehr Fetzen von dem Text mir zu merken, damit ich das

00:01:06: am Ende kann.

00:01:07: Ist so unbefriedigend, wenn man ein Ohrwurm nicht zu Ende denken kann.

00:01:11: Ja, vor allem wenn es so ein Rap ist quasi, du bist so so...

00:01:16: Höh?

00:01:17: Eigentlich nur, weil der eigentlich nur den Refrain mit Raps, der...

00:01:20: Es gibt ja keinen Refrain.

00:01:22: Ja, doch, der hatte gedacht, der gedacht, das sagt nicht mal in der Nacht.

00:01:25: Das ist das Anfang einfach.

00:01:27: Aber es wiederholt sich irgendwann nochmal.

00:01:29: Mhm.

00:01:30: Irgendwie in einer Variation.

00:01:32: Ja, okay, es ist ja auch nicht so wichtig, ob das jetzt die Refrain ist oder nicht.

00:01:37: Wir haben neue Mikrofone.

00:01:39: Außerdem ist Mutti Mittwoch, ich wollte noch Mutti Mittwochen.

00:01:42: Ach so, jetzt habe ich die schon wieder unterbrochen.

00:01:45: Ach so, nö, das war jetzt egal.

00:01:47: Ja, wir haben neue Mikrofone und wir sind mal sehr gespannt, wie das klingt.

00:01:52: Also, machen schon mal einen geilen Eindruck.

00:01:54: Das sind übrigens Schuhe MV7 Mikrofone und jetzt...

00:01:58: Das ist keine Werbung.

00:02:00: Das ist keine bezahlte Werbung.

00:02:02: Und wir sind mal gespannt, also der Raumhalt, der ist auf jeden Fall sehr viel weniger damit.

00:02:08: Ist interessiert niemanden mit dem Raumhalt?

00:02:10: Ja, gut, stimmt, ist interessiert wirklich niemanden.

00:02:13: Sorry, also genau, neue Mikrofone, neues Glück.

00:02:16: Falls hier irgendjemand was übersteuert oder so.

00:02:19: Wir müssen halt auch erstmal ausprobieren, wie wir die am besten benutzen.

00:02:23: Seht's uns nach, wir hoffen, dass es gut klingt.

00:02:26: Ich glaube, die Klänge...

00:02:28: Also, diese Mikrofonen, die waren ja schon letzte Woche oder in der Sonderfolge,

00:02:32: mein Highlight der Woche, aber oh mein Gott, die sind absolut mein Highlight der Woche.

00:02:36: Ich habe gestern mein YouTube-Video damit aufgenommen.

00:02:39: Und es war einfach so ein geiles Gefühl, ein gutes Mikrofon zu haben

00:02:44: und dann einfach dieses Video zu stehen und sich zu denken, so geil,

00:02:46: der Ton hört sich halt einfach so viel besser an.

00:02:48: Ja.

00:02:49: Einfach schon nice.

00:02:51: Ja, voll.

00:02:52: Ja, freu ich mich auch einfach total total.

00:02:54: Ich freue mich generell über mein YouTube-Video,

00:02:57: also ich bin ganz aufgeregt, weil es läuft wirklich gut.

00:03:00: Und es ist auch ein gutes Thema.

00:03:02: Schaut euch das an, das heißt, wenn Familienblogger Gewalt gegen Kinder verharmlosen

00:03:08: und sie für Klicks bloßstellen.

00:03:10: Und mein YouTube-Account heißt mal die Johann, also schaut gerne mal da rein.

00:03:16: Ja, schaut euch das an.

00:03:18: Das ist ein super, super Video.

00:03:20: Also alle Videos von dir sind super.

00:03:22: Ich schaue euch einfach alle an.

00:03:24: Ja, aber jetzt mit dem neuen Mikro und dann werde ich mir noch einen Cutter wahrscheinlich.

00:03:28: Also ich habe jetzt irgendwie Kontakt zu einem Cutter,

00:03:30: das heißt, ich muss meine Videos nicht mehr selber schneiden.

00:03:32: Aber erstens, ich habe mir gestern crazy viel Mühe gegeben beim Video schneiden.

00:03:36: Ich finde, das merkt man auch.

00:03:38: Aber also ich merke halt einfach so den Progress,

00:03:42: also jetzt mit dem neuen Mikro und so, dass halt die Qualität nochmal viel besser ist.

00:03:44: Ja, das macht wirklich so mal.

00:03:46: Jetzt muss nur mein Hintergrund irgendwie besser sein.

00:03:48: Das stimmt, ja.

00:03:50: Ich habe schon Pläne, darüber sprechen wir später.

00:03:54: Okay, das ist ja, wir nutzen ja quasi hier unseren Raum,

00:03:58: der ja auch nicht nur für Aufnahmen ist,

00:04:00: jetzt auch hier beim Podcast-Video.

00:04:02: Kulisse ist natürlich jetzt eher so okay.

00:04:06: Hesslich.

00:04:08: Ja, aber wir haben nun mal die Räumlichkeiten,

00:04:10: die wir hier zu Hause haben.

00:04:12: Mal sehen.

00:04:14: Na ja, vielleicht können wir ja doch in unser Traumhaus ziehen.

00:04:16: Ja, das würde alle Probleme lösen.

00:04:20: Ja, wenn wir halt das obere Stockwerk dann so als Arbeitsstockwerk, Büro,

00:04:24: was auch immer nutzen können, das wäre halt mega geil.

00:04:26: Ich habe vorgestern oder so die Folge von Thomas und Hazel Hörerlebnis gehört,

00:04:32: in der sie über ihr Haus sprechen und da sagt Thomas,

00:04:34: dass er sogar 500 Meter, also das wenn sein Büro oder sowas sogar 500 Meter von seinem Haus quasi entfernt,

00:04:45: also von seiner Wohnung, dass ihm das schon zu weit ist.

00:04:48: Also die sind ja auch selbstständig.

00:04:50: Und das Ding ist halt einfach, das ist halt einfach so was von true,

00:04:53: weil also wir haben ja diese Zweitwohnung, die gerade leer steht,

00:04:57: das ist eine Eigentumswohnung von meinen Eltern, die renoviert werden muss,

00:05:01: deshalb steht die leer, aber man könnte die ja auch trotzdem noch benutzen so,

00:05:05: also wir könnten uns da ja auch Büroräume einrichten.

00:05:08: Wir müssten die dann halt renovieren, also wir müssten die ja komplett streichen

00:05:11: und ein paar Sachen neu machen.

00:05:14: Aber das funktioniert einfach nicht.

00:05:17: Das ist einfach zu weit weg, das ist irgendwie 10 Minuten mit Fahrrad weg, zu weit weg.

00:05:21: Ja man, du arbeitest ja halt auch so kreativ, wenn du gerade einen kreativen Schub hast,

00:05:27: musst du halt arbeiten und wenn nicht dann halt nicht so.

00:05:29: Ja, und der Weg macht den kreativen Schub auch wieder kaputt einfach.

00:05:32: Ja, das lässt sich ein bisschen schlecht vereinbaren.

00:05:35: Aber um zum Highlight der Woche zu kommen, was hat dein Highlight der Woche?

00:05:41: Die Mikrofon war gerade eine Highlight der Woche.

00:05:44: Okay, dann ziehe ich von meinem Highlight der Woche,

00:05:47: weil ich hatte am Wochenende jetzt Jahrgangstreffen

00:05:50: und ich war vor Scheiße nervös, weil ich einfach die allermeisten Leute

00:05:56: seit 10 Jahren nicht getroffen habe.

00:05:59: Und irgendwie hatte ich vorallem Angst, dass ich da ankomme und merke,

00:06:02: okay ich muss mich jetzt irgendwie verstellen

00:06:05: oder dass ich mich halt auch anfange zu verstellen,

00:06:08: dass ich irgendwie nicht wohlfühle oder so.

00:06:11: Und halt auch so ein bisschen schiss nach 10 Jahren.

00:06:14: Da sind die Menschen einfach überhaupt nicht mehr präsent im Leben.

00:06:20: So sind halt einfach nicht Teil des Lebens.

00:06:22: Und hätte ich schon gedacht, dass man sich so in so einer Zeit einfach entfremdet.

00:06:28: Und dann bin ich da so reingekommen in das Lokal

00:06:32: und habe mich angefangen zu unterhalten, habe sofort gemerkt,

00:06:35: das ist so wie die Verbindung ist einfach wie eingefroren.

00:06:39: Die ist nicht weniger geworden, sie ist einfach nur auf dem Stand geblieben

00:06:43: und hat alte Freunde wieder getroffen.

00:06:46: Sie hat dann auch weiterhin irgendwie gemerkt,

00:06:49: okay das sind halt weiterhin Freunde.

00:06:51: Kann damit ihn quatschen wie früher und so.

00:06:55: Das war einfach richtig genial.

00:06:57: Und auch die Klassenkamerad*innen,

00:06:59: mit denen ich jetzt auch nicht explizit befreundet war,

00:07:02: habe ich aber auch gemerkt so, ich habe voll die Verbindung zu denen

00:07:05: und halt voll krasses Interesse.

00:07:08: Und das hat mich so heftig, nachhaltig beeindruckt.

00:07:13: Also es war richtig Mindblown für mich,

00:07:16: dass doch alle Menschen dort irgendwie,

00:07:20: oder ja, dass ich fast alle als Freunde bezeichnen würde.

00:07:23: Natürlich gab es auch Menschen,

00:07:25: mit denen ich auch schon in der Schulzeit gar keinen Kontakt hatte

00:07:28: und hätte mit denen auch Kontakt aufgenommen, aber kam nicht dazu.

00:07:32: Also ich meine, über 60 Leute,

00:07:34: einen Abend so, das schafft man jetzt auch nicht mit jedem zu sprechen leider.

00:07:38: Aber das war krass, mein Highlight der Woche

00:07:41: und auch festzustellen, dass viele auch diesen Podcast hören

00:07:45: und das feiern und das toll finden.

00:07:48: Und das hat sich halt auch gut angefühlt.

00:07:51: Das ist halt was, also ich freue mich ja über Feedback generell,

00:07:56: über positives Feedback natürlich.

00:07:59: Aber wenn wir halt deine alten Freunde auf die Schulter klopfen

00:08:03: und sagen, ey, das finde ich richtig geil,

00:08:06: da kann ich was aus mitnehmen, das war einfach grandios.

00:08:11: Und ich habe gleich am nächsten Tag, ich war auch so emotional berührt von den Abend,

00:08:17: dass ich auch gleich noch einen Text geschrieben habe dazu auf Instagram,

00:08:21: für mich um das zu verarbeiten, aber auch für alle, die da waren,

00:08:25: um den halt irgendwie einmal um diesen Spirit nochmal in Worte zu fassen,

00:08:31: der herrschte und halt auch um die Wissen zu lassen, hey, ihr seid alles meine Freunde.

00:08:37: Weil ich habe wirklich gemerkt, ich war stolz auf alle, die da waren.

00:08:42: Ich war richtig stolz, auch gar nicht, weil die irgendwas geschafft haben

00:08:46: oder geleistet haben, sondern weil die da waren, weil sie existieren,

00:08:50: weil sie äther geworden sind, weil sie sich entwickelt haben.

00:08:54: Und dachte mir halt so, yo, ich stehe hinter dir.

00:09:00: Und ich habe auch das Gefühl gehabt, dass alle hinter mir stehen.

00:09:03: Und das ist halt, das ist das, was Freundschaft für mich ausmacht irgendwie.

00:09:08: Und ich bin halt mittlerweile so, dass ich Freundschaft nicht festmache

00:09:12: an Dingen wie, wir müssen jetzt so und so viel zusammenlebt haben

00:09:16: oder so und so lange uns schon kennen, sondern das ist halt dieses Gefühl von,

00:09:20: okay, wir verstehen uns und ich stehe hinter dir.

00:09:26: Ja, und wenn was ist, dann bin ich für dich da auch.

00:09:29: Ja, genau. Und das Gefühl hatte ich halt bei allen.

00:09:34: Und das fand ich einfach so krass, es war so berührend,

00:09:37: weil ich einfach mir noch nie so bewusst war, so sehr bewusst da in meinem Leben,

00:09:43: dass Freundschaft hält und das Verbindung mit Menschen hält.

00:09:46: Und dass das nicht einfach weggeht in den meisten Fällen,

00:09:51: außer wenn man jetzt böse aufeinander ist und man keinen Kontakt hält.

00:09:55: Aber das war halt auch gar nicht der Fall.

00:09:57: Und ich glaube, das ist auch nicht unbedingt die Regel,

00:09:59: aus dem Fall nach meiner Erfahrung.

00:10:02: Und das war einfach krass, grandios.

00:10:05: Und am liebsten wäre ich mit den, hätte ich mit einem,

00:10:08: wie zwei Wochen Urlaub gemacht, damit ich Adequatzeit mit einem verbringen kann.

00:10:15: Ja, also ein sehr, sehr großes Highlight der Woche.

00:10:18: Aber das habe ich mit meinen Freunden vom Bodensee ja auch,

00:10:21: dass ich einfach, es fällt mir schwer,

00:10:26: halt zwischen drin Kontakt zu halten per WhatsApp und so was,

00:10:29: weil ich einfach, ich finde das einfach irgendwie auf eine Art auch so unpersönlich.

00:10:34: Man interpretiert oft irgendwie Dinge falsch, Nachrichten falsch und so was.

00:10:40: Also ich wende, dann telefoniere ich lieber.

00:10:42: Und ich habe aber auch echt immer das Gefühl, wenn wir uns halt einfach wieder treffen,

00:10:47: dann ist es halt so, als ob keine Zeit vergangen wäre.

00:10:49: Weil jetzt zum Beispiel auch bei der Hochzeit da im Mai auch so.

00:10:52: Und ich muss mal noch eine Freundin von uns schreiben,

00:10:55: weil wir haben uns dann zusammengesetzt, die Freundin und ich,

00:10:59: und haben den Kalender durchgescrollt und nach einem Termin gesucht,

00:11:03: an dem wir uns treffen können.

00:11:05: Und das ist auf den Oktober gefallen, das heißt nächsten Monat,

00:11:08: weil sie tatsächlich auch so busy ist.

00:11:10: Ich glaube, dass das auch ein Mitgrund ist, warum Kontakt halten.

00:11:13: Also ich glaube, Kontakt halten wird für, also dieses,

00:11:16: dass man keinen Kontakt hält, aber trotzdem sich quasi weiterhin im Herzen trägt.

00:11:20: Das ist für Menschen okay, die selbst ein eigenes Leben haben.

00:11:23: Aber wenn halt die andere Person komplett von dir abhängig ist

00:11:26: und auf eine Art halt auch wahrscheinlich irgendwie sich dann zurückgestellt fühlt und so was,

00:11:32: dann ist es glaube ich halt nicht okay.

00:11:34: Also keine Ahnung, ich glaube halt, ja wie gesagt,

00:11:37: bei den Freunden so, die haben halt auch alle ihr eigenes Leben geführt,

00:11:40: aber wir sind uns trotzdem noch wichtig und so.

00:11:42: Und ich glaube, es ist auch nochmal was anderes,

00:11:44: wenn man jetzt zum Beispiel in derselben Stadt wohnt.

00:11:46: Also wenn man sich halt, wenn die eine Person dann immer sagt,

00:11:48: hey, lass uns treffen und die andere meldet sich,

00:11:50: einfach nie, das ist halt scheiße.

00:11:52: Also ich denke, dass das stellt niemande Frage.

00:11:54: Es geht halt wirklich um dieses, wenn es so eine Distanz ist.

00:11:57: Genau, und das ist halt halt, da habe ich auch immer das,

00:12:00: ich denke, ja, wir haben uns eigentlich nie nicht gesehen quasi.

00:12:03: Uns fühlt sich alles so an wie früher.

00:12:05: Auch wenn die Menschen sich weiterentwickeln,

00:12:07: aber es ist ja auch schön zu sehen,

00:12:09: wenn man sich irgendwo auf eine Art in dieser Berichtung entwickelt auch.

00:12:11: Ja, das fand ich halt auch krass.

00:12:13: Also gerade auch, ich meine, der Podcast ist ja schon auch relativ progressiv so.

00:12:18: Und das ist halt einfach, ich habe halt gemerkt so,

00:12:22: hey, wir sind irgendwie hier alle,

00:12:25: können uns da auf solche Themen auch sogar einigen,

00:12:29: so wie Feminismus und so.

00:12:31: Also es sind jetzt auch nicht alles irgendwie,

00:12:35: nehm ich mal anders jetzt auch nicht alle,

00:12:37: explizit sich viel mit Feminismus auseinandergesetzt haben, zum Beispiel.

00:12:41: Aber das sogar bei solchen Themen so,

00:12:44: ja, das klingt blöd, aber ich hatte halt nicht erwartet,

00:12:47: da so viel Zuspruch zu bekommen und so wenig, so nicht,

00:12:50: bin ja nicht der Meinung.

00:12:52: Und habe halt auch aus dem Gesprächen, aus den Gesprächen gemerkt,

00:12:55: das hat halt alle auch so, hey, wir haben halt, also,

00:12:58: was hat man dann für so politisch-gesellschaftliche Meinungen der Schule so?

00:13:03: Also bei mir war da jetzt nicht so viel und bei vielen anderen

00:13:08: war es mir auch nicht so deutlich, aber das hat sich auch noch mal

00:13:12: voll in eine ähnliche Richtung entwickelt.

00:13:14: Und das, da dachte ich, das gibt mir auch so ein bisschen Hoffnung

00:13:18: für meine Generationen.

00:13:20: Wir fangen jetzt an, hier Stellen zu besetzen

00:13:24: und dann noch Karrieren zu starten.

00:13:28: Und wenn die Leute, die da sind, so, ja, also,

00:13:34: gibt mir Hoffnung.

00:13:36: Ja, naja, ich verliere manchmal auch wieder die Hoffnung,

00:13:38: wenn ich dann in meine Kommentare spalten gucke.

00:13:40: Ja.

00:13:41: Aber ja, voll auf jeden Fall, also ich glaube,

00:13:45: das ist halt unsere Generation generell so ein bisschen ähnlich.

00:13:47: Aber ich frage mich halt immer, also ich glaube,

00:13:49: das ist ja irgendwie auch immer so,

00:13:51: dass die Jugend was Neues reinbringt.

00:13:53: Das ist auch wichtig.

00:13:55: Ja, das ist ja auch eigentlich der Grund, weshalb Menschen sterben

00:14:01: und nicht super alt werden, einfach damit die Anpassung immer da ist.

00:14:05: Und ich finde, das lässt sich darauf halt auch voll anbinden.

00:14:08: Also, ist zum Beispiel auch mit ein Grund, warum die Pubertät so,

00:14:11: also warum es in der Pubertät auch ein bisschen ums Rebellieren geht.

00:14:14: Also man sieht es halt zum Beispiel auch bei Menschen auf,

00:14:16: also bei den Schimpansen so, pubertierende Schimpansen,

00:14:20: Anführungszeichen, die sind auch innovativer

00:14:24: und die tanzen auch noch aus der Reihe.

00:14:26: Aber im Gegensatz zu Menschen reagieren die Schimpansen,

00:14:30: offen die älter sind, darauf nicht mit Empörung,

00:14:34: sondern sie lassen sich halt dann neue Dinge zeigen

00:14:37: und so können sie dann zum Beispiel lernen,

00:14:39: wie man anders noch Nahrung beschaffen kann und so.

00:14:41: Was ich auch nicht wusste, ist,

00:14:43: dass die Schimpansen einfach zum Teil Fleisch essen.

00:14:46: Ja, stimmt, die essen auch andere Affen.

00:14:49: Ja, aber das hat wohl auch einfach so ein...

00:14:53: Also das Rudel, das war eigentlich vegetarisch,

00:14:56: also die haben nur Pflanzen gegessen,

00:14:58: dann kam ein neuer Rudelsführer und der hat das dann eingeführt,

00:15:00: dass die jagen.

00:15:01: Das finde ich auch mega spannend einfach.

00:15:03: Ich muss sagen, das ist jetzt ein ganz ganz anderes Abschweifen,

00:15:07: aber mal ganz kurz ein Statement abgeben,

00:15:10: ist es einfach nicht okay, was in Zoos passiert.

00:15:13: Wenn ich mir denke, also ich fand es noch mal krasser,

00:15:17: irgendwie so ein Menschenaffen zu sehen,

00:15:19: die sind halt Menschen einfach crazy ähnlich,

00:15:23: wenn ihr euch anguckt, wie so ein Menschenaffen,

00:15:25: eine Banane ist und dabei ein Baby stillt, so sieht ja auch aus.

00:15:28: Und die werden in Zoos gehalten,

00:15:30: ja, aber alle Tiere, die in Zoos gehalten werden,

00:15:32: ich find's einfach mega schlimm.

00:15:34: Ja, wobei ich das so ein bisschen...

00:15:38: Ich find das was ein bisschen differenziert betrachten,

00:15:41: weil natürlich Tiere einfach nehmen aus der Natur

00:15:44: und irgendwie irgendwo einsperren zur Belustigung ist scheiße.

00:15:49: So, finde ich auch, aber es geht halt auch bei vielen Tieren,

00:15:54: die in den Zoos heute sind, auch zum Teil darum,

00:15:58: dass deren Lebensräume nicht nur bedroht, sondern zerstört wurden

00:16:03: und die dann halt auch um den ein Leben zu ermöglichen,

00:16:08: muss man die auch irgendwo unterbringen,

00:16:10: das kann in Reservats passieren.

00:16:12: Voll grad sagen, also da musst du doch nicht die Tiere ausstellen

00:16:15: und begaffen lassen, also sorry, aber früher hat man das

00:16:19: mit Kleinwüchsigen und mit Schwarzen Menschen gemacht,

00:16:22: die hat man in Käfige gesetzt und die begafft.

00:16:24: Oder mit Exaktion.

00:16:25: Und ich finde halt, dass es einfach nichts anderes.

00:16:28: Ja, verstehe ich voll.

00:16:31: Ja, okay, sorry, das wollte ich einfach nur mal loswerden,

00:16:34: weil ich bin schon, also das letzte Mal, also seit ich war das erste Mal

00:16:39: im Zoo, da war ich in der 8. Klasse.

00:16:41: Und als ich zu Hause war, habe ich geweint.

00:16:43: Ich fand es richtig schlimm.

00:16:45: Also ich war nicht zum ersten Mal im Zoo,

00:16:47: weil meine Eltern waren auch mit mir im Zoo,

00:16:49: aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern,

00:16:51: weil da war ich ein kleines Kind.

00:16:52: Also ein Baby.

00:16:54: Okay.

00:16:56: Ja, ich habe, wir hatten ja das letzte Mal gesprochen über das

00:17:01: dieses Mutboard, was du mit mir gemacht hast und dass du meine

00:17:04: für mich negativen Eigenschaften, die ich da aufgeschrieben habe,

00:17:08: dass du die positiv umformuliert hast.

00:17:10: Und hatten ja darüber gesprochen, wie das ist auch wichtig,

00:17:14: dass man die Kinder oder die Eigenschaften von den Kindern

00:17:18: positiv formuliert.

00:17:20: Und ich hatte dazu dann, dann noch was gelesen

00:17:23: und ich habe das halt mega gerne teilen,

00:17:26: weil es das halt auch nochmal total untermauert.

00:17:30: Und zwar gab es einen Jungpsychologen an der

00:17:35: Harvard University, der heißt,

00:17:40: er könnte noch leben.

00:17:43: Ja, keine Ahnung, aber der ist, wenn dann ist er jetzt ein alter Mann.

00:17:46: Also der heißt Bob Rosenthal.

00:17:49: Ich google das mal, ob der noch lebt.

00:17:51: Also dann hat er in 1963 ein Experiment gemacht,

00:17:55: hat er zwei Käfige mit Ratten gehabt.

00:17:58: Also mit stinknormalen Ratten, die sich nicht unterscheiden,

00:18:00: aber hat an allen Käfigen Schild aufgehangen,

00:18:02: dass das extrem intelligente, trainierte Ratten sind.

00:18:05: Und beim anderen Käfig hat er aufgehangen,

00:18:07: dass das ein Schild aufgehangen, dass das dumme, träge Tiere sind

00:18:11: und hat dann Studenten, sollten die Ratten dann durch ein Labyrinth,

00:18:16: oder halt keine Ahnung, die sind selbst durch ein Labyrinth gerannt,

00:18:20: aber sollten die Studenten, sollten die dann so zum Labyrinth bringen,

00:18:24: durchs Labyrinthleiten oder so.

00:18:27: Genau, und irgendwie hat er dann festgestellt,

00:18:30: dass signifikant, also dass die angeblich intelligenten Ratten

00:18:36: signifikant besser abgeschnitten haben,

00:18:38: obwohl es halt gar keinen Unterschied gab,

00:18:40: so, das hätte nicht sein dürfen.

00:18:42: Und hat dann irgendwann, es hat darauf gekommen,

00:18:45: dass daran liegen könnte, dass die Studenten

00:18:48: oder Student*innen die intelligenten Ratten

00:18:52: mit höherer Erwartung anders behandelt haben.

00:18:55: Und dann hat er irgendwann ein Experiment an der Schule gemacht

00:18:59: und ist halt, ja, es hat an der Schule gegangen

00:19:04: und hat dann bei sämtlichen Klassen Jahrgängen,

00:19:07: ja, es hat dahin gegangen und hat gesagt,

00:19:11: ich habe hier einen Test, mit dem ich prognostizieren kann,

00:19:14: wie groß das Potenzial von den Schüler*innen ist

00:19:18: für das kommende Schuljahr.

00:19:20: Und hat dann, hat sich denn die Schüler geholt,

00:19:23: hat einen Stinknummer, ein IQ-Test mit denen gemacht,

00:19:26: hat das Ergebnis aber einfach beiseite gelegt,

00:19:28: eine Münze geworfen und nach Münze entschieden,

00:19:31: ob er jetzt sagt, dass das Kind Potenzial hat oder nicht

00:19:35: und hat das den Kindern noch nicht gesagt,

00:19:37: sondern nur den Lehrern gegenüber durchsickern lassen.

00:19:40: Und dann nach dem Schuljahr hat er dann nochmal ein IQ-Test gemacht

00:19:45: oder beziehungsweise ist es schon mal rausgekommen,

00:19:47: dass die Kinder einfach signifikant besser abgeschnitten haben,

00:19:50: weil die angeblich jetzt größeres Potenzial haben,

00:19:54: weil die Lehrer die halt mit höherer Erwartung behandelt haben.

00:19:59: Genau, dann hat er nochmal ein IQ-Test gemacht

00:20:01: mit den Schüler*innen

00:20:03: und gerade bei den jüngeren Schüler*innen

00:20:09: sind dann sogar die IQ-Punkte um durchschnittlich 27 gestiegen.

00:20:17: Also richtig, richtig, crazy.

00:20:19: Das kann ja dann irgendwie auch so den Unterschied machen

00:20:21: zwischen normal und hochbegabt.

00:20:23: Genau, also das macht einen riesen Unterschied.

00:20:26: Und genau, diesen Effekt hat er Pygmalion-Effekt genannt

00:20:30: und der ist tatsächlich auch sehr, sehr gut bekannt in der Psychologie.

00:20:35: Und der Pygmalion-Effekt ist einfach, dass du Erwartungen

00:20:39: Leute verbessern kannst, also falls uns hier irgendwelche

00:20:42: Führungspersönlichkeiten zuhören,

00:20:44: ihr müsst einfach sagen, dass die Leute gut sind

00:20:48: und dann werden die gut.

00:20:49: Ich habe das mit meinen clarinetten Schüler*innen so gemacht,

00:20:51: den ihr mal gesagt habt.

00:20:52: Genau, richtig.

00:20:53: Boah, du bist mega gut, dann kam sie so an und meinte,

00:20:55: ich habe nicht geübt, man ist gar nicht schlimm,

00:20:57: du kannst so gut spielen.

00:20:58: Du kannst das sein.

00:20:59: Ja, aber das ist genau so, muss man das machen.

00:21:02: Und es gibt halt noch den gegenteiligen Effekt,

00:21:04: der ist jetzt weniger in allen Menschen in Studien untersucht,

00:21:08: weil kannst also Leute mit schlechten Erwartungen füttern,

00:21:13: dass sie dann schlechter werden.

00:21:15: Aber das hat er ja gemacht mit den Schülern,

00:21:17: denen die als dumm bezeichneten.

00:21:18: Nee, das hat er nur noch positiv gemacht.

00:21:20: Er hat ja nur den Lehrern gesagt, die haben jetzt Potenzial,

00:21:22: aber nicht die haben kein Potenzial.

00:21:24: Aber der gegensätzliche Effekt, den nennt man Golem-Effekt.

00:21:29: Und ja, also wenn man halt mit negativen Erwartungen rangeht,

00:21:33: dann werden die Kinder auch sich negativ verhalten

00:21:37: oder menschengenerell.

00:21:39: Aber da kann man halt schon, daran merkt man schon,

00:21:42: wie extrem wichtig das ist, die Kinder positiv zu betrachten.

00:21:46: Das habe ich heute Morgen nämlich gemacht.

00:21:49: Ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist,

00:21:50: aber Martin war heute Morgen sehr schlecht gelaunt,

00:21:52: weil er schlecht geschlafen hat.

00:21:54: Und in der Regel triggert mich das,

00:21:56: dass ich nicht so gut bin,

00:21:58: dass ich nicht so gut bin,

00:22:00: dass ich nicht so gut bin.

00:22:02: Ich habe ja dieses Helfer-Syndrom

00:22:04: und denke immer, ich bin für die Emotionen von allen verantwortlich

00:22:07: und muss vor allem dafür sorgen, dass alle sich gut fühlen.

00:22:10: Und beziere dann auch alles auf mich.

00:22:12: Also ich denke dann, okay, er hat schlecht geschlafen,

00:22:14: ich muss jetzt dafür sorgen, dass das gut läuft.

00:22:16: Und irgendwie bin ich auch daran schuld,

00:22:18: dass er schlecht geschlafen hat,

00:22:20: obwohl das irgendwie gar keinen Sinn macht.

00:22:22: Nee.

00:22:23: So, und das habe ich heute Morgen,

00:22:25: ich habe mir auch schon geholfen.

00:22:27: So geholfen danach ging es dir einfach gut.

00:22:29: Ich meinte so, hey, ich verstehe das voll,

00:22:31: dass sich das jetzt gerade nervt und traurig macht.

00:22:33: Und dann ging es mir auch so viel besser.

00:22:35: Ach, das ist so schön.

00:22:37: Ja, das war richtig gut.

00:22:39: Aber das hat mir nochmal so krasse Augen geführt,

00:22:42: wie wichtig es einfach ist,

00:22:44: wenn man irgendwie Dinge an dem Kind negativ sieht,

00:22:47: sich zu überlegen, hey, wie kann ich das positiv sehen?

00:22:50: Wie kann ich das positiv umformulieren?

00:22:53: Und dann auch mit anderen gegenüber so sprechen,

00:22:56: dass du nicht zu anderen sagst, mein Kind ist anstrengend,

00:22:58: sondern mein Kind ist halt willensstark,

00:23:01: mein Kind ist, was auch immer man da sagen kann, positiv ist.

00:23:04: Es ist so wichtig, weil auch wie man halt mit anderen spricht,

00:23:08: sie werden das Kind anders behandeln dadurch.

00:23:11: Wenn du negativ über dein,

00:23:13: oder Eigenschaften von deinem Kind,

00:23:15: anderen gegenüber negativ formulierst,

00:23:17: dann gehen die anderen Leute auch mit negativen Erwartungen voran.

00:23:20: Voll.

00:23:21: Deshalb, ich bekomme manchmal Nachrichten von Mütter,

00:23:24: die mir schreiben, ja, da ist so ein Kind.

00:23:26: Also ich habe mal eine Nachricht bekommen,

00:23:28: von einer Mutter, die mir geschrieben hat.

00:23:30: Meine Tochter kommt bald in die Eingewöhnung.

00:23:32: Und da ist aber ein Kind in ihrer Gruppe,

00:23:34: das ist schon mega bekannt.

00:23:36: Die anderen Eltern wollen eigentlich,

00:23:38: dass das irgendwie rausfliegt aus der Gruppe

00:23:40: und dass die jetzt Unterschriften sammeln.

00:23:42: Ich habe mich diese Nachricht gelesen.

00:23:44: Und sie meinte so, wie soll ich mein Kind darauf vorbereiten,

00:23:47: dass es dieses Kind gibt,

00:23:49: das ist einfach so schlimm, was da abgeht.

00:23:51: Das ist einfach Mobbing.

00:23:53: Die Eltern mobben das Kind.

00:23:55: Und die mobben die anderen Eltern.

00:23:57: So, du weißt nicht, was da abgeht.

00:23:59: Du weißt nicht, warum dieses Kind verhalten.

00:24:01: Das ist aufweichlich.

00:24:02: Ein Eltern mobben das Kind, ja.

00:24:04: Aber dieses Kind auszuschließen

00:24:06: und die anderen Kindern auf das Kind zu hetzen,

00:24:08: das ist so schlimm.

00:24:10: Und ich meine, das stellt ihr mal vor,

00:24:12: dein Kind ist das Nächste.

00:24:14: Stellt ihr vor, das Kind geht so schlecht.

00:24:16: Stellt ihr vor, dein Kind ist das Nächste.

00:24:18: Stellt ihr vor, das Kind geht und dein Kind haut einmal,

00:24:21: weil es ein kleines Kind ist und keine Impulskontrolle hat.

00:24:24: Und dann wird dein Kind gebobt von den anderen Eltern.

00:24:26: Stellt ihr mal vor, wie sich das anfühlt.

00:24:28: Und deshalb, also nicht nur bei den eigenen Kindern,

00:24:30: sondern auch bei fremden Kindern so ...

00:24:32: Ich weiß nicht, was das ist.

00:24:34: Ich finde das gerade so schlimm.

00:24:36: Ich fand das auch so schlimm.

00:24:38: Ich habe das so wütend gemacht, das zu lesen.

00:24:40: Sie hat sich dann auch ...

00:24:42: Ich muss auch dazu sagen, sie hat,

00:24:44: sie hat das sehr einsichtig gezeigt.

00:24:46: Sie meint auch, sie findet das auch total schlimm,

00:24:48: wenn sie drüber nachdenkt.

00:24:50: Das macht ein Kind dann halt wirklich richtig kaputt.

00:24:53: Ja, ist so.

00:24:55: Das hat dann ja gleich diesen Label,

00:24:57: so wie dieser Film "Systemcrasher", heißt der, glaube ich.

00:25:00: "Systemspringer".

00:25:02: Wo es um das ist, so ein toller Film kann ich empfehlen.

00:25:04: Dann geht es auch um so ein Kind.

00:25:06: Der ist aber heftig.

00:25:08: Guckt ihr nicht, wenn ihr emotionaler blüht seid.

00:25:10: Das ist echt ...

00:25:12: Das ist so, was ich auch immer mit mir gesehen habe.

00:25:14: Auch mit Teddy.

00:25:16: Da haben wir mega gemeint.

00:25:18: Stimmt das Spiel Teddy mit?

00:25:20: Wir müssen ihn noch mal anschauen.

00:25:22: Ja, auf jeden Fall ...

00:25:24: Mega guter Film, aber heftig.

00:25:26: Da habe ich auch, glaube ich, viel geweint.

00:25:28: Ja, voll. Aber da waren wir auch gerade im Wochenbett.

00:25:30: Da muss man noch dazu sagen.

00:25:32: Ja, stimmt.

00:25:34: Aber genau das ist es, wenn du so ein Label bekommst.

00:25:36: Und deshalb ...

00:25:38: Warte mal, jetzt wollte ich noch mal ganz kurz

00:25:40: sagen, dass du jetzt auch studieren kannst.

00:25:42: Jetzt gibst du nämlich auch Studien zu ...

00:25:44: Erwartungen an Mädchen.

00:25:46: Und Erwartungen an Jungs.

00:25:48: Wenn du in eine Klasse gehst und die Mädchen sagt,

00:25:50: Mädchen sind besser im Schreiben

00:25:52: und Jungs sind besser im Mathe,

00:25:54: dann ist es auch wirklich so.

00:25:56: Wenn du die Mädchen aber sagst, Mädchen sind besser in Mathe

00:25:58: oder Mädchen sind gut im Mathe,

00:26:00: dann schneiden die Mädchen auch gut ab.

00:26:02: Dazu gibt es tatsächlich Studien.

00:26:04: Deshalb ist Gender tatsächlich auch wichtig

00:26:06: für alle gendergegner*innen.

00:26:08: Das ist ja auch ein Thema,

00:26:10: wo man sich auch das Triggert-Gegner*innen bestimmt ...

00:26:12: Ich vergesse es selbst auch oft zu gendern.

00:26:14: Das ist nicht das Ding.

00:26:16: Wir müssen nicht alle was perfekt machen

00:26:18: und das Gender*innen mit dem Innen- und so.

00:26:20: Das ist keine perfekte Lösung vielleicht.

00:26:22: Wir werden aber bestimmt eine bessere Lösung finden.

00:26:24: Whatever, es geht einfach nur darum,

00:26:26: dass Sprache inklusiv sein soll.

00:26:28: Weil sich Menschen ...

00:26:30: Weil sich gerade auch Kinder

00:26:32: einfach als Forscher*in

00:26:34: eben auch als Forscher*in

00:26:36: sehen und nicht nur Forscher*in

00:26:38: sich nicht einbezogen fühlen.

00:26:40: Da kann Agate noch so oft sagen,

00:26:42: dass sie sich einbezogen führt.

00:26:44: Es gibt sehr viele Studien,

00:26:46: die das einfach belegen.

00:26:48: Deshalb ist Gender*in einfach wichtig,

00:26:50: damit sich insbesondere Kinder

00:26:52: immer alles vorstellen können.

00:26:54: Damit sie wissen,

00:26:56: dass alles für sie eben offen steht.

00:26:58: Aber auch so bei ...

00:27:00: Man hat auch so Studien gemacht mit so Anzeigen,

00:27:02: Bewerbungsanzeigen.

00:27:04: Man hat Handwerker gesucht.

00:27:06: Darauf haben sich fast nur Männer gemeldet.

00:27:08: Wenn man sagt Handwerker*in gesucht,

00:27:10: haben sich fast genauso viele Frauen wie Männer gemeldet.

00:27:12: Ich kann jetzt die Studien nicht zitieren.

00:27:14: Aber ich habe diese Studien gesehen.

00:27:16: Man stellt sich dann auch,

00:27:18: wenn du einen Satz mit, der nicht gesendert ist,

00:27:20: hörst du die Ärzte randen zum Patienten,

00:27:22: dann hast du halt nur Männer im Kopf.

00:27:24: Genau.

00:27:26: Die Ärzte randen ...

00:27:28: Ich muss mal ein Video dazu machen auf YouTube.

00:27:30: Hat der deine Schwester auch dazu Videos gemacht?

00:27:32: Genau zu dem Thema mit diesem Beispiel

00:27:34: habe ich auch schon ein Video gemacht.

00:27:36: Man muss irgendwie ...

00:27:38: Die Leute müssen sagen, ob der Satz ...

00:27:40: Es wird ein Satz gesagt, der erste Satz.

00:27:42: Dann muss man sagen, ob der zweite Satz

00:27:44: eine logische Konsequenz

00:27:46: von dem ersten Satz ist.

00:27:48: Also ob die beiden Sätze zusammen passen.

00:27:50: Zum Beispiel die Ärzte randen in den Flur.

00:27:52: Der Boden war nass.

00:27:54: Viele Frauen rutschten aus.

00:27:56: Dann ist es irgendwie so,

00:27:58: ja, hängen die Sätze miteinander zusammen.

00:28:00: Und bei dem, wenn ...

00:28:02: In meinem Kopf war ich gerade gar nicht.

00:28:04: Genau.

00:28:06: Aber dadurch, dass Ärzte auch Ärztinnen sein können,

00:28:08: können natürlich auch die Frauen ausrutschen.

00:28:10: Oder irgendwie dann halt ...

00:28:12: Die Unternehmer machen ein Meeting.

00:28:14: Es ist warm, viele Männer tragen keinen Jackett.

00:28:16: Bei mir hat es nicht in Effekt gehabt, wie das mit ...

00:28:18: Ich habe mir die Beispiele gerade ausgedacht.

00:28:20: Ja.

00:28:22: Und noch ein Hinweis zum Gender.

00:28:24: Auch die Frauen, die die Ärzte rufen,

00:28:26: sind nicht so sehr gut.

00:28:28: Und auch noch ein Hinweis zum Gender.

00:28:30: Auch die Pause.

00:28:32: Und das Sternchen dafür.

00:28:34: Das ist übrigens dafür da, dass sich diverse Menschen ...

00:28:36: auch ...

00:28:38: dass diverse Menschen auch mit berücksichtigt werden.

00:28:40: Die halt ansonsten der Sprache

00:28:42: komplett unsichtbar bleiben.

00:28:44: Weil sie nicht meine weibliche Form haben,

00:28:46: die auf sie zutrifft.

00:28:48: Deshalb immer immer diese Pause.

00:28:50: Und dieses Sternchen oder Doppelpunkt.

00:28:52: Was auch immer ich bevorzuge, das Sternchen.

00:28:54: Dadurch, dass du so mit deiner Hand

00:28:56: aufgestützt ...

00:28:58: Wirkt das gelangen weit?

00:29:00: Ja, voll. Du klickst links auch gelangen weit.

00:29:02: Sorry.

00:29:04: Ja, stimmt. Okay, muss nicht anders.

00:29:06: So ist viel besser.

00:29:08: Ja, wenn man so spricht, dann wird die Stimme aus dem ...

00:29:10: Ja, sorry.

00:29:12: Aber das ist halt auch so ...

00:29:14: Wir haben noch andere Mikrofonstände.

00:29:16: Jetzt habe ich diesen Tisch-Mikrofon-Ständer.

00:29:18: Und ...

00:29:20: muss irgendwie auch meine Position überhaupt finden,

00:29:22: wie ich mich jetzt ...

00:29:24: also, wie ich mich hinsetze.

00:29:26: Okay. Die richtigen Mikrofonstände kommen am Mittwoch.

00:29:28: Ja.

00:29:30: Also, nächste Folge wird es dann noch mal ein bisschen ...

00:29:32: cooler, weil ich dann noch ein bisschen besser sitzen kann.

00:29:34: Und dann haben wir auch Tageslichtleuchten.

00:29:36: Aber was ich ...

00:29:38: worauf ich noch zurückkommen wollte,

00:29:40: zu dem Thema mit den Erwartungen,

00:29:42: das war nicht das Einzige, was ich erfahren habe.

00:29:44: Und zwar mache ich gerade

00:29:46: Ergotherapie.

00:29:48: Und habe dann nochmal ein Informationsbogen

00:29:50: über ADHS bekommen.

00:29:52: Und ich habe dann auch noch ein Systembogen zu ADHS

00:29:54: spannen, weil es nämlich auch so ist,

00:29:56: dass wenn Kinder sehr früh quasi das Label

00:29:58: ADHS bekommen, dass sie zum Teil

00:30:00: auch anders behandelt werden.

00:30:02: Ja.

00:30:04: Ja, genau.

00:30:06: Nicht ganz. Also, das ist halt so,

00:30:08: dass ADHS ... also, wir hatten ja ...

00:30:10: das letzte Mal darüber gesprochen,

00:30:12: dass 20 Prozent der Menschen

00:30:14: High-Reactive sind.

00:30:16: Und ADHS

00:30:18: ist nicht einfach nur eine Sache von anderer

00:30:20: Gehirnfunktionalität.

00:30:22: Weil wenn man jetzt von diesen 20 Prozent High-Reactive

00:30:24: ausgeht, könnte man wahrscheinlich

00:30:26: sagen, dass 20 Prozent der Menschen

00:30:28: eine andere Gehirnfunktion haben,

00:30:30: was halt dann Autismus oder ADHS

00:30:32: wäre.

00:30:34: Aber damit ADHS

00:30:36: draus wird aus dieser

00:30:38: Gehirnfunktionalität,

00:30:40: also, da muss nicht ADHS draus werden.

00:30:42: Und damit ADHS daraus wird

00:30:44: und dann alle Symptome,

00:30:46: Kernsymptome

00:30:48: erfüllt werden,

00:30:50: müssen nämlich noch Faktoren dazu kommen,

00:30:52: das sind einmal psychologische Faktoren,

00:30:54: dass man selbst durch eigene Misserfolg

00:30:56: dann Tätigkeiten nicht

00:30:58: macht und da halt nicht weiter kommt.

00:31:00: So, dass es eine

00:31:02: oder ein Aspekt der berücksichtigt

00:31:04: sein muss. Und der andere

00:31:06: Effekt ist der

00:31:08: Soziologische, dass

00:31:10: man

00:31:12: anders behandelt werden muss

00:31:14: mit anderen Erwartungen, mit negativen

00:31:16: Behandeln behandelt wird und dann

00:31:18: negative Erwartungen dafür

00:31:20: dazu führen, dass man sich negativ verhält.

00:31:22: Und dieser Golem-Effekt,

00:31:24: den ich beschrieben habe,

00:31:26: ist integraler Bestandteil von ADHS.

00:31:28: Dieser Golem-Effekt

00:31:30: muss gegeben sein, damit

00:31:32: ADHS draus wird. Und das fand ich krass.

00:31:34: Das fand ich

00:31:36: wirklich krass herauszufinden.

00:31:38: Ja, aber er gibt ja auch auf eine Art Sinn.

00:31:40: Also, ich werde oft auch gefragt, ja, funktioniert,

00:31:42: in Anfangszeichen funktioniert, finde ich

00:31:44: immer schlimm, wenn man das in Bezug auf

00:31:46: Menschen fragt, aber okay, funktioniert

00:31:48: bedürfnisorientierte Erziehung auch

00:31:50: bei Kindern mit ADHS

00:31:52: oder Autismus.

00:31:54: Ja, es ist so wichtig,

00:31:56: Kinder mit ADHS und Autismus bedürfnisorientiert zu begleiten,

00:31:59: weil sie eben besondere Bedürfnisse haben.

00:32:02: Und ihr müsst eure Kinder nicht mit Autismus oder ADHS belabeln.

00:32:05: Ihr könnt sie auch einfach gefühlsstark nennen oder spirited oder was auch immer.

00:32:08: Es sind einfach Kinder, die Gefühle intensiver erleben.

00:32:11: Bitte labelt diese Kinder nicht negativ.

00:32:14: Ja, wobei ich sagen muss, Autismus und ADHS

00:32:18: muss ja auch nicht zwangsläufig ...

00:32:20: Es ist ja nichts Negatives an sich.

00:32:21: Es wird ja nur stigmatisiert und wird negativ gesehen.

00:32:24: Es ist aber wichtig, dass man die Kinder dadurch nicht anders behandelt.

00:32:29: Ich denke, das ist ... - Na ja, doch.

00:32:31: Aber so wie es ihren Bedürfnissen entspricht,

00:32:33: bin ich negativ. - Genau, dem Bedürfnissen nach.

00:32:36: Und was ich noch sagen wollte, dadurch, dass nicht allein die Gehirnstruktur

00:32:39: oder die Gehirnfunktionalität eher die Struktur ist ...

00:32:43: Ich glaub, die Struktur ist auch ein bisschen anders.

00:32:45: Aber wir sprechen mal von einer unterschiedlichen Gehirnfunktionalität.

00:32:49: Dadurch, dass das nicht alleine ADHS ausmacht, zumindest bei Autismus weiß,

00:32:55: kann ich das nicht sagen.

00:32:57: Darf ich da kurz was einwerfen?

00:32:59: Ich hab dazu tatsächlich auch schon ein paar ...

00:33:01: Also, es ist ja so, dass du halt ADHS und Autismus

00:33:05: auch am Leidensdruck einfach fest machst.

00:33:07: Es gibt halt auch einfach ...

00:33:09: Es gibt sehr viele Menschen, die ADHS und Autismus haben,

00:33:12: sind traumatisiert, haben Entwicklungstraumata,

00:33:14: was eben auch durch solche negativen Zuschreibungen kommt.

00:33:18: Aber es gibt einfach auch Menschen,

00:33:19: die halt genau dass dieselbe Gehirnfunktionalität haben,

00:33:22: aber eben nicht ...

00:33:24: Ähm ...

00:33:25: Entwicklungstraumatisiert sind.

00:33:27: Und einfach Systeme und Strategien haben,

00:33:29: um auf sich selbst quasi gut einzugehen und auf sich selbst zu achten.

00:33:34: Und ...

00:33:35: Die Frage an der Stelle finde ich dann halt eher so ...

00:33:38: Es ist ja dann trotzdem ein ADHS-Gehirn.

00:33:41: Genau.

00:33:42: Ja, richtig. Es ist trotzdem diese Gehirnfunktionalität.

00:33:47: Und was du sagst, die halt Systeme haben,

00:33:49: da ist ja zum Beispiel eine Diagnose hilfreich für die Eltern,

00:33:53: dass die Systeme an die Hand geben müssen.

00:33:55: Aber dadurch, dass nicht allein die Gehirnfunktionalität,

00:33:58: sondern auch noch die beiden anderen Bestandteile gegeben sein müssen,

00:34:02: ist es tatsächlich ...

00:34:03: möglich, dass ADHS verschwindet, dass die Symptome verschwinden.

00:34:07: Die Gehirnfunktionalität bleibt gleich.

00:34:09: Das ist genetisch. So, da kann man nichts für.

00:34:12: Aber wenn die Symptome ...

00:34:13: Also, ADHS ist nach Symptomen definiert

00:34:16: und nicht nach der Gehirnfunktionalität.

00:34:18: Und es kann halt sein, dass man, wenn man richtig weiß,

00:34:22: wie man damit umgeht, dass halt die Symptome verschwinden

00:34:26: und dann halt nicht mehr die Symptome für ADHS gegeben sind.

00:34:30: Man hat noch die Gehirnfunktionalität,

00:34:33: aber man hat dann nach Definition kein ADHS mehr.

00:34:36: Ja, oder zumindest halt keine ...

00:34:38: Leidensdruck, keine Störung.

00:34:40: Genau, aber ADHS wird als ...

00:34:42: wird an Leidensdruck festgemacht, an Symptomen,

00:34:45: um Leidensdruck erzeugen.

00:34:46: Das ist die Prämisse, dass ADHS genannt wird.

00:34:49: Ich hoffe, diese Differenzierung wird klar.

00:34:52: Aber dann ist ja auch logisch, dass man einfach die Kinder,

00:34:55: wenn man sie bedürfnisorientiert, begleitet,

00:34:57: dann gibt man ihnen ja automatisch Strategien auf,

00:35:00: wenn man sich einfach auf die Person des Kindes einlässt

00:35:02: und nicht sagt, du musst das so machen wie ich das sage,

00:35:05: oder wie der Nachbar sagt, wir machen das so,

00:35:07: wie es für dich richtig ist.

00:35:09: Dann hat man automatisch dem Kind auch Strategien beigebracht.

00:35:13: Genau.

00:35:14: Ja, dass durch diese autoritäre Erziehung

00:35:17: und so das halt dann der Leidensdruck und die Symptome

00:35:20: und allein schon dieses Schulsystem,

00:35:21: wo sich alle anfassen müssen.

00:35:23: Ich würde so oft ausgelacht in der Schule,

00:35:25: was ich verstehen kann, so, wenn ein Kind einfach genau

00:35:29: sich total ... also total hebelig meldet,

00:35:33: um dann genau das zu sagen, was gerade vor 30 Sekunden gesagt wurde.

00:35:37: Also, klar wird da gelacht.

00:35:40: Aber es ist halt ...

00:35:41: Die Schule ist für neurotypische Menschen ausgelegt.

00:35:45: Und das ist ja auch ... - Nicht mal für die.

00:35:47: Wer ... ich kenne niemanden, der sagt, Schule war geil.

00:35:50: Ich kenne niemanden.

00:35:51: Also, meine Gedanken zur Schule sind eh sehr ...

00:35:54: oder zu seinem klassischen Schulsystem ist eh sehr negativ.

00:35:57: Es ist halt auch so was vom Bullshit mittlerweile.

00:36:00: Also, ich ... okay, nein.

00:36:01: Schreibt uns gerne, was jetzt alles so im Schulsystem los ist,

00:36:04: weil ich glaube, die tun da auch schon viel.

00:36:07: Aber ganz ehrlich, die meisten Kinder lernt noch mittlerweile eh über.

00:36:10: Ja, genau, eben.

00:36:12: Also, mein ... mein ...

00:36:13: mein Ding mit Schule ist, dass, wenn man davon ausgeht,

00:36:17: dass der Mensch ...

00:36:19: oder dass Kinder neugierig sind und lernen wollen

00:36:23: und nicht einfach faul sind und keinen Bock auf was haben,

00:36:26: weil das ist nicht der Fall.

00:36:27: Ich kann auch von Rudkar Brekmann,

00:36:29: ist jetzt gerade auch mein Lieblingsautor,

00:36:31: im Grunde gut, heißt das Buch "Empfehlen".

00:36:35: Da hat er das auch mit sehr, sehr vielen Beispielen

00:36:38: sehr, sehr deutlich klar gemacht.

00:36:40: Dass Menschen im Grunde gut sind, so.

00:36:43: Das ist wirklich ein grandioses Buch.

00:36:45: Also, bei dem Buch wird halt auch deutlich,

00:36:47: und ich finde, das kann man auch gut beobachten,

00:36:50: dass Kinder einfach lernen wollen, dass die Interesse haben.

00:36:53: Und dass die nicht einfach, wenn man die nicht zwingt,

00:36:56: nichts machen und nichts zur Gesellschaft beitragen.

00:36:59: Und ich finde, unter der Prämisse

00:37:01: zerfällt einfach das ganze Konzept des klassischen Schulsystems.

00:37:06: Dass du Kinder zwingst, irgendwo zu sein.

00:37:10: Und nach einem strikten Lehrplan,

00:37:12: so auch noch in 45 Minuten blöcken,

00:37:14: immer neue Themen hinzuwerfen.

00:37:17: Ich finde, dieses ganze Konzept

00:37:19: unter dem Gesichtspunkt,

00:37:21: dass Kinder automatisch lernen,

00:37:23: automatisch Interesse haben,

00:37:24: sich für Dinge begeistern,

00:37:26: zerfällt das so ein bisschen in sich.

00:37:30: Vor allem, weil ich der Meinung bin,

00:37:32: dass es, also, ich meine, ja,

00:37:34: vielleicht ist es jetzt bei mir noch mal im Extremer,

00:37:36: dass ich mich immer für einen Bereich besonders interessiere

00:37:39: und ich mich viel darüber lese und so.

00:37:41: Aber ich glaube, dass Menschen generell so funktionieren,

00:37:44: dass sie quasi einen Bereich ...

00:37:46: Oder würde mich mal interessieren,

00:37:48: vielleicht irgendwie ...

00:37:49: Das schreibt uns auch gerne mal auf Insta oder so,

00:37:52: wie ihr am liebsten lernt,

00:37:53: ob ihr euch erst mal zu einem Bereich besonders informiert.

00:37:57: Und dann, wenn ihr das Gefühl habt,

00:37:59: dass der Bereich quasi abgeschlossen ist,

00:38:01: dass da ne Nächste kommt, weil so ist es bei mir.

00:38:03: Ich sammel halt Information und Information und Information.

00:38:07: Und dann hab ich das Gefühl, okay, jetzt gibt's erst mal nichts Neues,

00:38:10: und dann kann ich mich halt 'nem neuen Thema widmen.

00:38:13: Und je nachdem, wie umfangreich das Thema ist,

00:38:15: also, dann dauert's halt auch manchmal irgendwie ...

00:38:18: Kein Anderen hab ich mich halt,

00:38:19: als ich mich aus meiner Essstörung rausgekämpft habe,

00:38:24: hab ich mich halt irgendwie drei Jahre lang

00:38:26: mit infinitiven Essen, mit Ernährungsphysiologie und so weiter

00:38:29: auseinandergesetzt.

00:38:30: Und jetzt ist es halt pädagogik, weil ich Kinder habe so.

00:38:33: Und es sind jetzt ja auch schon mehrere Jahre,

00:38:36: ich hab keine Ahnung, also ich glaube halt,

00:38:38: dass viele Menschen so lernen.

00:38:40: Also, natürlich gibt es auch so Basics,

00:38:42: die irgendwie alle können sollten,

00:38:44: zum Beispiel schreiben, lesen und zwei plus zwei rechnen.

00:38:47: Ja. - Ja.

00:38:48: Es hat auch ein bisschen sinnlos,

00:38:50: alle Fächer isoliert voneinander zu lernen,

00:38:53: weil so als Ingenieur brauche ich alle naturwissenschaftlichen Fächer.

00:38:58: Oder wenn ich das und das mache, so, es existiert,

00:39:01: diese Aufteilung in Fächer existiert in der realen Welt einfach nicht.

00:39:06: Das ist halt auch schon total weird.

00:39:08: Es wäre auch viel geiler, wenn man so mit Projekten oder so lernen würde,

00:39:12: weil auch in der Uni, wenn ich halt wirklich was gelernt habe,

00:39:15: thematisch, dann halt, weil ich nach Hausarbeit drüber geschrieben habe.

00:39:19: Ja, genau, das ist tatsächlich auch ...

00:39:21: Ja, ein Konzept, was ich ...

00:39:23: Also, ich hatte auch tatsächlich selbst mir schon gedacht gehabt,

00:39:28: dass man mit Projekten lernen müsste,

00:39:30: aber dieses Konzept gibt es, das nennt sich dann Projektschule.

00:39:34: Und es gibt halt auch sehr viele Konzepte an freien Schulen,

00:39:37: die halt auch ultra krass funktionieren.

00:39:39: Ja, klar. - Genau.

00:39:41: Und das ...

00:39:43: Ja, dahin sollte sich das mehr ...

00:39:45: Also, freie Schulen haben ja im Prinzip ...

00:39:47: Genia nach dem Menschenbild, das Kinder lernen möchten.

00:39:52: Und da gibt's halt einfach so ...

00:39:54: Ja, eher so ...

00:39:55: Ich weiß nicht, ich hab mich jetzt nicht tief damit auseinandergesetzt,

00:39:59: aber die begleiten dann eher und geben so ein bisschen ...

00:40:02: Socken die vielleicht auch aus der Reserve die Schüler*innen,

00:40:05: dass die Herausforderungen bekommen

00:40:07: und halten da so ein bisschen das Interesse und den Anspruch hoch?

00:40:11: Ja.

00:40:13: Freie Schule wäre, glaub ich, so geil für mich gewesen.

00:40:16: Die Kinder dürfen dann auch einfach, wenn sie merken,

00:40:18: euch wird hibbelig, dann gehen sie raus.

00:40:20: Sie können zum Beispiel auch draußen lernen.

00:40:23: Ich glaube, dass das auch noch mal von freie Schule

00:40:25: zu freie Schule unterschiedlich ist.

00:40:27: Ja, total. - Ich weiß nicht, ob das ein geschütztes Konzept ist.

00:40:31: Ich hab keine Ahnung, ich weiß nicht, ob es so geht.

00:40:34: Das ist übrigens kein geschütztes Konzept.

00:40:36: Nur weil Montessori draufsteht, muss nicht Montessori drin sein.

00:40:40: Bei Waldorf anders, aber bei Montessori nicht.

00:40:42: Okay, ja, muss man also wirklich sehr aufpassen.

00:40:45: Ja. - Gut, noch kleiner Schwenker zum Schulsystem.

00:40:48: Aber das ist tatsächlich ein Thema,

00:40:50: wo ich auch sehr, sehr viel sprechen könnte.

00:40:53: Das beschäftigt mich halt auch immer mehr,

00:40:55: weil je näher unsere Kinder einfach den Schulalter rücken,

00:40:59: das ist das ganze Thema.

00:41:00: Wir müssen uns informieren, ob es freie Schule gibt.

00:41:03: Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es auf eine ...

00:41:06: Das klingt so abgehoben, aber es wird auf eine Privatschule

00:41:09: hinauslaufen für unsere Kinder. - Eine freie Schule.

00:41:12: Das ist eine Privatschule. - Ja, klar.

00:41:14: Das sind alle Privaten.

00:41:16: Ja, also werde ich mich auch darum bemühen.

00:41:18: Wir haben ja noch Fragen mitgebracht.

00:41:21: Ja.

00:41:22: Hörerfrage Martin steht bei mir auf dem ...

00:41:26: Auf dem Zettel, und da steht hinter "Liebestips".

00:41:29: Würde ich sagen, dann legen Sie mal los.

00:41:32: Ja, okay, geht los.

00:41:33: Ähm, ja, die Frage ist aus der Kategorie "Mutis-Liebestips".

00:41:38: Ich selber bin Feministin, und mir ist es auch wichtig,

00:41:41: dass dies auch an meine zwei Söhne weitergetragen wird.

00:41:44: Nun habe ich regelmäßig mitbekommen,

00:41:46: wie mein Mann Dinge sagt, wie "Hör auf zu heulen,

00:41:49: du bist doch kein Mädchen".

00:41:51: Ich möchte jedoch, dass bei meinen Söhnen

00:41:53: jedes Gefühl erlaubt ist,

00:41:54: auch diese, die es weiblich in unserer Gesellschaft gelten.

00:41:58: Bei Konfrontation mit meinen Bedenken musste ich mir also anhören.

00:42:02: Ich solle doch mit meinen Feministen kack nicht nerven.

00:42:05: Und dass ich voll übertreibe.

00:42:07: Schließlich soll ich mich glücklich schätzen,

00:42:10: zumindest eine gleichberechtigte Ehe zu führen.

00:42:13: In Klammern, ich bin Hauptverdienerin,

00:42:15: also sie ist Hauptverdienerin, und er geht ein Jahr in Elternzeit.

00:42:19: Dass es ja mehr als andere Frauen haben.

00:42:21: Wir hatten also einen Riesenstreit und keine Lösung für das Problem.

00:42:25: Trotz dem Maulet ist es mich weiterhin,

00:42:27: und ich weiß nicht, wie ich das ansprechen soll,

00:42:30: ohne wieder einen Streit zu geraten.

00:42:32: Maulet.

00:42:34: Spannend.

00:42:35: Spannendes Wort.

00:42:36: Ich finde, die Frage kann man sehr gut auch in zwei Teile aufteilen.

00:42:41: Einmal der Teil, warum es wichtig ist,

00:42:43: einem Jungen nicht zu sagen, "Hör auf zu heulen,

00:42:46: du bist kein Mädchen".

00:42:47: Und dann natürlich die Gleichberechtigung in der Beziehung.

00:42:51: Möchtest du anfangen?

00:42:53: Ich verstehe nicht, warum du dich nicht streiten möchtest.

00:42:57: Ich bin Feuer und Flamme, ich wär schon losgezogen mit den Fackeln.

00:43:00: Ja, also das Ding ...

00:43:03: Ich bin wütend gerade.

00:43:04: Das hat mich auch so sauer gemacht, als ich's gelesen hab.

00:43:08: Das Ding ist, warum man Jungs nicht sagen darf, "Hör auf zu heulen,

00:43:11: du bist doch kein Mädchen".

00:43:13: Also, Männer sind aggressiver,

00:43:16: was auch mit Testosteron zusammenhängt,

00:43:18: aber aggressiver, geraten schneller,

00:43:21: in Süchte, wie zum Beispiel, alcoholmissbrauch,

00:43:24: und haben eine wesentlich höhere Suizidrate.

00:43:28: Und das liegt zu großen Teilen, würde ich behaupten,

00:43:32: daran, dass Männer in unserer Gesellschaft

00:43:35: keine gesunden emotionalen Regulationsstrategien haben.

00:43:40: Zu denen zählt ...

00:43:42: Weinen ist ja Mädchensache, Tagebuch führen,

00:43:46: nur was für Mädchen, und, und, und.

00:43:49: Das sind einfach ...

00:43:50: Dinge, die sind extrem wichtig für eine gesunde Emotionsregulation.

00:43:54: Wenn du sagst, du das nicht weinst, du bist kein Mädchen,

00:43:58: dann nimmt man das ... Männern weg.

00:44:00: Und vor allem ist Wut eine primäre, eine sekundäre Emotion.

00:44:03: Ja. - Und meistens liegt hinter Wut

00:44:06: ein anderes Gefühl wie z.B. Hilflosigkeit, Traurigkeit usw.

00:44:09: Das heißt, dass Männer so zu Wut neigen, liegt unter anderem auch daran,

00:44:13: dass sie andere Emotionen nicht spüren dürfen.

00:44:15: Genau, dass sie das verdrängen.

00:44:17: Und es ist natürlich auch viel Sozialisierung,

00:44:20: dass ... ich weiß nicht, ob wir darüber schon mal gesprochen hatten,

00:44:23: aber dass bei Jungs so Verhalten durchgehen gelassen wird,

00:44:29: eher so wilde Jungs und bla, bla, bla.

00:44:32: Ja, da gibt es ... - Und dass das noch bestärkt wird zum Teil.

00:44:36: Es gibt auch biologische ... sorry.

00:44:38: Es gibt auch biologische Unterschiede.

00:44:41: Die Geschlechter tendieren auch ein bisschen in andere Richtungen,

00:44:44: aber krass noch einen drauf durch die Sozialisierung.

00:44:47: Es gibt auch ...

00:44:48: Puh, das war zu schwach für mich nicht so.

00:44:51: Lange angeilt, danke. - Es gibt auch Studien dazu,

00:44:54: woran es liegt, dass Jungs ...

00:44:57: Es wird ja immer gesagt, Jungs werden in der Schule so benachteiligt.

00:45:01: Das Ding ist, dass Jungs sich in der Schule oft nicht benehmen können.

00:45:04: Und das liegt tatsächlich auch daran,

00:45:06: laut diesen Studien oder es gibt eine Koalition,

00:45:09: dass Eltern Jungs nicht beibringen, sich zu benehmen.

00:45:14: Ganz einfach so gesagt.

00:45:17: Tendenz würde ich auf jeden Fall sagen, ist da ...

00:45:19: Ich war auch letztens ...

00:45:21: Das ist eine persönliche Geschichte, aber da dachte ich mir so ...

00:45:24: safe liegt es daran, dass es Jungs sind.

00:45:26: Da war ich mit meinen Kindern auf dem Spielplatz,

00:45:29: mit unseren Kindern auf dem Spielplatz.

00:45:31: Und die sind noch relativ klein gewesen.

00:45:34: Also, die Kleine war noch ein Baby.

00:45:36: Der große war halt zwei, aber noch klein.

00:45:38: Dann kamen halt zwei größere Kinder, so fünf und sieben,

00:45:42: würde ich die mal schätzen.

00:45:44: Die hatten so Spritzpistolen, so ganz große,

00:45:46: mit denen man echt weit spritzen kann.

00:45:48: Und wir waren sonst niemand auf dem Spielplatz.

00:45:51: Die haben sich damit gejagt und haben aber halt ...

00:45:54: alles nass gemacht.

00:45:55: Also, auch meine Kinder, auch mich, auch die Mütter von den Kindern.

00:45:59: Und die Mutter hat so zu Hause gedacht, hey, Jungs, hör doch mal auf.

00:46:03: Und ich dachte mir so, ich raste gleich aus.

00:46:06: Die machen mich die ganze Zeit nass so.

00:46:08: Und dann haben die sich einfach so, na, es sind halt Jungs.

00:46:12: Und ich dachte, nee, es sind halt nicht Jungs.

00:46:14: Ihr seid einfach scheiße, ihr zieht eure Kinder fast so wütend.

00:46:18: Wenn ich darüber nachdenke, werde ich wieder wütend.

00:46:21: Es sind halt Jungs, nee. - Damit wird halt sehr viel entschuldigt.

00:46:24: Ja, vielleicht ...

00:46:26: gibt's durch, aufgrund von Testosteron von den Hormonen,

00:46:31: auch tatsächlich Tendenzen. - Aber nicht bei Kindern.

00:46:34: Der Hormonspiegel bei Kindern ist noch komplett leicht.

00:46:37: Das ändert sich erst in der Pubertät.

00:46:39: Genau, auch selbst, wenn es so wäre,

00:46:41: sollte man das trotzdem nicht so entschuldigen.

00:46:44: Genau, und ...

00:46:46: Waren wir zum zweiten Teil der Frage?

00:46:48: Ich finde, der zweite, ich glaube, warum Kinder weinen

00:46:51: oder Jungs auch weinen sollten,

00:46:53: hat sie ja eigentlich versucht, ihrem Mann zu erklären.

00:46:56: Deshalb glaube ich, das Kern des Problems ist nicht,

00:46:59: dass ... - Ja, genau.

00:47:00: Das wäre jetzt allgemein so, um es mal zu vermitteln.

00:47:03: Das Kernproblem ist, dass sie immer ein Arschloch ist.

00:47:06: Ja. - Also, ey, das ...

00:47:08: Jetzt muss ich mich mal richtig aufregen. - Danke.

00:47:10: Was ist denn das, wenn gesagt wird, sei froh,

00:47:13: also hör auf mit den Feministen, krass Disrespect,

00:47:16: so spricht man nicht mit seiner Frau.

00:47:19: Und dann zu sagen, sei doch froh,

00:47:21: dass du zumindest eine Gleichberechtigung hast,

00:47:23: ja, genau, und da merkt man das schon,

00:47:25: das ist doch absolut gönnerhaft, was er da sagt.

00:47:28: Sei doch froh, dass ich mich als Mann ...

00:47:30: Dazu herrapplasse. - Genau, der über dir steht.

00:47:34: Dazu herrapplasse ...

00:47:36: Ähm, dass ich ja auch ...

00:47:38: Ich mach ja Elternzeit so, ich lass mich dazu herrapp als Mann.

00:47:42: Ich steh immer noch über dir so, sei froh, dass ich dir was ...

00:47:45: Dass ich dir das erlaube. - Ja.

00:47:47: Sei froh, dass ich dir das erlaube.

00:47:49: Und dann halt zu sagen, Alter, das ist so,

00:47:51: sei froh, dass du zumindest ...

00:47:53: Also, wenn man sagt, sei froh, dass wir gleichberechtigt sind,

00:47:57: ist es auf jeden Fall nicht gleichberechtigt.

00:47:59: Und das ist so ein krasser ...

00:48:01: So ein Move einfach, ey, ich könnte ausrasten.

00:48:06: Wie kann man so respektlos sein? - Ja.

00:48:08: Und hör auf mit deinem Feministen-Kack.

00:48:11: Ganz ehrlich, Pistole auf die Brust.

00:48:13: Ich sag's dir, ohne den bist du besser dran.

00:48:15: Entweder du sagst dir, du kniesst dich jetzt zu 100 Prozent rein.

00:48:20: Ja. - Und checkst mal deine Privilegien.

00:48:22: Fass dich jetzt bitte auch mal mit deinem Kackfeminismus.

00:48:25: Oder ich gehe jetzt, tschüss.

00:48:27: Das Ding ist mir, das ist ja auch nicht die einzige ...

00:48:30: Frau und Mutter, die mir schreibt,

00:48:32: dass sie versucht, mit ihrem Partner zu sprechen,

00:48:37: und dass aber komplett abgeblockt wird.

00:48:39: Hör auf mit dem Kack, ich will davon nichts hören.

00:48:42: Wenn ihr an dem Punkt seid, ich will nichts von dem Kack hören,

00:48:45: was willst du noch machen?

00:48:47: Da sind wirklich keine Möglichkeiten mehr.

00:48:49: Entweder du lebst damit mit diesen Machtgefälle,

00:48:52: dass dein Partner dich nicht respektiert,

00:48:55: und dass sich nichts verändert

00:48:57: und halt auch deine Söhne so aufwachsen.

00:49:00: Die werden ihn als Vorbild haben, ne?

00:49:02: Und 100 Prozent sicher sein,

00:49:04: dass die auch solche Allure an den Tag legen werden.

00:49:07: Entweder du lebst damit, was wirklich keine gute Option ist,

00:49:10: oder Pistole auf die Brust und dann Trennung.

00:49:13: Weil was bleibt noch übrig?

00:49:15: Wenn man nicht mit dem Partner sprechen kann,

00:49:18: wenn das so abgeblockt wird, hör auf mit deinem Scheiß,

00:49:21: dann ist es am Ende, dann sind doch die Möglichkeiten ausgeschätzt.

00:49:24: Du bist nicht mal finanziell abhängig, das ist sehr ultrageil.

00:49:28: Dass du Hauptverdienerin bist, dass du finanziell unabhängig.

00:49:31: Wenn ihr euch trennt, dann hast du 50 Prozent der Zeit keine Kinder.

00:49:35: Wie geil ist das denn?

00:49:36: Und außerdem hast du dein riesiges Kind,

00:49:39: was stinkende Haufen macht, auch los.

00:49:41: (Lachen)

00:49:43: Ja, wobei ich nicht weiß,

00:49:45: wie sehr er sich in der Erziehung engagiert so,

00:49:48: wie das aufgeteilt ist.

00:49:49: Da steht er nicht drin. - Aber wenn er in alter Zeit geht.

00:49:53: Aber ja, das geht auf jeden Fall gar nicht.

00:49:55: Ich kann dir empfehlen, das Buch "Das Ende der Ehe" zu lesen,

00:49:59: von Emilia Hork.

00:50:00: Da werden ganz viele neue Perspektiven aufgeworfen.

00:50:02: Warum ist manchen Frauen so schwerfältig zu trennen?

00:50:05: Weil ihnen von klein auf vorgegaukelt wird,

00:50:08: dass die Ehe das ist, was sie vervollständig

00:50:11: und zu einem richtigen Menschen macht und so weiter.

00:50:14: Spoiler bist du auch ohne Mann, tatsächlich.

00:50:18: Bist du auch wertvoll ohne Mann.

00:50:20: Nee, jetzt mal im Ernst, ich würde ihm wirklich sagen, okay,

00:50:23: das war so ...

00:50:25: Dich mir nicht bieten lassen. - Nee, das lass ich mir nicht bieten.

00:50:29: Du hast mich so diskriminiert, du hast mich damit so verletzt,

00:50:33: und das geht einfach nicht.

00:50:34: Und ich sag's dir, ich bekomme jeden Tag so viele Nachrichten,

00:50:38: weil Leute, die wirklich schreiben, ich hab mich genau wegen diesen

00:50:41: Gründen getrennt und mir geht es damit 1.000-mal besser.

00:50:45: Und das ist einfach ...

00:50:46: Lass dich nicht so behandeln.

00:50:48: Also, wirklich, das ist einfach nicht okay.

00:50:50: Und solange sich Frauen ...

00:50:52: Guck mal, wir haben auf dem Papier diese Gleichberechtigung.

00:50:55: Gesetzlich gesehen sind Frauen irgendwie auf 'ner Art gleichberechtigt.

00:50:59: Findet halt jetzt innerhalb der vier Wände statt.

00:51:02: Und solange Frauen sich das bieten lassen und nicht darüber sprechen.

00:51:06: Ähm ... und dann nicht checken, dass es sich nicht um ein Einzelproblem

00:51:10: handelt und nicht checken, dass es nicht ihr Mann ist, der halt so ist,

00:51:14: sondern dass so viele Männer so sind, wird das nicht ändern.

00:51:18: Da hintersteckt ja einfach nur das Machtgefälle.

00:51:20: Und wenn du ihm sagst, okay, ich trenn mich von dir,

00:51:23: wenn du dich so verhältst, dann hast du die Macht halt auch wieder.

00:51:27: Ja. - Also, muss man auch ganz klar so sagen.

00:51:30: Also, du brauchst ihn nicht.

00:51:32: Lass dich nicht von ihm so verhandeln,

00:51:35: als ob du so behandeln, als ob er ...

00:51:38: Als ob du von ihm abhängig wärst, bist du nicht.

00:51:41: Bist du der Fakt, wenn ich ... - Ja, genau.

00:51:43: Okay, jetzt kann man gerne zu deiner Frage kommen.

00:51:46: Aber das ist dann auch wieder so negativ, ne?

00:51:49: Also, müssen wir jetzt irgendwas Positives sagen?

00:51:52: Nein, ich hab da die Schnauze voll.

00:51:55: Also, was heißt was Positives sagen?

00:51:57: Man kann versuchen, das zu regeln,

00:51:59: aber wenn der Partner einfach nicht bereit ist, zuzuhören.

00:52:02: Kannst du also ...

00:52:04: Das Positive wär jetzt zu sagen, Pistole auf die Brust setzen,

00:52:07: vielleicht ändert er sich noch.

00:52:09: Vor allem, ich verstehe halt auch einfach nicht,

00:52:12: wie man ... dann sagen so viele dann so, ja, aber ich liebe ihn halt.

00:52:15: Aber du wirst von ihm ja nicht geliebt.

00:52:18: Wenn ich meinen Partner liebe, höre ich ihn zu,

00:52:20: und möchte doch, dass es ihm gut geht.

00:52:22: Ja, eben, kann ich nicht nachvollziehen.

00:52:24: Selbst wenn du ihn liebst, er liebt dich nicht,

00:52:27: und du bist eine Liebe, das ist Ausbeute.

00:52:29: Und das tut vielleicht weh, das zu checken,

00:52:31: aber du willst doch dann mit jemandem zusammen sein,

00:52:34: der dich so behandelt, wie du es verdienst.

00:52:37: Der dich zumindest respektiert, irgendwie.

00:52:39: Ja. - Ja.

00:52:41: Okay.

00:52:42: Hallo, Johanna, bin ein Riesenfan von dir.

00:52:44: Das ist cool, aber ich heiße Mali's und nicht Johanna.

00:52:47: (Lachen)

00:52:48: Ich nehm's dir aber nicht übel.

00:52:50: Ich bin seit fünf Jahren Witwe, mein Mann hat sich das Leben genommen.

00:52:54: Da war meine Tochter drei und mein Sohn elf Monate.

00:52:57: Ich bin sehr oft überfordert mit Kinder, Haushalt, Arbeit,

00:53:00: ihn gerecht zu werden und habe oft viel zu viel Temperament.

00:53:03: Ich klammer meine Kinder auch.

00:53:05: Kannst du mir einen Tipp geben, wie ich lerne, mehr Ruhe zu bewahren?

00:53:09: Deine Videos, Podcasts, alles ist super,

00:53:11: aber ich schaffe es nicht, es umzusetzen.

00:53:13: Ich bin oft so getriggert, wenn sie mich nerven.

00:53:16: Es macht mich oft so traurig, ich fühle mich schlecht,

00:53:19: weine dann viel, weil ich die beste Mama sein will für meine Kinder.

00:53:23: Und täglich scheitere ich daran.

00:53:25: Ich gebe mein Bestes, aber ich kann so schnell von 0 auf 100 sein.

00:53:28: Ich will das nicht, ich möchte mehr Geduld,

00:53:31: ich möchte vor allem immer mehr und komme einfach oft nicht weiter.

00:53:34: Meine Kinder sind das Wichtigste.

00:53:38: Es gibt nichts, was in meinem Leben mehr Priorität hat.

00:53:40: Ich liebe sie, auch wenn sie mich oft in den Wahnsinn treiben.

00:53:43: Aber ich bin müde, ausgelaut, will manchmal Ruhe, die ich nicht habe.

00:53:47: Aber ich will jede Minute auskosten.

00:53:49: Genießen realisieren, was für ein Glück ich habe,

00:53:51: zwei so wundervolle Menschen meine Kinder nennen zu dürfen.

00:53:55: Vielleicht kannst du mir sagen, wie es mir aneignen kann,

00:53:57: gelassener zu werden.

00:53:59: Ruhig zu bleiben, meine Kinder mehr durch ihre wunderschönen

00:54:02: Kinderaugen zu sehen und nicht stressen zu lassen vom Alltag.

00:54:05: Von all den Nürden, die uns jeden Tag im Weg stehen.

00:54:08: Mhm.

00:54:09: Ja. - Ja.

00:54:10: Also, kann ich total gut nachvollziehen, einfach.

00:54:13: Und ...

00:54:15: Es ist ein schmaler Grad zwischen Bräuen, was man gemacht hat

00:54:21: und sich fertig machen.

00:54:23: Also, wenn man sich falsch verhalten hat, ist es wichtig,

00:54:26: dass man das bereut und sich schlecht fühlt auch.

00:54:28: Und sich dann entschuldigt bei den Kindern.

00:54:31: Aber ...

00:54:32: sich total fertig machen und zu sagen,

00:54:35: ich bin halt was total scheiße, macht es nicht besser.

00:54:38: Also, das frisst wieder Energie.

00:54:41: Und das gibt ein negatives Mindset irgendwie,

00:54:45: das dann absolut nicht hilfreich ist.

00:54:47: So, schon mal als erster Tipp.

00:54:50: Und ...

00:54:51: Ja, also, was halt hilft, könnte Therapie sein.

00:54:56: So, dass das geht halt ... - Das ist doch viel.

00:54:59: Immer, genau, das muss man einfach dazu sagen,

00:55:01: man kommt da nicht unbedingt so leicht dran.

00:55:04: Aber es wäre auf jeden Fall, sich irgendwie

00:55:07: um Verhältnisterapie zu bemühen,

00:55:10: wär's auf jeden Fall wert.

00:55:11: So, das könnte man auf jeden Fall versuchen.

00:55:14: Und ich glaub, Marlis hat auch noch ganz viele weitere Tipps.

00:55:17: Na ja, ähm ...

00:55:19: Das Ding ist einfach, es klingt für mich so,

00:55:21: als ob sie jetzt nicht gerade eine große Schnitte

00:55:24: von dem Privilegienkuchen abbekommen hat.

00:55:26: Und ... - Mhm.

00:55:27: ... alle Strategien, die sehr gängig sind,

00:55:30: sind einfach oft mit Privilegien verbunden.

00:55:33: Ich hab jetzt gerade das Buch "Erziehen ohne Schimpfen"

00:55:36: von Nicola Schmidt heißt die, glaub ich, oder so.

00:55:39: Nicola ... keine Ahnung, wie heißt ...

00:55:41: Wir werden's verlinken.

00:55:42: Ich glaub, Nicola Schmidt hattest du ...

00:55:44: Keiner Ahnung. - Ich hab es an anderer Stelle mal gesagt.

00:55:48: Ähm, und ...

00:55:50: Ja, das ist an sich ein ganz interessantes Buch,

00:55:53: zumindest was halt so die Randfakten angeht.

00:55:55: Aber wenn's dann darum geht, wie sie dann die Strategien aufzählt,

00:55:59: wie man dann am besten ...

00:56:01: ähm ...

00:56:02: ja, mit Stress umgehen kann und Stresszonen beseitigen kann,

00:56:05: und so merkt man einfach, sie ist halt eine privilegierte weiße Frau.

00:56:09: So.

00:56:10: Und ihr fehlt dann der Blick auf Menschen,

00:56:13: die diese Privilegien nicht haben, weil ...

00:56:15: Ja klar, kannst du dir ein Baby ...

00:56:17: Wenn du gestresst bist und nicht alles allein schaffst,

00:56:20: dann hol dir halt ein Babysitter oder ne Haushaltshilfe.

00:56:23: Oder ... ja, also das ... ja, cool.

00:56:25: Ja, okay, sehr krass privilegierte Sachen.

00:56:28: Natürlich kann man sich das holen, wenn man sich das leisten kann.

00:56:32: Und deshalb ... ja, ganz ehrlich ...

00:56:34: ähm, ist mein Rat an der Stelle dann auch manchmal ...

00:56:37: nimm's nicht so eng.

00:56:39: Ähm, wenn dein Kind 20 Minuten länger fernsehen möchte

00:56:43: und du dafür aber 20 Minuten Ruhe hast,

00:56:46: ja, da mach es, ist okay.

00:56:48: Natürlich sollst du dein Kind nicht vom Fernseher parken,

00:56:51: aber ... also ...

00:56:53: Was ist jetzt schlimmer, vom Fernseherparken,

00:56:55: ne beide oder halt ... oder halt anschreien und ...

00:56:58: Um durchzuatmen einfach, genau. - Genau.

00:57:00: Und ähm ...

00:57:02: machst dir so leicht wie möglich, Choose Your Battles.

00:57:05: Unsere Tochter ist heute Morgen mit Sandalen rausgegangen,

00:57:08: es waren sieben Grad scheiß drauf.

00:57:10: Pack die anderen Schuhe ein, geh mit Sandalen raus.

00:57:13: Und dann kommt ... - Genau.

00:57:15: Sie wollte auch keinen Unterhermd anziehen, okay,

00:57:18: haben wir auch eingepackt, so ist egal.

00:57:20: Überlegt dir, was wirklich wichtig ist.

00:57:22: Ähm ... ja.

00:57:24: Und dann auch ... also, die eigenen Ansprüche,

00:57:27: Zurückschrauben in Sachen ...

00:57:29: "Must dein Kind jetzt irgendwie das krasseste ...

00:57:36: weiß ich nicht, Löwendingsbasteln?"

00:57:39: Oder "Reicht's doch einfach ein Malbuch auszumalen?"

00:57:42: Oder ... also, so ...

00:57:44: Ja, es ist wichtig, die Kinder zu fördern und so weiter.

00:57:47: Aber versuch einfach da so ein bisschen runter.

00:57:50: Ich hab übrigens auch ein Video auf YouTube,

00:57:52: ich mach heute so viel Eigenwirkung,

00:57:54: das heißt, fünf Hex im Alltag mit Kleinkindern.

00:57:57: Ich glaube, da findet man auch noch mal so ein bisschen was.

00:58:01: Also, machst dir wirklich so einfach, wie möglich,

00:58:03: was das alles angeht, es ist okay, wenn du sagst,

00:58:06: wir machen nicht jeden Tag einen Ausflug.

00:58:09: Es ist okay, wenn du sagst, wir machen nicht jedes Wochenende einen Ausflug.

00:58:13: Keine Ahnung, dass du dich jetzt hinlegst und schläfst anstatt,

00:58:17: die Küche aufzuräumen.

00:58:19: Es ist okay, wenn es mal ...

00:58:22: weiß ich nicht ...

00:58:24: drei Tage hintereinander Nudeln mit Tomatensauce gibt,

00:58:28: weil du keine Energie hast, irgendwie ...

00:58:30: irgendwas Lamaragu zu kochen oder so.

00:58:32: Ja.

00:58:33: Ja, auf jeden Fall, ja.

00:58:37: Sei dir bewusst, dass Menschen, die ...

00:58:40: wir sind krass privilegiert.

00:58:42: Also, ich hab einen Therapieplatz.

00:58:44: Martin hat einen Therapieplatz.

00:58:46: Wir haben Oma und Opa, die uns gerne unterstützen.

00:58:48: Die zwar nicht in der Nähe wohnen,

00:58:51: aber die uns trotzdem gerne unterstützen.

00:58:53: Wir sind finanziell gut abgesichert, wir haben eine Haushaltshilfe.

00:58:57: Wir haben keine Geldsorge, was zum Beispiel Essen und so was angeht.

00:59:01: Wir sind privilegiert, vergleich dich nicht mit uns.

00:59:04: Versuch herauszufinden, was deine Bedürfnisse im Alltag sind.

00:59:07: Und ...

00:59:08: wie du die erfüllen kannst mit den Ressourcen, die du hast.

00:59:11: Ja. - Und ...

00:59:12: wir sehen dich.

00:59:15: Und wenn wir könnten,

00:59:17: würden wir dir gerne Ressourcen an die Seite stellen.

00:59:20: Ja. Ja, was ich halt auch noch abseits von ...

00:59:23: von dem Punkt ...

00:59:24: für mich hilfreich finde.

00:59:27: Also, ob es Therapie ist oder nicht, aber ...

00:59:30: es ist halt total ...

00:59:31: sinnvoll zu identifizieren.

00:59:34: Was dann so die Auslöser sind für ...

00:59:38: für Temperamentausbrüche, sag ich mal.

00:59:41: Ähm, ob's da ... - Das ist ein schönes Wort.

00:59:44: Ob's da bestimmte Situationen gibt.

00:59:46: Und wenn man diese Situationen kennt, also ich hab jetzt ...

00:59:50: das Mantra loslassen,

00:59:52: dann ist loslassen statt einfach irgendwie verbissen,

00:59:55: weiter zu versuchen, das Kind zu beeinflussen oder was auch immer.

00:59:59: Bei dir das jetzt auslöst.

01:00:00: Das kann dann extrem helfen.

01:00:03: Also, das versuchen zu identifizieren.

01:00:05: Das ist im Prinzip auch genau das, was du in der Verhaltenstherapie ...

01:00:08: machen würdest.

01:00:10: So versuchen, Glaubenssätze aufzulegen ...

01:00:14: erst mal und die zu hinterfragen.

01:00:16: Ähm, irgendwie genau Situationen herausfinden.

01:00:19: Und Strategien vielleicht für die Situationen ausdenken.

01:00:22: Und was ich halt noch wichtig ...

01:00:25: oder was ich auch sehr hilfreich finde, ist irgendwie ...

01:00:28: ähm, ja, sich mit Perspektivwechsel ...

01:00:31: für die Kinder ...

01:00:33: ähm, zu befassen.

01:00:34: Also halt, meine Situation,

01:00:36: die Perspektive von den Kindern versuchen einzunehmen.

01:00:39: Natürlich braucht das auch alles Kapazitäten, keine Frage.

01:00:42: Aber das hilft schon mal in den Situationen,

01:00:45: in denen es halt dann total stressig wird,

01:00:47: dass die Empathie total abgeschaltet.

01:00:49: Und sobald man schafft, diese Empathie wiederherzustellen,

01:00:53: verpufft das alles, weil man dann ...

01:00:55: ähm, genau ...

01:00:57: Darf ich das näher erklären? - Ja, gern.

01:00:59: Ähm, also wenn du ...

01:01:01: wenn dein Körper Stresshormone ausschüttet,

01:01:04: dann kommst du in den Fight-of-Flight-Boot.

01:01:07: Da ist deine Impulskontrolle ausgeschaltet,

01:01:09: weil es wär früher ganz schön schlecht gewesen,

01:01:12: wenn ein Löwe auf dich zurennt und du erst überlegst,

01:01:15: äh, was mach ich denn jetzt? - Das könnte ja nicht sein.

01:01:18: Genau, sondern du rennst.

01:01:20: Das ist dein Impuls.

01:01:21: Und die Impulskontrolle wird abgeschaltet.

01:01:23: Aber du kannst die durch körperliche Reize auch wieder anschalten.

01:01:27: Zum Beispiel, wenn du merkst, du wirst richtig wütend,

01:01:30: dann börpier oder so.

01:01:32: Also, es hilft wirklich, weil du dann ...

01:01:34: also, deine ... ähm ...

01:01:36: ja, weil deine Impulskontrolle dann wieder angeschaltet wird

01:01:39: und Stress eben abgebaut wird.

01:01:41: Deshalb hilft es halt auch, auf den Boden zu stampfen

01:01:43: oder irgendwie zu machen oder laut zu klatschen oder so.

01:01:46: Du kannst einfach ...

01:01:48: versuch dir einfach einen neuen Impuls anzueignen,

01:01:50: wenn du wut spürst, dann mach ein Börpier.

01:01:53: Deine Kinder werden vielleicht dann sogar lachen

01:01:55: und aufhören mit dem, was sie gerade tun, weil sie irritiert sind.

01:01:59: Und übrigens deshalb reiben sich ja auch Leute, die stören

01:02:02: oder machen so Knibbeln, Orleppchen oder so.

01:02:04: Das ist einfach eigentlich eine ...

01:02:06: bei vielen unbewusste Strategie,

01:02:08: die Körperwahrnehmung wieder einzuschalten.

01:02:11: Weil sobald die Körperwahrnehmung wieder da ist,

01:02:13: geht dieser Flight-of-Fight-Modus runter.

01:02:15: Flight-of-Fight.

01:02:17: Flight-of-Fight.

01:02:18: Flight-of-Fight.

01:02:19: (Lachen)

01:02:20: Genau, ja.

01:02:21: Also, ja, mach dich nicht fertig.

01:02:24: Versuch einfach immer das Beste zu machen.

01:02:27: Und mehr können wir jetzt älterlich machen,

01:02:30: als unser Bestes gehen.

01:02:31: Nee, aber eben nicht, versuch nicht immer das Beste zu machen,

01:02:34: sondern gut genug reicht. - Ja, genau.

01:02:37: Gut genug reicht und alles ist besser als schreien.

01:02:39: Du kannst deinen Kindern sagen, ich brauche jetzt Pause,

01:02:42: hier ist die Fernbedienung, ich gehe jetzt in den anderen Raum

01:02:46: und lege mich hin und mach meine Augen zu.

01:02:48: Das ist ja aber auch trotzdem genau das Beste geben.

01:02:51: Das ist ja dann das Beste.

01:02:52: Und danach könnt ihr immer noch rausgehen und Pilze sammeln?

01:02:55: Ja, Pilze sammeln. - Ja.

01:02:57: Wir wünschen euch auf jeden Fall ein fröhliches Pilzepflücken,

01:03:00: weil jetzt ... - Sammeln.

01:03:02: (Lachen)

01:03:03: So ein Blümchen.

01:03:05: Pilze sammelt man natürlich.

01:03:07: Nur wenn ihr euch auskennt, bitte, muss man vielleicht dazu sagen.

01:03:11: Also, ich glaub, unsere Hörer*innen sind extrem ...

01:03:14: Ich halte extrem viel von denen.

01:03:16: Aber ich habe immer Angst, dass ...

01:03:18: Ich denke immer, vielleicht muss man das dazu sagen.

01:03:21: Na ja, ihr könnt auch Pilze sammeln, die ja nicht essen.

01:03:24: Auf jeden Fall viel Spaß mit euren Pilzen.

01:03:27: Und wir hören uns am Mutti-Mittwoch wieder.

01:03:29: Ja. - Tschüss.

01:03:31: Tschüssi.

01:03:32: (Lässige Musik)

01:03:37: (Lässige Musik)

01:03:52: [Schwingt der Stimme mit 2 Spiele]

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