Männer lieben Männer

00:00:00: Ich kann dir noch was erzählen.

00:00:02: Ich glaub, da will ich auf Spotify eine Podcast drauf eingehen.

00:00:05: Machen wir jetzt direkt los, dass wir ...

00:00:07: Das Intro, das hab ich schon reingemacht, das läuft mit rein.

00:00:11: Können wir jetzt immer im Intro reinsprechen,

00:00:13: von Anfang an, wie du das gemacht hast.

00:00:15: Wenn man nicht warten muss, du fängst direkt anzusprechen.

00:00:19: Ich find, das war ein guter Einstieg für unsere neuste Podcastfolie.

00:00:22: Wir könnten da einfach so direkt mit anfangen.

00:00:25: Lass uns mal lassen, nicht immer alles rausschneiden.

00:00:28: Das ist auch gut eingepäelt, oder? - Klingt alles gut.

00:00:30: Das war unser Test, aber wir haben beschlossen, es bleibt mit drin.

00:00:34: Deshalb ... ja, guten Morgen. - Guten Morgen.

00:00:37: Willkommen zum Mutti-Mitmar.

00:00:39: Ja.

00:00:40: Ihr findet es bestimmt auch cool, wenn Martin rein spricht.

00:00:43: Wer braucht Entroß? - Jemand.

00:00:45: Ach so, ich werd mich schon mal dem Vorfeld dafür entschuldigen,

00:00:48: dass ich dich heute zahlreich unterbrechen werde.

00:00:51: Ich weiß es.

00:00:52: Ich arbeite dran.

00:00:53: Ich möchte das ändern.

00:00:54: Man muss ja auch mit seinen Worten, wenn man sagt,

00:00:57: dass ich etwas zu ändern, dann muss man es nie ändern.

00:01:00: Man kann ja immer im Versuch bleiben.

00:01:02: Deshalb sage ich, ich ändere es.

00:01:04: Nur das Problem ist, dass ich weiß,

00:01:06: dass es mir krass schwer fällt und ich das ...

00:01:08: ich ändere es, nur ich weiß jetzt schon,

00:01:11: dass ich es nicht immer schaffen werde.

00:01:13: Das ist wahrscheinlich schon der nächste Fehler,

00:01:15: dass ich davon ausgehe, es nicht immer zu schaffen.

00:01:18: Das entschuldigt mich auch schon wieder.

00:01:20: Ich werde dich heute nicht unterbrechen.

00:01:22: Super. Jetzt sind wir so schnell eingestiegen,

00:01:25: ich hab nicht mal meine Kaffeetasse hier abgestellt.

00:01:28: Wir haben noch nicht mal die Kamera angemacht.

00:01:31: Wir haben nicht mal die Kamera angemacht.

00:01:33: Du musst jetzt leider doch noch mal starten. - Scheiße.

00:01:36: Manu.

00:01:37: So, jetzt ist die Kamera auch an.

00:01:40: Hallo YouTube.

00:01:41: Highlight der Woche.

00:01:42: Mein Highlight der Woche. Dein Highlight der Woche.

00:01:45: Wer möchte zu starten?

00:01:46: Ähm ...

00:01:47: Ich kann starten. Ja, ich kann halt wegen starten.

00:01:52: Eigentlich mein ... ja, paradoxerweise ...

00:01:55: (Sie rülpst.)

00:01:56: Mein Highlight der Woche war, ähm ...

00:01:59: Das ist mir ...

00:02:00: Ich weiß gar nicht mehr, welchen Tag vorgestern, glaub ich.

00:02:04: Vorgestern ging's mir nicht so gut,

00:02:06: irgendwie war ich voll ...

00:02:08: down und war einfach so ...

00:02:09: Mir ging's einfach schlecht.

00:02:11: Keine Ahnung, was los war, aber es war einfach so.

00:02:14: Und ...

00:02:16: Mein Highlight der Woche war es einfach,

00:02:18: dass ich's doch echt relativ flink geschafft hab,

00:02:21: dass es mir besser ging.

00:02:22: Und das ist für mich der Übungsverfolg,

00:02:24: dass ich geschafft hab, irgendwie zu erkennen,

00:02:27: was mir gut tun würde.

00:02:29: Und das einfach gemacht hab.

00:02:30: Man, es hat mir das dann möglich,

00:02:32: das war ganz toll für dir, vielen Dank.

00:02:35: Äh, oder dich jetzt halt natürlich nicht geklappt.

00:02:37: Aber ich hab's auf die Reihe bekommen, für mich zu sorgen.

00:02:40: Und dann ging's mir auch ...

00:02:42: schon ...

00:02:43: dann nachmittags ging's mir dann auch wieder besser.

00:02:47: Da ging's mir dann gleich richtig gut.

00:02:49: Und das ist halt ...

00:02:50: ähm ...

00:02:51: Ja, für mich auf jeden Fall eine Sache,

00:02:54: die ich grade auch lerne.

00:02:56: Ähm ...

00:02:57: Genau, und ich kann ja mal ...

00:02:59: bisschen erzählen, wie ich das geschafft hab.

00:03:01: Also, es war wirklich, dass ich einfach überlegt hab,

00:03:04: was mir gut tun würde und das gemacht hab.

00:03:07: Und mir einfach so die ...

00:03:08: das eingeräumt habe, einfach ...

00:03:10: mal nach meinen Bedürfnissen zu gehen.

00:03:13: Und ...

00:03:14: genau, das war richtig gut.

00:03:17: (Sie lacht.)

00:03:18: Das hab ich doch gar nicht so viel dazu erzählt.

00:03:21: Ich fand es total schön.

00:03:22: Ich freu mich, ich muss jetzt nur kurz was anderes anmerken.

00:03:25: Ähm ...

00:03:26: Wenn ich dich nicht ...

00:03:28: Also, wenn ich dich nicht unterbreche ...

00:03:30: dich nicht unterbreche, das tut mir körperlich weh,

00:03:33: ich weiß, ich darf dich nicht unterbrechen.

00:03:35: Mein Herz fängt an zu rasen, während ich dir zuhöre.

00:03:38: Oder andere Reaktionen.

00:03:39: Ich blur-blur-blurre einfach alles aus.

00:03:42: Und bin so in meinem Delirium und hör dir nicht zu.

00:03:45: Also, ich muss sagen, ich ...

00:03:46: ganz oft unterbricht du mich halt auch total passend,

00:03:49: wenn du merkst, dass ich mich im Kreis drehe und nichts mehr kommt.

00:03:53: Das ist für mich manchmal einfach die Rettung.

00:03:56: Da bin ich froh, dass du mich unterbrechst,

00:03:58: weil ich weiß, dass ich das gleich wiederhole,

00:04:01: was ich schon gesagt habe.

00:04:02: Jetzt hätte ich dich unterbrochen, an dem Punkt.

00:04:05: Genau, und jetzt hab ich mich wiederholt.

00:04:07: Okay, wir machen das einfach so.

00:04:09: Du bist ganz natürlich und du unterbricht mich,

00:04:12: weil ich hab damit gar kein Problem.

00:04:14: Aber die Leute hassen mich alle.

00:04:16: Aber wir sagen jetzt mal ganz ...

00:04:18: Da hab ich dich schon wieder die ganze Zeit unterbrochen.

00:04:21: Das ist für mich gar kein Problem.

00:04:23: Wenn du mich nicht unterbricht, bin ich hilflos.

00:04:25: Also, Leute, lasst bitte Marlis mich unterbrechen.

00:04:28: Ich laufe ihr voll auf, wenn sie das nicht tut.

00:04:31: Ich treu mich im Kreis.

00:04:32: Ich glaub, dass ich dir nicht zuhören kann,

00:04:34: wenn ich dir nicht unterbreche.

00:04:36: Und der Podcast wird total schlecht,

00:04:38: wenn Marlis mich nicht unterbricht.

00:04:40: Bitte hatet sie nicht dafür. Es funktioniert sehr gut für uns.

00:04:44: Und der Podcast wird besser.

00:04:46: Und sagt ihr zu mir, du hast mich unterbrochen.

00:04:48: Und dann ist es auch okay.

00:04:50: Wisst ihr, was ich meine?

00:04:51: Wenn es gerade eine unpassende Stelle für Martin ist,

00:04:54: dann weißt er mich schon darauf hin.

00:04:56: Er ist nicht das arme Öpföchern von meinem Wortschwall.

00:04:59: Ja, und ich unterbreche auch gern.

00:05:01: Aber es fällt den Leuten nicht auf.

00:05:03: Manchmal sprechen wir auch gleichzeitig. - Sehr oft.

00:05:06: Okay, aber ... - Was ist dein Highlight der Woche?

00:05:09: Nein, ich möchte noch jemand einspringen.

00:05:12: Ach so, ja.

00:05:13: Und zwar hab ich ...

00:05:15: hab ich erst überlegt, ob das auch mein Highlight der Woche war.

00:05:18: Weil ich war so stolz auf dich.

00:05:20: Ihr müsst wissen, dass Martin einfach ...

00:05:23: ihm fällt das so schwer, für sich selbst da zu sein.

00:05:26: Also, gefühlt ist dieser Mann immer nur für alle anderen da.

00:05:30: Also, irgendwie schaff ...

00:05:32: Also, irgendwie ist das ganz komisch.

00:05:34: Weil du bist ja auch, dass du zum Beispiel deine Hobbys hast

00:05:38: oder manchmal halt viel in deinem Kopf nur an Sachen denkst,

00:05:41: die dich interessieren und so was.

00:05:43: Aber das ist ein anderes Thema.

00:05:45: Sondern wenn du halt dann dir was vorn himmst

00:05:48: und zum Beispiel jetzt klar ist, heute Vormittag

00:05:51: bist du jetzt mit den Kindern unterwegs oder so was,

00:05:53: dann fällt dir das total schwer.

00:05:55: Ähm ...

00:05:57: Trotzdem deine Bedürfnisse noch zu erkennen sind.

00:05:59: Du hast so ... also, das ist meine Beobachtung.

00:06:02: Du bist dann immer so, ja, ich muss allen anderen recht machen.

00:06:05: Und ich darf auf keinen Fall auch Martin fragen,

00:06:08: ob sie kurz hilft oder so, weil das wär ja vielleicht schlimm für sie.

00:06:12: Weil sie halt dann gar nicht mehr gut geht.

00:06:14: Ich war so stolz auf dich, dass du nicht hineingefühlt hast

00:06:18: und das getan hast, was für dich gut war.

00:06:20: Und das ist dazu geführt, dass es dir besser ging.

00:06:23: Es hat mich richtig glücklich gemacht.

00:06:25: Ja, ich bin halt auch mit so einer durchbeißen ...

00:06:28: Also, ich hab so eine richtige durchbeißen Mentalität.

00:06:31: Kommt zehn zusammen, das muss jetzt ...

00:06:33: Arschbacken zusammenkneifen. - Arschbacken zusammen.

00:06:36: Und ich hab halt einfach so eine richtige ...

00:06:39: reistig zusammen, Mentalität.

00:06:41: Ähm ... ja, ich bin halt so aufgewachsen.

00:06:44: Also, ich hab das oft gehört.

00:06:46: Und von mir wurde oft gefordert,

00:06:48: dann Arschbacken zusammenzukneifen, mich zusammenzureißen.

00:06:51: Und ja, das ist ... das hat halt dazu geführt.

00:06:54: Ja. - Vielleicht werden auch noch andere kennen.

00:06:58: Aber das wär schon wieder bei ...

00:07:00: Beim ... oder bei Auswirkungen von Erziehungen,

00:07:03: von meiner Erziehung, die ich dann bei mir verspüre.

00:07:07: Und dieses reistig zusammen, Arschbacken zusammen,

00:07:10: hat jetzt einfach dazu geführt,

00:07:12: dass ich meine Bedürfnisse nicht akzeptiere in dem Moment.

00:07:15: Und einfach so durchbeißen, das muss jetzt mäßig unterwegs bin.

00:07:19: Vor allem ... - Das ist gar nicht gut,

00:07:21: da geh ich halt sehr über meine Grenzen.

00:07:24: Du gehst sehr über deine Grenzen,

00:07:26: und gleichzeitig setzt du den Kindern dann ja auch weniger Grenzen.

00:07:30: Also ... - Ich fährt ...

00:07:32: Das ist jetzt nicht laissez-faire oder so was du machst,

00:07:35: das kann ich nicht sagen, aber ...

00:07:37: Bei Martin ist es halt oft so, er möchte raus,

00:07:39: und die Kinder möchten nicht raus.

00:07:41: Wenn ich an so einem Punkt wäre, an dem ich es drin nicht mehr aushalte,

00:07:45: dann würde ich die Kinder unter den Armen packen,

00:07:48: und mit denen rausgehen.

00:07:49: Ich würde die Gefühle begleiten und dabei liebevoll bleiben,

00:07:53: aber ich würde trotzdem mit ihnen rausgehen,

00:07:55: weil ich merke, ich halte es hier drin nicht mehr aus,

00:07:58: sonst werde ich wütend und unausgeglichen.

00:08:00: Also, dann gehe ich lieber an einem Punkt raus,

00:08:03: und ich finde es blöd, ihr seid jetzt traurig,

00:08:06: wir gingen jetzt trotzdem raus.

00:08:08: Und ...

00:08:09: Ja, das hatten wir ja letzte Woche schon.

00:08:12: Das ist was, was dir schwerfällt.

00:08:14: Ich verpass auch oft den Punkt, an dem ich das noch machen kann.

00:08:18: Irgendwann bin ich halt so weit, dass ich mir denke,

00:08:21: nee, ich schaff das einfach nicht mehr, wieder ...

00:08:24: Spenden ...

00:08:25: Also, die Kinder gegen ihren Willen, irgendwie rauszubekommen,

00:08:29: dann fehlt mir auch einfach die ...

00:08:31: die Energie, das ...

00:08:33: auch spielerisch kreativ zu machen.

00:08:36: Vielleicht verpass ich einfach den Punkt.

00:08:39: Ähm, ja, aber es wird immer besser,

00:08:42: und ich arbeite ja auch in der Therapie genau auf sowas hin,

00:08:46: eigentlich genau das.

00:08:48: Ähm, ist halt so ein Punkt, dass ich irgendwie ...

00:08:51: besser auf meine Bedürfnisse hören kann,

00:08:53: oder besser auch meinen eigenen Signale verstehe,

00:08:56: wenn ich gestresst werde.

00:08:58: Ähm, und da möglichst nicht in Stress kommen.

00:09:01: Und halt Exitstrategien bekommen.

00:09:04: Was mir noch eine ...

00:09:06: eine Followerin geschrieben hatte, war ...

00:09:10: ähm ...

00:09:11: und eine Argelegt hatte, war Tagebuchschreiben.

00:09:13: Ich muss sagen, ich find das ...

00:09:15: richtig, richtig gut.

00:09:17: Ich glaub, Tagebuchschreiben ist richtig, richtig, richtig super

00:09:20: für die ...

00:09:21: Psyche.

00:09:22: Und auch für die emotionale Entwicklung.

00:09:25: Und auch, dass man bei sich selbst dann Muster erkennt und merkt,

00:09:29: okay, das war jetzt die Situation, da bin ich über meine Grenze gegangen.

00:09:33: Also, ich war schlecht drauf, und ich wusste halt nicht, wieso.

00:09:36: Aber es ist natürlich, weil ich irgendwie ...

00:09:39: in den Tag vorher, oder vielleicht auch einige Tage vor,

00:09:42: immer mal über meine Grenze gegangen bin, auf irgendeine Art und Weise.

00:09:46: Ähm, und es würde schon sehr helfen, sowas zu erkennen.

00:09:49: Ich hatte bloß Probleme, mich jetzt wirklich hinzusetzen.

00:09:52: Weil ... also, ich mach schon irgendwie viel für mich.

00:09:55: Und irgendwie viel dafür, dass es mir ...

00:09:59: gut geht.

00:10:00: Und ...

00:10:01: das kann halt auch irgendwie Stress erzeugen, Druck erzeugen,

00:10:04: wenn man weiß, okay, ich muss jetzt hier noch Tagebuch schreiben.

00:10:08: Und da muss ich mich noch mal ...

00:10:09: keine Ahnung, zehn, zwanzig Minuten hinsetzen.

00:10:12: Da haben wir detailliert, wenn man das macht.

00:10:14: Also, ich glaub, ich werd immer mal versuchen, zu schreiben.

00:10:18: Aber täglich ist das ...

00:10:20: genau ... wird's bei mir, glaub ich, Stress erzeugen.

00:10:22: Das ist aber auch was, was ich generell Menschen rate,

00:10:25: wenn sie ein Problem haben, auch mit ihrem Kind.

00:10:28: Und nicht dahinter kommen.

00:10:30: Also, mein Kind wirft einfach random immer Sachen durch die Gegend.

00:10:34: Und ich weiß irgendwie nicht, warum.

00:10:36: Manchmal sieht es aus, als wäre es der Grund,

00:10:38: manchmal sieht es aus, als wäre es der Grund,

00:10:41: ich sag, ich schreib die Situation auf,

00:10:43: auf was davor passiert ist, du wirst ein Muster finden.

00:10:46: Manchmal ist es vielleicht was, was man gar nicht so erwartet.

00:10:49: Aber das kann man dem Kind dann ja auch so nahe bringen.

00:10:52: Das hab ich auch letztens in einem Video zugemacht.

00:10:55: Der Kind fängt immer an, seine kleine Schwester zu ärgern,

00:10:59: wenn er überreizt ist.

00:11:01: Also, wenn ihm quasi Sozialkontakt eigentlich zu viel ist.

00:11:04: Und das hab ich ihm gesagt, du ärgerst deine Schwester,

00:11:07: ich glaub, du brauchst mal ein bisschen Ruhe,

00:11:10: lass uns mal lesen gehen oder so.

00:11:12: Oder wenn er zum Beispiel ...

00:11:14: oder wenn er zum Beispiel unruhig wird,

00:11:16: also, grade morgens, muss er dann irgendwann einfach raus.

00:11:19: Du hab ich ihm gesagt, du wirst grade unruhig,

00:11:22: du musst jetzt langsam raus.

00:11:23: Und ich hab dann auch gesagt, ich mach grad das und das,

00:11:26: ich glaube, ich brauche das und das.

00:11:29: Und ich glaube, wir Erwachsenen,

00:11:31: wenn wir nicht bedürftnisorientiert begleitet wurden,

00:11:34: können das nicht so.

00:11:35: Und ich hab auch überlegt, weil ich kenne deine Warnzeichen

00:11:38: schon viel früher als du, weil ich dich ja ständig beobachte.

00:11:42: Und du siehst dich ja selbst nicht.

00:11:44: Und ich hab überlegt, ob wir gegenseitig anfangen sollten,

00:11:47: und quasi zu sagen, du hast Schatten unter den Augen,

00:11:50: du hast angeschwante Schultern, ich glaub, du bist in der gelben Zone,

00:11:53: dass du dich irgendwie runter regulierst.

00:11:56: Du überlegst, was du jetzt brauchst,

00:11:58: damit du wieder zurück in die grüne Zone kommst

00:12:00: und nicht in die rote Zone übergehst.

00:12:02: Ja, auf jeden Fall, also, das find ich total sinnvoll.

00:12:06: Ich denk auch grade, mein Kind lernt jetzt grade mit ...

00:12:09: mit ... ja, im sehr jungen Kinder-Einfach.

00:12:13: Drei.

00:12:14: Lernet er das, was ich jetzt lerne.

00:12:16: Also, wir geben ihm damit einfach genau das schon mit.

00:12:21: Er nennt das jetzt schon, das ist so wertvoll.

00:12:24: Ich muss das jetzt mit 28 irgendwie lernen.

00:12:26: Und mir würde das voll helfen, wenn du mir das sagst.

00:12:30: Ja. - Und ... ja.

00:12:32: Du hast das gelbe Zone gesagt, kannst du ja mal erklären,

00:12:35: was du damit meinst.

00:12:37: Also, grüne Zone ist quasi, dass allen gut geht.

00:12:39: Gelbe Zone ist, wenn die Stimmung kippt,

00:12:42: weil irgendein Bedürfnis langsam, so wie bei Sims,

00:12:44: grün ist alles gut.

00:12:45: Wenn der Balken gelb wird, muss irgendein Bedürfnis erfüllt werden.

00:12:49: Ja, eigentlich ziemlich selbsterklärend,

00:12:51: aber ich find's immer gut, dann noch mal so was zu erklären.

00:12:55: Schon einwirft.

00:12:56: Wir waren ja noch beim Highlight der Woche.

00:12:58: Mein Highlight der Woche passt thematisch tatsächlich sogar auch,

00:13:02: weil seitdem wir halt mit diesen, also diese gelbe, grüne, gelbe,

00:13:05: rote Zone noch mal viel mehr veranschaulichen

00:13:08: und eben noch mal viel mehr auf so Frühsignale unserer Kinder achten.

00:13:11: Also quasi nicht erst eingreifen, wenn die Stimmung kippt,

00:13:14: sondern halt schon vorher.

00:13:16: Verstehen die sich wahnsinnig gut?

00:13:19: Das ist der Hammer.

00:13:20: Die wachsen so zusammen, die machen die ganze Zeit Quatsch zusammen,

00:13:24: aber Grenzsetzung funktioniert halt auch.

00:13:26: Also, die Kleine ist ja erst eins,

00:13:29: aber die fängt halt an zu schreien oder zu weinen,

00:13:31: wenn sie eine Grenze setzt.

00:13:33: Und unser Großer ist dann mittlerweile so total stolz dann auch,

00:13:36: und sagt so, ja, also, die hat jetzt hier eine Grenze gesetzt,

00:13:40: sie hat "nein" gesagt und ich hab sofort aufgehört, Papa,

00:13:42: dass du das gesehen hast, ich hab sofort aufgehört.

00:13:45: Und in die andere Richtung halt genauso,

00:13:47: dass wenn sie irgendwas macht, was er nicht möchte,

00:13:50: dass er dann hofft "Stopp!"

00:13:51: Ich habe "Nein" gesagt, das ist nicht okay.

00:13:53: Und dann halt dann auch so anstatt irgendwie, um sich zu schlagen,

00:13:57: also mit Gewalt quasi den Konflikt zu lösen,

00:13:59: weil er natürlich der Stärkere ist, kommt er dann zu mir und sagt,

00:14:03: Mama, ich brauch ganz dringend deine Hilfe,

00:14:05: ich hab "Stopp" gesagt und sie hört nicht auf.

00:14:07: Das find ich richtig cool.

00:14:09: Das ist so eine krasse, bemerkenswerte Entwicklung auch,

00:14:12: dass er das jetzt so gut funktioniert, ist das richtig klasse.

00:14:15: So ein geiles Team, die machen so viel Quatsch hier.

00:14:18: Also, echt, am Samstag hab ich die so auf der Couch hopsen lassen

00:14:23: und die haben sich da hin abgelacht.

00:14:25: Dann ist echt das Geiz, die überhaupt passiert.

00:14:28: Denn der große, der kommt auf so viele Spielideen auf einmal

00:14:32: mit seiner Schwester zusammen und sagt die jetzt,

00:14:35: hey, lass uns das so das machen.

00:14:37: Und dann spielen wir voll geil.

00:14:39: Also, der ergibt da einfach auch die mega geilen ...

00:14:43: ... Spiehnimpulse und erfindet total viel.

00:14:47: Und dann, was ich erzählen wollte,

00:14:49: haben die so auf der Couch gehopst.

00:14:51: Dann stand da so neben denen der Wäsche-Ständer mit der ganzen Wäsche

00:14:55: und er meinte so, lass mal die Wäsche abhängen.

00:15:00: (Lachen)

00:15:01: So, hey, wenn man jetzt richtig blödsinn.

00:15:04: Und dann haben die angefangen, die Wäsche abzuhängen.

00:15:07: Ich hab dir noch ein Wäschekorp hingestellt,

00:15:10: gezeigt, wo die Wäsche klauen.

00:15:12: Ja, dann haben die das gemacht. - Kinderarbeiten.

00:15:15: Wir haben unser Altglas auf der Terrasse stehen.

00:15:18: Das muss eigentlich mal weg, whatever.

00:15:20: Und die Kleine, die kann jetzt einfach so gut klettern.

00:15:23: Die klettert halt überall hoch.

00:15:25: Die hat sich da einfach so eine Altglasflasche rausgezogen.

00:15:29: Und hat die über unsere Veranda quasi geworfen auf dem Boden.

00:15:32: Also über die Ballastrade. - Also quasi in den Innenhof.

00:15:36: Ich hab's noch gesehen, ich hab's noch auf der Ballastrade

00:15:39: so Schäppern hören, dachte mir, das Glas.

00:15:41: Und dann guckte er, nein, echt, kler.

00:15:44: Und dann ist Martin halt runtergegangen

00:15:46: und hat das alles aufgefegt.

00:15:48: Und die Kinder standen so nebeneinander

00:15:50: und haben ihn so dabei zugeguckt.

00:15:52: Die haben sich richtig abgelacht. - Die haben sich so ein abgelacht.

00:15:56: Und da meinte der Große auch zu der Kleinen,

00:15:58: ja, komm, wir machen das noch mal.

00:16:01: Nein, ihr macht das ganz bestimmt nicht normal.

00:16:03: Also, die sind jetzt auch schon echt an einem Punkt,

00:16:06: an dem die ...

00:16:07: Ja, an dem die dann so als Einheit quasi ...

00:16:11: miteinander ...

00:16:12: Aber es ist total süß. - Ja, das ist ein richtiges Team.

00:16:15: Ich muss sagen, dass ich in der Situation nicht sauber sein konnte,

00:16:18: weil ich stolz darauf war, dass die ...

00:16:20: Ja, das war einfach sehr, sehr witzig.

00:16:23: Ich fahr's auch sehr, sehr cool.

00:16:25: Ja, das war mein Highlight der Woche.

00:16:27: Genau. Wir hatten ja gestern so über ...

00:16:30: Gender-Identität ... - Gestern?

00:16:33: Gestern.

00:16:35: Natürlich nicht gestern.

00:16:37: Wir hatten ja ne letzten Folge über ...

00:16:40: Gender-Identität und körperliche Merkmale ...

00:16:44: über Geschlecht gesprochen.

00:16:46: Und da kam noch Feedback, was ich gemeint hab.

00:16:49: Es gibt ja, im Englischen gibt's ja Sex und Gender.

00:16:52: Und im Deutschen gibt's ja nur Geschlecht.

00:16:55: Und da hat eine Followerin mir noch mal ...

00:16:58: geschrieben, dass es auch verschiedene Begriffe gibt.

00:17:02: Und ich fand das sehr, sehr spannend

00:17:04: und wollte die Folge ja noch mal vorstellen.

00:17:07: Und zwar in Deutschland gibt's einmal den Begriff ...

00:17:11: Geschlechts-Identität.

00:17:12: Und das bezeichnet alles, was so ...

00:17:15: ja, diese mentale Ebene, von der ich das letzte Mal gesprochen hab,

00:17:19: das wär halt, ob ich mich als Mann fühle oder als Frau,

00:17:22: das wär halt Trans- oder Cis- oder halt ...

00:17:25: einfach als Nicht-Benehr, als Non-Binary.

00:17:28: Das beschreibt Geschlechts-Identität.

00:17:31: Und dann gibt's den Begriff Geschlechts-Ausdruck.

00:17:34: Und das ist dann quasi so das, was nach außen ankommt.

00:17:37: Ob ich jetzt männlich wirke oder weiblich oder einfach kein Zombiden,

00:17:41: das wär dann halt andere Gühnen.

00:17:44: Ähm, genau.

00:17:45: Und ... ähm, zudem gibt's dann auch romantische Orientierung

00:17:49: und sexuelle Orientierung.

00:17:51: Und das fand ich ganz ...

00:17:52: das war mir nicht so bewusst, dass es da auch eine Unterscheidung gibt,

00:17:56: aber das ist ja logisch.

00:17:57: Also, romantische Orientierung,

00:17:59: wer jetzt zu welchen Menschen du dich emotional hingezogen fühlst

00:18:02: und eine emotionale Bindung beziehungen eingehst

00:18:05: und sexuelle Orientierung wär einfach nur das Körperliche,

00:18:08: mit welchen Menschen du sexuell aktiv sein möchtest.

00:18:12: Aber das ist meistens dasselbe oder ist das häufig anders?

00:18:17: Also, weil ... - Das kann ich ja gar nicht sagen.

00:18:20: Es kann halt alles sein.

00:18:22: Und ob das jetzt ... im Endeffekt ist das halt auch die falsche Frage,

00:18:26: weil es ist ja für eine Person irrelevant,

00:18:29: ob das jetzt häufig oder nicht häufig vorkommt.

00:18:34: Das kommt halt vor. Und das ist halt auch genauso normal.

00:18:37: Also, dass man quasi eine romantische Beziehung ...

00:18:40: Ich finde halt, so eine romantische Beziehung

00:18:43: gehört ja mehr als so eine Freundschaft.

00:18:45: Wo ist dann der Unterschied?

00:18:47: Also, führt man dann trotzdem so eine Liebe?

00:18:50: Also ... - So eine intensive Liebe?

00:18:52: Ja, genau. Das ist ja ...

00:18:54: in was für Menschen du dich verliebst.

00:18:56: Also ... - Aber wenn man sich verliebt,

00:18:58: gehört dann der Körper nicht mit dazu?

00:19:00: Nee, das kannst du ja aßtreiben, voneinander trennen.

00:19:03: Weil wir viele Menschen lieben

00:19:05: und trotzdem irgendwie keine körperliche Anziehung haben.

00:19:08: Ja, aber ich meine, wenn du richtig verliebt bist,

00:19:11: dann willst du doch auch körperliche Nähe und so was?

00:19:14: Ja, körperliche Nähe.

00:19:15: Das heißt ja nicht, dass du zwangsläufig

00:19:18: auf einer sexuellen Ebene sexuelles Verlangen verspürst.

00:19:22: Das kann man ja genau voneinander trennen.

00:19:25: Es gibt auch asexuelle Menschen, die können sich auch verlieben.

00:19:28: Aber die finden doch die Person auch irgendwie schön, oder?

00:19:32: Oder nicht?

00:19:34: Du kannst deine Person auch schön finden.

00:19:36: Also, ich kann mich da jetzt auch natürlich nicht reinversetzen,

00:19:40: weil ich ja ...

00:19:41: weil das bei mir alles ein Einklang ist, so ...

00:19:46: Also, bei mir ist es halt so,

00:19:48: dass ich niemanden körperlich attraktiv finde,

00:19:51: den ich nicht kenne.

00:19:52: Also, zumindest nicht ...

00:19:54: Also, das ist jetzt übertrieben.

00:19:56: Ich kann schon sagen, die und die Person sieht attraktiv aus.

00:19:59: Aber ich muss mich halt mindestens einmal

00:20:01: mit der Person überhaupt unterhalten haben,

00:20:04: um sie halt wirklich attraktiv finden zu können.

00:20:07: Ja.

00:20:08: Kann ja auch trotzdem sein,

00:20:09: das spricht ja auch gar nicht gegen ...

00:20:12: romantische ...

00:20:13: Deshalb frau ich mich halt, ob das quasi ...

00:20:16: Hand in Hand geht.

00:20:18: Was ich sagen würde, ist, ich glaub,

00:20:20: du kannst das einfach aßtrein voneinander trennen.

00:20:23: Das ist halt sehr individuell.

00:20:25: Das kann halt beides Hand in Hand gehen und beieinander liegen.

00:20:28: Vielleicht überlappt es sich.

00:20:30: Vielleicht ist es halt aber auch total strikt getrennt.

00:20:33: So kann ja auch ... kann ja einfach auch sein.

00:20:35: Dass du halt dann nur ...

00:20:38: dieses jenes Geschlecht ...

00:20:40: diese Art von Menschen, in die dich nur verlieben kannst,

00:20:43: aber halt dann ...

00:20:45: auf sexueller Ebene, dann eben andere Menschen.

00:20:48: Oder zusätzlich noch andere Menschen.

00:20:50: Ich fraue mich halt einfach, ob man halt quasi, wenn man sich ...

00:20:53: Also ...

00:20:55: Auf einer Art gehört ja zum Verliebtsein schon auch,

00:20:58: dass man halt so körperliche Nähe und so was will.

00:21:00: Für dich.

00:21:02: Ja, aber ich kann mir das irgendwie einfach nicht vorstellen.

00:21:05: Du kannst es einfach nicht vorstellen.

00:21:07: Ja, aber das ist halt auch ...

00:21:09: Bei uns ist das eben nicht der Fall.

00:21:11: Und ich hatte auch ...

00:21:14: also, dieses romantische Orientierung

00:21:16: und sexuelle Orientierung, dass das getrennt ist,

00:21:19: das hatte ich nämlich auch tatsächlich noch gar nicht auf dem Schirm.

00:21:22: Das fand ich jetzt so spannend, das zu lesen.

00:21:25: Dass das ja auch auseinandergehen kann.

00:21:27: Ich finde das auch relativ logisch, dass das auseinandergehen kann.

00:21:31: Aber dann findet man halt Menschen,

00:21:33: also mit dem sexuellen Interesse so,

00:21:35: dann findest du die halt nur sexuell attraktiv,

00:21:38: aber hast du bei Ossans überhaupt gar keinen Interesse an die.

00:21:41: Wir haben ja relativ viele Hörerinnen,

00:21:43: könnt ihr uns mal eure Erfahrungsberichte schicken,

00:21:46: falls ihr davon betroffen seid?

00:21:48: Es würde mich einfach sehr interessieren.

00:21:50: Ich stelle diese Fragen jetzt nicht, weil ich das komisch finde,

00:21:54: sondern weil ich versuche, das in seiner Ganzheitlichkeit zu verstehen.

00:21:57: Wir können ja ...

00:21:59: Wir haben ja gar keine Erfahrung damit tatsächlich.

00:22:02: Ich kenne auch niemanden, bei denen das so ist,

00:22:05: und deshalb war es mir neu.

00:22:07: Genau, der hat das gerade gesagt, betroffen seid.

00:22:10: Also, ich möchte das kennen. - Ah ja.

00:22:12: Das klingt einfach irgendwie negativ.

00:22:14: Ich hab irgendwie ... Ich hab grad drüber nachgehofft,

00:22:17: was ich gesagt habe, dass ich so später reagiert.

00:22:20: Falls ihr davon betroffen seid, hast du gesagt ...

00:22:23: Ja, okay, das tut mir leid. - Genau.

00:22:25: Deshalb, ja, schreibt uns gern, also, wir sind einfach nur ...

00:22:27: gerne ...

00:22:28: wir würden es voll gerne aus erster Hand mal hören,

00:22:31: wie das so sein kann, zumindest ist ja natürlich ...

00:22:34: es kann niemand stellvertretend für alle anderen Menschen irgendwie sagen.

00:22:39: Aber weil Wiederheit da nicht so intu sind,

00:22:42: wäre das halt voll spannend.

00:22:43: Es gibt halt auch echt viele Themen, die mich interessieren.

00:22:46: Ich muss sagen, auch dieses Ganze ...

00:22:48: mich irgendwie mit der Queer-Community beschäftigen

00:22:52: und irgendwie zu verstehen, wie das so ist.

00:22:55: Da hab ich schon echt Bock,

00:22:57: ich bin mich da voll gern auch ...

00:22:59: einlesen, ein bisschen mehr.

00:23:02: Ja, ich ... auch, also, ich find, das ist auch echt ein Defizit,

00:23:06: was ich grade einfach noch habe.

00:23:08: Ja, irgendwie fällt es dir auch voll schwer,

00:23:10: das so irgendwie in den Kopf zu bekommen, hab ich das Gefühl.

00:23:14: Oder ein bisschen schwerer als mir grade.

00:23:16: Ich glaub, du hast dich einfach schon mehr damit auseinandergesetzt.

00:23:20: Vielleicht, ja. - Also, ich wollte nicht sagen,

00:23:22: dass es mir schwerfällt, ich hab einfach noch viele offene Fragen.

00:23:26: Ich hab das Gefühl, dass ich zu dem Thema ...

00:23:28: oder das ist nicht nur ein Gefühl,

00:23:30: sondern es ist wahrscheinlich auch eine berechtigte Annahme,

00:23:34: dass ich zu dem Thema einfach noch nichts zu sagen habe.

00:23:37: Weil ich einfach nichts weiß.

00:23:38: Und ich ... ja.

00:23:39: Aber es ist trotzdem irgendwie ganz spannend.

00:23:42: Also, wir können da so ein bisschen ...

00:23:45: oder wir können damit ja auch so ein bisschen

00:23:47: unseren Gedankenprozess damit teilen.

00:23:49: Irgendwann kommen wir drauf zurück und sind da ...

00:23:53: mehr im Bilde, denke ich mal.

00:23:55: Dass es für mich tatsächlich keine Priorität hat,

00:23:58: was definitiv verwerflich sein kann.

00:24:00: Weil das ja auch auf 'ne Art blöd ist,

00:24:02: wenn man sich nur mit Themen befasst, die einen selbst betreffen,

00:24:06: was ja auch der Kern von Diskriminierung auf 'ne Art ist.

00:24:09: Nur ... ja, hat das für mich grade keine Priorität.

00:24:13: Das ist irgendwie ... - Gut, aber das stimmt ja so auch nicht.

00:24:17: Weil du hast ja jetzt auch mit ...

00:24:19: die Büchern von Emilia Roag, das sind ja schon mal auch erste ...

00:24:24: Das sind ja auch Bücher, wo es nur um Diskriminierung geht.

00:24:27: Hast du dich damit ja auch schon auseinandergesetzt?

00:24:30: Aus 'ner feministischen Perspektive,

00:24:33: aber den ganzen Rest hast du ja im Prinzip ...

00:24:36: schon mal auch dich ein bisschen eingelesen.

00:24:39: Ja, also ich folge ja auch Accounts.

00:24:41: Guck mir das ja alles an.

00:24:43: Es ist nicht so, dass ich da denselben Wissensstand erreicht habe,

00:24:46: den ich jetzt zum Thema Pädagogik quasi habe.

00:24:49: Oder auch zu Thema Film.

00:24:51: Genau, das meinte ich auch.

00:24:53: Aber das ist halt mein Anspruch, den ich an Themen habe,

00:24:56: bevor ich darüber sprechen möchte.

00:24:58: So mindestens zehn Bücher gelesen haben.

00:25:00: Das ist ein sehr hoher Anspruch, genau.

00:25:02: Also seht's uns nach.

00:25:04: Vielleicht hilft's ja auch teilweise, den Hörer*innen,

00:25:07: so unseren Gedankenprozess ein bisschen zu begleiten.

00:25:10: Vielleicht ist auch gut, die Leute ein bisschen ...

00:25:13: um die Leute abzuholen, als wenn man da jetzt vollkommen ...

00:25:17: na ja, mit den Termini da loslegt und voll in Thema ist.

00:25:23: Okay, sorry, Leute.

00:25:24: (Lachen)

00:25:26: Wer hält das Thema?

00:25:27: Du hattest ein Hate-Kommentar der Woche.

00:25:30: Ich muss kurz herausfinden, wer mich da anruft.

00:25:32: Das macht mich schon nervös.

00:25:34: Warum werde ich angerufen? Ich hab keinen Termin heute.

00:25:37: Also genau, ich hab hier noch ein Hate-Kommentar der Woche.

00:25:40: Ich lese ihn einfach mal vor.

00:25:42: Mir hat jemand geschrieben,

00:25:44: "Eine wirkliche Schande für alle Männer,

00:25:47: solltest dich schämen."

00:25:48: Auf eine Story von mir.

00:25:50: Und ich hab es erst gelesen und dachte, das ist irgendwie ironisch.

00:25:55: Aber hab ich gesehen, das ist halt ...

00:25:57: also, so ohne Emoji.

00:25:59: Und dann von so einem ...

00:26:01: typisches Profilbild von so einem Mann,

00:26:04: der irgendwie an einem Gefährt am Steuer sitzt

00:26:07: und sich dann so fotografiert.

00:26:09: Also muss ich davon ausgehen, dass es ...

00:26:12: oder geht davon aus, dass es ernst gemeint ist.

00:26:15: Und das ist halt ...

00:26:16: warum das jetzt Hate-Kommentar der Woche ist,

00:26:19: weil es jetzt offenbar auch nicht besonders lustig

00:26:22: und irgendwie auch nicht besonders verletzend so.

00:26:25: Aber ich find's ganz spannend, weil es ein bisschen entlarvend ist.

00:26:29: Weil wenn man halt schreibt, eine wirkliche Schande für alle Männer,

00:26:33: dann hat das so den Anspruch, dass ich zu Männern gehöre

00:26:37: und alle Männer irgendwie eine Gruppe sind,

00:26:39: die jetzt irgendwie zusammenhalten müssen

00:26:41: und sich keine Schande machen dürfen.

00:26:43: Und ich frag mich halt, woher das kommt,

00:26:45: dass ich bin jetzt deutlich näher verbunden mit dir,

00:26:50: als mit irgendeinem random Mann.

00:26:53: Und halt auch, ich mein, die meisten von ...

00:26:55: von meinen Follower*innen und den Zuhörer*innen

00:26:59: sind tatsächlich auch weiblich.

00:27:01: Ähm ...

00:27:02: Genau, und für ...

00:27:04: wahrscheinlich sind jetzt auch die meisten von denen

00:27:07: viel näher an mir dran,

00:27:10: als die Person, die mir geschrieben hat.

00:27:12: Und ich find das ganz ... ganz spannend,

00:27:15: weil das ist ja so, wir als Gruppe Männer.

00:27:18: Und wir dürfen ...

00:27:20: Die Story, übrigens, auch einfach nur, dass ich irgendwie ...

00:27:24: gemeint hab, wir sprechen über Genderfluidity.

00:27:27: Das war zu unserem letzten Podcast.

00:27:29: Und, ja, wer ist denn wir, die Männer, die zusammenhalten müssen?

00:27:33: Hm.

00:27:34: Das ist ja im Endeffekt eigentlich nur das Patria Chá.

00:27:37: So, irgendwie steckt da für mich drin.

00:27:39: In diesem vielleicht interpretier ich da auch viel rein.

00:27:42: Aber da steckt halt so ein bisschen drin.

00:27:45: Wir sind das Patria Chá.

00:27:46: Wahrscheinlich ist es auch nicht bewusst gemeint,

00:27:49: aber es steckt irgendwie drin.

00:27:51: Und du darfst jetzt nicht aus der Reihe tanzen

00:27:54: und jetzt irgendwie mit Feminismus oder über Feminismus sprechen.

00:27:58: Ähm ...

00:27:59: Das ist nicht sehr spannend.

00:28:01: Und fragt mich halt auch, wie halt diese Gruppemänner aussieht,

00:28:05: weil so eine Männergruppe,

00:28:08: wir sind jetzt eine Gruppe und halten zusammen.

00:28:11: Ähm ...

00:28:12: Die Männer, die das sehen ...

00:28:15: Die sind ja dann vermutlich auch vielleicht auch ...

00:28:18: Weiß nicht, ob die jetzt farbige Männer

00:28:22: oder andere Ethnien einschließen.

00:28:24: Das ist für mich irgendwie ...

00:28:26: Das ist so ein Haufen weißer Männer, der jetzt ...

00:28:29: Wenn gerne im Fitnessstudio pumpen geht.

00:28:31: Keine Ahnung. - Aber so ohne Erfolge.

00:28:33: Aber irgendwie ...

00:28:34: irgendwie ...

00:28:35: um da auch ganz hier rein zu interpretieren,

00:28:38: aber irgendwie was so ...

00:28:39: Ja, du ...

00:28:40: Als ...

00:28:42: Du musst uns jetzt ...

00:28:43: musst jetzt zu uns halten, zu uns weißen Männern.

00:28:47: Auch wenn weiß jetzt nicht ein Thema war, aber ich ...

00:28:50: Ich geh jetzt einfach mal soweit, da noch das mit reinzunehmen.

00:28:54: Genau.

00:28:55: Wir müssen jetzt zusammenhalten

00:28:57: und fangen jetzt bloß nicht mit Feminismus an, so nach dem Motto.

00:29:00: Ja, also grundsätzlich ist es ja so, dass ...

00:29:03: Also Frauen zum Beispiel können ja männliche Eigenschaften besitzen.

00:29:07: Also werden dann vielleicht, wenn sie irgendwie häufig wütend sind

00:29:10: irgendwie als ... keine Ahnung, hysterische Frau oder so.

00:29:14: Aber wenn sie halt ...

00:29:15: Als zum Beispiel Merkel wird ja auch so ein bisschen nachgesagt,

00:29:18: dass sie halt ...

00:29:19: nie so richtig zu ihrer Weiblichkeit gestanden ist,

00:29:22: sondern in ihrer Art und Weise, wie sie regiert hat,

00:29:25: schon auch sehr männlich war oder zumindest halt ...

00:29:27: Ich glaub, man hat sie nie so richtig als Frau wahrgenommen.

00:29:31: Also es gab ja einmal diesen Skandal, das Skandal sag ich.

00:29:34: Das war halt wirklich so, es ging durch all der Medien,

00:29:37: dass sie halt mal was getragen hat, was ein bisschen Ausschnitt hat.

00:29:40: Genau, und ...

00:29:41: Das ist halt so ein Ding, so, okay, Frauen dürfen irgendwie sein,

00:29:45: wie Männer, aber alles, was weiblich ist in unserer Gesellschaft,

00:29:48: wird abgelehnt.

00:29:49: Wenn ihr zum Beispiel ein junger Kleid trägt,

00:29:51: dann ist es halt direkt so was, was abgelehnt wird.

00:29:54: Wie so trägt ein junger Kleid oder Glitzer oder Pink oder so.

00:29:57: Es wird weiblich gelesen, es wird direkt abgelehnt.

00:30:00: Und was ich halt ausspannend finde, also nur weil ...

00:30:03: ein Junge ein Kleid trägt, heißt es ja nicht,

00:30:05: dass er schwul ist oder trans.

00:30:07: Es ist einfach nur ein Junge mit einem Kleidungstück.

00:30:10: Das heißt, wenn ich jetzt irgendwie was besonders Figurbetontes trage

00:30:13: oder was in unserer Gesellschaft als besonders weiblich gilt,

00:30:17: Ich mache das auch, weil ich eine Frau bin

00:30:20: und gerne als Frau gelesen werde und meine Weiblichkeit schön finde.

00:30:24: Wenn ich aber ein T-Shirt von Martin trage,

00:30:27: dann mache ich das, weil ich das bequem finde,

00:30:29: weil ich finde, dass es cool aussieht,

00:30:31: aber nicht, weil ich auf einmal lesbisch bin

00:30:34: oder auf einmal ein Mann sein möchte.

00:30:36: Aber es gibt auch Frauen,

00:30:38: also Frauen biologischen Geschlechts quasi,

00:30:41: die anfangen, Männerkleidungen zu tragen,

00:30:43: weil sie sich unwohl fühlen in ihrem Körper

00:30:46: und sich nicht als Frau fühlen, ich fühle mich eher als nicht binär

00:30:49: oder ich fühle mich eher als Mann,

00:30:51: die also quasi mit ihrer Kleidung

00:30:53: tatsächlich ihre Gender-Identität ausdrücken wollen.

00:30:57: Also Kleidung.

00:30:58: Oder halt auch zum Beispiel irgendwie mit der Kleidung ...

00:31:02: Keine Ahnung, also gerne männlich gelesene Kleidung tragen,

00:31:06: weil sie sich darin wohler fühlen und gleichzeitig lesbisch sind.

00:31:09: Aber es gibt ja genauso auch Frauen,

00:31:11: die halt sehr figurbetonte Sachen tragen und lesbisch sind.

00:31:15: Es gibt Männer, die halt heterosexuell gelesen werden.

00:31:17: Von außen würdest du denken,

00:31:19: das ist ein heterosexueller Mann und die sind aber schwul.

00:31:22: Man kann halt anhand von äußerlichen Merkmalen

00:31:25: nicht auf die Sexualität von einer Person schließen

00:31:28: und eben aber auch nicht auf die Identität.

00:31:30: Genau, das ist ... - Ich bin noch nicht fertig.

00:31:33: Oder redere ich mich gerade im Preis, nee.

00:31:36: Ich glaube nicht.

00:31:37: Nee, aber ich wollte ... Sorry, jetzt hab ich dich doch unterbauen.

00:31:41: Das ist eben diese Geschlechtsidentität.

00:31:43: Ich hab kurz den Bogen spannen.

00:31:45: Und zwar ...

00:31:47: glaube ich, dass solche Männer, per se alles Weibliche ablehnen,

00:31:51: aber auch weil sie sich in sich drinnen vielleicht Nuancen

00:31:55: von zum Beispiel Homosexualität entdeckt haben,

00:31:58: die sie halt unterdrücken.

00:32:00: Also, wenn jetzt ein Mann kommt und sagt, du trägst ein Kleid,

00:32:03: das macht dich schwul,

00:32:05: dann glaube ich, dass bei diesem Mann tatsächlich diese Angst besteht,

00:32:08: dass wenn er jetzt anfängt, Nagelag zu tragen

00:32:11: und anfängt, ein Kleid zu tragen oder sonst noch immer,

00:32:13: dass es dann komplett seine männliche Identität übernaufen wird

00:32:16: und er dann tatsächlich denkt, dass er schwul wird,

00:32:19: weil er es vielleicht einfach auch ist und das unterdrückt.

00:32:22: Genau, also, das ist ja auch diese fragile Männlichkeit.

00:32:25: Wie kann man Menschen unterstellen?

00:32:27: Weil du jetzt ... oder weil Kinder Nagelag tragen,

00:32:31: werden die irgendwie ...

00:32:33: bekommen die eine andere Geschlechtsidentität.

00:32:35: Das ist halt so weit hergeholt.

00:32:37: Und ich kann es mir halt auch nur erklären.

00:32:40: Oder dass Menschen, die halt so richtig hart dagegen sind

00:32:44: und da richtig gegen ankämpfen,

00:32:46: dass die halt gegen ihre eigene Geschlechtsidentität oder Orientierung

00:32:51: oder was auch immer selbst kämpfen und denken,

00:32:55: wenn ich jetzt Nagelag tragen würde, dann wäre die Fassade jetzt dahin.

00:32:58: Genau. - Das fand ich ja auch sehr ...

00:33:01: Aber das ist ja trotzdem ...

00:33:02: Also, Jungs, die Nagelag tragen,

00:33:04: die können das entweder tragen, weil sie es schön finden,

00:33:07: dass sie es tragen können,

00:33:09: weil sie vielleicht sich lieber als Mädchen fühlen wollen.

00:33:12: Es kann ein Geschlechtsaustruck sein.

00:33:14: Aber nur weil ein Junge halt Nagelag trägt,

00:33:18: muss es nicht unbedingt sein, dass das trans ist.

00:33:21: Aber wenn ich dem Kind verbiete, Nagelag zu tragen,

00:33:23: ändert es sich als Mädchen.

00:33:25: Es unterdrückt in seinen Emotionen.

00:33:27: Ich kann meinen Kind nicht ...

00:33:30: Das ist ja dann auch diese Denke,

00:33:32: dass du quasi Menschen dazu bringen kannst, schwul oder trans zu sein,

00:33:36: dass es nicht so ist.

00:33:37: Also, es ist ja einfach falsch, diese Annahme. - Ja, total.

00:33:40: Dann könntest du ja gleichzeitig auch,

00:33:42: wenn du ein Kind nur schön windelweich prügelt,

00:33:45: weil es einmal gesagt hat, dass es trans ist,

00:33:47: daran hindern, trans zu sein oder schwul zu sein.

00:33:50: Das funktioniert ja so auch nicht.

00:33:52: Das sind dann einfach nur schwer traumatisierte Menschen,

00:33:55: die sich im Zweifel halt dann das Leben nehmen.

00:33:58: Was ja also die Suizidrate ist ja bei Transpersonen sehr, sehr hoch.

00:34:02: Was ich auch, das war einer meiner Lieblingskapitel

00:34:04: in der "Moskalk".

00:34:05: Ähm ...

00:34:07: Dass Jungs quasi schon so im Kinderalter Muskel löse,

00:34:11: halbnackte Actionfiguren irgendwie,

00:34:14: die damit spielen sollen.

00:34:16: Und es wird halt Kindern schon quasi so ...

00:34:21: oder Jungs schon so ein bisschen nahegelegt, so, ja, Männer, Muskeln.

00:34:26: Und alles männliches ist richtig geil.

00:34:29: Und du musst Männlichkeit bewundern.

00:34:31: Du musst Männer bewundern.

00:34:33: Wer, wer du liebst, Männer, so, dann geht's gar nicht.

00:34:36: Und das wird halt alles so dahin gedrückt

00:34:38: in so eine sexuelle Spannung auch rein.

00:34:42: Das ist ja alles auch irgendwie ...

00:34:44: Ich finde, die sind alle auch nackt. - ... schon ein bisschen sexuell.

00:34:47: Und ich glaub, sie hatte die These aufgestellt,

00:34:49: dass auch so teilweise gewalt

00:34:52: unter Männern auch so ein bisschen entladene,

00:34:55: sexuelle Spannung sein kann,

00:34:57: die sich dann ...

00:34:59: die sich da so ein bisschen auftut.

00:35:02: Also, ich möchte da jetzt gar nicht mehr so ...

00:35:04: Also, sie sagt halt so, dass diese Männlichkeit,

00:35:07: also dieses Verehren von Männlichkeit quasi erwünnt ist.

00:35:10: Weil ... also, sie meint halt so, okay, Männer, Verehren Männer.

00:35:14: Also, zum Beispiel, man sagt ja auch,

00:35:16: ich weiß nicht, ich glaub, viele Frauen kennen die Situation,

00:35:19: dass man quasi ...

00:35:21: dass jemand einen anmacht im Club oder sowas.

00:35:23: Und wirklich das einzige, was am Ende hilft, ist zu sagen,

00:35:26: ich hab einen Freund.

00:35:28: Und dann lässt die Person nicht in Ruhe.

00:35:30: Der Mann respektiert nicht, dass du eine Frau bist

00:35:33: und keine Interesse hast, aber er respektiert den anderen Mann.

00:35:36: Es wird Männern halt quasi beigebracht,

00:35:38: dass sie Männer respektieren müssen,

00:35:40: dass sie Männer vererren müssen,

00:35:42: dass sie quasi nur auf das Wort von Männern hören.

00:35:45: Du sitzt in der Sitzung mit zehn Männern,

00:35:47: zwei Frauen, die Frauen sagen was, niemand hört zu,

00:35:50: ein Mann sagt genau das Gleiche und alle vererren ihn dafür.

00:35:53: Das ist ja kein Einzelphänomen.

00:35:55: Und ... genau, auf jeden Fall ...

00:35:57: Aber diese Liebe, also quasi Homosexualität,

00:36:01: funktioniert dann wieder nicht,

00:36:02: weil Liebe wird im Patriarchat nicht als was Gleichberechtiges angesehen,

00:36:07: sondern Liebe im Patriarchat ist eigentlich Ausbeute.

00:36:09: Weil halt Frauen ja unter den Männern stehen

00:36:12: und Frauen für die Männer alles tun sollen,

00:36:14: damit die Männer halt weiterhin irgendwie glorifiziert werden können.

00:36:18: Und ja, und ...

00:36:19: Ich glaube, das ist auch so ein bisschen der Kern davon.

00:36:22: Ja, genau, Homosexualität macht das Patriarchat ein bisschen kaputt.

00:36:26: Und wird deshalb so krass abgelehnt.

00:36:30: Ja.

00:36:31: Und was ich auch sehr witzig finde, was ich nicht wusste,

00:36:34: ... also Homosexualität, also Schwulsein war verboten damals.

00:36:40: Aber die Frauenlieben galten als so unwichtig,

00:36:43: dass es gar nicht verboten war anfangs,

00:36:46: dass Frauen irgendwie lesbisch sind.

00:36:49: Zumindest hab ich das so mitbekommen.

00:36:51: Auf jeden Fall, auch dieses Phänomen,

00:36:54: dass Männer jetzt irgendwie Männer bewundern

00:36:58: und dass Männer im Endeffekt auch Männer irgendwie geil finden

00:37:03: auf 'ner Art und Weise,

00:37:04: aber bloß nicht auf 'ner sexuelle Art und Weise.

00:37:07: Das hatte sogar einen Begriff, das war ...

00:37:10: war das Homosozialisierung oder so?

00:37:12: Ich weiß es nicht. - Homosozialität.

00:37:14: Da müsste ich jetzt auch noch mal nachschauen.

00:37:17: Aber dieses Kapitel hab ich geliebt, das war so spannend.

00:37:20: Das ist ja fast wie 'ne Hufeisentheorie,

00:37:25: so dass dieser Sprung von extremer Männlichkeit und ...

00:37:29: keine Ahnung, ich find das alles männliche, geil,

00:37:31: zu Homosexualität, dass das dann nur so 'n ...

00:37:34: so 'n Fönkchen ist am Ende, der da fehlt.

00:37:37: Ja.

00:37:38: So, wir wollten außerdem endlich mal wieder auf Fragen eingehen.

00:37:42: Und wir haben heute einmal Liebestipps dabei

00:37:45: und einmal die Jungen von heute.

00:37:47: Ich will sagen, wir fangen mit den Liebestipps an.

00:37:50: Ich hab das erst mal mitgebracht.

00:37:52: Ich hab das erst mal mitgebracht,

00:37:54: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:37:55: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:37:57: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:37:59: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:00: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:02: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:04: ich hab das erst mal mitgebracht,

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00:38:07: ich hab das erst mal mitgebracht,

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00:38:14: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:15: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:17: ich hab das erst mal mitgebracht,

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00:38:21: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:22: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:38:24: ich hab das erst mal mitgebracht,

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00:41:15: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:17: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:18: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:20: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:22: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:24: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:25: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:27: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:29: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:31: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:33: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:34: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:36: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:38: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:40: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:42: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:43: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:45: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:47: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:49: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:51: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:53: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:54: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:56: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:58: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:41:59: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:01: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:03: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:04: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:06: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:08: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:10: ich hab das erst mal mitgebracht,

00:42:12: also jetzt ja erst danach,

00:42:13: aber das ist halt auch echt

00:42:15: ein richtig, richtig harte Aufgabe,

00:42:18: zum Klassentreffen im Baby zu gehen.

00:42:20: Also ich find's einfach nicht,

00:42:22: ich find's in erster Linie einfach nicht okay,

00:42:24: dass er dazu gesagt hat,

00:42:25: auch wenn er neu im Geschäft ist,

00:42:27: man kann auch andere Sachen dann zusagen

00:42:29: und auch wirklich sagen, ich hab das Baby,

00:42:31: das ist meine Verantwortung,

00:42:33: ladet mich gerne das nächste Mal ein,

00:42:35: vielleicht auch ein bisschen früher schon,

00:42:37: dann ist das für uns einfacher,

00:42:39: das zu organisieren, es ist auch sein Kind.

00:42:41: Also ich find das ist schon ein Punkt,

00:42:43: wo er sich eigentlich entschuldigen sollte.

00:42:45: Total.

00:42:46: Aber ich, auch dadurch, dass er halt auch ADHS hat,

00:42:50: hab ich so, ich fühle es sehr

00:42:52: und ich kann mir so richtig vorstellen,

00:42:55: wie es für ihn gewesen sein muss.

00:42:58: Also mich hat er das auch wahnsinnig unter Druck gesetzt,

00:43:01: dass der jetzt ein Spielerabend ist

00:43:03: und ich kann's irgendwie nachverziehen,

00:43:05: aber es ist auf jeden Fall so nicht korrekt abgelaufen.

00:43:08: Ja.

00:43:09: Der Spielabend wär nicht so wichtig gewesen.

00:43:12: So, und das nächste mit Leben mit ADHS, ja, okay.

00:43:15: Du hast ADHS, das ist blöd,

00:43:19: da brauchst du auf jeden Fall ein bisschen mehr Mühe und Geduld,

00:43:24: um zum Beispiel Ordnung zu halten.

00:43:26: Ich kenne aber sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr,

00:43:28: sehr viele Frauen, die ADHS haben, Mütter sind,

00:43:31: und die das trotzdem hinkriegen, weil sie eben Mütter sind.

00:43:34: Und ja, die auch manchmal sagen, hey, manchmal sieht's hier aus,

00:43:38: weil ich einfach ADHS habe,

00:43:39: manchmal ist mir das alles zu viel und so weiter,

00:43:41: aber halt grundsätzlich niemals auf die Idee kommen würden,

00:43:45: ihrem Partner zu sagen, ich hab ADHS, mach du.

00:43:47: Ja, also, ich weiß ja nicht, ob das in dem Fall passiert ist.

00:43:51: Und man muss einfach sagen, mit ADHS ist es dann einfach auch

00:43:55: deutlich schwieriger Ordnung zu halten und aufzuräumen,

00:43:58: und das dauert länger, aber mehr halt auch nicht.

00:44:00: Also es ist halt schon möglich und dann ...

00:44:03: Es stimmt auch einfach nicht.

00:44:05: Ganz ehrlich, wir hatten dieses Gespräch auch schon mal,

00:44:08: wo ich einfach zu Martin meinte, sorry,

00:44:10: aber du hast einfach keine Strategien.

00:44:12: Du hast ADHS und du hast vor allem einfach keine Strategien.

00:44:15: Du brauchst Strategien.

00:44:16: Dann hab ich dir gesagt, du wünscht dir jetzt an,

00:44:18: mein Wien schreibst du es dir auf,

00:44:20: alles in derselben Reihenfolge zu machen,

00:44:22: was zum Beispiel Küche aufräumen geht und er war so,

00:44:25: ach, das ist ja eine coole Idee, also er ist gar nicht draufgekommen,

00:44:28: dass man halt, du brauchst halt einfach nur, ja, es ist anstrengend ADHS,

00:44:32: du brauchst halt einfach nur gute Systeme.

00:44:34: Und seitdem ich dir das noch mal so klipp und klar mehr oder weniger gesagt habe,

00:44:38: das funktioniert jetzt halt auch, weil du jetzt seine Systeme hast.

00:44:41: Also es war ja auch, es ist jetzt auch für dich,

00:44:43: glaube ich, gar nicht mehr so anstrengend, oder?

00:44:45: Also es hat jetzt auch so eine Routine gemacht.

00:44:48: Du brauchst halt einfach ...

00:44:49: Bei bestimmten Dingen brauchst du eine Routine

00:44:51: und musst es halt einfach immer gleich machen.

00:44:54: Ich muss doch sagen, wenn ich jetzt auf mich,

00:44:56: wenn ich dich nicht hätte, hätte ich mehr Systeme

00:44:59: und ich weiß einfach, ich find's richtig kacke,

00:45:01: aber ich weiß auch, dass es so ist,

00:45:03: dass ich mich an vielen Stellen da irgendwie ...

00:45:07: irgendwie auf dir ausgeruht habe.

00:45:11: Und dass wahrscheinlich auch noch der Fall ist.

00:45:13: Und es ist halt ... ja ...

00:45:15: Es gefällt mir nicht, aber irgendwie ist es so.

00:45:19: Und wenn ich weiß, wenn ich jetzt noch mehr auf mich allein gestellt wäre,

00:45:23: würde ich auch noch mehr Systeme entwickeln, noch schneller.

00:45:26: Und das ist halt total unfair.

00:45:28: Und das muss ich auch einfach so ohne ...

00:45:31: ohne dich zu belasten hinbekommen.

00:45:35: Ja. - Und genau.

00:45:37: Also, grade was das ADHS angeht,

00:45:40: ich hab keine ADHS-Diagnose.

00:45:42: Trotzdem vermuten wir das manchmal auch bei mir.

00:45:46: Und ich hab zum Beispiel ...

00:45:47: Also für mich sind manche Systeme einfach total ...

00:45:51: in Fleisch und Blut übergegangen, wie zum Beispiel,

00:45:54: dass ich mir, bevor ich einen Termin habe, 3 Weckerstelle.

00:45:57: Oder dass ich mir, wenn ich irgendwelche wichtigen To-dos habe,

00:46:00: die ich gerne aufschiebe, weil ich nicht weiß, wie die Kleinschritte sind,

00:46:04: ich hab über 50.000 Weckerstelle, 30 Erinnerungen,

00:46:07: überall Posts, Hinklebe, keine Ahnung was.

00:46:09: Und halt ... ja, irgendwie ...

00:46:12: ich hab schon immer eine Packliste geschrieben,

00:46:15: dass, wenn mich Aufräume so jeder Ort hat,

00:46:18: also jeder Gegenstand hat einen Ort, wo er hingehört.

00:46:21: Ich muss halt nicht mehr darüber nachdenken,

00:46:23: wo ich etwas hinaufräume,

00:46:25: sondern jedes Ding hat seinen Ort.

00:46:27: Mein Schlüssel hängt immer neben der Tür.

00:46:29: Und ich muss an meinem Schlüssel vorbeigehen, um rauszugehen.

00:46:33: Ich hab auch immer meinen Schlüssel vergessen,

00:46:36: weil ich solche Systeme nicht hatte.

00:46:38: Ich glaube, das ist halt auch so ein Ding.

00:46:40: Ich hab keine Adi-Heile-S-Diagnose,

00:46:42: möchte mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

00:46:45: Aber du verpeilst halt auch einfach Sachen.

00:46:48: Vor allem, seitdem wir umgezogen sind

00:46:50: und nicht mehr in unserer alten Wohnung wohnt,

00:46:53: wo ich halt mein System perfektioniert hatte,

00:46:55: weil ich dort sieben Jahre lang gewohnt habe,

00:46:57: ist uns aufgefallen, dass ich mindestens genauso viel vergesse,

00:47:01: dass es mich genau der Punkt ist.

00:47:03: Gerade mit Adi-Heile-S sind es einfach die Systeme, die notwendig sind.

00:47:09: Man muss halt immer, man muss halt einfach System entwickeln

00:47:12: und die dann halt immer machen.

00:47:14: Und dann beim Aufräumen immer die gleichen Sachen

00:47:17: in der gleichen Reihenfolge machen.

00:47:19: Und ja, man soll sich natürlich an gewöhnen,

00:47:21: Dinge an seinen Platz zu legen, wieder, um Ordnung zu halten.

00:47:25: Ist halt so eine Sache, das krieg ich halt auch schlechthin.

00:47:28: Aber ich auch nicht. Ich krieg das ja auch nicht hin.

00:47:31: Dann ist halt dieser Teilschritt quasi schon erledigt.

00:47:35: Also, dann muss ich mir nicht überlegen,

00:47:37: wo räume ich das jetzt hin?

00:47:39: Dann hat das halt einen festen Ort.

00:47:41: Ich nehme es in die Hand und weiß, da muss es hin.

00:47:44: Was ich auch empfehlen kann beim Aufräumen generell,

00:47:46: ist, dass man sich so einen Korb nimmt, in dem man einfach alle ...

00:47:50: Wenn du z.B. sagst, ich räume in die Küche auf,

00:47:52: und dann räumst du alle Sachen, die nicht in die Küche gehören,

00:47:56: in diesen Korb rein.

00:47:57: Und gehst dann mit dem Korb in den nächsten Raum,

00:48:00: und dann gehören in das Wohnzimmer.

00:48:02: Und nimmst halt alle Sachen, die im Wohnzimmer sind.

00:48:05: Und in den anderen Raum gehören wieder mit rein in den Korb.

00:48:08: Absoluter Super-Tipp, weil ich sonst renne hier durch die Wohnung hin.

00:48:12: Ja, das ist ja das Ding bei ADH.

00:48:14: Ist, dass du in den einen Raum rennst, dann rennst du wieder nix,

00:48:18: dann fängst du mit der nächsten Aufgabe an,

00:48:20: hast dann 50 halb erledigte Aufgaben.

00:48:22: Was aber auch stimmt, sorry, das hab ich nicht unterbrochen,

00:48:25: aber das war mir noch wichtig zu sagen,

00:48:27: dass man wirklich so ein Objekt-Permanenz hat.

00:48:30: Dass man quasi mit ADHS das irgendwann die Unordnung

00:48:34: teilen, der einricht.

00:48:36: Ja, voll. Also, bei Bias, ich krieg das nicht mehr.

00:48:39: Es kann wie eine Müllheide aussehen, ich krieg das gar nicht mehr mit.

00:48:43: Aber das stimmt so. - Ja, aber teilweise schon.

00:48:45: Also, ich merk es einfach nicht so richtig,

00:48:48: dass dann die Dinge rumstehen und dann für Malig zum Beispiel,

00:48:52: die nimmt das dann alles wahr,

00:48:54: und kriegt dann halt für die Krise, genau wie du halt auch.

00:48:57: Und was ich noch sagen wollte ...

00:49:01: Also, ich wollte es noch mal kurz anmerken,

00:49:03: dass es aber trotzdem auch nicht ganz so stimmt.

00:49:06: Weil in der Küche zum Beispiel, weil du weißt,

00:49:08: die Küche ist mir sehr wichtig, die ist immer tiptop aufgeräumt.

00:49:11: Ja, genau, die räume ich halt auch immer.

00:49:14: Das ist schon so ein Daily-Routine, dass ich die Küche aufräume.

00:49:17: Und was ich noch sagen wollte, so, du überlegst jetzt,

00:49:21: ob du für den Samstag deine Verabredungen absagst,

00:49:24: um halt aufzuräumen.

00:49:26: Ich frag mich halt, was mit ihm ist.

00:49:28: Also, klar, er arbeitet, aber irgendwie wird er auch Zeit haben,

00:49:31: aufzuräumen.

00:49:33: Also, da müssen halt ... - Gerade am Samstag.

00:49:35: Ja, da müssen halt einfach andere Sachen hinten anstehen.

00:49:38: Gerade wenn's dir so schlecht geht,

00:49:40: dann muss das einfach absolute Priorität sein,

00:49:42: für ihn aufzuräumen.

00:49:43: Und da müssen halt einfach andere Dinge hinten angestellt werden.

00:49:47: Also, keine Ahnung, das sollte ja schon möglich sein.

00:49:49: Muss ja jetzt auch nicht,

00:49:50: selbst wenn da nicht alles sofort wie ein Frühjahrsputz tiptop

00:49:53: aufgeräumt und sauber ist,

00:49:55: dann auch jeden Tag wird ja irgendwo Zeit sein,

00:49:58: mal ein bisschen was aufzuräumen.

00:50:00: Was ich auch wichtig finde, du sagst,

00:50:02: er soll wenigstens sich noch mehr Unordnung machen.

00:50:04: Es ist einfach auch nicht okay, dass du ihm hinterherräumst.

00:50:08: Also, das ist einfach nicht okay, dass er sich darauf ausrutscht,

00:50:11: dass du das machst. Also, das würde ich ja eh ...

00:50:13: Also, ADHS hin oder her ...

00:50:15: Es ist auch trotzdem auch wichtig, irgendwie Verständnis für zu haben,

00:50:19: aber es ...

00:50:21: trotzdem ändert das einfach nicht so.

00:50:23: Nur weil er ADHS hat, heißt das nicht,

00:50:25: dass er ständig über deine Grenzen gehen darf.

00:50:28: Genau, richtig. - Es kann ein Freifahrt sein.

00:50:31: Das heißt, dass ihm alles schwerer fällt

00:50:33: und dass er vielleicht auch schneller erschöpft ist,

00:50:35: wenn er aufräumt, aber es heißt nicht,

00:50:37: dass er nicht aufräumen kann oder ...

00:50:40: Ja, es fällt ihm schwer, aber er kann das schon lernen.

00:50:43: Er braucht vielleicht länger, um es zu lernen als andere.

00:50:46: Aber es ist auf jeden Fall keine Ausrede.

00:50:50: Verständnis ist gut, aber es darf keine Ausrede sein.

00:50:53: Und ... kein Freifahrt sein.

00:50:55: Okay.

00:50:57: Dann ...

00:50:58: habe ich jetzt noch eine Frage aus der Kategorie ...

00:51:02: "Die Jugend von heute".

00:51:04: (Lachen)

00:51:05: Eine Frage an euch.

00:51:07: Wie geht ihr mit dem Thema Schimpfwörter um?

00:51:10: Es kommt natürlich auf die Situationen an,

00:51:13: aber mich würde es vor allem interessieren

00:51:15: im Zusammenhang mit Situationen,

00:51:17: in denen durch das Schimpfwort keine andere Person beleidigt wird.

00:51:20: Zum Beispiel, wenn einem etwas runterfällt

00:51:23: und man daraufhin Scheiße oder Fack sagt.

00:51:25: Wie würdet ihr damit umgehen,

00:51:27: wenn euer Kind ständig Schimpfwörter benutzt,

00:51:29: obwohl ihr das nicht möchtet?

00:51:31: Auch bei richtig krassen Sachen wie Hurensohnen.

00:51:34: Danke schon mal.

00:51:35: Und liebe Grüße, eure Ansichten find ich super.

00:51:38: Also ...

00:51:41: Ich würde sagen, bei Hurensohnen,

00:51:44: da wär ich aber sehr sauer, wenn unser Kind das sagen würde.

00:51:48: Aber ich würde ihm sofort erklären,

00:51:50: warum ich dieses Wort richtig, richtig schlimm finde.

00:51:53: Ja, genau.

00:51:54: Also ...

00:51:55: Schimpfwörter kann man ja wirklich kategorisieren.

00:51:58: Ein Schimpfwörter, der jetzt einfach nur so ...

00:52:00: wie Beispiel, den ich dann "scheiße" oder "Fack" oder halt,

00:52:04: welche, die einfach diskriminierend sind.

00:52:06: Alle, die diskriminierend sind, die gehen halt gar nicht.

00:52:09: Und ... genau, würden wir das den Kindern einfach erklären,

00:52:12: warum nicht, warum das ein schlimmes Wort ist.

00:52:15: Ich würde den Kindern sagen, ich kann dir nicht verbieten,

00:52:18: das zu sagen, aber ich möchte, dass du das nicht sagst,

00:52:21: wenn ich dabei bin. - Ja.

00:52:22: Also, da kann man ja auch einfach nur aufklären und sagen,

00:52:26: warum das so ist und verbieten, ist halt eh schwierig.

00:52:29: Und so zu ...

00:52:31: Schimpfwörtern, also zu "sitz scheiß" oder "Fack",

00:52:35: also unsere Kinder dürfen das sagen.

00:52:37: Und wir fluchen auch vor unseren Kindern.

00:52:41: Aber einfach, weil also ich finde,

00:52:43: das fluchen auch irgendwie wichtig ist,

00:52:46: so ein Emotion rauszulassen.

00:52:48: Man muss ja ... man muss ja einmal sagen, kein Scheiße,

00:52:51: das finde ich jetzt richtig kacke, so ein Mist.

00:52:53: So, das ist ja auch Regulation, das ist einfach mal ...

00:52:56: dem eigenen Ärger Luft machen.

00:52:59: Ich muss grad dran denken,

00:53:00: also wir machen das tatsächlich sehr viel,

00:53:03: wir beide und unser Kind, aber eigentlich fast gar nicht.

00:53:06: Und er hat so angefangen, einfach so eine Melancholie an den Tag zu legen.

00:53:10: Er zopft so.

00:53:12: Und dann ist was Fall, dann ist er so, ach, was soll's?

00:53:15: Das macht mir jetzt Arbeit.

00:53:17: Ja, was soll's?

00:53:18: Stimmt, stimmt, das kommt auch auf.

00:53:21: Ja, aber er sagt halt auch Scheiße oder Kacke.

00:53:24: Und er sagt dann, das finde ich aber auch sehr gut,

00:53:26: er sagt dann einfach, wenn ihm was nicht passt, sagt er, Papa,

00:53:30: das ist jetzt richtig Scheiße, du bist richtig gemein.

00:53:34: Und ja, das finde ich richtig super.

00:53:36: Also das hat mir dann auch so die Stirn bietet und sagt so,

00:53:39: hey, du verhältst dich jetzt einfach Kacke.

00:53:41: Und er sagt das halt auch so.

00:53:43: Und ich finde, genau so ...

00:53:45: Kannst du das auch normal sagen?

00:53:47: Ich finde so nicht diskriminierende Schimpfwörter

00:53:51: haben einfach irgendwie ihre Funktion und Berechtigung.

00:53:55: Und finde ich auch einfach, ja, absolut nicht angebracht,

00:53:59: meinen Kindern zu verbieten.

00:54:01: Und außerdem, wenn man, das ist halt auch so ...

00:54:04: Ich finde ...

00:54:05: Das kenne ich auch noch aus meiner Vorschulzeit quasi.

00:54:09: Da wurde so ein Wirbel drum gemacht, um so Wörter wie Scheiße

00:54:13: oder sogar Mist.

00:54:15: Das ist halt für die Kinder so, ich sag jetzt Scheiße, ha, ha.

00:54:18: Das hat dann den Mega-Reiz einfach, die Wörter zu benutzen,

00:54:23: weil sie ja verboten sind.

00:54:25: Natürlich kannst du bei diskriminierenden Wörtern aber auch so sein.

00:54:29: Aber wenn man erklärt, dass die aus einem Grund verboten sind,

00:54:32: ist das halt was anderes, als wenn ich jetzt sage,

00:54:35: nee, das ist verboten, weil mein Flucht nicht.

00:54:38: Das ist was, was ja nicht stimmt. - Genau.

00:54:40: Und dann machen die Kinder das auf so eine lausprobige Art und Weise.

00:54:45: Ja, voll.

00:54:46: Ich wollte auch noch was dazu sagen, haben wir jetzt vergessen was.

00:54:50: Ach so, nee, ich finde,

00:54:51: dass Schimpfwörter auch manchmal total die Situationen schärfen können.

00:54:55: Mein Kind hat jetzt schon zweimal zu mir blöde Mama gesagt.

00:54:58: Dann war ich so, ja, ich bin ne blöde Mama, blöd, blöd, blöd, blöd.

00:55:02: Und da mussten wir halt beide mega lachen.

00:55:05: Ich bin blöd, wie blöd bin ich? Dann sagen wir mal, wie blöd.

00:55:08: Ich bin richtig kackeblöd oder so.

00:55:10: Also, ich nehm so was voll gern zum Anlass,

00:55:13: um einfach so aus einer Situation irgendwie ne lustige Situation zu machen.

00:55:17: Das ist aber voll gut, ja, das ist ...

00:55:21: Stimmt, da kann man halt auch einfach so gut die Situation ...

00:55:25: einfach die Luft rausnehmen.

00:55:27: Ist ja auch voll in deiner Verantwortung,

00:55:29: ob du dich jetzt von angegriffen fühlst,

00:55:32: dass dein Kind dich blöd nennt.

00:55:34: Wenn dein Kind weiß, dass es dich damit noch mal auf die Palme bringt,

00:55:38: dann wird's halt auch gesagt so.

00:55:42: Also, ich muss sagen, ich glaube, dass ich so was sagen durfte,

00:55:46: weil mich das halt wirklich gar nicht triggert.

00:55:48: Ich kann mir vorstellen, dass ich das durfte,

00:55:51: aber ich hab's eigentlich nie gemacht.

00:55:53: Und ich hab auch da mal ne Situation mitbekommen,

00:55:56: in der eine Tochter zu ihrer Mutter Arschloch gesagt hat.

00:56:00: Und ich weiß noch, dass mich das richtig verletzt hat.

00:56:03: Weil ich war einfach nur dabei als unbeteiligte dritte Person,

00:56:07: aber ich dachte mir so, boah, das ist ganz schön krass,

00:56:10: das zu seiner Mutter zu sagen.

00:56:12: Und ich weiß aber, dass ich ...

00:56:14: Ich hab so was noch nie zu meiner Mutter gesagt,

00:56:17: und vor allem wurde mir das auch nicht verboten,

00:56:19: sondern es war einfach klar, dass es ein respektloses Wort ist,

00:56:23: was man halt wirklich nur benutzt, wenn ne Person wirklich ein Arschloch ist.

00:56:27: So nicht einfach so in so nem random Kontext.

00:56:30: Ja, es ist halt auch, wenn man da so drauf eingeht,

00:56:33: auf Schimpfhörter, da bietet man ja halt auch einfach noch mal

00:56:36: Angriffsfläche, die halt auch nicht persönlich ...

00:56:39: Ich weiß noch, wie ich als Kind das erste Mal Arschloch gesagt hab.

00:56:43: Ich hab das Wort schon ein paar Mal mitbekommen,

00:56:45: weil meine Mutter das halt auch gerne sagt.

00:56:48: Aber halt so eher so, wenn sie über dritte Person,

00:56:50: die Person, als ich halt wie ein Arschloch fahre.

00:56:53: Aber ich hab das als Kind, da muss ich so fünf gewesen sein,

00:56:57: oder vielleicht noch ein bisschen jünger, zu unserem Nachbarn gesagt.

00:57:01: Der war der Vater von einem Kind, mit dem ich befreundet war.

00:57:04: Es gab irgendwie so eine Situation, da war er halt wirklich gemein.

00:57:08: Auch noch, das weiß ich, ich war sehr.

00:57:10: Du bist ein Arschloch und bin halt dann weggerannt zu Mama und hab geweint.

00:57:14: Und dann meinte Mama, du hast ihn Arschloch genannt,

00:57:17: das ist richtig schlimm, das kannst du doch nicht machen.

00:57:20: Da meinte ich so zu Mama, ja, aber das stimmt doch.

00:57:23: Meinte sie, ja, stimmt schon.

00:57:25: (Lachen)

00:57:26: Das ist trotzdem ein sehr, sehr gemeines Schimpfhörter.

00:57:29: Ja, also so hat sie mir das halt auch so ein bisschen beigebracht.

00:57:33: Ja, das stimmt schon, aber es ist wirklich sehr gemeines zu sagen.

00:57:36: Das kannst du mir besser einfach zu mir sagen,

00:57:38: dass die Person sich wie ein Arschloch fällt,

00:57:41: aber der Person das so direkt zu sagen, muss nicht unbedingt sein.

00:57:45: Ja, keine Ahnung. - Ja.

00:57:47: Ja, ich find Schimpfhörter gut.

00:57:49: (Lachen)

00:57:50: Ich muss manchmal fluchen, ich brauch das.

00:57:52: Das ist aber wichtig.

00:57:54: Ja, ich finde ja auch, dass wenn Kinder anfangen,

00:57:57: die sich an Strategien erreicht haben quasi.

00:58:00: Das ist ja auch Regulation. - Ja.

00:58:02: Also das Kind könnt jetzt auch einfach losprügeln

00:58:05: und sagt, stattdessen halt, Scheiße so.

00:58:07: Wenn ein Kind jetzt zum Beispiel sagt, blöde Mama,

00:58:10: dann fehlen ihm einfach die Worte um zu sagen,

00:58:12: ich finde es unfair, wie du mich behandelst

00:58:14: und wünsch mir gerade, dass ich alle selbst bestimmen kann.

00:58:17: Keine Ahnung, was ja so.

00:58:19: Das ist ja einfach auch nur so, ja, Mama ist halt in dem Moment blöd,

00:58:22: weil Mama halt eine Entscheidung trifft, die ich blöd finde.

00:58:25: Also, ich bin jetzt vielleicht nicht blöd,

00:58:28: aber du findest es blöd, sagt doch einfach,

00:58:30: ich finde das gerade blöd, anstatt mich zu beleidigen.

00:58:33: Beleidigungen sind halt nicht so nett.

00:58:35: Man kann mit den meisten Kindern vernünftig sprechen.

00:58:38: Ja, es ist halt alles ...

00:58:40: Wir sind ja auch eh kein Freund von so Sprüchen wie,

00:58:43: das macht man nicht oder das sagt man nicht.

00:58:46: Und man ...

00:58:47: Das ist halt so abstrakt für ein Kind,

00:58:49: dass kann damit einfach gar nichts anfangen.

00:58:52: Aber wenn man das dann auch begründen kann und erklären kann,

00:58:55: dass das nicht so ist,

00:58:56: dann hat es auch schon mal eine andere Wirkung auf das Kind.

00:58:59: Ich glaub, unser Kind hat mal zu meiner Mama gesagt, blöde Oma,

00:59:03: weil er eigentlich lieber irgendwie was mit mir machen wollte.

00:59:06: Und meine Mama, ich weiß nicht mehr, das war irgendwie so eine Situation.

00:59:10: Und da hab ich auch gesagt, so, hey, hör auf das zu sagen,

00:59:13: ich hab deine Oma so, so, so lieb.

00:59:15: Und wenn du das sagst, dann werd ich richtig sauer.

00:59:18: Weil das fühlt sich so an,

00:59:20: als ob du ganz gemeint so Oma sein möchtest.

00:59:22: So ist eigentlich auch so ein bisschen eine Drohung, ne?

00:59:25: Und er hat das dann halt auch verstanden, also jetzt wiedergemacht.

00:59:29: Ja.

00:59:30: Aber was ich halt empfehlen kann,

00:59:32: wenn ein Kind gerade so ein Schimpfwort overload hat,

00:59:34: also irgendwie die ganze Zeit mit Schimpfwort,

00:59:37: um sich schmeißt, einfach mal so einen Raum zum Beispiel zu sagen,

00:59:40: ja, immer, wenn wir im Badezimmer sind,

00:59:42: dann sagen wir so viele Schimpfwörter wie uns einfallen,

00:59:45: oder so ein Schimpfwort-Kuscheltier, dass man das Kuscheltier hinstellt

00:59:49: und sagt so, das ist unser Schimpfwort-Kuscheltier,

00:59:52: jetzt beschimpfen wir dieses Kuscheltier,

00:59:54: das ist der Schimpfwort-Kuscheltier.

00:59:56: Okay, dann sind wir jetzt am Ende der Folge angelangt.

01:00:00: Diesmal nicht ganz so lange. - Ja.

01:00:02: Genau, diesmal keine Überlänge.

01:00:04: Teilt gerne unsere Folge, wenn ihr uns unterstützen wollt,

01:00:09: gebt gerne fünf Sterne Bewertungen, wo auch immer.

01:00:12: Ja, und dann hören wir uns nächste Woche.

01:00:15: (Dynamische Musik)

01:00:19: (Dynamische Musik)

01:00:24: (Dynamische Musik)

01:00:33: [Musik]